Hamburger Persönlichkeiten - Wirtschaft
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Maximilian Heinrich von Schinckel  
Abbildung
Geboren 26. Oktober 1849
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. November 1938
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Nach der Lehrzeit bei Burmester & Stadenhagen ging Max Schinckel nach St. Petersburg und wurde Prokurist in dem Agenturgeschäft von Moritz Ponfick. 1872, gerade einmal 23-jährig, trat er seine Tätigkeit als dritter Direktor der Norddeutschen Bank in Hamburg an, deren erster Direktor er 1892 wurde. Nach der Fusion der Norddeutschen Bank mit der Disconto-Gesellschaft 1895 avancierte Schinckel zum Kreis der Geschäftsinhaber in beiden Geldinstituten, die vorerst formal selbstständig blieben. 1919 schied er aus dem operativen Geschäft aus, übernahm aber in beiden Bankhäusern den Posten des Aufsichtsrats­vorsitzenden. Daneben war er bei zahlreichen Bergbau-, Finanz-, Industrie-, Rüstungs-, Schiffbau- und Schifffahrtsunternehmen im Aufsichtsrat vertreten. Von 1880 bis 1886 gehörte Schinckel der Hamburgischen Bürgerschaft an, und zwar der Fraktion der Rechten. In der Handelskammer wirkte er von 1896 bis 1918, von 1907 bis 1910 als ihr Präses. 1917 erhielt der Patrizier mit aristokratischen Neigungen von Wilhelm II. den Adelstitel verliehen. Seit 1919 bezog Schinckel als Monarchist und Anti-Demokrat gegen die Republik Position. Er trat dem „Stahlhelm“ bei, ebenso dem Hamburger Nationalklub von 1919, dessen Ehrenpräsident er wurde. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten bewertete er zunächst positiv, trat jedoch nicht als aktiver Förderer des NS-Regimes in Erscheinung. Die antijüdische Politik nach 1933 lehnte er ab.

 
Lebensbeschreibungen Maximilian von Schinckel.pdf
Podcasts Schinckel Maximilian Heinrich von.mp3
Literaturhinweise MaxSchinckel.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Bankier: -
Handelskammerpräses: 1907 - 1910
Bürgerschaftsmitglied: 1880 - 1886
Anfang

 
Julius Schindler  
Abbildung
Geboren 30. Mai 1878
Geburtsort Moravská Trebová (Mährisch Trübau) 
Gestorben 20. Dezember 1941
Todesort Great Neck (New York)  
Kurzbiographie

Julius Schindler war der Sohn eines wohl- habenden jüdischen Tuchfabrikanten aus Mährisch Trübau. Er absolvierte ab 1892 in Wien eine kaufmännische Ausbildung und war anschließend dort als Handelsangestellter tätig. Nach Stationen in Belgien als Handelsvertreter für die späteren Oelwerke Stern- Sonneborn A.-G. übernahm er 1905 die Prokura für den Standort Hamburg. Ab 1908 machte er sich selbstständig und gründete die Handelsfirma Julius Schindler. Er gehörte zu den ersten, die russisches Maschinenöl in die Vereinigten Staaten einführten. Im Gegenzug importierte er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges amerikanisches Mineralöl nach Europa. Ab 1917 erwarb er mehrere Mineralölwerke und das Unternehmen firmierte als Oelwerke Julius Schindler GmbH. Schindlers Raffinerien stellten Schmieröle aller Art für die chemische, kosmetische und medizinische Industrie her. Der Firmensitz war seit 1920 das Kontorhaus Hohe Bleichen 28. 1927 gründete er die Tankschiffreederei Julius Schindler GmbH. Schindler engagierte sich aktiv in der jüdischen Gemeinde in Altona und Hamburg. Er wanderte im Herbst 1931 aus und nahm 1932 die liechtensteinische Staatsbürgerschaft an. Seine Unternehmen wurden 1938 von den Nationalsozialisten „arisiert“. Bis 1939 lebte er in Frankreich, da- nach in den USA. Die Raffinerie H&R Ölwerke Schindler GmbH in Hamburg ist heute ein weltweit führender Hersteller von Weichmacherölen für die Reifenindustrie. Seit 1992 ist die Julius-Schindler-Straße in Wilhelmsburg nach ihm benannt.

 
Lokale Referenzen Julius-Schindler-Straße 
Literaturhinweise JuliusSchindler.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Industrieproduzent/in: -
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Frans Heinrich Schlüter  
Abbildung
Geboren 14. Februar 1783
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 27. September 1857
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Frans Heinrich Schlüter, geb. 14.2.1783 in Hamburg, gest. 27.9.1857 ebd., Sohn des Hamburger Essigbrauers Bernhard Hieronymus Schlüter und der Johanna Elisabeth Möller. Kaufmann in Hamburg, seit 1854 Oberalter. 23.3.1819 Heirat mit Amalie Kähler.  
Kategorien Wirtschaft
Religion
Funktionen Oberalter: 1854 -
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Karl Heinrich Schmilinsky  
Abbildung
Geboren 15. Juni 1818
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 20. April 1891
Todesort Montreux 
Kurzbiographie Karl Heinrich Schmilinsky, geboren 15.6.1818 in Hamburg, gestorben 20.4.1891 in Montreux, Sohn des Hamburger Kaufmanns Johann Nicolaus Schmilinsky und der Margaretha Oldenburg. Nach Kaufmannslehre als Kaufmann in Mexiko, später in Hamburg tätig. Vermählt 26.10.1853 mit Cäcilie Tanner. Gründer der Heinrich-Schmilinsky-Stiftung zur Unterstützung unversorgter junger Mädchen während der beruflichen Ausbildung und pensionierter Lehrerinnen und Gouvernanten. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- in St. Georg ist seit 1899 die nach ihm benannte Schmilinskystraße.  Ergänzt 2017 um seine Ehefrau Amalie Cäcilie Schmilisky, geb. Tanner (1833-1916), die gemeinsam mit ihrem Gatten das Stift gründete
 
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
August Joseph Schön  
Abbildung
Geboren 22. Mai 1802
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 06. Juli 1870
Todesort Klein Flottbek 
Kurzbiographie Schön ging in jungen Jahren als Kaufmann nach St. Thomas (Dänisch-Westindien) und wurde bereits nach wenigen Jahren Teilhaber der Firma Overmann & Co. Nach dem Eintritt Carl Heinrich Willinks, der zu Beginn der dreißiger Jahre nach St. Thomas gekommen war, erhielt die Firma den Namen A. J. Schön & Co. Schön kehrte im September 1838 zurück und gründete am 1. Juli 1847 zusammen mit Willink die Hamburger Niederlassung der Firma A. J. Schön & Co. Schön ließ die Schiffe seiner Firma ab 1840 in Hamburg registrieren. Schön gilt als der bedeutendste Westindienreeder der Segelschiffszeit mit zeitweilig zwanzig Schiffen. Am 25. November 1839 wurde Schön zum nassauischen Konsul ernannt. Dieses Amt bekleidete er bis zum 30. Oktober 1866. Schwierigkeiten ergaben sich, als Schön am 8. Januar 1849 in die Commerzdeputation gewählt wurde, sein Amt als Konsul jedoch nicht aufgeben wollte. Als Schön darauf erklärte, er wolle auf das Recht zum Besuch der Bürgerschaft verzichten, beließ ihn der Senat im Amt, jedoch mit der Auflage an die Commerzdeputation, aus diesem Sonderfall keine Regel werden zu lassen. Das Präsidiat führte er 1852. Die Commerzdeputation, deren Altadjungierter Schön von 1858 bis 1870 war, entsandte ihn von 1859 bis 1864 in die Hamburger Bürgerschaft.  
Lebensbeschreibungen August Joseph Schön.pdf
Podcasts Schön August Joseph.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: 1852 -
Reeder: -
Bürgerschaftsmitglied: 1859 - 1864
Anfang

 
Gustav Adolph Schön  
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Geboren 29. Oktober 1834
Geburtsort St. Thomas (Westindien) 
Gestorben 27. Dezember 1889
Todesort Paris 
Kurzbiographie Sohn von August Joseph Schön (Mitglied der Commerzdeputation, Präses 1952. Nach einer kaufmännischen Lehre arbeitete Gustav Adolph Schön zunächst in St. Thomas, bis er Westindien aus Gesundheitsgründen verlassen musste. Seit Mitte Oktober 1856 lebte er in Hamburg, wo er am 16. Januar 1857 das Bürgerrecht erwarb. Er trat als Teilhaber in die väterliche Firma A. J. Schön & Co. ein und gehörte ihr an, bis sie am 31. Dezember 1875 in Liquidation trat. Am 13. Februar 1865 trat Schön in die Commerzdeputation ein. Er führte das Präsidiat in den Jahren 1868 und 1869. Am 7. Januar 1867 wurde Schön als Kammervertreter für die Bürgerschaft gewählt.  
Lebensbeschreibungen Gustav Adolph Schön.pdf
Podcasts Schön Gustav Adolph.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: 1868 - 1869
Bürgerschaftsmitglied: 7. Januar 1867 - 1871
Anfang

 
Johann Gottfried Schramm  
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Geboren 26. Juli 1742
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 17. März 1822
Todesort ebenda 
Kurzbiographie
Johann Gottfried Schramm heiratete am 27. März 1770 Susanna Katharina (1746-1830) - Tochter des Senators Jacob Krohn. Mit ihr hatte er drei Kinder: Elisabeth, Marianne und Johann Gottfried.
Neben seiner Tätigkeit als Hamburger Kaufmann engagierte sich Schramm ehrenamtlich für den Rath und die Stadt Hamburg in unterschiedlichen Bereichen. So war er 1778 mit verantwortlich für die Gassenordnung, 1786 für die Ordnung auf dem Bauhof und 1798 Gotteskastenverwalter. 1799 war Schramm Alter des Waisenhauses und ab 1800 Vorsteher des Klosters St. Johannis in Eppendorf. Direkt nach Besetzung der Stadt durch französische Truppen wählte man ihn am 19. November 1806 in die "Deputation wegen der französischen Occupation". Am 13. September 1814 trat Johann Gottfried Schramm für Johann Hockmeyer dem Kollegium der Oberalten bei.
 
Lokale Referenzen
Johann Gottfried Schramm gehörte zeitlebens dem Bund der Freimaurer an. Im Jahre 1766 wurde er von der Johannis-Loge "Absalom zu den drei Nesseln" zum Freimaurer-Lehrling aufgenommen, zum Gesellen befördert und zum Meister erhoben. Später wechselte er in die Loge "Ferdinande Caroline zu den drei Sternen", wo er 1787 das Amt des Schatzmeisters innehatte.
 
Spuren in Hamburg:
- in Eppendorf ist seit 1864 der nach ihm benannte Schrammsweg.
 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Oberalter: 1814 -
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Christian Matthias Schröder  
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Geboren 30. Januar 1742
Geburtsort Quackenbrück im Hochstift Osnabrück 
Gestorben 06. Juli 1821
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie 1742 in Quackenbrück als Sohn eines Ratmanns geboren, etablierte Christian Matthias Schröder 1763 ein eigenes Handelshaus in Hamburg. Ab dem Jahr 1780 bekleidete er dort eine Reihe bürgerlicher Ehrenämter, etwa als Waisenhaus-Provisor, Kriegs-Commissair, Richter am Niedergericht, Bürger bei der Fortification, dem Bauhof, der Artillerie, der Admiralität und der Banco. Der Commerzdeputation gehörte er vor seiner Amtszeit als Präses (1785-1786) als Deputierter, später als Alter an. Am 16. August 1799 wurde er zum Senator, am 12. Juli 1816 zum Bürgermeister gewählt.  
Nachrufe (Nekrologe) Text Latein Quelle Johanneum.PDF
Übersetzung aus dem Lateinischen.pdf
Überarbeitung Heinz A. E. Schröter 2010.pdf
Podcasts Sprecher Heinz A. E. Schröter 2010 11.mp3
Medaillen
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Bürgermeister/in: 12. Juni 1816 - 6. Juli 1821
Handelskammerpräses: Juli 1785 - Juli 1786
Anfang

 
Octavio Rudolph Schröder  
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Geboren 22. Juni 1786
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 10. April 1867
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Octavio Rudolph Schröder spielte in Hamburg wirtschaftlich und politisch eine wichtige Rolle. Er war als Kaufmann wohlgelitten, 1842 Präses der Handelskammer und im "tollen Jahr" 1848 Mitglied der Rath- und Bürgerdeputation zur Beratung von Verfassungs- und Verwaltungsreformen. Am 14. November 1853 war er Mitglied der Kämmerei, und am 6. August 1856 wurde er zum Oberalten gewählt. Schröder war also ein Amtskollege von Johannes Siemers und kannte ihn wahrscheinlich gut.
 
