Hamburger Persönlichkeiten - Literatur
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Johann Friedrich Ernst Albrecht  
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Geboren 11. Mai 1752
Geburtsort Stade 
Gestorben 19. März 1814
Todesort Altona bei Hamburg 
Kurzbiographie
Ursprünglich Mediziner, entwickelte sich im Laufe seines Lebens zum Schriftsteller
Johann Friedrich Ernst war Sohn des Arztes und Hofrates Günther Anton Heinrich Albrecht und dessen Ehefrau Katharina Dorothea, geb. Kolbe. 1769 immatrikulierte er in Erfurt, um dort bei Professor Johann Wilhelm Baumer Medizin zu studieren. Nach Baumers frühen Tod heiratete Albrecht 1772 die damals 14-jährige Tochter Sophie. Im selben Jahr promovierte er und bekam sofort an derselben "Medicinischen Facultät" eine Anstellung als Privatdozent. Bis 1776 hielt er hier Vorlesungen, wechselte dann aber zum Theaterschriftsteller. 1793 wurde Albrecht in Frankfurt am Main Eigentümer einer Buchhandlung, wo er - und besonders seine Frau Sophie - sich mit Friedrich Schiller anfreundeten. In seinem Frankfurter Haus vollendete Friedrich Schiller das Drama Don Carlos.
Die Französische Revolution veranlasste ihn, verschiedene revolutionäre Schriften gegen die Sklaverei, für den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, etc. zu verfassen. 1795 ließ sich die Familie Albrecht in dem liberalen und zu Dänemark gehörenden Altona nieder. Hier gründete er am 1. September 1796 das Nationaltheater an der Palmaille. Im selben Jahr veröffentlichte er in Altona auch seine politische Zeitschrift "Der Totenrichter".
Ab 1804 wandte sich Albrecht wieder der ärztlichen Arbeit zu und praktizierte in Hamburg. 1813 wurde er Oberarzt in einem Militärhospital, wo er sich bei einem Patienten mit Typhus ansteckte - Albrecht starb im Alter von 62 Jahren am 19. März 1814 in Altona.
 
Lokale Referenzen
Johann Friedrich Ernst Albrecht war überzeugter Freimaurer. Er war in Altona Mitglied der Loge "Carl zum Felsen".
In dieser Loge engagierte sich seine Frau Sophie auch sehr intensiv - sie wurde am 24. Juni 1796 bei einem Schwesternfest zur "Meisterin vom Stuhl" gewählt.
 
Kategorien Literatur
Funktionen Intendant/in: 1796 - 1800
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Ludmilla Rosa Assing  
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Geboren 22. Februar 1821
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 25. März 1880
Todesort Florenz 
Kurzbiographie

Als jüngste Tochter von Dr. David und Rosa Maria Assing, geborene Varnhagen, wurde Ludmilla am 22. Februar 1822 in Hamburg geboren, wurde  musisch, literarisch und politisch aufgeklärt gebildet und erzogen und lebte in der Poolstraße 9 bis 1842 in Hamburg.

Sie starb hochangesehen als Herausgeberin bedeutender kulturgeschichtlichter Nachlässe, Briefwechsel und literarischer Werke, als Autorin eigener Schriften, als Zeichnerin vielfältiger Porträts von Zeitgenossen und als Gründerin der Handelsschule "Scuoloa Ludmilla Assing" am 25. März 1880 in Florenz.

 
Lebensbeschreibungen Ludmilla Assing Lebenslauf 1836.jpg

KP Ludmilla Assing.docx
Literaturhinweise AssingLudmilla.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Dichter/in: -
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Ottilie Davida Assing  
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Geboren 11. Februar 1819
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 21. August 1884
Todesort Paris 
Kurzbiographie

Am 11. Februar 1819 wurde Ottilie Davida Assing in Hamburg geboren und wuchs gemeinsam mit ihrer Schwester Ludmilla in einem von liberalen Ideen  geprägten und  literarisch äußerst engagierten  Elternhaus in der Poolstraße  in der  Hamburger Neustadt auf.   Im Salon ihrer Eltern Dr. David und Rosa Maria Assing, geborene Varnhagen, organisierte sie Lesungen klassischer Literatur unter der Regie von Karl Gutzkow, eine der  wichtigen Stimmen in der Jungdeutschen Bewegung. Sie führte ihre Theaterbegeisterung später in der  Hamburger Schauspieltruppe von John Baptiste Baison (1812- 1849) als Schauspielerin, aber dann  auch als Biographin dieses in Hamburg überaus erfolgreichen Schauspieldirektors fort.  Über Berlin, Paris und Dresden wanderte sie in die USA aus und schrieb als Korrespondentin gegen die Sklaverei und engagierte sich politisch und emotional für den  ehemaligen Sklaven und Bürgerrechtler Frederick Douglass. 1875 kehrte sie nach Paris zurück und wählte nach einer Krebsdiagnose am 21. August 1884 den Freitod.

 
Lebensbeschreibungen Ottilie Davida Assing.pdf
Kategorien Literatur
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Journalist/in: -
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Rosa Maria Assing  
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Geboren 28. Mai 1783
Geburtsort Düsseldorf 
Gestorben 22. Januar 1840
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Rosa Maria Assing wurde als ältestes Kind der evangelisch getauften Straßburger Ratsherrntochter Anna Maria und des katholischen Arztes Andreas Jacob Varnhagen von Ense, ein überzeugter Aufklärer und Anhänger der Ideale der französischen Revolution, am 28. Mai 1783 in Düsseldorf geboren.

Die Schriftstellerin, Lyrikerin, Scherenschnittkünstlerin und Erzieherin Rosa Maria Assing, die 1796 dann zusammen mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder dem aus Straßburg vertriebenen und aus Düsseldorf ausgebürgerten Vater nach Hamburg folgten, ist heute weniger bekannt für ihr literarisches Werk als vielmehr ihr Leben beispielhaft für den Beginn der bürgerlichen Emanzipation in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Umfassende Bildung und weibliches Selbstbewusstsein führten dann nach dem frühen Tod des Vaters zur eigenständigen Gründung eines Mädchenpensionats in Altona, das sie 1814 erfolgreich in die Neustadt verlegte. 1814 heiratete sie dann auch den aus den Freiheitskriegen kommenden, mit dem Eisernen Kreuz geehrten Arzt David Assur Assing. In dem bescheidenen Haus in der Neustadt (Poolstraße), in dem die Familie mit den beiden Töchtern Ludmilla und Ottilie lebte, führte sie, sicherlich auch angeregt durch ihre Berliner Schwägerin Rahel und ihren mittlerweile sehr berühmten Bruder Karl August Varnhagen, einen literarischen Salon. Schriftsteller und aufgeklärte Intellektuelle verkehrten hier wie Heinrich Heine, Friedrich Hebbel, Karl Gutzkow, Ludolf Wienbarg oder Gabriel Riesser. In dieser aufgeklärten und künstlerisch höchst produktiven Sphäre war sie sehr rege auch selbst literarisch tätig und verfertigte mit höchster Kunstfertigkeit Scherenschnitte.

Sie starb im 57. Lebensjahr am 22. Januar 1840 in Hamburg.

 
Sonstige Rosa Maria Assing Visitenkarte.jpg
Rosa Maria Assing Scherenschnitt.jpg
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Scherenschnittkünstlerin: -
Dichter/in: -
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Jakob Friedrich Theodor Audorf  
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Geboren 01. August 1834
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 20. Juni 1898
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Jakob Friedrich Theodor Audorf, der Jüngere, war Schlossermeister, Arbeiterführer, Redakteur und Dichter. Er  ist der Sohn  des Haartuchwebers Johann Hinrich Jakob Audorf(1807-1891), der eine so bedeutende Rolle in der frühen Arbeiterbewegung  in Hamburg innehatte, dass zehntausend Menschen, Fahnen schwenkend, 1891 seinem Sarg folgten. Durch diesen Vater, ein „Zoon Politicon“, früh geprägt, gründete Jakob Audorf 1863 als einer der elf Hamburger Delegierten in Leipzig den „Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein“ und wurde zum Mitglied des Vorstandes im Präsidium Lassalles gewählt.
 Die größte Bedeutung des Maschinenbauers  Jakob Audorf, der 1855  Gedichte, vorwiegend Wander-, Natur- und Liebeslieder, kleine Prosaarbeiten und  soziale Lyrik zu schreiben begann, erhielt er aber im Jahr 1864 anlässlich des Todes von Ferdinand Lassalle. Zur Melodie der Marseillaise  dichtete er das Lied „Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet“  für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein. Diese Deutsche Arbeitermarseillaise wurde sofort sehr populär und   war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts das verbreiterste Arbeiterlied überhaupt  und wurde gemeinsam stets am Ende der  großen Arbeiterversammlungen in Hamburg gesungen.

 

 

 
Lokale Referenzen

 

Am 5.September 1960 wurde der Audorfring im Stadtteil Hamburg-Horn nach ihm benannt.

