Hamburger Persönlichkeiten - Kunst
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Dr. Rosa Schapire  
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Geboren 09. September 1874
Geburtsort  
Gestorben 01. Februar 1954
Todesort  
Kurzbiographie

Rosa Schapire wurde als viertes von fünf Kindern einer angesehenen jüdischen Familie in Ostgalizien geboren. Sie studierte als eine der ersten Frauen Kunstgeschichte. 
Rosa Schapire verdiente sich ihr Studium mit Übersetzungen und Sprachunterricht und promovierte in Heidelberg. Sie wurde passives Mitglied der Künstlergruppe die „Brücke“, die 1905 von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl gegründet worden war.
1908, nach einigen unruhigen Wanderjahren, die Rosa Schapire auch nach England gebracht hatten, hatte sie sich in Hamburg niedergelassen und war in den dritten Stock der Osterbekstraße 43 gezogen. Dort ließ sie 1921 zwei Räume von Schmidt-Rottluff gestalten.
Rosa Schapire wurde zur großen Förderin Schmidt-Rottluffs. 1910 besaß sie bereits eine vollständige Sammlung seiner Grafik. Als Schmidt-Rottluff und andere Künstler in den Ersten Weltkrieg zogen, ergriff Rosa Schapire 1916 die Initiative zur Gründung des Deutschen Frauenbundes zur Förderung deutscher bildender Kunst. Mit Hilfe dieser Vereinigung erreichte Rosa Schapire, dass es in der Hamburger Kunsthalle Sonderausstellungen moderner Kunst gab, bei denen auch die Werke Schmidt-Rottluffs gezeigt wurden. 
Rosa Schapire, die über kein finanzielles Vermögen verfügte, lebte allein für die Kunst und die Kunstvermittlung.
Ihren Lebensunterhalt verdiente sie durch Vorträge, Museumsführungen und Kunst- und Sprachkurse an der Hamburger Volkshochschule Eine feste Anstellung hatte sie nie.
Über die Zeit des Nationalsozialismus schreibt Maike Bruhns: „Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten sah sich die Kunsthistorikerin als Protagonistin der Moderne, speziell des verfemten Schmidt-Rottluff, wie auch durch ihre jüdische Abstammung gefährdet. Ausgrenzungen folgten sukzessive. Hatte Bürgermeister Krogmann zunächst verfügt, dass sie die Kunsthalle jederzeit betreten durfte, war dies auf die Dauer nicht durchzuhalten. Als Wolf Stubbe, Kustos im Kupferstichkabinett, sie bat, künftig wegen der Nazis unter den Angestellten von weiteren Besuchen der Bibliothek abzusehen, empfand sie das als Rauswurf. (…)
1939 nutzte sie die Chance zur Emigration nach London. Ihr Hab und Gut wurde in einem Liftvan im Hamburger Hafen eingelagert. Außer ihrer Schmidt-Rottluff-Sammlung und ihre Sammlung von Künstler-Postkarten hatte Rosa Schapire nichts in die Emigration mitnehmen dürfen. In London lebte sie sehr bescheiden in einem Zimmer, die Schmidt-Rottluff-Bilder gaben ihr ein Gefühl von Heimat, doch sie litt dennoch an Heimweh. Ihren kargen Lebensunterhalt verdiente sie sich mit Übersetzungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb sie in England, wollte nicht nach Hamburg zurückkehren. Ab 1950 schrieb sie in „Eidos“ und „Connoisseur“ über wichtige Ereignisse in der gegenwärtigen deutschen Kunst und Literatur.

Zitat:

  1) Maike Bruhns: Rosa Schapire: Freie Kunsthistorikerin in Hamburg – Beruf und Berufung, in: Sabine Schulze (Hrsg.): Rosa. Eigenartig grün …, in: Sabine Schulze (Hrsg): Rosa, eigenartig grün. Rosa Schapire und die Expressionisten. Publikation zur Ausstellung: Rosa. Eigenartig grün im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg vom 28. August – 15. November 2009. Ostfildern 2009, S. 235f.

 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- in Bergedorf gibt es seit 1989 den Rosa-Schapire-Weg
- Hans-Henny-Jahnn-Weg 41 ist seit 2010 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft
 
Kategorien Kunst
Funktionen Kunstgeschichtswissenschaftler/in: -
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Matthias Scheits  
Abbildung
Geboren 1630
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 1700
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Matthias Scheits ist einer der wichtigsten Künstler Hamburgs des 17. Jahrhunderts. Unter seinen Gemälden finden sich biblische Szenen, Schilderungen der Gesellschaft aber auch des Volkslebens. Viele seiner Zeichnungen wurden als Vorlagen für Kupferstiche benutzt. Einfluss auf sein Werk hatten neben Rembrandt besonders Adriaen van Ostade und David Teniers mit ihren genrehaften Schilderungen des bäuerlichen Lebens. 

Im Jahr 1640 oder 50 reiste Scheits nach Holland, um unter anderem beim Maler Philips Wouvermann zu lernen. Es kann vermutet werden, dass er schon vorher in Hamburg ausgebildet wurde. Die holländische und flämische Kunst seiner Zeit sollte sein gesamtes Werk entscheidend prägen, was nicht nur an seinem künstlerischen Schaffen sichtbar wurde, sondern auch an von ihm verfassten Kommentaren in einem Exemplar des „Schilderboek“ von Karel van Manders. 1655 bis 1690 lebte und arbeitete Scheits in Hamburg, ab 1651 erhielt er das Bürgerrecht. 1669 bereiste er erneut die Niederlanden. 1672 erschien im Sternschen Verlag in Lüneburg die sogenannte „Scheitsche Bibel“, deren Illustrationen von deutschen und holländischen Künstlern nach Vorlagen von Matthias Scheits geschaffen wurden, und welche bis weit in 18. Jahrhundert hinein eine im norddeutschen Raum sehr beliebte Bibelausgabe blieb.