Lokale Referenzen
Octavio Rudolf Schröder war aktiver und überzeugter Freimaurer. Er wurde am 30. Juli 1812 von der Loge "St. Georg zur grünenden Fichte" in den Bruderbund aufgenommen. Am 22. Juni 1862 wurde er zum Ehrenmitglied der "Großen Loge von Hamburg" ernannt und am 27. September 1862 ehrte ihn die St. Georg-Bruderschaft zu seiner 50-jährigen Mitgliedschaft.
 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: Januar 1842 - Dezember 1842
Anfang

 
Johann Schuback  
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Geboren 24. Juni 1667
Geburtsort Jork / Altes Land 
Gestorben 22. Januar 1747
Todesort Jork / Altes Land 
Kurzbiographie Johann Schuback d. Ä., geboren 24.6.1667 in Jork/Altes Land, gestorben 22.1.1747 ebd., Sohn des Hofbesitzers Klaus Schuback und der Bauerntochter Anna Köpke. Übernahm den Hof seines Vaters, tätig auch als Kaufmann und Kirchgeschworener. Erste Eheschließung 3.7.1694 mit der Hofbesitzertochter Metta Köpke (gest. 1720), Wiederverheiratung 4.2.1721 mit Rix Lindemann, verw. Vett. 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Johannes Schuback  
Abbildung
Geboren 16. September 1732
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 31. März 1817
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johannes Schuback, in Hamburg geboren als Sohn eines Bürgermeisters, reiste 1748 nach Lissabon, um dort den Handel zu erlernen. Während seiner Zeit dort überlebte er knapp das Erdbeben am 1. November 1755. Nach Hamburg zurückgekehrt, wurde der am 22. Oktober 1761 am Bürgerzoll gewählt. 1762 wurde der Adjunct im Kirchenkolleg zu St. Katharinen, Richter am Niedergericht und Bürger am Admiralitätszoll. 1763 war er Verantwortlicher bei dem Mehlkauf, 1764 bei der Artillerie, 1765 wurde er zum Hundertachtziger gewählt. 1766 wurde er Kalkhofsbürger und Mitglied der Commerzdeputation. Dieser stand er von Mai 1770 bis Mai 1771 als Präses vor. Nach Ende seiner Amtszeit blieb er der Commerzdeputation als Alter verbunden. 1776 zum Admiralitätsbürger erhoben, wirkte er ein Jahr später bei der Regulierung der Ämter und am Convent mit. Am 10. September 1779 wurde er in die Sechsziger gewählt. Wie bei vielen Kaufleuten seiner Zeit gingen seine wirtschaftlichen mit seinen politischen Interessen Hand in Hand: er wirkte ab 1782 als portugisischer Generalkonsul in Niedersachsen. Verbindungen anch Portugal hatte er seit seiner Ausbildungszeit gepflegt, hier saßen viele seiner wichtigsten Handelspartner. Schuback galt als tüchtiger und gebildeter Kaufmann, der sich vor allem bei der Reform der Banken hervortat. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- in der Rathausdiele ist an einer Säule sein Portrait-Relief
 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: Mai 1770 - Mai 1771
Anfang

 
Abraham Philipp Schuldt  
Abbildung
Geboren 09. April 1807
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 29. Februar 1892
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Abraham Philipp Schuldt war ein Hamburger Kaufmann und Stifter. Sein Vater, Joachim Michael Schuldt, war der Alleininhaber der Firma J. C. Haack & Schuldt, einem Kommissions- und Speditionsgeschäft. Überwiegend hat sich die Firma mit dem Import russischen Getreides beschäftigt. Er hatte einen älteren Bruder, Martin Heinrich Schuldt. Die Kindheit verlebten die beiden Brüder in der sogenannten Hamburger Franzosenzeit. Kurz vor seinem Tod gründete er die „Abraham Philipp Schuldt-Stiftung“. Sie soll günstige Wohnungen für bedürftige Hamburger bauen. 

 
Lokale Referenzen Bei Schuldts Stift, Neustadt, seit 1896
 
Lebensbeschreibungen Abraham Philipp Schuldt.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen
Anfang

 
Karl (auch Carl-Gisbert) Schultze-Schlutius  
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Geboren 20. August 1903
Geburtsort Düsseldorf 
Gestorben 08. März 1969
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Nach dem Abitur studierte er von 1921-1924 Jura an den Universitäten Hamburg, Heidelberg und Köln. In Köln 1924 Referendar und 1925 Promotion zum Dr. jur. 1928 Gerichtsassessor in Berlin und Eintritt in den Dienst der Bezirksfinanzverwaltung in Düsseldorf. Im Mai 1934 wurde ihm dort die Leitung der Überwachungsabteilung der Devisenstelle übertragen. Am 1. Oktober 1934 zum Reichswirtschaftsministerium (Devisen-Abteilung) abgeordnet, blieb er auf seinem Spezialgebiet tätig, leitete seit dem Frühjahr 1938 das Grundsatzreferat für Devisenfragen des Warenverkehrs und wurde im Dezember 1942 als Ministerialdirigent Leiter der Länderabteilung. Im April 1945 wurde er zum Arbeitsstab Nord des Reichswirtschaftsministeriums in Hamburg versetzt. Vom 1. September 1946 bis zum 31. Mai 1948 war er Leiter der Wirtschaftsabteilung des Zentralhaushaltsamtes für die britische Zone. Am 1. Juni 1948 wurde er Hauptgeschäftsführer der Handelskammer. Am 2. Dezember 1953 trat er in den Senat ein und übernahm zunächst das Wirtschafts-, später das Finanzressort. Nach Beendigung der Amtszeit des „Hamburg-Block“-Senats wurde Schultze-Schlutius zum 1. März 1958 in den Vorstand der Vereinsbank in Hamburg berufen, dem er bis zum 31. Dezember 1968 angehörte. Von 1957 bis 1966 war Schultze-Schlutius Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, seit 1961 ihr erster Vizepräsident. Als Bankvorstand war Schultze-Schlutius für diese Wahlgruppe am 15. März 1960 Plenarmitglied der Handelskammer geworden und blieb das (später kooptiert) bis zu seinem Tode am 8. März 1969. Von Mai 1960 bis März 1969 war er Vorsitzender des Steuer-Ausschusses (1968 umbenannt in Ausschuss für Steuer- und Finanzpolitik), seit Juni 1960 auch Vorsitzender des Ehrengerichts der Hamburger Börse. In der langen Geschichte der Commerzdeputation und der Handelskammer war Schultze-Schlutius der einzige, der sowohl haupt- als auch ehrenamtlich dieser Körperschaft gedient hat. 
Podcasts Schultze-Schlutius Carl.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Senator/in: 1953 - 1957
Hauptgeschäftsführer/in der Handelskammer: 1948 - 1953
Bankier: -
Bürgerschaftsmitglied: 1957 - 1966
Anfang

 
Emil Schwencke  
Abbildung
Geboren 18. September 1870
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 11. Juni 1945
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Nach seinem Abitur am Wilhelmgymnasium studierte Emil Schwencke von 1890 bis 1893 in Göttingen und München Jura und wurde Ende 1893 zum Dr. jur. promoviert. Seit Juli 1899 „Rath bei der Behörde für das Schankkonzessionswesen“, bewarb er sich im Februar 1900 um die von der Handelskammer ausgeschriebene Stelle eines dritten Sekretärs und wurde vom Plenum am 9. Februar dazu gewählt. Am 1. März 1900 trat er den Kammerdienst an. Die beiden dienstälteren Sekretäre traten am 1. Oktober 1907 in den Ruhestand, von diesem Tage an war Schwencke der dienstälteste Sekretär. Die Mitteilungen der Handelskammer (vom 20. Januar 1934) heben hervor, dass Schwencke „bereits in den Jahren vor dem Kriege als primus inter pares die Leitung der Geschäftsführung übertragen“ wurde. Ende August 1933 wurde Schwencke (wie zwei weitere Syndiker der Kammer) veranlasst, vorzeitig seine Versetzung in den Ruhestand zu beantragen, bis zum 31. März 1934 wurde er beurlaubt. 
Lebensbeschreibungen Emil Schwencke_HGF.pdf
Podcasts Schwencke Emil.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Hauptgeschäftsführer/in der Handelskammer: 1. Oktober 1907 - 31. März 1934
Anfang

 
Hermann Sielcken  
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Geboren 14. August 1850
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 08. Oktober 1917
Todesort Baden-Baden 
Kurzbiographie Hermann Sielcken verließ 1868 Hamburg, um für eine deutsche Firma in Costa Rica zu arbeiten. Ein Jahr später ging er nach Kalifornien, wo er als Schiffsagent tätig war. 1876 fand er eine Anstellung bei W. H. Crossman & Son, einer Im- und Exportfirma, die u.a. mit Kaffee auf Provisionsbasis handelte. Sielcken arbeitete für diese als Verkäufer in Südamerika derart erfolgreich, dass er zunächst Junior-, später Seniorpartner wurde. 1894 wurde der Firmenname in Crossman & Sielcken geändert und Sielcken in der Folgezeit zu einem der meist gefürchtetsten Männer der New Yorker Kaffeebörse, der immer wieder versuchte, den Kaffeemarkt zu manipulieren. In späteren Jahren stieg der „Kaffeekönig“ in das Stahl- und Eisenbahngeschäft ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaufte er sich ein luxuriöses Anwesen in Baden-Baden, das aus vier Villen bestand. Hier stiftete er u.a. den 1909 bis 1912 angelegten Park Gönneranlage und das Josefinenheim, das erste moderne Entbindungs- und Wöchnerinnenheim. 1910 bekam er die Ehrenbürgerwürde Baden-Badens verliehen. 
Literaturhinweise HermannSielcken.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Edmund Julius Arnold Siemers  
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Geboren 12. März 1840
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 20. November 1918
Todesort Altona-Othmarschen 
Kurzbiographie Bereits im Alter von 21 Jahren eröffnete Edmund Siemers eine eigene Firma, die sich dem Petroleumimport widmete. 1864 wurde er dann Teilhaber, 1876 Alleininhaber der von seinem Großvater begründeten Firma G. J. H. Siemers & Co. Mit seinem Einstieg 1864 begann deren wichtigste und mit Abstand erfolgreichste Epoche, in der Siemers den Petroleumhandel in Deutschland zu hoher Blüte führte. Als erster Hamburger Reeder ließ er zwischen 1887 und 1890 drei eigene Tankdampfer bauen. Nachdem die Petroleumgeschäfte seiner Firma 1891 auf die Deutsch-Amerikanische Petroleum-Gesellschaft übergegangen waren, spezialisierte er sich auf den Salpeterimport und dessen Vertrieb, in späteren Jahren dann auf Grundstücks- und Baugeschäfte. Vor allem aber trat er in den 1890er Jahren als Stifter in die Öffentlichkeit, der 1896 den Bau einer der ersten Lungenheilstätten in Deutschland ermöglichte, Edmundsthal-Siemerswalde in Geesthacht, und 1907 das Vorlesungsgebäude auf der Moorweide finanzierte, welches bis heute „die Universität“ in Hamburg darstellt. Anlässlich der Einweihung des Gebäudes im Mai 1911 erhielt Siemers die selten verliehene Hamburgische Ehrendenkmünze in Gold. Bereits 1907 hatte der Senat beschlossen, ihm zu Ehren einen Teil der Grindelallee in Edmund-Siemers-Allee umzubenennen. Auch in der bürgerlichen Selbstverwaltung und der hamburgischen Politik war Siemers aktiv. So gehörte er der Hamburgischen Bürgerschaft von 1892 bis 1918 als Mitglied der Fraktion der Rechten und der Finanzdeputation von 1898 bis 1906 an. Ausführliche Biographie
 
Lokale Referenzen

Spuren in Hamburg:

- seit 1907 ist in Rotherbaum die Edmund-Siemers-Allee

- Edmund Siemers-Stiftung

- Villensiedlung Siemershöh

 
Literaturhinweise EdmundSiemers.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Bürgerschaftsmitglied: 1898 - 1906
Anfang

 
Georg Johann Heinrich jr. Siemers  
Abbildung
Geboren 18. Februar 1794
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 1876
Todesort  
Kurzbiographie
Georg Johann Heinrich jr. war eines von acht Kindern der Eltern Georg Johann Heinrich sen. Siemers (1763-1846) und seiner Frau Catharina Elisabeth Johanna, geb. Zastrow (1772-1854).
Er selbst heiratete 1822 Lisette Amalie Schultz (1803-1876), mit der er sieben Kinder hatte. Darunter waren Rudolph Hermann (1829-1892), Ernst Adolph (1836-1910) und Edmund Julius Arnold (1840-1918).
Georg Johann Heinrich jr. gründete in Hamburg die Firma G.J.H. Siemers & Co., die ihren Schwerpunkt in Bankier- und Warengeschäften hatte. Außerdem vertrat sie in Hamburg die Gothaer Feuer- und Lebensversicherungs-Gesellschaft. 1847 wurde Siemers in das Kollegium der Oberalten aufgenommen, deren Präses er ab 1859 war. Daher übergab er die Geschäftsleitung an seine Söhne Rudolph Hermann und Ernst Adolph. Trotzdem ließ es der alte Herr sich nicht nehmen, seine Söhne in schwierigen Geschäften zu beraten.
 