 
Kategorien Literatur
Medien
Funktionen Journalist/in: -
Dichter/in: -
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Elise Averdieck  
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Geboren 26. Februar 1808
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. November 1907
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Elise Averdieck war die Zweitälteste von zwölf Kindern einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Als das Geld in der Familie knapp wurde, ging sie als Gesellschafterin zu Madame Schmilinsky nach St. Georg. Im Alter von 27 Jahren erlebte sie am 3. November 1835 ihre Bekehrung. Der Glaube wurde das Fundament ihres Lebens.
Fünf Jahre lang pflegte sie kranke Kinder in der Privatklinik des Arztes Dr. Günther am Borgesch. Als er als Professor nach Kiel berufen wurde, eröffnete Elise Averdieck in St. Georg eine Vorschule für Knaben, entwickelte eine eigene Lesefibel und verfasste Kinderbücher, weil ihr die angebotenen nicht kindgerecht erschienen. In ihren Kinderbüchern stellt Elise Averdieck die Alltagswelt des Kindes im Hamburger Milieu dar. 1843 wurde Elise Averdieck Lehrerin der Mädchenklasse in Pastor Rautenbergs Sonntagsschule in St. Georg, in der unbeschulte Kinder aus der Armutsschicht lesen lernten und Biblische Geschichte hörten. 1852 errichtete sie mit den Mitarbeitern der Sonntagsschule eine „Kinderkirche“ in der Stiftstraße.
Elise Averdieck plante auch die Gründung eines christlichen Krankenhauses. Der Zufall wollte es, dass ein Bekannter seine Krankenhausbehandlung nicht bezahlen konnte. Elise Averdieck nahm ihn bei sich zu Hause auf und pflegte ihn zusammen mit ihrer Freundin. Ein Arzt untersuchte den Kranken unentgeltlich. Bald kamen weitere Kranke aus der Armutsschicht, und Elise Averdiecks Zimmer, das sie als Krankenzimmer zur Verfügung gestellt hatte, wurde zu eng. Und wieder eine Fügung: Zur gleichen Zeit zog ein Großteil ihrer Schüler aus Hamburg fort oder wurde aus der Schule entlassen, so dass Elise Averdieck kaum noch Kinder zu unterrichten hatte. Außerdem wurde das Haus frei, in dem sie ehemals die kranken Kinder von Dr. Günther gepflegt hatte. Sie widmete sich von nun an ausschließlich der Krankenpflege. 1856 erfolgte der Umzug in die neuen Räume des ehemaligen Kinderkrankenhauses von Dr. Günther. Das Haus wurde „Bethesda“ genannt und finanzierte sich über Spenden. Elise Averdieck wurde zur Vorsteherin für das zu erbauende Krankenhaus gewählt und bildete als Diakonissenmutter Schwestern aus. 1860 fand die Einsegnung der ersten Hamburger Diakonissin statt.
881 legte Elise Averdieck die Leitung der Anstalt aus Altersgründen nieder.

 
 
 
 
 


 
 
 
 
 
 


 
Lokale Referenzen

Elise-Averdieck-Straße, Borgfelde, seit 1896

Ein Medaillon von ihr befindet sich an einer Säule in der Diele des Hamburger Rathauses

 
Medaillen
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Grete Berges  
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Geboren 03. Mai 1895
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 09. Januar 1957
Todesort Stockholm 
Kurzbiographie

Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Förderin der Frauenbewegung Grete Berges wurde am 3. Mai 1895 als älteste Tochter des aus Lübeck stammenden Buchhalters Nathan Berges und seiner Frau Johanna, geb. Goldstein, geboren. Sie wuchs in Hamburg-Eppendorf auf und besuchte die jüdische Töchterschule von Dr. J. Löwenberg von 1901 bis 1909, danach wurde sie zur Fremdsprachensekretärin in der Handelsschule Crone  ausgebildet. Wenn sie auch unmittelbar nach ihrer Ausbildung sofort in die Berufstätigkeit ging und in verschiedenen Exportfirmen arbeitete, so erkannte sie für sich doch sehr schnell, dass ihr eigentlicher Beruf die Schriftstellerei sei, und nachdem sich erste literarische Anerkennung durch Publikationen, bzw. Aufführungen im Hamburger Schauspielhaus (1918) und später auch im Altonaer Theater zeigte, beendete sie ihre regelmäßige Berufstätigkeit, um mehr Zeit für ihr künstlerisches Schaffen zu haben. Seit Mitte der zwanziger Jahre können eine Fülle von literarischen Veranstaltungen, die Grete Berges initiiert hat und in denen sie aufgetreten ist, nachgewiesen werden, die auch ihre besondere Liebe zur niederdeutschen Literatur widerspiegeln. Parallel zur eigenen literarischen Tätigkeit war sie beim Rundfunk, der „Norag“, tätig und verfasste Rezensionen für verschiedene Zeitschriften. Der erfolgreichen Veröffentlichung ihres ersten Jugendbuches „Lieselott diktiert den Frieden“ (1932) sollte ein weiteres folgen. Doch die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erschwerten sofort jede weitere Tätigkeit von Grete Berges: Am 1. April 1933 wurde sie von der „Norag“ entlassen. Durch die sie nun fortan begleitenden harten Lebensumstände wurde ihre Tochter krank und die geringen Einkünfte erzwangen einen radikalen sozialen Wechsel ihres Lebens. Im Herbst 1936 verließ sie zusammen mit ihrer Tochter Deutschland, um über Kopenhagen nach Stockholm zu emigrieren, wo sie wiederholt von der großen schwedischen Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf in mehrfacher Weise unterstützt wurde, so dass sie 1937 eine Aufenthaltsgenehmigung erhielt .Dieser eindrucksvollen Schriftstellerin drückte sie später in einer eigenen Schrift mit dem Untertitel “Hur Selma Lagerlöf skänkte en jagad och förtvivlad människa ny frid, ny tro och nytt liv“ ihren Dank aus. Da sie schnell die schwedische Sprache erlernt hatte, arbeitete sie fortan selbständig als Literaturagentin und Übersetzerin von schwedischer Literatur ins Deutsche, vor allem für den deutschsprachigen Schweizer Buchmarkt. Im Kontakt mit dem ebenfalls aus Hamburg emigrierten Literaturwissenschaftler Walter A. Berendsohn bemühte sie sich 1946 vergeblich um die Anerkennung ihrer Wiedergutmachungsansprüche in Hamburg. Mitten in diesem Prozess  erkrankte Grete Berges und starb am 9. Januar 1957 in Stockholm.

 

 
Lebensbeschreibungen Berges.pdf
Literaturhinweise Berges Literatur.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Journalist/in: -
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Johann, genannt Hans Friedrich Blunck  
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Geboren 03. September 1888
Geburtsort Altona 
Gestorben 25. April 1961
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Hans Friedrich Blunck war Schriftsteller und NS-Kulturfunktionär. Er ist vor allem als erster Präsident (1933-1935) und Altpräsident der Reichsschrift­tumskammer und als Mitglied des Reichskultursenats in der Zeit des Nationalsozialismus bekannt. Er galt als namhaf­ter Vertre­ter der „nordischen Renaissance“ und der niederdeutschen Volkstums­bewegung. Seine Tendenz zum Mythologischen und zur Verklärung der deutschen Geschichte machten ihn schon in der Weimarer Republik zum führenden Repräsentanten der völkisch-nationalistischen Literatur.

Der Sohn eines Lehrers studierte Rechtswissenschaft und wurde 1910 mit einer Arbeit zur deutschen Rechtsgeschichte promoviert. Er war als Regierungsrat bei der Reichsfinanzverwaltung im Finanzamt Hamburg-Altstadt tätig, 1926 wurde er Syndikus der Hamburgischen Universität. Bereits zwei Jahre später wurde Blunck aus gesundheitlichen Gründen pensioniert. Er veröffentlichte daraufhin eine große Zahl von historischen Romanen und Theaterstücken. Im Nationalsozialismus forderte er, dass Schriftsteller dem nationalsozialistischen Staat dienen sollten, und schrieb regelmäßig im „Völkischen Beobachter“. Blunck erhielt zahlreiche Auszeichnungen, 1938 wurde er Ehrenmitglied der Hamburger Universität; diese Ehrung wurde 1945 aufgehoben, doch gedachte Rektor Helmut Thielicke seiner noch 1961 als „Glied der Familie unserer alma mater“. Blunck konnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges seine umfangreiche schriftstellerische Tätigkeit ungehindert fortsetzen.

 
Literaturhinweise Blunck Literatur.pdf
Kategorien Politik
Wissenschaft
Literatur
Justiz
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Wolfgang Borchert  
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Geboren 20. Mai 1921
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 21. November 1947
Todesort Basel 
Kurzbiographie

Wolfgang Borchert gilt als ein Antikriegsdichter. Zugleich gilt er als Hamburger Dichter, weil viele seiner Gedichte der Hafenromantik huldigen und er die Stadt hymnisch feierte, als sie in Trümmern lag, ferner einige seiner Kurzgeschichten und das Drama „Draußen vor der Tür“ in Hamburg spielen. Aufgrund seines frühen Todes hat sich um ihn herum der Mythos des ewig jungen Autors gebildet. In Hamburg, in der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, gibt es das Borchert-Archiv mit dem Nachlass und einer großen Sammlung von Sekundärliteratur. Die Internationale Wolfgang Borchert-Gesellschaft mit Sitz in Hamburg (www.borchertgesellschaft.de) fördert die Rezeption des Autors.