 Ein Teil seiner Zeichnungen wurden von seinem Sohn Andreas gestochen, der wahrscheinlich von seinem Vater ausgebildet wurde und später auch als Hofmaler in Hannover bekannt wurde. 

 
Lokale Referenzen Hamburg, Barmbek, Matthias-Scheits-Weg 
Literaturhinweise Matthias Scheits_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Otto Schirop  
Abbildung
Geboren 20. Januar 1904
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 09. November 1958
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Otto Schirop, geb. 20.01.1904 in Hamburg, gest. 09.11.1958 ebd. Nach künstlerischer Ausbildung in Hamburg hier als Maler und Grafiker tätig. Zahlreiche Reisen vor allem in den Balkan und nach Skandinavien. Sein Schaffen geprägt durch die Auseinandersetzung mit dem Kriegserlebnis und den Nachkriegskrisen. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
Grafiker/in: -
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Robert Schmidt-Hamburg  
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Geboren 05. April 1885
Geburtsort Berlin 
Gestorben 15. April 1963
Todesort Laboe 
Kurzbiographie

Robert Schmidt-Hamburg malte größtenteils Schiffe auf hoher See, auch wenn er unter dem Titel „Maler des Hamburger Hafens“ bekannt wurde, gehören Hafenszenen zum geringeren Teil seines Werkes. Kennzeichnend sind oft besonders leuchtende Farben und ein kräftiger Pinselduktus, teilweise mit impressionistischen Anklängen.  

Robert Schmidt wurde 1885 als Sohn eines Korbmachermeisters geboren, der sich selbstständig gemacht hatte und eine kleine Fabrik in Berlin besaß. Schon früh interessierte ihn die Seefahrt, und so arbeitete er zwischen 1901 und 1914 auf zwölf verschiedenen Schiffen als Schiffsjunge, Matrose und Steurer, besonders häufig auf Schiffen der Deutsch-Afrika-Linien. Er begann zunächst, Postkarten von diesen Schiffen zu malen, und konnte eine Serie an einen Berliner Verlag verkaufen. Wenn er nicht gerade zur See fuhr, lebte er ab 1901 in Berlin. Ab 1910 signierte er – aus Verbundenheit zu der Hansestadt – mit dem Namen „Schmidt-Hamburg“. 1914 lernte er auf einer Seereise den Reeder Albert Ballin kennen, der ihm sofort zwei Bilder abkaufte und ihn weiter fördern wollte. Als daraufhin der Krieg begann, meldete sich Schmidt freiwillig, wurde zunächst nach Kiel versetzt, und nahm dann an der Skagerrakschlacht teil. Im Rahmen seines Dienstes bei der Marine arbeitete er fortan auch als Illustrator der aktuellen Geschehnisse. Diese Werke wurden oftmals von der Presse genutzt. 1915 malte er erstmals ein Schiff im Rahmen eines Auftrages: das Linienschiff Bayern. 

Immer noch im Dienst der Marine, wurde er vom Dienst auf See freigestellt, um sich auf die Malerei konzentrierten zu können. In Kiel mietete er sein erstes Atelier, es folgten zahlreiche Aufträge für Schiffsbilder und Zeitungsillustrationen. Oft gab es vom aktuellen Kriegs- und Marinegeschehen keine Fotografien, sondern nur mündliche oder schriftlichen Berichte, die dann schnell umgesetzt und veröffentlicht werden sollten. 1918 war es Schmidt-Hamburg der zahlreichen gut bezahlten Aufträge wegen möglich, ein eigenes Haus in Laboe bei Kiel zu kaufen. 1943 wurde Schmidt-Hamburg zum Einsatz in Husum eingezogen. In der Zeit der englischen Besatzung nach dem Krieg verlor er einen Teil seines Werkes. Als sich die wirtschaftliche Lage von Reedereien und Werften besserte, erhielt auch Schmidt-Hamburg (etwa ab 1951) wieder vermehrt Aufträge. Wegen schwerer Krankheit gab Schmidt-Hamburg das Malen 1962 auf. 

 
Literaturhinweise Robert Schmidt-Hamburg_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Carl Wilhelm Hugo Schnars-Alquist  
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Geboren 29. Oktober 1855
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 20. August 1939
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Als Motive wählte Schnars-Alquist ausschließlich Seestücke und Hafenbilder, gerne Großsegler auf hoher See. Seine beliebten Werke wurden auch als Grafiken vervielfältigt.

Schnars-Alquist wurde 1855 in Hamburg geboren und arbeitete – als Sohn einer Kaufmannsfamilie – vorerst auch als Export- und Bankkaufmann in Hamburg. Das Malen erlernte er zunächst autodidaktisch, von 1886–1889 war er anschließend Meisterschüler an der Berliner Akademie bei Hans Gude. 1890 ging Schnars-Alquist (der Namenszusatz „Alquist“ diente ihm zunächst als Pseduonym und wurde später zum offiziellen Namenszusatz) das erste Mal auf eine Weltreise. 1893 wurde er zum Kunstkommissar und Juror der Weltausstellung in Chicago. 1892 gehörte Schnars-Alquist mit zu den Gründungsmitgliedern der „Vereinigung der XI“ (darunter war etwa auch Max Liebermann), die sich gegründet hatte, um abseits von herrschendem Massengeschmack der Zeit und finanziellen Erwägungen ausstellen zu können. 1898 ließ er sich in Hamburg nieder, und unternahm zahlreiche weitere Reisen um die ganze Welt, teilweise auch auf Segelschiffen, darunter sehr oft in die USA, auf die Karibischen Inseln, nach Afrika und Südamerika. Seine Werke waren, vor allem in bürgerlichen Kreisen, sehr beliebt und statteten etwa auch Passagierdampfer aus; auch Kaiser Wilhelm II. besaß seine Bilder. 