Lokale Referenzen
Georg Johann Heinrich Siemers jr. gehörte zeitlebens wie sein Vater Georg Johann Heinrich sen. (1763-1846) und sein Bruder Joachim Friedrich (1792-1863) dem Bund der Freimaurer an. Er wurde in Hamburg am 22. Dezember 1817 von der Johannis-Loge "Emanuel zur Maienblume" zum Freimaurer-Lehrling aufgenommen.
 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Bankier: -
Kaufmann/-frau: -
Oberalter: 1847 -
Anfang

 
Peter Siemsen  
Abbildung
Geboren 06. Oktober 1787
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 29. Oktober 1854
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Peter Siemsen, geb. 06.10.1787 in Hamburg, gest. 29.10.1854 ebd., Sohn des Kaufmanns Lüppe Siemsen und der Margaretha Keetmann. Kaufmann in Hamburg. Seit 1833 Senator in Hamburg, der erste hamburgische Senator reformierter Konfession. Vermählt 1815 mit der Dom-Sekretärs-Tochter Catharina Amalia Beckmann. 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Senator/in: 1833 -
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Georg Heinrich Sieveking  
Abbildung
Geboren 28. Januar 1751
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 25. Januar 1799
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Kaufmann, Hanseat und Anhänger der Aufklärung
 
Georg Heinrich Sieveking entwickelte früh ein Intresse an der Literatur. Gemeinsam mit seinen etwa gleichaltrigen Freunden Johann Michael Hudtwalcker - dem späteren Bruder Freimaurer - und Caspar Voght, verfasste er Gedichte und Prosa. Im Kreis von Hudtwalckers Schwestern führten die Freunde Theaterstücke auf. Sievekings Frau Johanna Magdalena, geb. Reimarus, führte in Hamburg einen litherarischen Salon, in dem ebenfalls seine aufklärerischen Ideen gepflegt wurden. Zu den größten Vorbildern dieses Kreises gehörten viele Freimaurer-Brüder wie: Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Gottlieb Klopstock, Friedrich Wilhelm von Schütz, Friedrich Johann Lorenz Meyer, Friedrich Ludwig Schröder, um nur einige zu nennen.
Gemeinsam mit seinem Freund Caspar Voght führte er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eines der größten Handelshäuser in der Hansestadt. Vom Februar 1791 bis März 1792 war es Präses der Handelskammer Hamburg.
Um eine Verständigung mit Frankreich herbeizuführen, schickte ihn der Senat 1796 mit einer Sondergesandtschaft nach Paris - ihr gehörte auch der Domherr und Bruder-Freimaurer, Friedrich Johann Lorenz Meyer an. Unter Einsatz seines Privatvermögens gelang es Sieveking, am 24. Juni 1796 einen Handelsvertrag mit der Französischen Regierung zu vereinbaren, mit dem das seit 1793 bestehende Handelsembargo gegen Hamburg aufgehoben wurde.
 
Lokale Referenzen
Georg Heinrich Sieveking war überzeugter Freimaurer. In dieser Bruderschaft verfolgte er sehr engagiert die Ideen der Aufklärung. Er wurde 1780 in der Loge "Ferdinande Caroline zu den drei Sternen" im I. Grad geführt. In der Hamburger Loge "St. Georg zur grünenden Fichte" hatte er am 19. Juni 1783 den IV. Grad inne. Diese Loge leitete er als Meister vom Stuhl vom 6. August 1789 bis zum Jahre 1790.
 
Spuren in Hamburg:
- in der Rathausdiele befindet sich an einer Säule sein Portrait-Relief
 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: Februar 1791 - März 1792
Anfang

 
Martin Garlieb Sillem  
Abbildung
Geboren 18. Juni 1769
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 24. Februar 1835
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Martin Garlieb Sillem, geb. 18.6.1769 in Hamburg, gest. 24.2.1835 ebd., Sohn des Hamburger Syndicus Garlieb Sillem und der Hamburger Senatorentochter Johanna Margarethe Schele. Kaufmann in Hamburg. Seit 1814 Senator, seit 1829 Bürgermeister in Hamburg. 16.5.1825 Heirat mit Charlotte Dorothea Pechlin, verw. Schuback. 
Nachrufe (Nekrologe) Text Latein Quelle Johanneum.PDF
Übersetzung aus dem Lateinischen.pdf
Podcasts Sprecher Heinz A. E. Schröter 2010 16.mp3
Medaillen
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Senator/in: 1814 -
Bürgermeister/in: 4. März 1829 - 24. Februar 1835
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Georg Adolph Soetbeer  
Abbildung
Geboren 23. November 1814
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 23. Oktober 1892
Todesort Göttingen 
Kurzbiographie Nach dem Besuch des Johanneums von 1828 bis 1834 studierte Georg Adolph Soetbeer in Berlin und Göttingen klassische Philologie und wurde am 24. August 1837 in Göttingen zum Dr. phil. promoviert. Am 14. März 1840 wechselte er vom Johanneum in das Amt des Zweiten Bibliothekars der Commerzdeputation, eine seiner ersten Aufgaben war die Überführung der Bibliothek in das neue Börsengebäude. Am 11. Dezember 1843 rückte er zum ersten Sekretär und Consulenten der Commerzdeputation auf, bis er im April 1844 zum Protokollisten und zum ersten Bibliothekar gewählt wurde. Seit 1867 lautete seine Amtsbezeichnung Consulent und erster Sekretär. Vier Jahre nach der Überleitung der Commerzdeputation in die Handelskammer kündigte Soetbeer 1871 sein Ausscheiden aus den Diensten der Handelskammer an. Im Sommer 1872 übernahm er an der Universität Göttingen eine Honorarprofessur.  
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- in der Rathausdiele ist an einer Säule sein Portrait-Relief
 
Lebensbeschreibungen Georg Adolph Soetbeer_HGF.pdf
Podcasts Soetbeer Georg Adolph.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Hauptgeschäftsführer/in der Handelskammer: 1843 - 1871
Anfang

 
Johann Christian Söhle  
Abbildung
Geboren 16. November 1801
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 24. Mai 1871
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Geboren am 16. November 1801 als Sohn des Weinhändlers Friedrich Christian Söhle, arbeitete Johann Christian Söhle vermutlich bereits 1829 im Bankhaus M. J. Haller. Am 26.9. dieses Jahres heiratete er Auguste Clara Haller, die Tochter Marin Joseph Hallers, des Inhabers des Bankhauses und wurde Partner seines Schwiegervaters. Die Bank hieß fortan Haller Söhle & Co. Nach dem Tod von Martin Joseph Haller 1852 war Johann Christian Söhle der Senior der Firma, dessen Mitinhaber auch Johann Eduard Haller, der jüngere Sohn Martin Hallers wurde. Von 1846 bis zum 31.12.1848 war Johann Christian Söhle Mitglied der Commerzdeputation, aus der er ausschied, nachdem er zum Camerario gewählt worden war. 1848 gehörte er zu den Gründern der Disconto-Casse von 1848, dessen Direktion er seitdem angehörte. Gemeinsam mit sieben anderen Vertretern Hamburger Banken gehörte Söhle 1856 zu den Gründern der Vereinsbank und wurde dann auch Vorsitzender des 12-köpfigen Direktoriums. Hauptziel der neu gegründeten Bank war dabei die Beschleunigung des Geldumsatzes, sie sollte damit aber auch dem gesamten wirtschaftlichen Leben der Stadt dienen. Neben einer der größten Banken auch der Direktion der Vereinbank vorzustehen, bedeutete für Söhle eine Belastung, der er aber allen Quellen nach mit Bravour nachkam. Durch Klugheit und Verständnis trug er sicher zur guten Zusammenarbeit im 12-köpfigen Direktorium bei. Sein Tod am 24. Mai 1871 bedeutete für die Bank einen schweren Verlust. 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Bankier: 1829 - 1871
Anfang

 
Carsten Wilhelm Soltau  
Abbildung
Geboren 13. August 1767
Geburtsort Bergedorf 
Gestorben 10. November 1836
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Carsten Wilhelm Soltau, geboren 13.08.1767 in Bergedorf, gestorben 10.11.1836 in Hamburg, Sohn des Bergedorfer Ratmannes Martin Wilhelm Soltau und der Bergedorfer Bürgermeisterstochter Anna Margaretha Gräpel. Kaufmann in Hamburg. Inhaber verschiedener bürgerlicher Ehrenämter. 16.10.1796 Heirat mit Johanna Henriette Catharina Sprockhoff. Seit 1835 Oberalter für das Michaelis-Kirchspiel. 
Lokale Referenzen
Carsten Wilhelm Soltau gehörte dem Bund der Freimaurer an. Er wurde am 1. April 1797 von der Hamburgischen Loge "Ferdinande Caroline zu den drei Sternen" aufgenommen. Dieser Loge stand er von 1804 bis 1810 als leitender Meister vom Stuhl vor.
 
Kategorien Wirtschaft
Religion
Funktionen Oberalter: 1835 -
Handelskammerpräses: Mai 1808 - April 1809
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Isaak Jacques Sonneborn  
Abbildung
Geboren 21. August 1863
Geburtsort Breidenbach (Biedenkopf ) 
Gestorben 29. August 1936
Todesort Baden-Baden 
Kurzbiographie

Jacques Sonneborn arbeitete nach seinem Realschulabschluss in Marburg zunächst von 1880- 1886 im Bankhaus B. Berlé in Frankfurt am Main. Anschließend war er in der Rheinischen Vaseline-, Öl- und Fettfabrik Gebr. Stern in Köln-Sülz als Angestellter tätig. Für das Unternehmen unternahm er hauptsächlich Auslandsreisen, um Absatzmärkte für die Firmenprodukte zu erschließen. Inhaber der Fabrik waren seine Cousins, die Gebrüder Leo und Joseph Stern. Im Zuge der Ausdehnung des Geschäfts errichtete das Unternehmen 1889 eine Filialfabrik im Hamburger Freihafengebiet und nahm Sonneborn als Teilhaber auf. In den folgenden Jahren expandierte das Exportgeschäft, so dass die Hamburger Fabrik 1892 erweitert wurde, außerdem wurden weitere Fabriken und Niederlassungen in Italien, Frankreich und Großbritannien eröffnet. An der Spitze dieser Unternehmungen stand Sonneborn, der bis 1924 Generaldirektor und Großaktionär der Oelwerke Stern-Sonneborn A.-G. (Ossag) war. Diese war 1903 gegründet worden und aus der Fabrik in Köln-Sülz hervorgegangen. Während des Ersten Weltkriegs besaß die Ossag ein wichtiges Patent zur Veredelung von Fetten und Ölen zu hochwertigen Schmierstoffen und stieg zu einem bedeutenden Lieferanten des deutschen Militärs auf. Nachdem sie sich während der Inflationszeit finanziell übernommen hatte, nutzte die Royal Dutch Shell die Gelegenheit und übernahm die Ossag im Juni 1925 für 8,8 Millionen Reichsmark. Jacques Sonneborn und Leo Stern erhielten Aufsichtsratsmandate, die sie 1933 wegen ihres jüdischen Glaubens niederlegen mussten. Sonneborn war bis 1924 Geschäftsführer der Chemischen Werke für Textilindustrie G.m.b.H. Von 1921 bis 1923 engagierte er sich als Handelsrichter.