 Die Universität Hamburg stellt auf ihrer Webseite eine Biographie in Bildern von Wolfgang Borchert zur Verfügung: http://www.sub.uni-hamburg.de/bibliotheken/sammlungen/sondersammlungen/wolfgang-borchert-archiv/biografie.html

 
Lokale Referenzen

Wolfgang Borcherts Grab in Ohlsdorf

 

 Borchertring, Steilshoop, seit 1973

 
Lebensbeschreibungen 48_Wolfgang Borchert 2_6_2013.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
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Hermann Boßdorf  
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Geboren 29. Oktober 1877
Geburtsort Wiesenburg/Fläming 
Gestorben 24. September 1921
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hermann Boßdorf, geboren 29.10.1877 in Wiesenburg/Fläming, gestorben 24.9.1921 in Hamburg, Sohn des Postschaffners Friedrich Boßdorf und der Sophie Dornbusch. Als Telegrafenangestellter in Hamburg tätig. Vermählt 1900 mit Bertha Dannies. Verfasser niederdeutscher Dramen und Balladen, zunächst von Otto Ernst geprägt, dann zunehmend unter dem Einfluss Strindbergs. 
Lokale Referenzen Boßdorfstraße, Eimsbüttel, seit 1922
 
Kategorien Literatur
Schauspiel und Tanz
Funktionen Dichter/in: -
Autor/in: -
Volksbühnenschauspieler/in: -
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Willi Bredel  
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Geboren 1901
Geburtsort  
Gestorben 1964
Todesort  
Kurzbiographie  
Kategorien Literatur
Medien
Funktionen Journalist/in: -
Autor/in: -
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Barthold Heinrich Brockes  
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Geboren 22. September 1680
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 16. Januar 1747
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Diese als Dichter in die hamburgische Geschichte eingegangene Persönlichkeit hat sich von 1720-1747 auch als Senator Verdienste um die Vaterstadt erworben. Er wurde am 22 September 1680 in Hamburg als Sohn eines angesehenen Kaufmanns und Nachkomme bedeutender Lübecker Senatoren geboren. Nach der Rückkehr von juristischen Studien und Reisen widmete er sich seit 1704 in Hamburg neben rechtswissenschaftlichen Arbeiten der edlen Dichtkunst, deren Werke zuerst 1712 erschienen. Nach seiner Berufung in den Senat 1721 gebührte seine Aufmerksamkeit ganz den daraus erwachsenden Aufgaben. Seine diplomatischen Fähigkeiten stellte er schon 1721 unter Beweis, als er den Bürgermeister Sillem bei der Gesandtschaft nach Wien an den kaiserlichen Hof begleiteteund dem Kaiser ein Bittgedicht überreichte. Auch auf weiteren Gesandtschaften erfreute er sich fürstlichen Verhandlungspartnern durch seine Gedichte. Die Prätur versah er zwei Jahre mit großer Sorgfalt. Von 1735-1741 verwaltete er Ritzebüttel und sorgt für regelmäßige jährliche Erntedankgottesdienste. Auch der Schifffahrt und den Schulen galt seine Fürsorge bis er 1747 starb. 
Lokale Referenzen Brockesstraße, St. Georg, seit 1942
 
Nachrufe (Nekrologe) Text Latein Quelle Johanneum.PDF
Übersetzung aus dem Lateinischen.pdf
Überarbeitung Heinz A. E. Schröter 2009.pdf
Podcasts Sprecher A. E. Heinz Schröter 2009 03.mp3
Literaturhinweise Barthold Heinrich Brockes - Liste lieferbarer Werke.pdf
Kategorien Politik
Literatur
Wohlfahrt
Funktionen Senator/in: 1720 - 1747
Dichter/in: -
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Dr. Hildegard Claassen  
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Geboren 21. April 1897
Geburtsort Linnich 
Gestorben 16. Februar 1988
Todesort  
Kurzbiographie

Hildegard Claassen, geb. Brüggemann war die Tochter eines Pfarrers. Zwischen 1916 und 1920 studierte sie Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte an der Universität München und schloss ihr Studium mit der Promotion ab. Sie verfasste ihre Dissertation über Johann Gottfried Herder. Von 1921 bis 1925 war sie dann als Leiterin einer Kunstgalerie in München und Berlin beschäftigt. 1925 zog sie nach Frankfurt a. M. und heiratete Dr. Eugen Claassen, den Leiter des dortigen Societäts-Verlages. 1934 gründete das Ehepaar in Hamburg den Claassen Verlag. Hildegard Claassen wurde die engste Mitarbeiterin ihres Mannes.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1955 führte sie den Verlag allein weiter. 1967 verkaufte sie den Verlag an den Econ Verlag, blieb aber als Cheflektorin im Verlag tätig.
Hildegard Claassen erhielt 1967 das Verdienstkreuz 1. Klasse.

Text: Rita Bake

 
Kategorien Wirtschaft
Literatur
Funktionen Verleger/in: -
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Hermann Claudius  
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Geboren 24. Oktober 1878
Geburtsort Langenfelde bei Altona 
Gestorben 08. September 1980
Todesort Grönwohld bei Trittau 
Kurzbiographie Hermann Claudius, geboren 24.10.1878 in Langenfelde bei Altona, gestorben 8.9.1980 in Grönwohld bei Trittau, Sohn des Bahnmeisters Hermann August Claudius und der Ida Francke. Nach Lehrerausbildung 1900-1933 als Volksschullehrer in Hamburg tätig, seitdem freier Schriftsteller. Erste Eheschließung 4.10.1904 mit Franziska Blaschka (gestorben 1942), zweite Eheschließung 8.8.1944 mit Gisa von Voigt. 
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
Autor/in: -
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Matthias Claudius  
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Geboren 15. August 1740
Geburtsort Reinfeld 
Gestorben 21. Januar 1815
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Matthias Claudius, geb. 15.08.1740 in Reinfeld, gest. 21.01.1815 in Hamburg, Sohn des Pastors Matthias Claudius und der Flensburger Ratsherrentochter Maria Lorck. Nach theologischem Studium u.a. Zeitungsredakteur in Hamburg, Wandsbek und Darmstadt, beim "Wandsbeker Boten", Dichter; sein Wohnsitz Wandsbek durch ihn zu einem der literarischen Mittelpunkte seiner Zeit geworden. 15.03.1772 Heirat mit Anna Rebecca Behn. 
Lokale Referenzen
Matthias Claudius war Freimaurer. Er wurde am 12. August 1774 in Hamburg von der Loge "Zu den drei Rosen" aufgenommen. Bei dieser Arbeit erteilte ihm der Logenmeister Jacob Mumsen gleich alle drei Grade. Ab dem Jahr 1777 bekleidete er in der Andreas-Loge "Fidelis" das Amt des Redners.
 
Spuren in Hamburg-Wandsbek:
- Claudiusstieg, Claudiusstraße, Asmusweg und Rebeccaweg
- an der Christuskirche die Grabkreuze von Matthias und seiner Frau Rebecca
- im Schlosspark ist seit 1840 das Matthias-Claudius-Denkmal
- auf dem Marktplatz steht eine Matthias Claudius Skulptur von Bernd Stöcker
- im Witthöfft 8 ist das Gymnasium Matthias-Claudius
 
Spuren in Hamburg:
- in Wohldorf-Ohlstedt, Bredenbekstraße 59 ist die Matthias-Claudius-Kirche
- am Alsterhaus, Jungfernstieg ist die Gedenktafel zu seinem 175. Todestag
 
Kategorien Literatur
Funktionen Journalist/in: -
Dichter/in: -
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Alma de l'Aigle  
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Geboren 18. Februar 1889
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 14. März 1959
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

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Alma de l’Aigle,  am 18. Februar1889 in Hamburg geboren, zur Schule gegangen, und  hier auch  zur Lehrerin  ausgebildet,  ist heute vor allem als Gartengestalterin und Rosenzüchterin bekannt. Sie  wirkte aber in ihrer Zeit vor allem als Reformpädagogin und Schriftstellerin. Ihre pädagogischen Ziele setzte sie durch  Schreiben von Kinderbüchern und Elternratgebern um. Das 1948 erschienene Erinnerungsbuch    “Ein Garten“  kreist um den sie zeitlebens auch in ihrer pädagogischen Arbeit inspirierenden elterlichen Garten und es belegt  deutlich  ihr Konzept im erzieherisch notwendigen Zusammenwirken von Natur und den Gegebenheiten einer nach 1945 dann auch noch zerstörten Stadtlandschaft.  Sie starb am 14. März 1959 in Hamburg. Heute erinnert der unter Denkmalschutz gestellte (Rest-)Garten ihres Elternhauses Anscharhöhe an sie.

 Jill Guse, vgl. auch Lebensbeschreibung

 

 

 

 

 

 
Literaturhinweise Literaturliste.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Ida Dehmel  
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Geboren 14. Januar 1870
Geburtsort Bingen am Rhein 
Gestorben 29. September 1942
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Ida Dehmel, am 14. Januar  1870 in Bingen am Rhein als vierte von fünf Kindern des Kommerzienrats Simon Zacharias Coblenz und seiner Frau Emilie geboren, zog bald nach ihrer 2.Eheschließung 1902 mit dem in seiner Zeit  berühmten und anerkannten Dichter Richard Dehmel von Berlin  nach Hamburg, wo sie bis zu ihrem Freitod 1942 in Blankenese  lebte. Trotz ihrer vielfältigen künstlerischen Begabungen blieb der  eigentliche Schwerpunkt ihres Lebens sich für die Literatur und die Kunst einzusetzen und später vor allem Künstlerinnen „professionell“ zu unterstützen. 