 
Literaturhinweise Hugo Schnars-Alquist_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Jacob Schuback  
Abbildung
Geboren 08. Februar 1726
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 15. Mai 1784
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Jacob Schuback, geboren 8.2.1726 in Hamburg, gestorben 15.5.1784 ebd., Sohn des Hamburger Bürgermeisters Nikolaus Schuback und der Hamburger Ratsherrentochter Elisabeth John. Nach Jurastudium in Göttingen als Jurist in Hamburg tätig, seit 1760 Senatssyndicus. 10.2.1753 Heirat mit der Hamburger Richterstochter Margaretha Johanna Volckmann. Musikliebhaber, Kunstsammler, Autor von zahlreichen juristischen, religiös-erbaulichen und musiktheoretischen Schriften sowie Kompositionen. 
Lokale Referenzen Schubackstraße, Eppendorf, seit 1910
 
Kategorien Politik
Musik
Kunst
Literatur
Funktionen Senatssyndicus: 1760 -
Komponist/in: -
Musiker/in: -
Kunstsammler/in: -
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Johanna Schütz-Wolff, geb. Wolff  
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Geboren 10. Juli 1896
Geburtsort Halle 
Gestorben 30. August 1965
Todesort Söcking 
Kurzbiographie

Johanna Schütz-Wolff, geb. Wolff war eine in Hamburg wirkende Künstlerin. Sie schloss 1913 das Lyzeum in Halle ab, besuchte dort ein Seminar für Handarbeitslehrerinnen und nahm in Weimar Zeichenunterricht. Nach dem freiwilligen Dienst beim Roten Kreuz besuchte sie die von 1915 bis 1918 die Handwerkerschule in Halle, von 1918/19 studierte sie an der Münchner Kunstgewerbeschule. Von 1920 bis 1925 baute sie die Textilwerkstatt der Burg Giebichenstein auf und schuf ihre ersten großformatigen figürlichen Gobelins. 1925 zog sie mit ihrem Mann, dem Theologen Paul Schütz, nach Schwabendorf bei Marburg, wo ihre erste große Schaffensphase begann. Mit ihm fuhr sie 1928 in den Orient. Durch diese Reise wandte sie sich zur monumentalen Form hin und verließ die expressive Farbigkeit. Von 1940 bis 1952 lebte sie in Hamburg, stellte in der Kunsthalle aus und schuf eine Kupferdrahtplastik für ein Gebäude im Rahmen der Gartenbau-Ausstellung „Planten un Bloomen“; eine Lehrstelle an der Landeskunstschule lehnte sie ab. 1953 zog sie nach Oberbayern. Bis 1960 beschäftigte sie besonders der Farbholzschnitt, danach die Monotypie. In zahlreichen Ausstellungen wurden ihre Bildteppiche, Holzschnitte und Grafiken ausgestellt, viele Werke schuf sie für Kirchenräume. Auf der Mailänder Triennale 1954 erhielt sie eine Goldmedaille.

 
Literaturhinweise Schütz-Wolff Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen
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Arthur Siebelist  
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Geboren 21. Juli 1870
Geburtsort Loschwitz bei Dresden 
Gestorben 04. Januar 1945
Todesort Hittfeld bei Harburg 
Kurzbiographie
Arthur Siebelist war vor allem vom späten französischen Impressionismus geprägt, den er auf die norddeutsche Landschaft übertrug. Neben Gemälden entstanden auch Zeichnungen und Lithographien.

1884 begann Arthur Siebelist, der in Hamburg aufwuchs, eine Lehre als Kunstgewerbezeichner bei Georg Hulbe. Im Jahre 1890 folgte ein Studium an der Kunstgewerbeschule in München. Zu Studienzwecken reiste Siebelist in der Folgezeit viel und besuchte Amsterdam, Florenz, Rom, Paris, London und Kopenhagen; wieder in Hamburg, gehörte er 1897 mit zu den Gründungsmitgliedern des Hamburgischen Künstlerclubs. Zu der Idee, eine Malschule zu gründen, brachte ihn vor allem Alfred Lichtwark: dieser war es auch, der die meisten der Gründungsmitglieder einander vorstellte, und die Künstler immer wieder mit Käufen und Auftragsvermittlungen unterstütze. Ziel der Schule sollte es sein, jungen Hamburger Künstlern vor allem das Malen im Freien in der Tradition der französischen Impressionisten nahezubringen, und somit auch eine neue, hamburgische Künstlergeneration zu formen und zu prägen. Zur „ersten Generation“ der jungen Künstler, die von Siebelist ab 1899 unterrichtet wurden, gehörten Friedrich Ahlers-Hestermann, Franz Nölken, Walter Voltmer, Walter Alfred Rosam und Fritz Friedrichs.  Im Jahre 1902 entstand das bekannte Werk „Meine Schüler und ich“. Ein Jahr später heiratete Siebelist eine seiner Schülerinnen, Gertrud Bulcke; das Paar bekam fünf Kinder. 1904 wurden weitere Mitglieder in die Malschule aufgenommen, darunter etwa Anita Rée. Siebelist arbeitete mittlerweile auch als Buchillustrator. 1908 zog er mit deiner Familie nach Hittfeld, welches er mit seinen Schülern zum Malen schon oft besucht hatte. Mit Graf Leopold von Kalckreuth, dem bekannten Maler und ehemaligen Professor an den Akademien von Weimar, Stuttgart und Karlsruhe, verband ihn fortan eine Freundschaft, da sich Kalckreuth ganz in der Nähe niedergelassen hatte. 1920 fand eine große Ausstellung mit seinen Werken in der Hamburger Kunsthalle statt. 1945 verstarb er in Hittfeld. 

 
Literaturhinweise Arthur Siebelist_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Lithograph/in: -
Zeichner/in: -
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Dominicus van der Smissen  
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Geboren 28. April 1704
Geburtsort Altona 
Gestorben 06. Januar 1760
Todesort Altona 
Kurzbiographie

Von Dominicus van der Smissen sind vor allem Bildnisse bekannt, er schuf wohl auch Landschaften und Stilleben, die jedoch sich jedoch nicht erhalten haben. Nach dem Tode Balthasar Denners war er Hamburgs und Altonas führender Bildnismaler. 