 
Literaturhinweise JacquesSonneborn.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Industrieproduzent/in: -
Anfang

 
Hinrich Claus Sonntag  
Abbildung
Geboren 19. September 1745
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. Dezember 1818
Todesort  
Kurzbiographie Claus Hinrich Sonntag verwaltete im Laufe seines Lebens zahlreiche bürgerliche Ehrenämter in Hamburg: unter anderem war er Waisenhausprovisor, Bürger an der Admiralität, der Artillerie und am Kalkhof, Bancobürger, Deputierter und Alter der Comemrzdeputation. Dieser stand er von April 1790 bis Februar 1791 als Präses vor. Am 4. Januar 1804 wurde er zum Ratsherrn gewählt. Die Änderung der Hamburger Verfassung unterbrach seine Präturverwaltung 1811.  
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: April 1790 - Februar 1791
Senator/in: -
Anfang

 
Wilhelm Stadtländer  
Abbildung
Geboren 30. Juni 1606
Geburtsort Lübeck 
Gestorben 13. November 1686
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Wilhelm Stadtländer, geb. 30.6.1606 in Lübeck, gest. 13.11.1686 in Hamburg, Sohn des Lübecker Kaufmanns Hinrich Stadtländer und der Richael von Schöll. Begann 1621 in Hamburg seine Lehre bei dem Lakenhändler Magnus Herrnmann; seit 1631 selbständig als Wandschneider und Tuchhändler in Hamburg. 16.3.1636 Heirat mit der Hamburger Wandschneiderstochter Margarethe Arends. Mitglied der Englandfahrergesellschaft, zahlreiche bürgerliche Ehrenämter, seit 1681 Oberalter. 
Kategorien Wirtschaft
Religion
Funktionen Oberalter: 1681 -
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Johann Friedrich Thomas Stahmer  
Abbildung
Geboren 04. August 1819
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 01. Juni 1896
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Einen Teil seiner kaufmännischen Ausbildung erhielt Johann Friedrich Thomas Stahmer in Havanna (5. Dezember 1840 – 11. Juli 1844). Nach seiner Rückkehr 1844 gründete er, nach Erwerb des Bürgerrechts, am 15. Mai 1850 seine Firma J. F. Th. Stahmer, die nach seinem Tod gelöscht wurde. In seiner Eigenschaft als Provisor des Waisenhauses (1859-1861) erhielt er für diese Jahre sein erstes Bürgerschaftsmandat. Der Feuerkassendeputation gehörte er nur 1861 an, von 1862 bis 1865 war er Handelsrichter und als solcher Mitglied der Bürgerschaft, in den Jahren 1866 und 1867 nichtrechtsgelehrtes Mitglied des Obergerichts. Sein drittes Bürgerschaftsmandat wurde ihm von der Handelskammer übertragen, in die er am 28. Dezember 1867 gewählt worden war. 1872 war er ihr Präses. Am 11. Dezember 1872 wurde Stahmer in die Finanzdeputation gewählt, der er bis zu seiner Wahl zum Senator am 28. Juni 1875 angehörte. In diesen Jahren vertrat er die Finanzdeputation in der Bürgerschaft, der Teerhofs- und Feuerkassendeputation, der Budgetkommission (1873), als Revisor der Hauptkasse (1873). In seiner Eigenschaft als Senator gehörte Stahmer bis 1896 u.a. der Zentralkommission für die allgemeinen direkten Wahlen an, der Deputation für indirekte Steuern (1876, 1878-1885), der Recursinstanz für Gewerbesachen (1876 –1881). 
Lebensbeschreibungen Johann Friedrich Thomas Stahmer.pdf
Podcasts Stahmer Johann Friedrich Thomas.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Senator/in: 28. Juni 1875 - 1896
Handelskammerpräses: 1872 -
Bürgerschaftsmitglied: 1859 - 1872
Anfang

 
Christian Friedrich Theodor Steinweg  
Abbildung
Geboren 06. November 1825
Geburtsort Seesen am Harz 
Gestorben 26. März 1889
Todesort Braunschweig 
Kurzbiographie
Die Eltern von Christian Friedrich Theodor waren der Tischlermeister, Orgel- und Klavierbauer Heinrich Engelhard Steinweg (1797-1871) und Johanne Henriette, geb. Thiemer. Theodor war der älteste von 10 Kindern. Als der Vater mit der ganzen Familie 1851 nach New York auswanderte, übertrug er dem zurückgebliebenen 25-jährigen Sohn Theodor seine seit 1835 bestehende Seesener Klavierbauwerkstatt. Theodor verlegte das Unternehmen nach Wolfenbüttel und nahm 1858 Friedrich Grotrian als Teilhaber auf. Beide verlagerten kurz darauf die Produktionsstätte nach Braunschweig und von hier gab es einen regen Ideenaustausch mit Vater und Brüdern, die mittlerweile erfolgreich in New York das Unternehmen Steinway & Sons führten. Nach dem Tod zweier Brüder verkaufte Theodor 1865 seinen Braunschweiger Betrieb an Wilhelm Grotrian, um der Familie nach New York zu folgen. Hier gab er sich den Namen C. F. Theodore Steinway. Nachdem der Vater 1871 starb führte er mit zwei weiteren Brüdern das gemeinsame Familienunternehmen.
Um den europäischen Markt effizienter bedienen zu können, gründete man 1880 in der Schanzenstraße in Hamburg das Zweitwerk Steinway's Pianofortefabrik.
C. F. Theodore Steinway entwickelte sich zum Haupt-Ideengeber im Instrumenten-Design - 45 Patente gehen auf ihn zurück. Seit 1886 werden in beiden Werken alle Instrumente nach seinen Überlegungen hergestellt.
 
Lokale Referenzen
Christian Friedrich Theodor Steinweg war in Wolfenbüttel Mitglied der Freimaurer-Loge "Wilhelm zu den drei Säulen".
 
Spuren in Hamburg:
1880 gründete er mit seinem Bruder William in Hamburg in der Schanzenstraße die "Steinway's Pianofortefabrik", die heute als "Steinway & Sons" ihren Sitz im Rondenbarg 15 hat.
 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen
Anfang

 
Leo Liebman Stern  
Abbildung
Geboren 14. Februar 1858
Geburtsort Breidenbach (Biedenkopf ) 
Gestorben April 1943
Todesort New York 
Kurzbiographie

Im Jahre 1880 eröffnete Leo Stern mit seinem Bruder Joseph Stern in Köln die Firma Gebrüder Stern, die mit Ölen und Fetten handelte. Drei Jahre später gründeten beide die Rheinische Vaseline-, Öl- und Fettfabrik in Köln-Sülz, für die seit 1886 ihr Cousin Jacques Sonneborn als Angestellter tätig war. Im Zuge der Ausdehnung des Geschäfts errichtete das Unternehmen 1889 eine Filialfabrik im Hamburger Freihafengebiet und nahm Sonneborn als Teilhaber auf. Joseph Stern blieb in Köln und kümmerte sich dort weiterhin um die Geschäfte, während Leo Stern und Jacques Sonneborn nach Hamburg zogen. In den folgenden Jahren expandierte das Exportgeschäft, so dass die Hamburger Fabrik 1892 erweitert wurde. Außerdem wurden weitere Fabriken und Niederlassungen in Italien, Frankreich und Großbritannien eröffnet. Diese war 1903 gegründet worden und aus der Fabrik in Köln-Sülz hervorgegangen. Während des Ersten Weltkriegs besaß die Ossag ein wichtiges Patent zur Veredelung von Fetten und Ölen zu hochwertigen Schmierstoffen und stieg zu einem bedeutenden Lieferanten des deutschen Militärs auf. Nachdem sie sich während der Inflationszeit finanziell übernommen hatte, nutzte die Royal Dutch Shell die Gelegenheit und übernahm die Ossag im Juni 1925 für 8,8 Millionen Reichsmark. Jacques Sonneborn und Leo Stern erhielten Aufsichtsratsmandate, die sie 1933 wegen ihres jüdischen Glaubens niederlegen mussten. Leo Stern wanderte nach 1935 mit seiner Familie in die USA aus und ließ sich in New York City nieder.

 
Literaturhinweise LeoStern.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Industrieproduzent/in: -
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Dr. Helga Stödter, geb. Kloninger  
Abbildung
Geboren 09. März 1922
Geburtsort Berlin 
Gestorben 29. Mai 2011
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Helga Stödter entstammte einer Berliner Familie des Bildungsbürgertums. Die Eltern förderten und erzogen sie zu einer kritischen Haltung gegenüber dem NS-Regime.
Helga Stödter studierte Auslandswissenschaften, wechselte dann zur Volkswirtschaft und später ins Fach Jura.
Helga Stödter war zweimal verheiratet: 1949 heiratete sie in erster Ehe einen Arzt und bekam mit ihm eine Tochter. In zweiter Ehe war sie mit dem Hamburger Reeder und Juristen Rolf Stödter (1909-1993) verheiratet. 
Helga Stödter führte ein Leben als Mutter von drei Töchtern, Ehefrau und Anwältin. Hinzu kamen zahlreiche Ehrenämter, die sie wahrnahm. So widmete sie sich der Situation alleinstehender Mütter und wurde 1972, als sich der „Verband für alleinstehende Mütter Landesverband Hamburg e.V.“ gründete, dessen Vorsitzende. Der Verband erreichte z. B., dass die Wohnungsbaugenossenschaft „Neue Heimat“ im Hamburger Stadtteil Lohbrügge-Nord ein Service-Haus baute, in dem 96 Wohnungen für alleinerziehende Mütter mit Kindern vorgesehen wurden. Es gelang Helga Stödter darüber hinaus gemeinsam mit dem Landesverband Hamburg und einem Hamburger Amtsvormund die Unterhaltsvorschusskasse als Modellversuch in Hamburg einzuführen, die sich dann später bundesweit durchsetzte. Durch diese Kasse können alleinerziehende Mütter Gelder für ihre Kinder bekommen, wenn die Väter keinen Unterhalt zahlen.
1984 rief Helga Stödter gemeinsam mit anderen Frauen und Männern in London das EWMD (European Women’s Management Development Network) ins Leben und wurde zur ersten Präsidentin gewählt. 1987 initiierte sie die Gründung von FIM, der Vereinigung von Frauen im Management. Ein Jahr später, 1988, gründete sie mit einem Stiftungskapital von 50.000 DM die Helga Stödter Stiftung, dessen Ziel ist, Frauen in Führungspositionen zu fördern, Informationen, Beratung, Ermutigung und Unterstützung zu geben. Seit März 2012 zeichnet die Helga Stödter-Stiftung mit dem bundesweit einmaligen Helga-Stödter-Preis der Handelskammer Hamburg für Mixed Leadership Mitgliedsunternehmen aus, die sich vorbildlich für ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen einsetzen und das Prinzip des „Mixed Leadership“ in ihrer Personalstruktur realisiert haben.

Für ihr Engagement erhielt sie mehrere Auszeichnungen, so z. B. das Bundesverdienstkreuz am Bande.


 

Text: Rita Bake

 
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Rechtsanwalt/in: -
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Georg Hermann Stoltz  
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Geboren 11. November 1845
Geburtsort Melle 
Gestorben 12. Dezember 1939
Todesort Wentorf 
Kurzbiographie Hermann Stoltz verließ 1863 das Gymnasium Johanneum in Lüneburg mit Primareife. Er begann eine Lehre bei der Bremer Importfirma F. W. Helmers & Sohn, die er nicht beendete, und ging 1866 nach Rio de Janeiro. Dort trat er in die deutsch-brasilianische Handelsfirma Brandes Kramer & Ferreira ein und wurde schon bald deren Teilhaber. 1884 erfolgte die Umbenennung in Herm. Stoltz & Cie., gleichzeitig wurde eine Filiale in Hamburg gegründet und Stoltz zog mit seiner Familie in die Hansestadt. Die Firma eröffnete weitere Niederlassungen, u. a. in Sao Paulo und Recife, und wurde zum bedeutendsten Hamburger Exporteur für Brasilien. Später importierte sie auch brasilianische Waren nach Deutschland. Außerdem beteiligte sie sich an brasilianischen Industrieunternehmen, fungierte als Agent für diverse internationale Versicherungsgesellschaften und war im Schifffahrtsgeschäft tätig. 1915 gründete Stoltz eine Stiftung, deren Erträge Schülern des Johanneums in Lüneburg zugutekamen. Außerdem engagierte er sich für Kirchen und Krankenhäuser. Politisch vertrat er als Mitglied des Hamburger Nationalklubs von 1919 konservativ-autoritäre Gedanken. Ausführliche Biographie
 
Literaturhinweise Literatur zu Hermann Stoltz.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Dr. h.c. Justus Hermann Ludwig Matthias Strandes  
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Geboren 04. Februar 1859
Geburtsort Stade 
Gestorben 16. Juli 1930
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Justus Strandes war ein erfolgreicher Geschäftsmann und einflussreicher konservativer Politiker, der sich nachhaltig in und für Hamburg engagierte. Er absolvierte von 1875 bis 1878 eine kaufmännische Ausbildung im Hamburger Handelshaus Hansing & Co, war ab 1879 Kommis und von 1882 bis 1888 Leiter der Hansingschen Niederlassung in Sansibar. 1885 wirkte er am Abschluss des Handelsvertrages zwischen dem Deutschen Reich und dem Sultan von Sansibar mit. 1890 kehrte er als Prokurist bei Hansing & Co. nach Hamburg zurück, wo er sieben Jahre später Teilhaber wurde. 1912 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Ostafrika-Linie, er gehörte zahlreichen weiteren Aufsichtsräten an.