Sie war von 1892-1896 in tiefer Freundschaft mit Stefan George verbunden; er schickte ihr seine lyrischen Manuskripte, die sie daraufhin an Richard Dehmel, Mitglied der Redaktion der Kunstzeitschrift  „Pan“ sandte. Es kam zwar nicht zu einer Veröffentlichung in der Zeitschrift, aber Ida lernte so Richard Dehmel kennen und fortan waren sie ein Paar und bildeten den Mittelpunkt einer offenen und sehr interessanten Künstlergruppe.
Nach dem Tod Richard Dehmels 1920 hat sie intensiv und sorgfältig umfassend seinen literarischen Nachlass archiviert und 1921 die Dehmel-Stiftung und die Dehmel-Gesellschaft gegründet. Mit diesen beiden Institutionen  sowie dem Verkauf des gesamten Nachlasses an die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek konnte sie das Dichterhaus in Hamburg Blankenese  erhalten. Damit blieb das wunderschöne, Richard Dehmel zu seinem 50. Geburtstag geschenkte Haus auch weiterhin ein kultureller Mittelpunkt in Hamburg  und Anlaufstelle für junge eigenwillige Künstler bis 1933.   
Es gelangen ihr eben aber auch bedeutende Gründungen für  Frauen, insbesondere für Künstlerinnen. Mit ihrem großen und sehr eindrucksvollen Charisma und mit mutiger Selbstverständlichkeit initiierte sie 1906 den Hamburger Frauenclub am Neuen Jungfernstieg, wurde 1911 Vorsitzende des Norddeutschen Verbandes für Frauenstimmrecht  und gründete 1913 den Bund niederdeutscher Künstlerinnen. Aus diesen regen Gründungstätigkeiten erwuchs 1926  die bis heute existierende  GEDOK, die Gemeinschaft deutscher und oesterreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen.
Trotz  Diffamierung und antisemitischer Verfolgung – sie musste alle Ämter niederlegen -  blieb sie, tief verzweifelt, in Hamburg.
Am 29.September 1942 wählte sie den Freitod. Weitere Informationen Finder Sie auch unter: 

http://www.dehmelhaus.de/ 

Quellen:Briefe von und an Ida Dehmel, Manuskripte, Tagebücher, Fotographien, Dokumente im Dehmel-Archiv, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.

 
Lokale Referenzen

Spuren in Hamburg:

- Jungfernstieg 30 ist seit 1997 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft

 
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Richard Fedor Leopold Dehmel  
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Geboren 18. November 1863
Geburtsort Hermsdorf, Brandenburg 
Gestorben 08. Februar 1920
Todesort Hamburg-Blankenese 
Kurzbiographie


Als 1901 der Dichter Richard Dehmel(1863-1920) zusammen mit seiner schönen jungen Frau Ida nach Hamburg kam und sich in Hamburg-Blankenese niederließ, war er aufgrund seiner Lyrik schon ein berühmter Mann. Der neuartige Klang seiner Verse begeisterte vor allem die Jugend. Viele der neuen künstlerischen und intellektuellen Elite fühlten sich inspiriert und waren mit ihm und seiner Frau freundschaftlich so tief verbunden, dass sie ihm 1913  – zu Dehmels 50. Geburtstag -  das von ihm gestaltete und mit Hilfe des Architekten Walther Baedeker erbaute Haus in Blankenese schenkten. Dieses Haus galt als berühmtes  Gesamtkunstwerk aus Architektur, Garten, Interieur und Archiv und hatte berühmte Besucher wie Thomas Mann oder Richard Strauß u.v.a.
Richard Dehmel starb bereits 1920 an den körperlichen Spätfolgen seiner Teilnahme am Krieg.

 
Lebensbeschreibungen Richard Dehmel von C. Vogel.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Joachim Gerhard Eggers  
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Geboren 24. Januar 1777
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 17. Juli 1820
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Joachim Gerhard Eggers ist der einzige Hamburger Nachtwächter, von dem wir wissen, dass er Gedichte schrieb. Sich in seiner nächtlichen Obhut sicher fühlende einflussreiche Bürger veranlassten großzügig die Buchausgabe 1820 dieses poetischen Nachtwächters. Geboren am 24. Januar 1777 in Hamburg, früh war er verwaist, seine Schulbildung dürftig, seine Lebensumstände immer ärmlich. Aber er las heimlich oder in seinen Freistunden und bildete sich autodidaktisch weiter. Durch Gottscheds Schriften erwachte seine Liebe zur Poesie und so erlangte er „eine ziemlich richtige Kenntniß der Sprache und der Verskunst“. Er nahm jede Anregung auf, aus den Voßschen Musenalmanachen, aus Schiller, Herder u.a. und unternahm eigene Versuche in Vers und Prosa. Schließlich wurde der Mittellose, der sich nur mühsam in verschiedenen Berufen (Schneiderlehrling, Rollo-Maler und Nachtwächter) durchschlug und immer wieder durch Krankheiten zurückgeworfen wurde, durch Vermittlung eines Freundes „in einem gebildeten Zirkel (bei der Witwe Klopstocks) bekannt, durch dessen Bemühungen die Aufmerksamkeit edler Männer und Frauen erregt wurde, die nun strebten, ihn durch Unterstützungen seiner traurigen Lage zu entreißen und die Herausgabe seiner Gedichte beförderten“. In der „Ankündigung“ stellen die Herausgeber J.F. Eggers als den „neuen Priester der Muse“ und als „Dichter der Natur“ vor, dem sie „ ein Plätzchen in der menschlichen Gesellschaft“ verschaffen möchten. Die Dichtungen dieses „autodidactischen Dichters … zeichnen sich vorteilhaft aus sowohl durch Correctheit der Sprache, als durch poetischen Gedankenreichthum. Sie gehören der ernsteren Gattung an, und erinnern durch ihre philosophische Richtung sehr an Schiller“(Schroeder). „Dennoch verblieb er, bei fortdauerndem Mangel einer erträglichen bürgerlichen Stellung, lebenslang ein armer Poet“(Beneke). J.F. Eggers starb am 17.Juli 1820 in Hamburg. Der "Ladenpreis (der Gedichte) betrug bei (den Buchhändlern) Bohn, Campe, Hoffmann und Perthes zwei Mark", doch hofften die Herausgeber, "unsre Mitbürger" würden bei Subskription bereit sein, für den armen Dichter "mehr zu geben". 
Sonstige
Kategorien Literatur
Funktionen
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Otto Ernst  
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Geboren 07. Oktober 1862
Geburtsort Ottensen 
Gestorben 05. März 1926
Todesort Groß Flottbek 
Kurzbiographie Otto Ernst, eigentlich Otto Ernst Schmidt, geboren am 07.10.1862 in Ottensen, gestorben am 05.03.1926 in Groß Flottbek, Sohn eines Zigarrenarbeiters. Nach Lehrerseminarausbildung bis 1900 als Volksschullehrer in Hamburg tätig, seitdem als freier Schriftsteller. Verfasser von Gesellschaftsdramen und -romanen sowie genrehafter Erzählungen und Kindergeschichten. Vermählt 1892 mit Helmine Scharge. 
Lokale Referenzen Otto-Ernst-Straße, Othmarschen, seit 1928
 
Kategorien Literatur
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Gustav Falke  
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Geboren 11. Januar 1853
Geburtsort Lübeck 
Gestorben 08. Februar 1916
Todesort Großborstel bei Hamburg 
Kurzbiographie Gustav Falke, geboren 11.1.1853 in Lübeck, gestorben 8.2.1916 in Großborstel bei Hamburg, Sohn des Kaufmanns Johann Friedrich Christian Falke und der Landwirtstochter Elisabeth Franziska Hoyer. Nach Schulzeit in Lübeck seit 1868 Buchhandelslehre in Hamburg und anschließend als Buchhändler in Essen, Stuttgart und Hildburghausen. Seit 1878 als Privatmusiklehrer und freier Schriftsteller in Hamburg ansässig. 1890 Heirat mit Anni Heissel-Theen. Schriftsteller zwischen Impressionismus und Naturalismus, aber auch realistisch-liebevoller Milieuschilderungen und Kinderbücher. 
Lokale Referenzen Gustav-Falke-Straße, Eimsbüttel, seit 1921
 
Kategorien Literatur
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Hubert Johannes Fichte  
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Geboren 21. März 1935
Geburtsort Perleberg, Brandenburg 
Gestorben 08. März 1986
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Folgt in Kürze... 
Lokale Referenzen Der Hubert-Fichte-Weg liegt in Hamburg-Lokstedt. 
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Gorch Fock  
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Geboren 22. August 1880
Geburtsort Finkenwerder 
Gestorben 31. Mai 1916
Todesort gefallen in der Skagerrakschlacht 
Kurzbiographie Gorch Fock (eigentlich Johann Kinau), geboren 22.8.1880 in Finkenwerder, gefallen 31.5.1916 in der Skagerrakschlacht, Sohn des Fischers Heinrich Kinau und der Metta Holst. Nach Kaufmannslehre seit 1904 als Buchhalter bei der Hamburg-Amerika-Linie in Hamburg tätig. Vermählt mit Rosa Elisabeth Reich. Seit 1915 als Soldat im Ersten Weltkrieg zunächst bei der Infanterie, dann bei der Marine. Verfasser epischer, lyrischer und dramatischer Werke, vor allem um das Thema der Wasserkante und der Hochseefischerei kreisend. 
Lokale Referenzen Gorch-Fock-Straße, Eimsbüttel, seit 1921
 