Die Familie van der Smissen stammte ursprünglich aus Brabant und hatte sich – als Angehörige des mennonitischen Glaubens – in Altona angesiedelt, welches schon seit 1601 freie Glaubensausübung für Mennoniten gewährte. Dominicus van der Smissen erlernte das Malen beim bekannten Balthasar Denner, dessen Schwester Catharina Denner er 1730 heiratete. Auch die Familie Denner war mennonitischen Glaubens, der Vater Balthasar Denners war Prediger gewesen. Zunächst war Dominicus van der Smissen in Altona tätig. 1739/40 war er als Hofmaler in Braunschweig, in den 1740er Jahren in Dresden und in den 1750er Jahren in England. Er erkrankte schwer an der Gicht und kehrte in der Hoffnung auf Besserung nach Altona zurück, wo sich seine Krankheit jedoch verschlechterte und er bis zum Ende seines Lebens gelähmt blieb. Er hinterließ einen Sohn, Jacob van der Smissen, der ebenfalls den Beruf des Künstlers ausüben sollte. Zahlreiche seiner Motive wurden druckgraphisch vervielfältigt. Der größte Teil seiner Werke – nur Bildnisse – befindet sich heute in der Hamburger Kunsthalle, darunter etwa das bekannte Porträt des Dichters Barthold Heinrich Brockes, das des Friedrich Hagedorn und auch ein Selbstporträt. Stilistisch orientierte sich van der Smissen vor allem an seinem Lehrer Denner, sodass viele der Werke van der Smissens früher Balthasar Denner zugeschrieben worden waren.

 
Literaturhinweise Dominicus van der Smissen_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Hermann Wilhelm Soltau  
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Geboren 09. Juli 1812
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 14. Mai 1861
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Geb. 9.7.1812 in Hamburg, gest. 14.5.1861 ebd. Erste künstlerische Ausbildung in Hamburg bei Gerdt Hardoff d. J., 1832-1838 Studium an der Akademie in München. 1840-1848 Aufenthalt in Paris, seitdem in Hamburg ansässig; auch als Lithograf und Radierer tätig. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
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K. R. H. Sonderborg  
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Geboren 05. April 1923
Geburtsort Sønderborg (Dänemark) 
Gestorben 18. Februar 2008
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

K. R. H. Sonderborg, der als Kurt Rudolf Hoffmann geboren wurde und sich nach seinem dänischen Geburtsort benannte, war in Deutschland einer der prägendsten Künstler der gegenstandslosen Malerei. Neben Werken in Tempera, Tusche und später in Acryl entstanden auch zahlreiche Zeichnungen. Ab den späten 1950er Jahren entwickelte er seine typisch dynamische und bewegungsbetonte Malweise, schuf seine Werke schnell und eruptiv, und näherte sich dabei auch dem Action Painting an. Die Musik – Sonderborg war sein Leben lang ein Jazz-Fan, sein Vater war Jazz-Musiker gewesen – spielte eine Rolle für einige, rhythmisch betonte Werke der 1960er Jahre. 

Die Familie Hoffmann zog von Dänemark 1924 nach Hamburg, wo Sonderborg zunächst bis 1940 eine kaufmännische Ausbildung absolvierte. 1941 Jahr wurde er für vier Monate wegen „Anglophilie und staatsabträglichem Verhalten“ verhaftet und im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert. Nachdem er zunächst auch als Kaufmann tätig war, begann er 1946 privaten Unterricht bei dem Hamburger Maler Ewald Becker-Carus zu nehmen. Ab 1947 studierte er an der Landeskunstschule Hamburg bei Willem Grimm und Maria May. 1951 nannte er sich „Sonderborg“, auch, um sich von seiner deutschen Herkunft zu distanzieren. 1953 wurde Sonderburg Mitglied der Gruppe „Zen 49“ und stellte als jüngstes Mitglied der Gruppe in Hamburg, München, und den USA aus. Im gleichen Jahr besuchte er das erste Mal Paris, wo er später auch eines seiner Ateliers haben sollte. 1955 wurde Sonderborg mit dem Lichtwark–Preis geehrt. 1958 siedelte er nach Paris über.  Ab den späten 1950er Jahren war Sonderborg oft auf Reisen beziehungsweise arbeitete und lehrte an den verschiedensten Orten: 1959 reiste er auf die Hebriden, arbeitete kurz darauf in London, 1960 – 61 in New York, 1964 in Ascona. Im folgenden Jahr lehrte er bis 1990 an der Stuttgarter Akademie. 1969 – 70 hatte er eine Gastprofessur in Minneapolis inne und reiste durch Kalifornien, 1973 nach Cornwall und Lappland. 1985 hielt er sich in der Villa Massimo in Rom auf, 1986 lehrte er als Gastdozent in Chicago. Ende der 1980er Jahre folgten weitere Reisen in die USA und nach Tokio, Anfang der 1990er Jahre nach Dänemark. Ab 1996 lebte er wieder in Hamburg, wo er 2008 verstarb. 

 
Literaturhinweise K. R. H. Sonderborg_ Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
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Otto Speckter  
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Geboren 09. November 1807
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 29. April 1871
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Otto Speckter, geb. 09.11.1807 in Hamburg, gest. 29.04.1871 ebd., Sohn des Hamburger Lithografen Johann Michael Speckter. Künstlerische Ausbildung im Speckter- und Gensler-Kreis in Hamburg. 1834 Übernahme der lithografischen Anstalt des Vaters. Berühmt vor allem als feinsinniger Illustrator, speziell im Kinder- und Tiergenre. 
Lokale Referenzen Otto-Speckter-Straße, Barmbek-Nord, seit 1928
 