Seit 1907 war er Mitglied der Handelskammer, deren Vizepräses er 1910 wurde, und vertrat die öffentlichen Interessen bei der Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft; zeitweise war er als Handelsrichter tätig. Er wirkte als Mitglied des Kolonialrates in Berlin, als Vorsitzender des Kaufmännischen Beirates des 1908 gegründeten Hamburgischen Kolonialinstituts, als Vorstandsmitglied der Geographischen Gesellschaft Hamburg und von 1909 bis 1922 als deren Kassierer. 1892 gehörte Strandes zu den Mitbegründern des nationalistischen Alldeutschen Verbandes in Hamburg und war zeitweise Mitglied im Vorstand und im Ehrenrat. 1913 wurde er erster Vorsitzender der Abteilung Hamburg der Deutschen Kolonialgesellschaft. Seit 1910 war er Mitglied der Bürgerschaft (Fraktion der Rechten), 1911 wurde er Senator. 1914/15 erhielt er die Aufgabe des Präsidenten der kaiserlichen Zivilverwaltung in Antwerpen. 1919 nahm er an den Friedensverhandlungen in Versailles teil, um in Kolonialfragen beraten zu können.

Justus Strandes vertrat von 1920 bis 1930 als Gesandter Hamburg in Berlin beim Reichsrat und kehrte anschließend wieder nach Hamburg zurück, wo er 1925 sein Senatorenamt niedergelegt hatte.

Am 20. September 1922 verlieh ihm die Philosophische Fakultät der Hamburgischen Universität die Ehrendoktorwürde aufgrund seiner „Verdienste um den Aufbau der deutschen Kolonialmacht und um die Gründung der Hamburgischen Universität“ sowie der „Erforschung der afrikanischen Kolonialgeschichte“; schon 1913 hatte er sich im Rahmen einer Senatskommission für eine Universitätsgründung engagiert; ab 1919 war er im Kuratorium der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung tätig. 1930 wurde ihm die Bürgermeister-Stolten-Medaille zuerkannt. 1938 wurde in Ohlsdorf der Justus-Strandes-Weg nach ihm benannt.

 
Literaturhinweise Strandes Literatur.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: 1875 -
Bürgerschaftsmitglied: 1910 -
Senator/in: 1911 -
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Günther Ludwig Stuhlmann  
Abbildung
Geboren 10. Februar 1797
Geburtsort Neumühlen 
Gestorben 30. März 1872
Todesort Nizza 
Kurzbiographie
Günther Ludwig Stuhlmann kam als Sohn des Kammerrates Casper Hinrich und seiner Frau Sophia Dorothea, geb. Detenhof in Neumühlen bei Altona zur Welt. Als junger Mann begab er sich auf Reisen durch ganz Europa, um Fachmann für Gas- und Wasserversorgung zu werden. So leitete er in Kopenhagen über mehrere Jahre die Gasanstalt, die auch für die Erleuchtung des dortigen Kasinos zuständig war. 1854 gründete Stuhlmann auf dem Gelände der Kalkbrennerei seines Vaters in der Großen Elbstraße 151 eine eigene Gasanstalt, um Altona und Umgebung mit Gas zu versorgen. Ursprünglich wollte er hier auch ein Wasserwerk errichten. Der englische Ingenieur William Lindley empfahl ihm aber, dieses Werk bei Blankenese auf dem Baursberg zu bauen. Seit 1859 versorgte Stuhlmann von hier Altona und Umgebung mit sauberem Frischwasser, was später dazu führte, dass die Menschen in diesem Gebiet nicht von der verheerenden Cholera-Epidemie im Jahre 1892 heimgesucht wurden.
Günther Ludwig Stuhlmann starb 75-jährig anlässlich eines Kuraufenthaltes in Nizza. Er liegt begraben auf dem Friedhof beim Diebsteich - sein monumentales Grabmal ist heute nicht mehr erhalten.
 
Lokale Referenzen
Günther Ludwig Stuhlmann war zeitlebens ein sehr engagierter Freimaurer. Er wurde in Altona vor 1827 von der Loge "Carl zum Felsen" zum Freimaurer-Lehrling aufgenommen. Aus den Verzeichnissen der Hamburger Johannis-Loge "Zu den drei Rosen" geht hervor, dass er hier bis 1829 den Gesellengrad innehatte. Ab 1834 führt ihn diese Loge als Meister. Stuhlmann zeigte sich den zwei Logen und auch dem 1795 gegründeten Freimaurer-Krankenhaus durch finanzielle Spenden als äußerst großzügig.
 
Spuren in Hamburg:
- seit 1882 sind in Altona der nach ihm benannte Stuhlmannplatz und die Stuhlmannstraße
- 1898 erhielt die Christianskirche am Klopstockplatz nach seiner Spende einen neuen Turm
- auf dem "Platz der Republik" in Altona steht der 1900 von ihm gestiftete Stuhlmannbrunnen. Mit seinem Namen "Kampf" symbolisiert er den Streit um die Fischereirechte zwischen Hamburg und Altona.
 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen
Anfang

 
Carlo Zino Thomsen  
Abbildung
Geboren 18. Februar 1860
Geburtsort Bergen, Norwegen 
Gestorben 22. März 1941
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Geboren im norwegischen Bergen, ging Carlo Thomsen in jungen Jahren nach Guatemala und beteiligte sich dort an verschiedenen Eisenbahnprojekten. Um 1887 kam er nach Hamburg. Hier gründete er die Firma Carlo Z. Thomsen, die seit 1907 ihren Sitz am Harvestehuder Weg 25 hatte und Bank- und Kommissionsgeschäfte sowie Im- und Exporthandel mit Zentralamerika betrieb. Thomsen war zudem stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Hamburger Kautions-Vereinigung AG und Mitglied des Aufsichtsrats der Albingia Versicherungsgesellschaft. Sein Vermögen wurde 1912 auf 2,1 Millionen Mark geschätzt. 1917 stellte er für die „Ausstellung von Werken neuerer Kunst aus Hamburger Privatbesitz“ ein Interieur von Edvard Munch zur Verfügung. Seine 36 Stück umfassende Sammlung, u.a. mit Werken von Gustave Courbet, Max Liebermann, Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Max Slevogt, wurde 1942 unter seinen Erben aufgeteilt. 
Literaturhinweise CarloThomsen.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Conrad Hermann Tietgens  
Abbildung
Geboren 20. Dezember 1851
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 03. Februar 1941
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie 1837 gründete Johann Jacob Tietgens gemeinsam mit seinem Schwager die Firma Tietgens & Robertson. Nach dem Tod des letzteren (1856) wurde das bis dahin betriebene Reedereigeschäft allmählich aufgegeben und hauptsächlich der Handel mit Ölen und Fetten betrieben. Später wurden dann Johann Jacob Tietgens‘ Söhne, darunter auch Her­mann, als Teilhaber in das Geschäft aufgenommen. Der Richter, Kunstsammler und Mäzen Gustav Schiefler beschreibt Hermann Tietgens als „schwerfällig im Körperbau und schwerblütig in der Auffassung des Lebens, aber von prächtigem starken Willen für alles Gute, Wahre und Schöne“. Er gehörte einem Kreis an, der sich um Alfred Lichtwark, Leopold von Kalckreuth und Erich Marcks sammelte. Tietgens war Mitglied der Ortsgruppe Hamburg des Alldeutschen Verbandes. 1912 wurde sein Vermögen auf 4 Millionen Mark geschätzt. 
Literaturhinweise HermannTietgens.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Ludwig Tillmann  
Abbildung
Geboren 21. März 1851
Geburtsort Bad Dürkheim 
Gestorben 01. Dezember 1924
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Der aus einer jüdischen Familie stammende Ludwig Tillmann wurde 1881 Direktor der Anglo-Deutschen Bank und 1892 Filialdirektor bei der Dresdner Bank. 1894 machte er sich als Fondsmakler selbstständig und gründete das Bankhaus Ludwig Tillmann. Dieses pflegte hauptsächlich Auslandsbeziehungen zu kaufmännischen Kreditgebern, besonders zum Londoner Bankhaus William Brand’s Sons & Co. Zusammen mit seiner Gattin Rosalie, geborene Baer, und seinen drei Kindern wohnte Tillmann seit 1891 in der Hochallee 70. Er besaß eine der großen Porzellansammlungen in Hamburg und war seit 1917 Mitglied im Kunstverein. Außerdem engagierte er sich in der Patrio- tischen Gesellschaft. Sein Sohn Georg, seit 1910 Mitinhaber des väterlichen Bankhauses, wanderte 1941 in die USA aus und verstarb im selben Jahr in New York. 
Literaturhinweise LudwigTillmann.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Bankier: -
Anfang

 
Alfred Toepfer  
Abbildung
Geboren 13. Juli 1894
Geburtsort Altona 
Gestorben 08. Oktober 1993
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Geboren 1894, baute Alfred Toepfer in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in Hamburg ein erfolgreiches Handelsunternehmen für landwirtschaftliche Produkte auf. Dieses ermöglichte es ihm, sein soziales und kulturelles Engagement zu verfolgen. Ab den 1930er Jahren engagiert er sich über zwei Stiftungen vor allem für Jugendarbeit, Naturschutz, Kultur- und Heimatpflege. Wie viele Menschen seiner Generation war er geprägt von politischen Vorstellungen, die ihn während des Dritten Reichs bewogen, einzelne Ziele, Personen und Organisationen zu unterstützen, die dem Nationalsozialismus nahestanden. Wurden Nachfragen nach seinem Verhalten in dieser Zeit zu Lebzeiten Toepfers noch abwehrend behandelt, begann die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. nach Toepfers Tod mit einer systematischen Aufarbeitung.

 
Lebensbeschreibungen Alfred Toepfer.pdf
Literaturhinweise Literatur zu Alfred Toepfer.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Johann Georg Trautmann  
Abbildung
Geboren 26. Juli 1805
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 17. Februar 1888
Todesort Bergedorf 
Kurzbiographie Am 4. August 1836 erhielt Johann Georg Trautmann Prokura bei der Firma H. C. Stakemann & Co. Im Januar des darauffolgenden Jahres wurde er Prokurist bei der Firma Martin W. Soltau. Nach seinem Eintritt als Gesellschafter am 15. Februar 1838 erhielt sie den Namen M. W. Soltau & Trautmann, im Januar 1846 Soltau, Trautmann & Co. Am 30. Dezember 1868 trat Johann Georg Trautmann aus der Firma aus. Von 1850 bis 1859 wirkte Trautmann als Handelsrichter. Am 31. Dezember 1859 wurde er in die Commerzdeputation gewählt. Er vertrat die Commerzdeputation, der er bis 1864 angehörte und in der er 1863 das Präsidiat führte, im dem Jahren 1860 bis 1862 in der Auswandererdeputation, 1860 in der Zolldeputation, 1961 und 1862 in der Verwaltung der Seemannskasse (Vorsitzender), 1982 bis 1864 in der Bankdeputation, 1864 in der Deputation für Handel und Schifffahrt und vom 22. September 1860 bis 1864 in der Bürgerschaft. Als Altadjungierter gehörte er der Commerzdeputation von 1875 bis 1879 an. Während seiner Zugehörigkeit zur Commerzdeputation widmete sich Trautmann besonders dem Problem der deutschen Münzeinheit und der geplanten Erweiterung des Börsengebäudes. Als der Deutsche Handelstag eine Umfrage bei allen Handelskammern zur Frage der Münzeinheit veranstaltete, wurden Trautmann und Charles Ami de la Chapeaurouge 1864 mit der Durchführung der Expertengespräche betraut. 
Podcasts Trautmann Johann Georg.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: 1863 -
Bürgerschaftsmitglied: 1860 - 1864
Anfang