Kategorien Literatur
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Heinrich Wilhelm von Gerstenberg  
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Geboren 03. Januar 1737
Geburtsort Tondern 
Gestorben 01. November 1823
Todesort Altona 
Kurzbiographie  
Lokale Referenzen Gerstenbergstraße, Osdorf, seit 1834
 
Kategorien Literatur
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Boy Christian Klée Gobert  
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Geboren 05. Juni 1925
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 30. Mai 1986
Todesort Wien 
Kurzbiographie

Mindestens einmal im Jahr ist der Schauspieler, Regisseur und langjährige Intendant des Thalia Theaters Boy Gobert (1925 – 1986) in Hamburg gegenwärtig:

Wenn im Spätherbst der nach ihm benannte Boy-Gobert-Preis, der seit 1981 an herausragende Nachwuchsschauspieler bzw. –schauspielerinnen, in feierlichem Rahmen auf der Bühne des Thalia Theaters verliehen wird.

Aber dieser Preis ist nicht die einzige Spur, die der berühmte Theatermann Boy Gobert in Hamburg hinterlassen hat.

 
Sonstige Sonstiges.pdf
Nachrufe (Nekrologe) Nachruf.pdf
Lebensbeschreibungen Boy Gobert von Undine Probst.pdf
Literaturhinweise Literaturhinweise.pdf
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Dr. hc. Frederick Philip Grove  
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Geboren 14. Februar 1879
Geburtsort Radomno, Westpreußen 
Gestorben 09. September 1948
Todesort Simcoe, Canada 
Kurzbiographie

Felix Paul Greve, deutscher Schriftsteller, Poet und bedeutender Übersetzer englischer, französischer und spanischer großer Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts ( H.G. Wells, O. Wilde, H. Balzac, G. Flaubert, H. Murger, M. Cervantes), wurde am 14. Februar 1879 in Radomno (ehemals Westpreußen, heute Polen) geboren, machte an der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg Abitur, studierte in München, Bonn und Rom Klassische Philologie und Archäologie und starb nach abenteuerlichem Leben am 19. August 1948 als mit Staatspreisen geehrter kanadischer Schriftsteller und als großer Innovator der kanadischer Nationalliteratur des frühen 20. Jahrhunderts in Simcoe (Ontario, Kanada) unter dem Namen Frederic Philip Grove.

 
Lebensbeschreibungen Frederick Philip Grove.pdf
Literaturhinweise Literaturliste und Online Verfügbarkeit.pdf
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Friedrich von Hagedorn  
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Geboren 23. April 1708
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 28. Oktober 1754
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Friedrich von Hagedorn, geboren 23.04.1708 in Hamburg, gestorben 28.10.1754 ebd., Sohn des dänischen Konferenz- und Staatsrates Hans Statius von Hagedorn und der Hamburger Kaufmannstochter Anna Maria Schomaker. Nach Jurastudium in Jena 1729-1731 Privatsekretär des dänischen Gesandten in London, danach als Hofmeister tätig. Seit 1733 Sekretär am English Court in Hamburg. 1737 Heirat mit der Schneiderstochter Elisabeth Butler. Bedeutendster norddeutscher Dichter des literarischen Rokoko mit umfangreichem Lyrikwerk im Stile der Anakreontik. 
Lokale Referenzen Die Hagedornstraße liegt in Hamburg-Harvestehude
 
Literaturhinweise Friedrich von Hagedorn - Liste lieferbarer Werke.pdf
Friedrich von Hagedorn - Digitales Werk.pdf
Friedrich von Hagedorn - Die Alster.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
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Dr. phil. Christian Friedrich Hebbel  
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Geboren 18. März 1813
Geburtsort Wesselburen 
Gestorben 13. Dezember 1863
Todesort Wien 
Kurzbiographie

Der am 18. März  1813 in Wesselburen, dem damals dänischen Dithmarschen, geborene Maurersohn Friedrich Hebbel starb als berühmter Dramatiker und Träger des Schillerpreises am 13. Dezember 1863 in Wien.
Sein Aufstieg begann in Hamburg, unterstützt und lange gefördert durch die Schriftstellerin Amalie Schoppe. Als Herausgeberin der Zeitschriften „Neue Pariser Modeblätter“ und der Jugendzeitschrift „Iduna“ hatte Friedrich Hebbel seine Gedichte an sie geschickt und auf ihre Initiative hin einen Briefwechsel begonnen, in dem er seine Wünsche nach einem Studium der Altphilologie und seine ökonomische Situation geschildert hat. Mit von ihr gesammelten Geldern, Freitischmöglichkeiten und der Anmeldung am Johanneum hatte die selbst nicht viel besitzende Schriftstellerin ihm die Lern- und Lebensmöglichkeit durch Spenden ermöglichen können. Sein Besuch an der berühmten Schule scheiterte in Hinsicht auf die alten Sprachen, doch hier in Hamburg begann er seine eigentliche Begabung, die Poesie und das Drama zu entdecken. Er schrieb neben seinen weiteren Gedichten einen Essay über „Theodor Körner und Heinrich von Kleist“ für den „Wissenschaftlichen Verein von 1817“ am Johanneum und auch einen nach wie vor interessanten Essay „Ein Wort Über das Drama“. In diesem wird vorweggenommen, was ihm in seinem dramatischen Werk auch gelang, klassisch - idealistische Traditionen mit einem neuen, einem uns heute schon als „modern“ erscheinenden, Blick auf den Menschen im bürgerlichen Trauerspiel und im sozialen Drama zusammenzuführen. Er galt damit als Vertreter eines weltanschaulichen „Pantragismus“, so der Terminus der Hebbel-Forschung, seine Vorstellung vom „Riss“ im Sein, eine metaphysisch bedingte Spaltung im Menschen war sein Thema.
Außerdem begegnete er in Hamburg dem bedeutenden und überaus erfolgreich wirkenden Buchverleger und -händler Julius Campe. Julius Campe druckte seine Gedichte, den Essay wie auch sein erstes Drama „Judith“, das am 1. Dezember 1840 dann auch im Stadttheater uraufgeführt wurde. Im Laufe seines Lebens wurde er für Campe nach Heine der erfolgreichste Autor in seinem Verlag.

 
Lokale Referenzen Hebbelstraße, Uhlenhorst, seit 1899
 
Lebensbeschreibungen Friedrich Hebbel von M.Berthau.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Dichter/in: -
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Wilhelm Anton Heinrich Andreas Hocker  
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Geboren 28. Dezember 1812
Geburtsort Boizenburg 
Gestorben 07. Juli 1850
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Der Sohn des Küfers und Weinhändlers August Hocker wuchs zunächst in Boizenburg auf und kam als Zehnjähriger mit der Familie nach Hamburg. Nach Abschluss seiner Lehre arbeitete er bis 1834 weiterhin in der väterlichen Weinhandlung. Von 1835 bis 1838 betätigte er sich in Berlin als Küfer. Zurück in die Hansestadt erhielt Hocker im Januar 1839 das Bürgerrecht. Im April 1840 wurde er zum Weinmakler gewählt, und 1844 eröffnete er eine große Weinhalle in der Poststraße / Ecke Neuer Wall.

Seit 1834 betätigte er sich schriftstellerisch und wurde vor allem durch seine satirischen Gedichte bekannt, die ihm mehrere Prozesse und Gefängnis-Strafen einbrachten.

 
Kategorien Wirtschaft
Literatur
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Dichter/in: -
Autor/in: -
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Friedrich Gottlieb Klopstock  
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Geboren 02. Juli 1724
Geburtsort Quedlinburg 
Gestorben 14. März 1803
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Friedrich Gottlieb Klopstock, geboren 2.7.1724 in Quedlinburg, gestorben 14.3.1803 in Hamburg, Sohn des in Quedlinburg ansässigen Juristen Gottlieb Heinrich Klopstock und der Kaufmannstochter Anna Maria Schmidt aus Langensalza. Nach theologischem Studium in Jena Hinwendung zum Dichterberuf; durch Titularanstellung und Gehaltszahlung seitens des dänischen Königs von Brotberuf befreit, seit 1751 als Dichter in Kopenhagen, seit 1770 in Hamburg ansässig. 10.6.1754 erste Heirat mit der Hamburger Kaufmannstochter Margareta (Meta) Moller (gest. 1758), 30.10.1791 mit der Hamburger Kaufmannstochter Johanna Elisabeth Dimpfel, verw. von Winthem, einer Nichte seiner ersten Frau. Durch seinen "Messias" der gefeiertste deutschsprachige Dichter seiner Zeit. 
Lokale Referenzen
Friedrich Gottlieb Kloppstock wurde in der Loge "Zu den drei Rosen" zum Freimaurer aufgenommen.
Er pflegte in Hamburg enge Kontakte zu vielen Persönlichkeiten, die dem Bund der Freimaurer angehörten: Georg Heinrich Sieveking, Domherr Friedrich Johann Lorenz Meyer, Matthias Claudius, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Georg Büsch und viele mehr.
Auf seinem Grabstein vor der Christianskirche steht die von seinem Freimaurerfreund Graf Friedrich Leopold zu Stolberg Stolberg geschriebene Inschrift: "Deutsche nahet mit Ehrfurcht und Liebe der Hülle eures größten Dichters".
 