Lebensbeschreibungen Verfasser Martin Sillem 2007.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
Lithograph/in: -
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Hermann Steinfurth  
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Geboren 18. Mai 1823
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 07. Februar 1880
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hermann Steinfurth, geb. 18.5.1823 in Hamburg, gest. 7.2.1880 ebd. Nach erster künstlerischer Ausbildung in Hamburg bei Gerdt Hardorff d.Ä. seit 1841 Studium an der Akademie in Düsseldorf bei Carl Sohn und Wilhelm von Schadow. 1852 Studienreise durch die Niederlande und Italien. Seitdem in Hamburg ansässig; bedeutendster Hamburger Porträtmaler der zweiten Jahrhunderthälfte. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Heinrich Steinhagen  
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Geboren 10. September 1880
Geburtsort Wismar 
Gestorben 19. Juli 1948
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Heinrich Steinhagen schuf zahlreiche Grafiken, darunter auch Zyklen, sowie Zeichnungen und Aquarelle, aber auch Gemälde, welche ihn zu einer führenden Persönlichkeiten des Hamburger Expressionismus machten. Thematisch setzte er sich, vor allem nach den traumatischen Erlebnissen des Ersten Weltkrieges, mit religiösen Sujets auseinander. Darüber hinaus malte er aber auch Ansichten Hamburgs, Porträts sowie Motive aus dem Arbeiter- und Bauernleben.

Heinrich Steinhagen wurde als Sohn eines Pastors in Wismar geboren, wo er eine begonnene Lehre zum Dekorationsmaler ebenso abbrach wie ein Studium an der Akademie, um sich statt dessen autodidaktisch zu bilden. 1898 kam er nach Hamburg. Er wurde durch Museumsankäufe und ein Atelier in der Kunsthalle unterstützt und konzentrierte sich vor allem auf grafische Arbeiten. 1912 gewann er einen internationalen Grafik-Wettbewerb. Zur Zeit des Ersten Weltkrieges musste er als Soldat nach Frankreich und Russland. Er desertierte schwer verwundet kurz vorm Ende des Krieges. 1918 trat er der KPD bei, ein Jahr später gehörte Steinhagen zu den Mitbegründern der Hamburgischen Sezession. Bereits 1923 kehrte er der Hamburger Kunstszene jedoch den Rücken: Er verkaufte sein sämtliches Œuvre an den Kunsthändler Sommer und kaufte sich in Rahlstedt ein 8000 qm großes Grundstück, auf dem er sein Lebenswerk begann. Als Gesamtkunstwerk baute er sich ein Haus, die Ziegel brannte er aus dem lehmhaltigen Boden, und stattete es mit eigenen Fresken, Skulpturen, Wandbildern und Möbeln aus. Da er den Bau ohne behördliche Genehmigung begonnen hatte, kam es immer wieder zu Problemen. Steinhagen war mehrmals verheiratet: Aus der Ehe mit Ottilie Klügel gingen zwei, aus der mit Maria Rommel vier Kinder, aus einer anderen Verbindung stammte ein weiteres Kind. 1937 wurde ein Selbstbildnis Steinhagens aus der Hamburger Kunsthalle beschlagnahmt. Im gleichen Jahr brannte sein Haus, auch „Rahlstedter Schloss“ genannt, völlig aus, viele seiner Werke wurden vernichtet. Der Architekt Fritz Höger half ihm bei den Plänen zum Wiederaufbau. Wegen öffentlicher Kritik an Hitler musste Steinhagen 1944 für vier Monate in ein KZ. Sein Haus, zum zweiten Mal errichtet, war zu einem bekannten und beliebten Künstlertreff geworden. 1948 starb Heinrich Steinhagen in seinem Haus an Lungenkrebs, den vermutlich das ständige Einatmen des Lehmstaubes beim Hausbau verursacht hatte. 1963 wurde das „Rahlstedter Schloss“ (mitsamt seinem Inventar) abgerissen. 

 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- Grosslohering 14 ist seit 2009 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft
Steinhagenweg, Rahlstedt, seit 2011
 
Literaturhinweise Heinrich Steinhagen_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
Bildhauer/in: -
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Professor Christoffer Suhr  
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Geboren 29. Mai 1771
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 13. Mai 1842
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Christoffer Suhr, geboren 29.5.1771 in Hamburg, gestorben 13.5.1842 ebd.. Erste künstlerische Ausbildung in Hamburg bei Franz Conrad Löhr und Lorenz Lönberg, dann 1790-1792 bei Johann Friedrich Weitsch in Salzdahlum, 1792-1795 in Italien, auf der Rückreise Besuch in Dresden und Berlin. Seitdem in Hamburg ansässig; 1796 Ernennung zum Professor extraordinarius der Berliner Akademie. Tätig als Bildnismaler, vor allem aber bekannt durch seine als Aquatinta vervielfältigten Serien zum Hamburger Volksleben. 
Lokale Referenzen
Christoffer Suhr wurde am 9. Juli 1817 in der Loge "St. Georg zur grünenden Fichte" zum Freimaurer aufgenommen. Er blieb in dieser Loge bis zu seinem Lebensende Mitglied im Lehrlingsgrad.
 
Spuren in Hamburg:
- in Barmbek-Nord ist seit 1914 der nach ihm benannte Suhrsweg
 
Kategorien Kunst
Funktionen Lithograph/in: -
Maler/in: -
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Ebba Tesdorpf  
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Geboren 23. Januar 1851
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 22. Februar 1920
Todesort Ahrweiler 
Kurzbiographie Ebba Tesdorpf, geboren 23.1.1851 in Hamburg, gestorben 22.2.1920 in Ahrweiler, Tochter des Kaufmanns Hans Peter Friedrich Tesdorpf und der Antoinette Karoline Mohrmann, verwitwete Abendroth. Schülerin von Bernhard Mohrhagen und Johann Theobald Riefesell in Hamburg. Auf des letzteren Anregung hin zeichnerische Dokumentatorin des alten Hamburger Stadtbildes während der Abbruchphase in den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts. 1898 Übersiedlung nach Düsseldorf und Studium an der dortigen Akademie unter Hermann Grobe. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
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Johann Anton Tischbein  
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Geboren August 1720
Geburtsort Haina 
Gestorben 26. Juli 1784
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Johann Anton Tischbein, der auch als „Hamburger Tischbein“ bezeichnet wird, gehörte als Onkel des „Goethe-Tischbein“ Johann Heinrich Wilhelm zur ersten Generation einer der bekanntesten Künstlerfamilien seiner Zeit. Sein Œuvre war sehr vielfältig: Neben Bildnissen schuf er auch Landschaften und Historienbilder, ebenso wie Raumdekorationen oder Grafiken. 