 
Gertrud Troplowitz  
Abbildung
Geboren 23. Juli 1869
Geburtsort Posen 
Gestorben 20. August 1920
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Gertrud, geborene Mankiewicz, war die Ehefrau des Unternehmers und Mäzens Oscar Troplowitz. Dieser konnte – dank Gertruds Mitgift – 1890 das Kleinunternehmen des Apothekers Paul C. Beiersdorf aufkaufen und baute in der Folgezeit die Firma zu einem Betrieb auf, der weltweit aktiv war. Er entwickelte Produkte und Marken, die bis zum heutigen Tag weithin bekannt sind, so z. B. Leukoplast (1901), Labello (1909) und Nivea (1912). Grundlage für seinen wirtschaftlichen Erfolg war die außerordentliche kluge Auswahl seiner Mitarbeiter und dass er ein ausgesprochen sozial orientierter Unternehmer war. Auch politisch war Oskar Troplowitz engagiert: Seit 1894 hamburgischer Staatsangehöriger – und als gebürtiger Jude 1910 zum Christentum konvertiert –, gehörte er sowohl der Bürgerschaft (1904–1910), als auch der Bau- (1906–1918), Schul- (1910–1916) und Finanzdeputation (ab 1916) an. Die Ehe mit Gertrud Troplowitz blieb kinderlos. Das Paar unternahm viele Reisen durch Europa und sammelte Kunst. Beraten durch den Maler Friedrich Ahlers-Hestermann trugen Gertrud und Oskar Troplowitz ab 1909 eine bedeutende Kunstsammlung zusammen, zu der Werke von Max Liebermann, Pablo Picasso, Auguste Renoir und Max Slevogt zählten. Gemeinsam förderten sie Maler wie Franz Nölken oder Fritz Friedrichs, indem sie diese mit Werken zur Ausstattung ihres Hauses beauftragten oder sie direkt mit Geld unterstützten. Nach dem Tod von Gertrud Troplowitz gelangten aus ihrem Nachlass 17 Gemälde als Schenkung an die Hamburger Kunsthalle – eine der größten Gaben an das Haus im 20. Jahrhundert.

 
Literaturhinweise GertrudTroplowitzneu.pdf
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kunstsammler/in: -
Anfang

 
Oscar Troplowitz  
Abbildung
Geboren 18. Januar 1863
Geburtsort Gleiwitz, Oberschlesien 
Gestorben 27. April 1918
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Dr. Oscar Troplowitz schloss nach einer Lehre als Apotheker bei seinem Onkel, dem späteren Hofrat Gustav Mankiewicz, 1886 sein Studium der Pharmazie an der Universität Breslau ab. 1890 erwarb er das Laboratorium von Paul C. Beiersdorf in Altona und baute dieses zu einem Unternehmen aus. Er setzte dabei von Beginn an auf den Einsatz technischer Hilfsmittel für die Produktion und errichtete 1992 auf einem damals 1200qm großen Grundstück am Lokstedter Weg ein eigenes Fabrikationsgebäude. Großen Wert legte er auf die wissenschaftliche fundierte Weiterentwicklung seiner Produkte. Da er davon überzeugt war, dass Markenartikel von zuverlässiger Qualität und nachvollziehbaren hohem Nutzen für den Verbraucher ein erfolgreiches Zukunftskonzept darstellen würde, bemühte er sich um die Etablierung von wiedererkennbaren Marken wie  Leukoplast, Labello oder NIVEA. Daneben war er aber auch ein sozialer Arbeitgeber, der seinen Angestellten viele betriebliche Sozialleistungen gewährte.  

 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- in Lokstedt ist seit 1971 die nach ihm benannte Troplowitzstraße
 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Industrieproduzent/in: -
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Johann Hermann Vering  
Abbildung
Geboren 04. November 1846
Geburtsort Ahlen 
Gestorben 06. Januar 1922
Todesort Ahrensburg 
Kurzbiographie Nach dem Abitur in Münster 1867 besuchte Hermann Vering die polytechnische Hochschule in Hannover, wo er die Fächer praktische Geometrie, Geologie sowie Wege- und Straßenbau und Baukunst belegte. Seit 1869 arbeitete er in der Firma seines Bruders Carl, Varnholt & Vering. Auch für dessen 1874 in Bremen neu gegründete Tiefbaufirma C. Vering war Hermann Vering als Bauleiter in verschiedenen Projekten tätig. 1883 wurde er dann gleichberechtigter Gesellschafter, übernahm die Hamburger Niederlassung von C. Vering und siedelte in die Hansestadt über. Unter seiner Leitung baute das Büro zahlreiche Eisenbahnstrecken, Bahnhöfe, Häfen und Kanäle – darunter Hamburgs südliche Hafenbecken, den Hafen im chinesischen Tsingtau und Abschnitte des Nord-Ostsee-Kanals. Hermann Vering tätigte zahlreiche Erfindungen und Verbesserungen an Tiefbaumaschinen, die er sich patentieren ließ, und war an der Projektierung des 1911 eröffneten Elbtunnels beteiligt. Daneben war er Aufsichtsratsmitglied in einer Reihe von Aktiengesellschaften. In Wilhelmsburg sind sowohl eine Straße als auch ein Kanal nach ihm benannt. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- nach ihm benannt ist in Wilhelmsburg seit
  1900 die Veringstraße
  1935 der Veringplatz
  1942 der Veringweg
- ebenfalls der Veringkanal
 
Literaturhinweise HermannVering.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Joachim Caspar Voigt  
Abbildung
Geboren 26. August 1720
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 09. August 1799
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Joachim Caspar war Sohn des Kaufmanns Peter Voigt (1685-1749) und Catharina Dorothea, geb. Coldorff (1689.1727). In Hamburg betätigte er sich als Kaufmann und engagierte sich in zahlreichen bürgerlichen Ehrenämtern. 1754 schenkte er das Geld zum Neubau der kleinen St. Michaeliskirche, seit 1755 war er Ratsherr.

Am 14. Juni 1746 heiratete er Anna Margaretha, geb. Coldorff (1727-1800), mit der er 14 Kinder hatte, von denen nur vier das Erwachsenenalter erreichten.

 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Senator/in: 1755 -
Kaufmann/-frau: -
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Augustus Friedrich Vorwerk  
Abbildung
Geboren 28. November 1837
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 27. November 1921
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Friedrich Vorwerk begann 1854 seine Ausbildung in der väterlichen Firma Hochgreve & Vorwerk in Hamburg. Diese handelte mit „sämtlichen Artikeln“: Exportiert wurden vor allem Leinen und andere Textilien, später traten dann technische Erzeugnisse mehr und mehr in den Vordergrund. Nach der dreijährigen Lehrzeit verbrachte Friedrich ein Jahr in England. 1861 machte ihn sein Vater Georg Friedrich Vorwerk zum Teilhaber. Als der Vater 1867 starb, wurde das Geschäft in Vorwerk Gebr. & Co. umbenannt. Seit 1883 bewohnte Friedrich Vorwerk während der Sommermonate die „Villa Josepha“ in Nienstedten, ein vom Architekten Martin Haller 1873 erbautes Sommer- und Landhaus. Friedrich Vorwerk hatte eine Reihe von Ehrenämtern inne: 1867 wurde er in die Polizeiwachen-Deputation gewählt, 1882 wurde er Steuerschätzungsbürger und von 1866 bis 1891 war er Kirchenvorsteher von St. Petri. Ferner gehörte er den Vorständen der von seinem Vater ins Leben gerufenen Stiftungen an, der Georg Friedrich Vorwerk-Stiftung und dem Asyl Vorwerk. Ausführliche Biographie
 
Literaturhinweise FriedrichVorwerk.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Georg Friedrich Wilhelm Vorwerk  
Abbildung
Geboren 27. April 1793
Geburtsort Hildesheim 
Gestorben 04. Februar 1867
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Ursprünglich aus Goslar stammend, wo er auch zur Schule ging, kam Georg Friedrich Vorwerk 1807 nach Hamburg, um bei der Firma „L.H. von Hollen“ eine sechsjährige Ausbildung zu absolvieren. Diese Firma übernahm ihn 1813 als Handlungsgehilfe und verlieh ihm 1817 Prokura. 1823 verließ Vorwerk die Firma, um gemeinsam mit Hermann Michael Christopher Hochgreve, der ebenfalls bei „L.H. von Hollen“ gelernt hatte, das Handelshaus „Vorwerk & Hochgreve“. Das Handelshaus exportierte vor allem englische Baumwollwaren und deutsches Leinen und importierte Kaffee, Tabak und Zucker aus Südamerika, sowie Gewürze aus Fernost. Nach dem Rückzug Hochgreves aus dem Geschäft wurde Vorwerk 1846 alleiniger Inhaber und ein typischer Merchant Banker, der in den Folgejahren das Geschäft nicht nur weltweit ausbaute, sondern betrieb auch eigene Segelschiffe und finanzierte die Geschäfte anderer Kaufleute. Vorwerk war von 1836 an Mitglied der Commerzdeputation, der er 1840 bis 1841 als Präses vorstand. In dieser Zeit setzte er sich entschieden für den Freihandel ein und befürwortete alle Maßnahmen, die Hamburgs Wettbewerbsstellung stärkten. 1848 war er unter den sieben gewählten Vertretern, die Hamburg in das Frankfurter Vorparlament entsandte. Vorwerk war außerdem Mitglied der Gesellschaft Harmonie von 1789, der Patriotischen Gesellschaft und des Komitees für die Erbauung der Kunsthalle. Er war auch Begründer zweier wohltätigen Einrichtungen: der Georg-Friedrich-Vorwerk-Stiftung zur Unterstützung der Ausbildung von Kindern der Katharinen-Gemeinde und des „Vorwerk-Asyls“ mit Wohnungen für Minderbemittelte.

 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
In St. Pauli ist seit 1857 die Vorwerkstraße nach ihm benannt. In dieser befindet sich auch das Vorwerk-Stift mit Wohn- und Arbeitsräumen für Künstler, das sich aus dem "Vorwerk-Asyl" entwickelt hat.
 
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Handelskammerpräses: Juni 1840 - Juni 1841
Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Gustav Adolph Vorwerk  
Abbildung
Geboren 18. September 1839
Geburtsort Bahrenfeld 
Gestorben 19. Juli 1919
Todesort Altona Klein-Flottbek 
Kurzbiographie

Adolph Vorwerk begann 1855 bei C. A. Wulff & Baasch seine Lehre und ging anschließend in die väterliche Firma Hochgreve & Vorwerk. 1860 wurde er Teilhaber von Vorwerk & Co. im chilenischen Valparaiso. Diese Niederlassung der Hamburger Firma betrieb vor allem Handel mit Salpeter, der unter harten Arbeitsbedingen in der Atacama-Wüste abgebaut wurde. Erst 1875 trat Adolph Vorwerk als Teilhaber bei Vorwerk Gebr. & Co. ein, wie die Firma Hochgreve & Vorwerk inzwischen hieß. Seit 1889 lag deren Leitung dann ausschließlich in seinen Händen und denen seines Bruders Friedrich. 1885, nach dem Tod der Mutter, erbte Adolph Vorwerk eine vom Architekten Franz Gustav Joachim Forsmann 1841/42 erbaute repräsentative Villa in Klein Flottbek, das „Haupthaus“. Adolph Vorwerk engagierte sich in der bürgerlichen Selbstverwaltung und trat auch als Stifter in Erscheinung: Von 1877 bis 1884 wirkte er als Finanzdeputierter. 1901 gründete er mit 100.000 Mark die Dr. Adolph Vorwerk-Stiftung, zur Erinnerung an seinen Sohn Adolph, der im Jahr zuvor im frühen Alter von 29 Jahren gestorben war. Die Erträge der Stiftung waren für wohltätige Zwecke bestimmt, d.h. für die Unterstützung von Vereinen, Krankenhäusern etc., ebenso wie auch für Stipendien und Hilfen an Bedürftige. Ausführliche Biographie

 
Literaturhinweise AdolphVorwerk.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen
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Max Moritz Warburg  
Abbildung
Geboren 05. Juni 1867
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 26. Dezember 1946
Todesort New York 
Kurzbiographie

Max Warburg (1867-1946) trat nach seiner Lehrzeit und Aufenthalten in Paris und London 1893 als Teilhaber bei M. M. Warburg & Co. ein und entwickelte sich dort schnell zur eigenlichen Führungsperson im Bankhaus, das in der Folgezeit zu einer der wichtigsten Privatbanken Deutschlands aufstieg. Nach dem Tod des Vaters übernahm er auch offiziell die Leitung der Bank. Warburg hatte eine Vielzahl von Ämtern und Positionen inne: So gehörte er der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft an und setzte sich zusammen mit seinem Bruder Aby für die Gründung der Hamburgischen Universität ein, die ihm 1921 die Ehrendoktorwürde verlieh. Er war Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (1904 bis 1919: Fraktion des linken Zentrums) und der Handelskammer (1903 bis 1933). 1919 fungierte er als Finanzsachverständiger der deutschen Friedensdelegation in Versailles und wurde im selben Jahr in den Zentralausschuss, 1924 in den Generalrat der Reichsbank berufen. Außerdem war er seit 1927 Mitglied des Vorstandes des Hilfsvereins der Juden in Deutschland und von 1935 bis 1938 dessen Vorsitzender. Nach 1933 musste er den Verlust zahlreicher offizieller Ämter hinnehmen. 1937 willigte er im Interesse seiner Angestellten notgedrungen in eine „Arisierung“ der Warburgschen Bank ein. Nach dem Pogrom vom 9./10. November 1938 blieb er in New York und wurde 1944 amerikanischer Staatsbürger. In Rotherbaum ist seit 1947 die Warburgstraße nach ihm benannt.