Spuren in Hamburg:
- in Ottensen: Klopstockplatz, Klopstockterrasse und Klopstockstraße
- vor der Christianskirche wird seine Grabstätte Klopstock-Denkmal genannt
- in der Rathausdiele finden wir an einer Säule sein Portrait-Relief
- in der Neanderstraße 24 ist ihm das Haus aus der Katharinenstraße gewidmet
 
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
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Margareta Klopstock  
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Geboren 16. März 1728
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 28. November 1758
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Margareta (Meta) Moller, geb. 16.03.1728 in Hamburg, gest. 28.11.1758 ebd., Tochter des Hamburger Kaufmanns Peter Moller und der Katharina Persent. Erste Ehefrau des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock, vermählt am 10.06.1754. Von Klopstock in seinen Oden als "Cidli" besungen. Selbst schriftstellerisch tätig. 
Lokale Referenzen Die, 1938 in Ottensen, nach Friedrich Gottlieb Klopstock benannte Klopstockstraße wurde 2001 nach Meta Klopstock mitbenannt
 
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
Autor/in: -
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Gotthold Ephraim Lessing  
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Geboren 22. Januar 1729
Geburtsort Kamenz/Oberlausitz 
Gestorben 15. Februar 1781
Todesort Braunschweig 
Kurzbiographie
Gotthold Ephraim Lessing wurde als Sohn des Predigers Gottfried Lessing und seiner Frau, der Pastorentochter Justina Feller, am 22. Januar 1729 in Kamenz, heute im Landkreis Bautzen, Sachsen, geboren. Mit dem Abitur auf der Fürstenschule St. Afra in Meißen 1746 endete auch die bürgerliche Kontinuität seines Lebens. Als er sein wechselvolles Studium mit dem akademischen Grad als Magister der freien Künste 1752 abschloss, war er schon längst zum Schriftsteller geworden; hatte Gedichte, Erzählungen und auch schon die erste theologische Schrift veröffentlicht und sein erstes Lustspiel zusammen mit der Theatertruppe der "Neubeginn" 1747 aufgeführt. Antrieb für sein Schreiben war die Suche nach Wahrheit und Humanität im gesellschaftlichen Zusammenleben. Seine Ruhelosigkeit, verbunden mit seiner Theaterleidenschaft, führte ihn von 1767 bis 1770 nach Hamburg. Hier, dem damals bedeutendsten Zentrum des Theaters und der Oper, erhoffte die gelehrte und die bürgerliche Welt von ihm die Gründung eines "Nationaltheaters". Den Aufbau dieses Theaters versuchte er durch ein öffentliches Theatertagebuch "Die Hamburgische Dramaturgie" zu begleiten. Außerdem brachte er seine "Minna von Barnhelm", das erste deutsche Lustspiel, in der Buchausgabe mit, und schrieb später, von Hamburgern abgestoßen und gefördert, "Nathan der Weise". Das Theater löste sich aufgrund von Geldmangel auf und Lessing zog weiter nach Wolfenbüttel, wo er als vorbildlicher Bibliothekar der berühmten Großherzog Wilhelm Ernst Bibliothek wirkte. Von hier aus griff er auch im Anti-Götze in hamburgische Religionsauseinandersetzungen ein. Den Hamburger Freunden blieb er bis zu seinem Tod verbunden. Seine Hamburger Spuren aber sind bis in die Gegenwart des Theaters gelegt worden. Lessing starb am 15. Februar 1781 in Braunschweig.
 
Lokale Referenzen
Gotthold Ephraim Lessing wurde am 14. Oktober 1771 in Hamburg von der Loge "Zu den drei Rosen" zum Freimaurer aufgenommen. Er schätzte die Freimaurerei und ihre Ziele sehr hoch ein, wie an seinem 1780 erschienen Werk "Ernst und Falk - Gespräche für Freimaurer" zu erkennen ist. "Nathan der Weise", sein erstes weltanschauliches Ideendrama, weist mit der Ringparabel ebenfalls auf freimaurerisches Gedankengut hin.
In Hamburg pflegte er engste Kontakte zu bekannten Persönlichkeiten, die ebenfalls dem Bund der Freimaurer augehörten. Dazu zählten unter anderen: der Schauspieler und spätere Theaterdirektor Friedrich Ludwig Schröder, der Schauspieler Konrad Ekhof, die Schriftsteller Friedrich Gottlieb Klopstock und Matthias Claudius, der Verleger Johann Joachim Christoph Bode, der Philosoph Johann Gottfried Herder, der Aufklärer Johann Georg Büsch, und viele mehr.
 
Spuren in Hamburg:
- auf dem Gänsemarkt steht seit 1881 das Lessing-Denkmal
- in der Rathausdiele befindet sich an einer Säule sein Portrait-Relief
- an der Fassade vom Schauspielhaus ist eine Lessing-Büste
- an der Fassade des Museums für Kunst und Gewerbe ist ein Portrait-Reief
- in Harburg gibt es das Gymnasium Lessing
- in Hohenfelde ist seit 1863 die Lessingstraße
- in Altona führt unter den Bahngleisen der Lessingtunnel
 
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
Autor/in: -
Bühnenschauspieler/in: -
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Detlev von Liliencron  
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Geboren 03. Juni 1844
Geburtsort Kiel 
Gestorben 22. Juli 1909
Todesort Alt-Rahlstedt 
Kurzbiographie Detlev (eigentlich Friedrich Adolph Axel Freiherr) von Liliencron, geboren 03.06.1844 in Kiel, gestorben 22.07.1909 in Alt-Rahlstedt, Sohn des dänischen Zollbeamten Louis von Liliencron und der Generalstochter Adeline von Harten. Nach militärischer Laufbahn 1878 bis 1886 im preußischen Verwaltungsdienst in Schleswig-Holstein tätig, danach als freier Schriftsteller, seit 1901 in Alt-Rahlstedt ansässig. Erste Heirat 08.10.1878 mit der Oberstleutnantstochter Helena von Bodenhausen (Ehe 1885 geschieden), zweite Vermählung 02.11.1887 mit der Gastwirtstochter Auguste Brandt (geschieden 1892), dritte Eheschließung 23.03.1900 mit der Bauerntochter Anna Micheel. Als Lyriker bedeutender Vertreter des deutschen Impressionismus mit Themen aus dem Offiziersleben, bekannt auch durch seine Balladen über norddeutsche Sujets und Erzählungen aus dem Arbeitsalltag der Großstadt Hamburg. 1909 Ernennung zum Ehrendoktor der Universität Kiel. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- Palmaille100 ist seit 1989 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft
- in Rahlstedt ist seit 1950 die Liliencronstraße
 
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
Autor/in: -
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Dr. med, Dr. Ing Edgar Maass  
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Geboren 04. Oktober 1896
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 06. Januar 1964
Todesort Paterson, New Jersey, USA 
Kurzbiographie

Edgar Maass war, vor allem in den fünfziger Jahren, mit seinen Romanen „Der Arzt der Königin“ (1950, über eine Million verkaufte Exemplare), „Der Fall Daubray“ (1957) oder „Kaiserliche Venus“ (1952) ein vielgelesener Schriftsteller aus Hamburg, der in den USA lebte. Berühmt geworden ist er schon in den dreißiger Jahren mit seinem Frühwerk, den Erzählungen „Novemberschlacht“ (1935) und „Der Auftrag“ (1936) und seinem ersten Roman „Verdun“, in dem er die gnadenlosen Schrecken des 1.Weltkriegs durch Kameradschaft, die „Brüderschaft des Todes“, zu überwinden versucht. In Hamburg war sein Roman „Das große Feuer“ (1939) über den Hamburger Brand 1842 sehr viel bekannter als sein ihm liebstes Buch „Werdelust“, das die von seinem Bruder Joachim (1901 - 1972) als „unwiederbringlich“ benannte Zeit vor dem 1.Weltkrieg dem Leser in hexametrischer Prosa zu vergegenwärtigen versucht. Er wurde am 4. Oktober 1896 in Hamburg geboren und starb am 6. Januar 1964 in Paterson, New Jersey, USA. Nach dem Abitur am Johanneum nahm er als Freiwilliger am I. Weltkrieg teil. Aus dem Krieg zurückgekehrt, studierte er mit dem Abschluss der Promotion in Rostock Medizin und Chemie an den Hochschulen in Hannover und München mit dem Abschluss als „ Dr. Ing.“. Seit 1926 in den USA arbeitend, kehrte er 1935 nach Hamburg zurück, fühlt sich aber bald wieder als Fremder, obwohl es ihm gelang mit seiner Literatur zu reüssieren. Er ging zusammen mit seinem Bruder Joachim 1938 zurück in die USA. Erst nach 1945 veröffentlichte er seine zuerst nur in den USA sehr erfolgreich erschienenen Romane. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, u.a. auch ins Italienische, Spanische und Tschechische. Er starb am 6. Januar 1964 an den späten Folgen eines schweren Autounfalls in Lima, den er 1954 auf einer Recherchenreise für sein letztes (unvollendetes) Werk über „Die vorcolumbianischen Kulturen Amerikas“ erlitten hatte.