Er arbeitete zunächst als Schreiber in Frankfurt und erlernte das Tapetenmalen in Paris. Zurück in Deutschland übte er in Frankfurt den Beruf des Tapetenmalers aus, bis er dann im Jahre 1749, wie damals für viele gebildete Junggesellen üblich, im Rahmen einer „Grand Tour“ gemeinsam mit seinem Bruder Johann Heinrich Tischbein d.Ä. (der „Kasseler Tischbein“) nach Frankreich und Italien aufbrach; zahlreiche Skizzen und Zeichnungen entstanden auf dieser Reise. 1766 ließ er sich in Hamburg nieder, um eine Zeichenschule zu gründen. Er war der einzige der berühmten Tischbein-Maler, der seine theoretischen Gedanken zu Kunst und Malerei publizierte: Ebenfalls 1766 erschien das didaktische Werk „Unterricht zu gründlicher Erlernung der Malerey“, in der sich bereits Grundzüge des frühen Klassizismus widerspiegelten. 1778 war Tischbein an der Ausstattung des Wandsbeker Schlosses beteiligt (1861 abgerissen), überliefert ist ein Blatt zur Wandgestaltung mit antikisierenden Grotesken. Die Groteske kann als absolutes Novum in der Innenraumgestaltung dieser Zeit in Norddeutschland gelten, und zeigt auch, wie innovativ Tischbein in diesem Bereich wirkte. Ab 1780 war Tischbein – bis zu seinem Tode im Jahr 1784 – auch als Zeichenlehrer am Johanneum tätig. 

 
Lokale Referenzen Hamburg, Tischbeinstraße, Barmbek-Nord 
Literaturhinweise Johann Anton Tischbein_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
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Gertrud Troplowitz  
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Geboren 23. Juli 1869
Geburtsort Posen 
Gestorben 20. August 1920
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Gertrud, geborene Mankiewicz, war die Ehefrau des Unternehmers und Mäzens Oscar Troplowitz. Dieser konnte – dank Gertruds Mitgift – 1890 das Kleinunternehmen des Apothekers Paul C. Beiersdorf aufkaufen und baute in der Folgezeit die Firma zu einem Betrieb auf, der weltweit aktiv war. Er entwickelte Produkte und Marken, die bis zum heutigen Tag weithin bekannt sind, so z. B. Leukoplast (1901), Labello (1909) und Nivea (1912). Grundlage für seinen wirtschaftlichen Erfolg war die außerordentliche kluge Auswahl seiner Mitarbeiter und dass er ein ausgesprochen sozial orientierter Unternehmer war. Auch politisch war Oskar Troplowitz engagiert: Seit 1894 hamburgischer Staatsangehöriger – und als gebürtiger Jude 1910 zum Christentum konvertiert –, gehörte er sowohl der Bürgerschaft (1904–1910), als auch der Bau- (1906–1918), Schul- (1910–1916) und Finanzdeputation (ab 1916) an. Die Ehe mit Gertrud Troplowitz blieb kinderlos. Das Paar unternahm viele Reisen durch Europa und sammelte Kunst. Beraten durch den Maler Friedrich Ahlers-Hestermann trugen Gertrud und Oskar Troplowitz ab 1909 eine bedeutende Kunstsammlung zusammen, zu der Werke von Max Liebermann, Pablo Picasso, Auguste Renoir und Max Slevogt zählten. Gemeinsam förderten sie Maler wie Franz Nölken oder Fritz Friedrichs, indem sie diese mit Werken zur Ausstattung ihres Hauses beauftragten oder sie direkt mit Geld unterstützten. Nach dem Tod von Gertrud Troplowitz gelangten aus ihrem Nachlass 17 Gemälde als Schenkung an die Hamburger Kunsthalle – eine der größten Gaben an das Haus im 20. Jahrhundert.

 
Literaturhinweise GertrudTroplowitzneu.pdf
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kunstsammler/in: -
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Otto Tetjus Tügel  
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Geboren 18. November 1892
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 24. Oktober 1973
Todesort Oese bei Bremervörde 
Kurzbiographie Tetjus (eigentlich Otto) Tügel, geboren am 18.11.1892 in Hamburg, gestorben am 24.10.1973 in Oese bei Bremervörde, Sohn des Hamburger Kaufmanns Ludwig Tügel. Seit 1909 in Worpswede als Maler ansässig, zugleich Betätigung als Schriftsteller, Schauspieler, Kabarettist und Komponist. 1918 Heirat mit der Dichtertochter Vera Dehmel. 1945 Übersiedlung nach Oese. 
Kategorien Kunst
Literatur
Funktionen Dichter/in: -
Komponist/in: -
Maler/in: -
Bühnenschauspieler/in: -
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Adolf Vollmer  
Abbildung
Geboren 17. Dezember 1806
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. Februar 1875
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Adolf Vollmer, geb. 17.12.1806 in Hamburg, gest. 12.2.1875 ebd., Schüler von Christoffer Suhr und Friedrich Rosenberg in Hamburg, 1831-1833 Studium an der Akademie in Kopenhagen, von 1833-1839 in München, seitdem als Landschafts- und Marinemaler in Hamburg ansässig. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Otto Wagenfeldt  
Abbildung
Geboren 1610
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 1671
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Otto Wagenfeldt hatte sich als Maler des frühen Barock besonders auf Darstellungen historischer, biblischer und christlicher Szenen spezialisiert, die er gern dramatisch und mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast ausführte. Viele der Werke Otto Wagenfeldts wurden zunächst dem Hamburger Maler Matthias Scheits zugeschrieben, wie das bekannte „Das Vogelnest“, oder die sechs Emporenbilder der Hamburger Kunsthalle für St. Jacobi, welche erst durch Hermann Röver 1926 als Werke Wagenfeldts identifiziert wurden. 