 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- in Rotherbaum ist seit 1947 die nach ihm benannte Warburgstraße

 
Literaturhinweise MaxWarburg.pdf
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Bankier: -
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Moritz Max Warburg  
Abbildung
Geboren 08. Mai 1838
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 29. Januar 1910
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie 1863 wurde Moritz Warburg von seiner Mutter Sara, der eigentlichen Chefin Bankhauses M. M. Warburg & Co., als zweiter Teilhaber des 1798 gegründeten Geldinstituts eingesetzt. 1865 übernahm der Bankier jüdischen Glaubens gemeinsam mit seinem Bruder Siegmund dessen Leitung. Die Geschäftsaktivitäten blieben traditionell, da die Bank ein reines Kommissionsgeschäft, vornehmlich im Ausland, betrieb. Dies tat sie jedoch recht erfolgreich: 1898 war das Geschäftskapital auf 5,7 Millionen Mark gestiegen. Moritz Warburg unterstützte mit namhaften Beträgen das auf eine Stiftung Salomon Heines zurückgehende Israelitische Krankenhaus sowie die Talmud Tora Schule. Seiner Energie und Großzügigkeit war auch der Bau der großen, 1906 fertig gestellten Synagoge am Grindelhof zuzuschreiben. Zusammen mit seiner Frau Charlotte (geb. Oppenheim) hatte er fünf Söhne: Aby Moritz (1866-1929), Max Moritz (1867-1946), Paul Moritz (1868-1932), Felix Moritz (1871-1937) und Fritz Moritz (1879-1964). 
Literaturhinweise MoritzWarburg.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Bankier: -
Anfang

 
Johann Conrad Warnecke  
Abbildung
Geboren 18. März 1817
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 11. April 1893
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Conrad Warnecke trat Ostern 1832 eine Lehre bei Wachsmuth & Krogmann an, die sich auf Import und Platzverkauf von Gewürzen, Südfrüchten, Öl und Terpentin spezialisiert hatten. Nach vier Jahren schied er hier aus und trat ins 1808 gegründete väterliche Geschäft ein. Ein Jahr später ging er nach London, um dort als Volontär in der Indigohandlung John Richmond zu arbeiten. 1839 kehrte er wieder nach Hamburg zurück, um noch im selben Jahr seine Ausbildung in Le Havre zu vervollständigen. 1840 trat er erneut in die väterliche Firma ein. Am 27. Dezember 1844 legte er den Bürgereid ab und wurde am 1. Januar 1845 als Teilhaber in die Firma Conrad Warnecke aufgenommen. Ab Februar 1866 führte er nach dem Tod seines Vaters das Geschäft als alleiniger Inhaber. Am 12. Januar 1861 wurde Warnecke in die Commerzdeputation gewählt. Nach der Umwandlung der Commerzdeputation in die Handelskammer im Jahre 1867 war Warnecke ihr erster Präses. Warnecke hatte 1859 ein Bürgerschaftsmandat erhalten, das 1865 durch das Ergebnis der allgemeinen Wahlen erneuert wurde. Ein Bürgerschaftsmandat für die Jahre 1878 bis 1880 übertrug ihm die Handelskammer; von 1880 bis 1883 war er aufgrund der Notabelnwahl Bürgerschaftsmitglied. 
Lebensbeschreibungen Johann Conrad Warnecke.pdf
Podcasts Warnecke Johann Conrad.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: 1867 -
Bürgerschaftsmitglied: 1859 - 1883
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Curt Weber  
Abbildung
Geboren 25. März 1893
Geburtsort Greiz/Thüringen 
Gestorben 12. April 1967
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Nach dem Abitur in Greiz studierte Curt Weber Jura, legte im Juli 1914 die erste und im Oktober 1920 die zweite Staatsprüfung ab und wurde im Dezember 1920 zum Dr. jur. promoviert. Anschließend stand Weber im öffentlichen Dienst von Dezember 1920 bis Ende 1922 als Assessor beim Magistrat in Wilhelmshaven, dann drei Monate als Syndikus in Guben, von Mai 1923 bis August 1925 als Stadtrat in Oldenburg und schließlich in Königsberg bis Mai 1930. Anschließend war er dort bis Oktober 1939 Bürgermeister. Nach seinem Wehrdienst bis März 1941 war Weber zunächst Prokurist im Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront, dann vom 16. November 1942 bis zum 15. März 1946 Geschäftsführer der Wirtschaftsgruppe Brauerei, beides in Hamburg. Mit Vertrag vom 16. März 1946 wurde er mit Wirkung vom gleichen Tage zunächst für drei Jahre zum Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg bestellt. Seit November 1946 war Weber auch Geschäftsführer des von den Kammern, Gewerkschaften und Genossenschaften gebildeten Hamburger Wirtschafts-Ausschusses. Die Vereinigung der Industrie- und Handelskammern in der britischen Zone, später die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des vereinigten Wirtschaftsgebietes, übertrugen Ihm den Vorsitz ihres Kammerrechts-Ausschusses. Im Frühjahr 1948 entsprach die Handelskammer Webers wiederholt geäußertem Wunsch auf vorzeitige Auflösung seines Anstellungsvertrages zum 30. April dieses Jahres. Von Mai 1948 bis Anfang 1959 war Weber im Mineralölwirtschaftsverband als Hauptgeschäftsführer bzw. Vorstandsmitglied tätig. 
Podcasts Weber Curt.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Hauptgeschäftsführer/in der Handelskammer: 1946 - 1948
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Eduard Friedrich Weber  
Abbildung
Geboren 19. Juni 1830
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 19. September 1907
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Nach Beendigung der Lehre war Eduard Weber von 1849 bis 1851 zunächst bei verschiedenen Firmen in England beschäftigt. 1852 ging er in die chilenische Hafenstadt Valparaiso, wo er 1856 die Im- und Exportfirma Weber, Münchmeyer & Co. gründete, die ab 1861 unter Weber & Cia. firmierte und sich zu einer der größten Firmen der südamerikanischen Westküste entwickelte. 1862 kehrte er in seine Geburtsstadt Hamburg zurück und errichtete das auf Salpeter spezialisierte Handelshaus Ed. F. Weber. 1877 wurde er Konsul für die Hawaii-Inseln (bis 1902) sowie Vorsteher und Jahresverwalter der Niederländischen Armenkasse. Weber, Besitzer mehrerer schlesischer Güter, nannte eine bedeutende, der Öffentlichkeit zugängliche Gemäldegalerie sein Eigen und war einer der größten deutschen Kunstsammler seiner Zeit. Ihm gehörten insgesamt 360 Bilder, darunter Werke von Peter Paul Rubens, Rembrandt, Andrea Mantegna, Hans Holbein d. Ä., Albrecht Dürer und Lucas Cranach d. Ä. Ein Teil dieser Sammlung ging nach Webers Tod an die Hamburger Kunsthalle. In seinem Testament hatte er die komplette Gemäldegalerie der Stadt Hamburg für 2,5 Millionen Mark angeboten, diese lehnte jedoch ab. 1912 wurde der Rest der Sammlung in Berlin für insgesamt 4,5 Millionen Mark versteigert.

 
Literaturhinweise EduardWeber.Literatur.pdf
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Kunstsammler/in: -
Anfang

 
Johann Jürgen Weber  
Abbildung
Geboren 1780
Geburtsort Bremerlehe 
Gestorben 24. August 1855
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Jürgen Weber, geb. um 1780 in Bremerlehe, gest. 24.8.1855 in Hamburg. Seit ca. 1800 in Hamburg, hier als Straßenhändler tätig, wegen seiner verkaufsfördernden Sprüche als "Aalweber" zum Hamburger Original geworden. Vermählt in erster Ehe mit Catharina Maria Mull (gest. 1830), zweite Eheschließung 31.5.1835 mit Elisabeth Margaretha Fraerichs, verwitwete Ebel. 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Anfang

 
Dr. Herbert Kurt Weichmann  
Abbildung
Geboren 23. Februar 1896
Geburtsort Landsberg, Oberschlesien 
Gestorben 09. Oktober 1983
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Herbert Weichmann wurde am 23.2.1896 als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er begann zunächst auf Drängen des Vaters Medizin zu studieren,  meldete sich dann aber nach einigen Monaten als Freiwilliger zum Krieg. 1919 brach er das Medizinstudium ab und studierte Jura in Breslau, Frankfurt am Main und Heidelberg. Er schloss mit Promotion ab.
In Breslau wurde Weichmann Zeuge des Kapp-Putsches, woraufhin er der SPD beitrat, in dessen Studentengruppe er vorher tätig gewesen war. Um seinen Lebensunterhalt zu sichern, war er als Journalist tätig. Nach Ablegung der Großen Staatsprüfung wurde er 1926 Richter am Amtsgericht Liegnitz und später in Breslau. Für kurze Zeit war er Chefredakteur der „Kattowitzer Zeitung“ und wechselte dann nach Berlin, wo er seine politische Laufbahn als persönlicher Referent des preußischen Ministerpräsidentens Otto Braun begann. 1928 war er am Abschluss des hamburgisch-preußischen Abkommens über die Hafengemeinschaft beteiligt. Hier lernte er Max Brauer kennen.
1932 wurde er nach dem Staatsstreichs Franz von Papens in das Handelsministerium versetzt. 1933 floh Weichmann mit seiner Frau nach Paris. Das Ehepaar wurde nach dem Angriff auf Frankreich interniert. 1940 gelang die Flucht in die USA, wo er eine Fortbildung zum Wirtschaftsprüfer machte.
1948 holte Max Brauer Weichmann zurück nach Deutschland und an den Hamburger Rechnungshof. 1957 wurde er zum Finanzsenator gewählt und 1965 zum Ersten Bürgermeister. Er erwirkte bedeutende Entwicklungen im Finanzsektor, die auch weiter über die Landesgrenzen hinaus wirkten. Auch wichtige wirtschaftliche und städtebauliche Entscheidungen wurden getroffen, wie z. B. die City Nord, das Congress Centrum Hamburg, die Köhbrandbrücke, der Elbtunnel, der Container-Hafen u.a. Zwischen 1961 und 1974 war Weichmann außerdem Mitglied der Bürgerschaft.
Er verstarb am 9.10.1983 in Hamburg. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- nach ihm benannt ist in Uhlenhorst seit
  1985 die Herbert-Weichmann-Brücke
  1986 die Herbert-Weichmann-Straße

 
Literaturhinweise Herbert Kurt Weichmann_Literaur.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Justiz
Funktionen Senator/in: -
Bürgermeister/in: 9. Juni 1965 - 9. Juni 1971
Anfang

 
Otto Eduard Westphal  
Abbildung
Geboren 12. Juli 1853
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 06. Januar 1919
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Otto Westphal war zunächst Prokurist und seit 1880 Mitinhaber der bereits 1796 gegründeten Tee-Importfirma G. W. A. Westphal Sohn & Co. Diese gab 1892 das Ladengeschäft auf und betrieb seitdem nur noch Großhandel. 1908 wurde Westphal zudem Mitinhaber der Firma Westphal, King & Ramsey Ltd., die ebenfalls im Teegeschäft aktiv war. Außerdem war er Aufsichtsratsmitglied bei der Deutschen Bank und bei Blohm & Voss. Westphal spielte im politischen Leben Hamburgs eine bedeutende Rolle: Er gehörte seit 1894 der Finanzdeputation an, war von 1892 bis 1900 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (Fraktion der Rechten) und wurde 1900 in den Senat gewählt. Als Senator war er u.a. Präses der zweiten Sektion der Baudeputation, wobei ihm der Strom- und Hafenbau unterstand. Der Bau des Elbtunnels, 1911 eröffnet, gehörte zu seinem Zuständigkeitsbereich. Außerdem war er Vorsitzender der Geographischen Gesellschaft in Hamburg. Zur Erinnerung an Otto Westphal wurde 1980 in Steinwerder das Westphalufer nach ihm benannt. 
Lokale Referenzen Westphalufer in Steinwerder 
Literaturhinweise OttoWestphal.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Bürgerschaftsmitglied: 1892 - 1900
Senator/in: 1900 -
Anfang