Aufgrund der hohen Auflagen seiner Literatur gibt es, wenn auch nicht neu verlegt, ein großes Angebot vieler Titel im Internet.

 
Sonstige Buchausgaben.pdf
Literaturhinweise Werkverzeichnis.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Joachim Willy Heinz Maass  
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Geboren 11. September 1901
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 15. Oktober 1972
Todesort New York 
Kurzbiographie

Der Kaufmannssohn Joachim Maass, geboren am 11.September 1901 in Hamburg, gestorben am 15.Oktober 1972 in New York, gehört, obwohl heute fast vergessen, zu den wichtigsten Autoren der Hamburger Literatur. Mit der einfühlsamen impressionistischen Eleganz seiner Sprache zählt er zugleich zu den wichtigen Autoren der deutschen Literatur der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Das große Thema seines Werkes ist das Werden des Menschen aus Kindheit und Jugend sowie die Unaufhebbarkeit der Moral. Maass war unbedingter Moralist. 1938 emigrierte er nach Amerika, weil er das kollektive Beschweigen der politischen Veränderungen nicht länger ertrug. Zu Beginn der 50ziger Jahre kehrte er nach Hamburg zurück, sicherlich auch angeregt durch den außerordentlichen Erfolg seines Kriminalromans „Der Fall Gouffé“. Doch blieb dieser kurze Aufenthalt bis 1954 nur eine „Stippvisite“, denn nun erschütterte ihn das Schweigen über die nationalsozialistische Vergangenheit. Auch seine Freunde konnten ihn nicht halten, obwohl man ihn 1950 als Mitglied der Akademie der Künste in Hamburg und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt gewählt hatte. Doch er kehrte zurück in die ihm vertraute „Fremde“. Die innere Zerrissenheit, dem verbrecherischen NS-Staat durch Flucht entgangen zu sein und nun ebenso einen wirklichen eigenen Antrieb für einen künstlerischen Neuanfang in Deutschland nicht zu verspüren, wird in seiner literarischen Biographie „Kleist, die Fackel Preußens“ (1957) intensiv gespiegelt. Dank seines Freundes Kurt Desch, eines bedeutenden Verlegers der Nachkriegszeit, wurde ihm 1961 der Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehen. Mehrfach in deutscher Sprache verlegt wurde der zunächst 1944 im Exil erschienene Roman „Das magische Jahr“, eine allein aus Diskretion scheinbar fiktional gehaltene Hamburger Kindheitserinnerung. Dargestellt wird die Ahnungslosigkeit des gebildeten Bürgertums gegenüber den heraufziehenden Notwendigkeiten einer Veränderung der sozialen Strukturen in seiner Heimatstadt Hamburg. Die Stadt wird in dem „magischen Jahr“ 1913/14 vor Ausbruch des I. Weltkriegs zur großen Allegorie von Wehmut, Glück und nahender Dämonie.

 
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Literaturhinweise Werkverzeichnis.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Journalist/in: -
Hochschullehrer/in: -
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Eduard Marks  
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Geboren 09. November 1901
Geburtsort Düsseldorf 
Gestorben 30. Juni 1981
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Der Schauspieler, Schauspiellehrer und Märchenerzähler im NDR Eduard Marks (1901 - 1981) stammte zwar aus Düsseldorf, wurde aber zu einer bekannten Hamburger Persönlichkeit, denn seine Karriere als Schauspieler und Sprecher begann und endete in Hamburg, und in der Hansestadt hat er auch seine unverwechselbaren künstlerischen Spuren hinterlassen.

 
Lebensbeschreibungen Lebensbeschreibung von Undine Probst.pdf
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Kategorien Literatur
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Wilhelm Marr  
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Geboren 16. November 1819
Geburtsort Magdeburg 
Gestorben 17. Juli 1904
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Wilhelm Marr, geboren 16.11.1819 in Magdeburg, gestorben 17.7.1904 in Hamburg, Sohn des Schauspielers Heinrich Marr und der Henriette Catharina Becherer. Nach kaufmännischer Ausbildung in Hamburg, Bremen und Wien, 1841 in der Schweiz, dort Beginn der Aktivität als politischer Schriftsteller, deswegen aus der Schweiz verwiesen. Seit 1845 wieder in Hamburg, Fortsetzung der Tätigkeit als politischer Journalist der radikalen Richtung mit stark antisemitischer Tendenz; 1847 Gründung der Zeitschrift „Mephistopheles“. 1852-1859 Aufenthalt in Amerika, dort wieder als Kaufmann tätig. 1859 Rückkehr nach Hamburg, Wiederaufnahme der politischen Aktivität, 1861 Bürgerschaftsmitglied. Tätig als freier Schriftsteller. 1854 erste Ehe mit Georgine Johanna Bertha Callenbach (1873 geschieden), 1874 zweite Ehe mit Helene Sophia Emma Marie Berend (gestorben 1874), 1875 dritte Ehe mit der Schriftstellerin Jenny Therese Kornick, geschiedene Zschimmer (1877 geschieden), 1879 vierte Ehe mit Clara Maria Kelch. 
Kategorien Politik
Literatur
Medien
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: 1861 -
Autor/in: -
Journalist/in: -
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Professor Joachim Matthaei  
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Geboren 07. Mai 1911
Geburtsort Lüneburg (Niedersachsen) 
Gestorben 30. Januar 1999
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie 1930-1932 Studium an der TH Dresden 1932-1935 Studium an der TH Berlin bei Hans Poelzig. Meisterschüler im Atelier Poelzig 1935 Diplom Dipl. Ing. 1935-1936 Angestellter im preußischen Staatshochbauamt Berlin und Lüneburg 1937 selbständiger Architekt 1939-1945 Militärdienst 1943 Promotion 1945 selbständiger Architekt in Hamburg 1945-1953 gemeinsames Büro mit Arnold Pinnekamp in Lüneburg 1950-1980 Tätigkeit im Vorstand des BDA Hamburg 1953 Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung 1964-1973 Vorsitzender des BDA Hamburg 1966 Mitglied der Freien Akademie der Künste 1976 Auszeichnung "Vorbildlicher Bau" für die Fußgängerzone Mittelachse Ost in Hamburg-Steilshoop, Architekten: Joachim Matthaei, Friedrich Osmers, Albrecht Elschner und Karl Georg Lindenlaub __Quelle: http://www.architekturarchiv-web.de/matthaei.htm _Nico Klaffert, Hamburgisches Architekturarchiv 
Lebensbeschreibungen JoachimMatthaeiWerkeliste.pdf
Kategorien Architektur
Kunst
Literatur
Funktionen Industrieproduzent/in: -
Architekt/in: -
Autor/in: -
Maler/in: -
Zeichner/in: -
Stadtplaner/in: -
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Professor Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer  
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Geboren 26. Januar 1758
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 01. September 1840
Todesort Barmstedt in Holstein 
Kurzbiographie
Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer - genannt der "Barmstedter Meyer" - war Schriftsteller, Bibliothekar, Publizist, Jurist, Gelehrter - Professor der Philosophie.
Als Sohn eines Oberpostmeisters besuchte er das Johanneum in Hamburg und studierte zunächst an der Universität Kiel. 1776 schrieb sich Meyer in Göttingen ein, um Jura zu studieren. 1783 nahm er in Stade die Stelle des Regierungsauditors an. Hier traf er wieder mit Friedrich Ludwig Schröder zusammen, mit dem er seit längerem befreundet war. Ab 1788 begann für Meyer eine lange Zeit vieler Reisen durch Deutschland, und das europäische Ausland nach England, Frankreich und Italien. Hier knüpfte er viele Bekanntschaften zu unterschiedlichen literarischen Zirkeln - so auch in Weimar zu Friedrich Schiller. 1791 kehrte Meyer nach Deutschland zurück, um sich einige Jahre als Schriftsteller zu betätigen. Durch den plötzlichen Tod seines jüngeren Bruders Friedrich Albrecht Anton Meyer fiel ihm ein beträchtliches Vermögen zu, von dem er das Gut Barmstedt bei Hamburg kaufen konnte, auf dem er bis zu seinem Lebensende als Publizist tätig war. Neben vielen Übersetzungen und Lyriken, die in Zeitschriften veröffentlicht wurden, ist seine zweibändige  und 1819 veröffentliche Biographie "Friedrich Ludwig Schröder, Beiträge zur Kunde, des Menschen und des Künstlers" besonders hervorzuheben.
 
Lokale Referenzen
Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer war zeitlebens ein sehr aktiver Freimaurer. 1776, im Jahr seines Studienantritts in Göttingen, wurde er von der dortigen Loge "August zum goldenen Zirkel" zum Freimaurer aufgenommen und gleich in alle drei Grade befördert. Zurück nach Hamburg, nahm ihn die Loge »Emanuel zur Maienblume" am 8. Mai 1806 unter der Bürgschaft von Friedrich Ludwig Schröder an. Er wurde Großaufseher der "Großen Loge zu Hamburg", die ihn 1817 zu ihrem Ehrenmitglied ernannte.
Meyer hatte maßgeblichen Anteil an Schröders Reformarbeit, die am 29. Juni 1801 als das "Schröder'sche Ritual" eingeführt wurde. Nach diesem Ritual wird heute noch weltweit in vielen Logen gearbeitet.
 