Otto Wagenfeldt wurde als Sohn einer Schiffsbauerfamilie in Hamburg geboren. Über seine Ausbildung als Maler ist kaum etwas bekannt, es wird jedoch vermutet, dass er Autodidakt war. Weiter wird auch angenommen, dass er – wohl um 1630 herum – wie auch viele andere Künstler seiner Zeit in die Niederlanden reiste, um die Werke von Peter Paul Rubens und Rembrandt van Rijn zu studieren. Da in Hamburg seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts auch zahlreiche niederländische Maler lebten, setzte sich im 17. Jahrhundert ein reger Kulturaustausch und gegenseitiger Einfluss fort. 1639 heiratete er die Witwe des Malers Jacob Schlepkau, mit der er später zwei Töchter und einen Sohn haben sollte, und wurde zum Hamburger Bürger. Wahrscheinlich übernahm er auch die Werkstatt Schlepkaus, möglicherweise auch seinen Kundenstamm. 1649 war er am Auftrag für 53 Brustbilder römischer Kaiser für den Rathaussaal beteiligt, die sich jedoch nicht erhalten haben. 1649/50 erhielt er den Auftrag, Emporenbilder (wohl 26) für die Kirche St. Jacobi in Hamburg zu erschaffen. 1671 verstarb Otto Wagenfeldt in Hamburg.

 
Lokale Referenzen Wagenfeldstraße in Barmbek-Nord seit 1952.
 
Literaturhinweise Otto Wagenfeldt_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Eduard Friedrich Weber  
Abbildung
Geboren 19. Juni 1830
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 19. September 1907
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Nach Beendigung der Lehre war Eduard Weber von 1849 bis 1851 zunächst bei verschiedenen Firmen in England beschäftigt. 1852 ging er in die chilenische Hafenstadt Valparaiso, wo er 1856 die Im- und Exportfirma Weber, Münchmeyer & Co. gründete, die ab 1861 unter Weber & Cia. firmierte und sich zu einer der größten Firmen der südamerikanischen Westküste entwickelte. 1862 kehrte er in seine Geburtsstadt Hamburg zurück und errichtete das auf Salpeter spezialisierte Handelshaus Ed. F. Weber. 1877 wurde er Konsul für die Hawaii-Inseln (bis 1902) sowie Vorsteher und Jahresverwalter der Niederländischen Armenkasse. Weber, Besitzer mehrerer schlesischer Güter, nannte eine bedeutende, der Öffentlichkeit zugängliche Gemäldegalerie sein Eigen und war einer der größten deutschen Kunstsammler seiner Zeit. Ihm gehörten insgesamt 360 Bilder, darunter Werke von Peter Paul Rubens, Rembrandt, Andrea Mantegna, Hans Holbein d. Ä., Albrecht Dürer und Lucas Cranach d. Ä. Ein Teil dieser Sammlung ging nach Webers Tod an die Hamburger Kunsthalle. In seinem Testament hatte er die komplette Gemäldegalerie der Stadt Hamburg für 2,5 Millionen Mark angeboten, diese lehnte jedoch ab. 1912 wurde der Rest der Sammlung in Berlin für insgesamt 4,5 Millionen Mark versteigert.

 
Literaturhinweise EduardWeber.Literatur.pdf
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Kunstsammler/in: -
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Friedrich Ernst Martin Wield  
Abbildung
Geboren 15. März 1880
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 10. Juni 1940
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Ab 1901 zeichnete Friedrich Ernst Martin Wield erste Aktstudien, die noch durch den Stil Rodins geprägt waren, und fertigte später Radierungen sowie Holzschnitte an, die teils in jugendstilnaher Gestaltung ausgeführt waren. Erste Anerkennung als Künstler erfuhr er mittels seiner Porträtbüsten bekannter Hamburger Persönlichkeiten. An diesen lässt sich ein stilistischer Wandel ablesen; waren sie zunächst klassisch, wurden sie zunehmend flächig formalisiert und abstrakt. Sein Ziel innerhalb dieses Wandels blieb, Plastiken nach antikem Vorbild anzufertigen. Dieses setzte er in tänzerisch bewegten Plastik des menschlichen Körpers um, die sich durch eine formale Sicherheit und symmetrische Einfachheit auszeichnen. Nach 1918 reduzierte er die Formverläufe und grenzte sich formal von der impressionistischen Plastik ab. Außerdem entwarf er als Denkmal für Heinrich Hertz die Ärtherwelle, in der die schwungvollen Bewegungen zweier Figuren eine Allegorie zu Forschergeist und Materie darstellen. 1933 wurde die Fertigstellung des Denkmals von der NS-Kulturbehörde verhindert. In der darauffolgenden Zeit fokussierte sich Friedrich Wield auf Gipsreliefs mit religiösen Motiven („Kreuzigung“) und Tierdarstellungen. 
Lokale Referenzen Folgende Kunstwerke von Friedrich Ernst Martin Wield befinden sich im öffentlichen Raum Hamburgs: „Krugträgerin“ (1919) im Hamburger Stadtpark, „Ehrenmal“ (1922) in Hamburg-Bergedorf, „Kauernde“ (1928) in der Schule Uferstraße 10, „Mutter mit zwei Kindern“ (1929) in der Finkenau Institut für Geburtshilfe, „Aby Warburg“ (1930) am Planetarium im Stadtpark, „Gertenbiegerin“ (1931) in der Schule Alsterthal, „Ätherwelle“ (1933/Aufstellung 1994) im Eichenpark. Zudem befinden sich Arbeiten des Künstlers in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, des Museums für Kunst und Gewerbe, der Hamburger Sparkasse und des Winterhur Museums.  
Lebensbeschreibungen Friedrich Ernst Martin Wield.pdf
Literaturhinweise Friedrich Ernst Martin Wield .pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
Grafiker/in: -
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Julius Wohlers  
Abbildung
Geboren 31. Oktober 1867
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. September 1953
Todesort Königreich bei Buxtehude 
Kurzbiographie

Julius Wohlers spielte nicht nur als Maler, sondern auch als Kunsterzieher und enger Berater Alfred Lichtwarks eine bedeutende Rolle im damaligen Kulturleben Hamburgs. Künstlerisch konzentrierte er sich besonders auf die norddeutsche Landschaft, zunächst noch impressionistisch geprägt, später auch mit expressiver Farbigkeit. 