 
Johann Ernst Friedrich Westphalen  
Abbildung
Geboren 11. August 1757
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 03. September 1833
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Geboren in Hamburg als Sohn des bekannten Kirchschullehrers, war Johann Ernst Friedrich Westphalen ab 1786 Adjunct am Petri-Kirchenkollegium. Über seine Schulbildung ist nichts bekannt. 1787 wurde er zum Kriegscommissair, 1790 zum Niedergerichtsbürger, 1792 schließlich zum Fortifikationsbürger ernannt. Ab 1793 übte er das Amt des Waisenhausprovisors aus, 1797 wurde er Armenvorsteher, Bancobürger 1802, im folgenden Jahr Admiralitätsbürger und noch ein Jahr später schließlich Sechsziger. In den Rat gewählt wurde er am 6. Februar 1809. Bereits seit 1796 gehörte er der Commerzdeputation an, der er von 1800-1801 als Präses vorstand, um dann anschließend als Alter zu dienen. Zeitgenössische Quellen charakterisieren ihn als unermüdlich Tätigen in allen seinen Ehrenämtern, von hellem Verstand und in Wort und Tat für das Wohl seiner Mitbürger nützlich. In seinem beruflichen Leben wirkte er unermüdlich und aufrichtig als Kaufmann. Zeitgenossen schätzen ihn als lebensfrohen Gesellschafter und glückliches Mitglied seiner Familie.  
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: April 1800 - Juli 1801
Senator/in: -
Anfang

 
Johann Jacob Paul Wirtz  
Abbildung
Geboren 26. Juni 1881
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 28. Dezember 1946
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Zu Beginn des Jahres 1907 trat Paul Wirtz in die 1877 gegründete Firma Hugo Wirtz ein, die er in den folgenden Jahren zur angesehensten Salpeter-Maklerfirma Hamburg entwickelte. Er war Geschäftsführer der Chilean Nitrate of Soda Distributors GmbH, Hamburg. 1929 folgte er einer Berufung zum Generaldirektor der Nitrate Corporation of Chile Ltd. In London. Die Übernahme dieses Amtes veranlasste ihn, seinen Wohnsitz dorthin zu verlegen. Damit endete zunächst auch seine Mitgliedschaft in der Handelskammer, der er vom 16. Dezember 1925 bis zum 20. Juli 1929 angehört hatte. Von 1935 bis zu seiner Rückkehr nach Hamburg 1936 war Wirtz in Chile tätig. Auf Anregung von Max Warburg trat Wirtz im Frühjahr 1938 in das Bankhaus Warburg ein und wurde – ebenso wie dessen bisheriger Generalbevollmächtigter Dr. Rudolf Brinckmann – persönlich haftender Gesellschafter der Firma M. M. Warburg & Co. Am 2. Juli 1945 wurde Wirtz erneut zum Mitglied der Handelskammer berufen. Mit Genehmigung der britischen Militärregierung bestellte Bürgermeister Petersen ihn am 17. November 1945 zum Präses der Handelskammer. Wegen seiner angegriffenen Gesundheit bat Wirtz bereits am 26. November 1946 Bürgermeister Brauer, ihn aus diesem Amt zu entlassen.  
Lebensbeschreibungen Johann Jacob Paul Wirtz.pdf
Podcasts Wirtz Johann Jakob Paul.mp3
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: 1945 - 1946
Anfang

 
Franz Heinrich Witthoefft  
Abbildung
Geboren 19. November 1869
Geburtsort Kirchwerder 
Gestorben 06. Juli 1941
Todesort Lütjensee b. Trittau 
Kurzbiographie Franz Heinrich Witthoefft ging, kurz nachdem er seine Lehrzeit bei der Firma Arnold Otto Meyer beendet hatte, 1885 nach Singapur, wo er (mit Unterbrechungen) 15 Jahre für Behn, Meyer & Co. tätig war. 1896 wurde er Teilhaber und baute seitdem äußerst erfolgreich die Organisation des Handelshauses neu auf. 1900 kehrte er endgültig nach Hamburg zurück, trat in die Firma Arnold Otto Meyer als Teilhaber ein und übernahm dort die Geschäftsleitung. Witthoefft gehörte den Aufsichtsräten zahlreicher Gesellschaften an. 1902 wurde er in die Handelskammer gewählt, deren Präses er von 1919 bis 1922 war. 1919 nahm er als Beauftragter der Reichsregierung an den Friedensverhandlungen in Versailles teil; außerdem war er für die DVP Hamburger Abgeordneter in der Weimarer Nationalversammlung. In diesem Jahr wurde er auch Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (bis 1924). Von 1928 bis 1931 war er Wirtschaftssenator. Am Ende der Weimarer Republik schwenkte Witthoefft zu den Nationalsozialisten um und war am wirtschaftspolitischen Beraterkreis Adolf Hitlers, der Ende April 1932 von dem süddeutschen Industriellen Wilhelm Keppler gegründet wurde, beteiligt. Aus diesem Kreis kam die Initiative zu einer Eingabe, mit der führende Wirtschaftler im November 1932 den Reichspräsidenten aufforderten, Hitler zum Kanzler zu ernennen. Witthoefft, der 1933 in die NSDAP eintrat, lehnte die antisemitische Politik nach 1933 ab. Er setzte sich weiterhin für die Förderung jüdischer Wissenschaftler durch die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung ein, deren Kuratorium er seit 1923 angehörte.

 

 
Lebensbeschreibungen Franz Heinrich Witthoefft.pdf
Podcasts Witthoeft Franz Heinrich.mp3
Literaturhinweise Literatur zu Franz Heinrich Witthoefft.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Senator/in: 1928 - 1931
Handelskammerpräses: 1919 - 1923
Kaufmann/-frau: -
Bürgerschaftsmitglied: 1919 - 1924
Anfang

 
Adolph Woermann  
Abbildung
Geboren 10. Dezember 1847
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. Mai 1911
Todesort Grönwohld, Kreis Stormarn 
Kurzbiographie Adolph Woermann, 1847 geboren, besuchte ab 1856 das Johanneum in Hamburg. Nach Vollendung des 14. Lebensjahrs wurde er Lehrling in der väterlichen Firma C. Woermann. Ab 19. Juli 1873 Prokurist der Firma C. Woermann, ab 31. Dezember 1873 Teilhaber, ab 1880 alleiniger Inhaber. Am 31. Dezember 1879 wurde er in die Handelskammer gewählt, der er ein erstes Mal vom 21. März 1884 bis zum 2. Januar 1885, ein weiteres Mal vom 2. Januar 1899 bis zum 2. Januar 1903 als Präses vorstand. Außerdem vertrat er die Handelskammer in der Deputation für Handel und Schiffahrt (1881-1884, 1899-1904). Von 1890 bis 1898 war er Mitglied der Sektion Eisenbahn, Post- und Telegrafenwesen und daher bis 1894 auch Mitglied des Bezirkseisenbahnrats Hannover. Er vertrat die Interessen der Hamburger Kaufmannschaft in der Bürgerschaft (1880-1904), im Reichstag (1884-1890) und im Deutschen Handelstag. Besondere Bedeutung gewann er durch den Ausbau der Handelsbeziehungen nach Westafrika und den Anstoß zu einer aktiven Kolonialpolitik der Reichsregierung. Mehrere Aufsichtsrats- und Vorstandsposten. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- nach ihm benannt ist in Ohlsdorf seit
  1922 der Woermannsweg
  1948 der Woermannsstieg
 
Lebensbeschreibungen Adolph Woermann.pdf
Podcasts Woermann Adolph.mp3
Literaturhinweise AdolphWoermann.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Handelskammerpräses: 1884 - 1885
Reeder: -
Bürgerschaftsmitglied: 1880 - 1904
Handelskammerpräses: 1899 - 1903
Anfang

 
Carl Woermann  
Abbildung
Geboren 01. März 1813
Geburtsort Bielefeld 
Gestorben 25. Juli 1880
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Carl Woermann, geb. 01.03.1813 in Bielefeld, gest. 25.07.1880 in Hamburg, Sohn des Bielefelder Kaufmanns Gottlieb Christian Woermann und der Professorentochter Nicoline Milow. Als Kaufmann in Hamburg tätig, seit 1847 auch als Reeder, vor allem in der Afrikafahrt mit Faktoreien in Afrika. 1859-1869 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Erste Heirat 24.06.1837 mit der Hamburger Kaufmannstochter Eleonore Weber (gest. 1860), zweite Eheschließung 28.09.1861 mit der Hamburger Kaufmannstochter Aline Ferber. 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Reeder: -
Bürgerschaftsmitglied: 1859 - 1869
Anfang

 
Cäsar Wolf  
Abbildung
Geboren 18. Mai 1874
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 13. Mai 1933
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Cäsar Wolf machte als Spross einer alteingesessenen Hamburger Kaufmannsfamilie nach dem Schulabschluss eine Lehre in dem renommierten Bankhaus J. Goldschmidt. Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm er die familieneigene Privatbank in der Straße Raboisen und leitete das Unternehmen erfolgreich - bis es 1933 von den Nationalsozialisten "arisiert" wurde.

Er war ein "glühender Patriot". Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete Wolf sich sofort als Soldat - wurde aber als untauglich abgelehnt. Daraufhin richtete er mit eigenen Mitteln und der Erbschaft eines Freimaurer-Bruders beim Freimaurer-Krankenhaus an der Straße Kleiner Schäferkamp ein Barackenlazarett mit 125 Betten für verwundete Soldaten ein. Zusätzlich schenkte er der Militärverwaltung einen kompletten Lazarettzug mit 38 Waggons - ebenfalls finanziert aus eigenen und geerbten Freimaurer-Mitteln. Oft begleitete er selbst die Fahrten dieses Lazarettzuges, um verwundete Soldaten zur Pflege nach Hamburg zu begleiten. Bis Kriegsende konnte so unzähligen Verletzten geholfen werden.

Neben der Leitung seiner Privatbank engagierte sich Cäsar Wolf seit 1921 aktiv und ehrenamtlich in der Geschäftsführung des Freimaurer-Krankenhauses. Es sollte sein Lebenswerk werden - unter seiner Leitung entwickelte sich das Hospital zu einem der besten Krankenhäuser Hamburgs. Es kam aber anders: Nach der Machtergreifung wollte Cäsar Wolf Anfang Mai - wie gewöhnlich - sein Arbeitszimmer im Kleinen Schäferkamp aufsuchen. Ein Mann in brauner Uniform stellte sich ihm in den Weg und sagte: "Juden sind hier ab heute unerwünscht!" Sein Glaube an das Gute im Menschen wurde derart erschüttert, dass er sich in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai 1933 direkt vor dem Krankenhaus-Eingang erschoss. Er wurde am 14. Mai 1933 in aller Heimlichkeit auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt. Seine Ehefrau Elisabeth ging acht Jahre später ebenfalls in den Freitod - kurz vor ihrer Deportation nach Riga.

 
Lokale Referenzen
Cäsar Wolf war ein äußerst aktiver und überzeugter Freimaurer. Er wurde in Hamburg von der Loge "Absalom zu den drei Nesseln" am 14. März 1901 zum Freimaurer-Lehrling aufgenommen, um kurz danach zum Gesellen befördert und zum Meister erhoben zu werden. Von 1904 bis 1908 zeichnete er als Schatzmeister für die finanzielle Lage der Loge verantwortlich. Am 9. September 1909 wählte ihn die Bruderschaft zu ihrem leitenden Meister vom Stuhl. Dieses Amt hatte er bis 1922 und dann wieder von 1926 bis 1933 inne.
 
Spuren in Hamburg:
- in der Straße Kleiner Schäferkamp 43 liegt vor dem Elisabeth-Alten- und Pflegeheim sein "Stolperstein"
- auf dem Friedhof Ohlsdorf ist seine Grabanlage
 
Kategorien Wirtschaft
Funktionen Bankier: -
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