Sein Kunststudium absolvierte Julius Wohlers von 1886-1889 an der Akademie in Berlin, wo er sich vor allem mit der Kunst des Radierens beschäftigte. 1890 ging er für kurze Zeit nach Kopenhagen, um bei dem Maler Peter Alfred Schou zu lernen. Schou hatte auch eine Malschule in Hamburg, welche Wohlers noch als junger Schüler besucht hatte. Wieder in Hamburg, gehörte er mit zu den Gründungsmitgliedern des Hamburgischen Künstlerclubs von 1897. 1900 besuchte er gemeinsam mit Freunden (darunter auch der Maler Alfred Mohrbutter) Paris. In Hamburg fand er im ländlichen Himmelpforten, in das seine Eltern mittlerweile gezogen waren, und auch im Alten Land sein bevorzugtes Landschaftsmotiv. Ab 1901 unterrichtete er an der Kunstgewerbeschule Hamburg, und unterhielt nebenbei ein privates Atelier. Wohlers heiratete 1921 die Schwester seines Schülers Franz Beck, Maria Beck. 1926 wurde er zum Professor der Landeskunstschule, wo er vor allem die traditionelle Pleinairmalerei vermittelte. Zahlreiche bekannte Hamburger Künstler, wie Albert Feser, Rolf Böhlig, Arnold Fiedler und Hans Hausfeldt waren von ihm unterrichtet worden. Er zeigte seine Werke kaum auf Ausstellungen oder nahm Aufträge an. 1931 wurde er in den Ruhestand versetzt. 1943 wurde ein beträchtlicher Teil seines Werkes sowie auch seine Wohnung bei Bombenangriffen zerstört; Wohlers floh aus Hamburg zunächst nach Mecklenburg, um sich dann bei Stade niederzulassen. Es entstanden noch zahlreiche Landschaftsdarstellungen, doch war er durch ein Augenleiden gezwungen, sich bald auf kleinformatige Werke, meist Stilleben, zu konzentrieren. Er starb 1952 fast vollkommen erblindet. 

 
Literaturhinweise Julius Wohlers_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
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Gretchen Wohlwill  
Abbildung
Geboren November 1878
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 17. Mai 1962
Todesort Hamburg  
Kurzbiographie

Obwohl die Malerin und Grafikerin Gretchen Wohlwill keineswegs unbekannt war und mit Anita Rée und Alma del Banco zu den sehr erfolgreichen weiblichen Mitgliedern der Hamburgischen Sezession zählte, geriet ihr Werk nach ihrem Tod, bzw. schon zur Zeit ihrer Emigration, etwas in Vergessenheit. Zu Beginn ihrer Schaffenszeit entstanden vor allem Grafiken, die sich an ihrem Lehrer Arthur Illies orientierten, gerne Szenen mit Arbeitern in der Umgebung des Hafens. Bald ließ sie sich, vor allem auf Ansichten, vom Kubismus inspirieren; ihre Porträts trugen eher eine expressionistische Prägung. Vor allem in der Zeit um 1930 begann sie, sich eher auf Gemälde zu konzentrieren. In ihren Bildnissen sind meist tonige Farben bestimmend, wie ihre Kollegen der Hamburgischen Sezession konzentrierte sie sich besonders das Flächige. Teilweise werden Konturen kaum sichtbar. Seit ihrer Emigration nach Portugal 1940 hellte sich ihre Farbpalette auf, die Farben wurden insgesamt kräftiger. Motivisch entstanden vor allem Landschaften, jedoch auch viele Bildnisse (meist von Mädchen oder Frauen), wobei Gretchen Wohlwill bei letzterem Motiv gerne eine Fensterarchitektur miteinbezog. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Gretchen Wohlwill“. 


 
Lokale Referenzen

Ihr Grabstein steht im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Gretchen-Wohlwill-Platz, HafenCity, seit 2013

 
Lebensbeschreibungen Gretchen Wohlwill.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Johannes Wüsten  
Abbildung
Geboren 04. Oktober 1896
Geburtsort Heidelberg 
Gestorben 26. April 1943
Todesort Brandenburg-Görden 
Kurzbiographie Mit seinen satirischen und bitter-kritischen Zeichnungen wurde Johannes Wüsten zu einem der bedeutendsten Antipoden des NS-Regimes. Unter seinem Pseudonym Peter Nikl veröffentlichte er diese im Prager Exil bei mehreren Zeitschriften wie „Gegenangriff“, „Deutsche Volkszeichnung“ und „Prager Mittag“. Vor dem zweiten Weltkrieg malte er zunächst dunkeltonige Figurenbilder, in denen er seelische Zustände sowie körperliche Defekte verbildlichte und philosophische als auch religiöse Themen aufgriff. Gleichzeitig stellte er auch Plastiken und Pastelle her. Bereits in seiner Zeit in Hamburg fertigte er Holzschnitte für die Zeitschrift „Kräfte“, den Künstlerfest-Almanach „Gelbe Posaune der Sieben“ und eigene Schriften an. 1921 wendete er sich von der expressionistischen Ekstase ab und der Neuen Sachlichkeit zu. In Görlitz begann er, parallel zu Alexander Friedrich in Hamburg, mit der Technik des Kupferstichs in Hirnholz und Kupfer und galt bald er als ihr wichtigster Vertreter in Deutschland. Ab 1927 entwarf er etwa 70 Kupferstiche teils mit gesellschaftskritischen Inhalten.  
Lebensbeschreibungen Johannes Wüsten.pdf
Literaturhinweise Johannes Wüsten.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Zeichner/in: -
Grafiker/in: -
Journalist/in: -
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