Kategorien Literatur
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Johann Friedrich Lorenz Meyer  
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Geboren 22. Januar 1760
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 21. Oktober 1844
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Friedrich Lorenz Meyer, geboren 22.1.1760 in Hamburg, gestorben 21.10.1844 ebd., Sohn des Hamburger Kaufmanns Johann Lorenz Meyer und dessen zweiter Frau Catharina Maria Kern. 1777-1782 Jurastudium in Göttingen mit abschließender Promotion. Nach ausgedehnten Auslandsreisen seit 1785 als Domherr in Hamburg ansässig. Vermählt 12.4.1785 mit der Professorentochter Friederike Amalie Sophie Boehmer. Umfangreiche literarische und gemeinnützige Tätigkeit. Johann Friedrich Lorenz Meyer publizierte u. a. 1801-02 die „Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg“. Meyer hielt die Grabreden auf Friedrich Gottlieb Klopstock und Friedrich Ludwig Schröder
Lokale Referenzen
Johann Friedrich Lorenz Meyer war ein äußerst aktiver Freimaurer. 1779 wurde er während seines Studienaufenthaltes in Göttingen von Georg Ludwig Boehmer - sein Doktorvater und späterer Schwiegervater (siehe oben) - zum Freimaurer aufgenommen. 1780 beförderte ihn Boehmer zum Gesellen und 1781 erhob er ihn zum Meister. Am 7. März 1801 wurde Meyer in Hamburg von der Loge "Absalom zu den drei Nesseln" angenommen. In dieser Loge führte er als Meister vom Stuhl von 1804 bis 1806 den Hammer. Am 4. Februar 1811 war Meyer Mitbegründer der "Großen Loge zu Hamburg" und übernahm neben dem Großmeister Johann Philipp Beckmann das Amt des ersten Großaufsehers.
 
Kategorien Wirtschaft
Literatur
Wohlfahrt
Religion
Funktionen Kaufmann/-frau: -
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Jacob Mumsen  
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Geboren 13. August 1737
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 20. Juni 1819
Todesort Altona bei Hamburg 
Kurzbiographie
Jacob Mumsen war Arzt und Schriftsteller.
1766 schloss er in Leipzig sein Studium mit der Promotion ab. Daraufhin betätigte er sich in Hamburg (1766-1784), Kopenhagen (1784-1789) und ab 1789 im dänischen Altona als Physikus. Hier begann Mumsen medizinische Schriften zu veröffentlichen, zusätzlich betätigte er sich als Übersetzer. Ab 1789 war er zum Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften berufen.
 
Lokale Referenzen
Jacob Mumsen wurde 1757 in Hamburg - im Alter von 20 Jahren - von der Loge "St. Georg zur grünenden Fichte" zum Freimaurer aufgenommen. Als Student ließ er sich in Leipzig ein zweites Mal zum Freimaurer aufnehmen. Zurück nach Hamburg wurde er Mitglied der Loge "Absalom zu den drei Nesseln". 1771 wechselte er in die Loge "Zu den drei Rosen", in der er am 7. Dezember des selben Jahres zum Meister erhoben wurde. Hier wurde er 1773 zum Logenmeister erwählt - dieses Amt hatte er bis 1790 inne. Am 1. August 1777 stiftete Mumsen die Andreas-Loge "Fidelis", deren erster Wortführender Meister er bis 1780 war. Von 1783 bis 1800 war Mumsen Provinzial-Großmeister der "Provinzialloge von Niedersachsen". Zusammen mit seinem Bruder Dietrich Mumsen war er Landes-Großmeister der "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland".
In Hamburg pflegte Mumsen enge Freundschaft mit den Freimaurern Johann Georg Büsch, Matthias Claudius, Friedrich Gottlieb Kloppstock, Gottlieb Friedrich Ernst Schönborn, um nur einige zu nennen.
 
Spuren in Hamburg:
- seit 1950 ist in Altona die nach ihm benannte Mumsenstraße
 
Kategorien Literatur
Funktionen
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Paul Neumann  
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Geboren 20. Juni 1880
Geburtsort Chemnitz 
Gestorben 17. August 1961
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Paul Neumann, geboren am 20.06.1880 in Chemnitz, gestorben am 17.08.1961 in Hamburg, Sohn eines Sängers. Als Schriftsteller in Hamburg tätig. Engagiert in der Arbeiterbildungspolitik; 1923 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, 1925 Senator, 1933 des Amtes enthoben. Seit 1938 Leiter des Volksliedarchivs der Hansestadt Hamburg. 
Kategorien Politik
Literatur
Funktionen Senator/in: 1925 - 1933
Bürgerschaftsmitglied: 1921 - 1933
Autor/in: -
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Erdmann Neumeister  
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Geboren 12. Mai 1671
Geburtsort Üchtritz/Thüringen 
Gestorben 18. August 1756
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Erdmann Neumeister, geboren 12.05.1671 in Üchtritz/Thüringen, gestorben 18.08.1756 in Hamburg. Nach theologischem Studium in Leipzig als Prediger in Bibra bei Naumburg, am Hof zu Sachsen-Weißenfels und in Sorau/Niederlausitz tätig. Seit 1715 Hauptpastor an der Jacobikirche in Hamburg. 24.11.1697 Heirat mit Johanna Elisabeth Meister. Bedeutender Kirchenlieddichter des Spätbarock, Verfasser zahlreicher geistlicher Kantaten, die u. a. von Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach vertont wurden. 
Kategorien Musik
Literatur
Religion
Funktionen Dichter/in: -
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Hans Erich Nossack  
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Geboren 31. Januar 1901
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 02. November 1977
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Die Kurzbiographie folgt in Kürze. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- Isestraße/Ecke Grindelberg ist seit 2006 eine Gedenktafel von der Petriotischen Gesellschaft
 
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Heidi Oetinger  
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Geboren 19. November 1908
Geburtsort Dalkendorf 
Gestorben 05. Oktober 2009
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Ohne das Engagement der Verlegerin Heidi Oetinger hätte das Buch „Pippi Langstrumpf“ in Deutschland nicht solch großen Erfolg gehabt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Friedrich Oetinger baute sie den Hamburger Friedrich Oetinger Verlag auf und entwickelte ihn zu einem bedeutenden Kinder- und Jugendbuchverlag. Aufgewachsen in Hamburg arbeitete sie zuerst als Anwaltsgehilfin in einer Seerechtskanzlei. 1948 wechselte sie als Sekretärin in den Verlag Friedrich Oetinger. Vier Jahre später heiratete sie in zweiter Ehe den Verleger Friedrich Oetinger. Ihr erster Mann war im Zweiten Weltkrieg als Soldat getötet worden. Nachdem sich Friedrich Oetinger in den 1960er Jahren aus dem Verlagsgeschäft zurückgezogen hatte, übernahm sie die Verlagsleitung bis Mitte der 1980er Jahre. Heidi Oetinger erhielt vom Hamburger Senat die Senator-Biermann-Ratjen-Medaille verliehen und wurde 1988 vom schwedischen König zum Ritter erster Klasse des Königlich Schwedischen Nordsternordens ernannt. Außerdem erhielt sie 2009 das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.

Text: Rita Bake

 
Kategorien Wirtschaft
Literatur
Funktionen Verleger/in: -
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Karl Gottlieb Praetzel  
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Geboren 02. April 1785
Geburtsort Halbau/Oberlausitz 
Gestorben 13. Juni 1861
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Karl Gottlieb Praetzel, geb. 2.4.1785 in Halbau/Oberlausitz, gest. 13.6.1861 in Hamburg, Sohn eines Gärtners. 1804-1807 Studium der Theologie in Leipzig. Seit 1807 als Hauslehrer in Hamburg, zugleich als Schriftsteller und Theaterkritiker tätig. 
Lokale Referenzen
Karl Gottlieb Praetzel wurde am 7. Juni 1810 von der Loge "St. Georg zur grünenden Fichte" zum Freimaurer-Lehrling aufgenommen, 1811 zum Gesellen befördert und 1812 zum Meister erhoben. In der "Großen Loge zu Hamburg" war er von 1816-1817 und von 1830-1861 Großredner. Am Johannisfest 1860 feierte er sein 50-jähriges Freimaurerjubiläum. Anlässlich dieser Feier verlieh man ihm die Ehrenmitgliedschaft der "Großen Loge zu Hamburg".
 
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Kritiker/in: -
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Elise (Margaretha Elisabeth) Reimarus  
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Geboren 22. Januar 1735
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 02. September 1805
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Die Lebensdaten von Elise (Margaretha Elisabeth) Reimarus, geb. am 22. Januar 1735  und gest. am 2. September 1805,  führen in eine besondere  Zeit des geistigen Aufbruchs in Hamburg.
Heute gilt Elise als eine der wichtigsten und sicherlich auch eindrucksvollsten Frauen der deutschen Aufklärung.
Ihre überaus erfolgreichen Tätigkeiten als Schriftstellerin, Übersetzerin  und Pädagogin geben  wahrscheinlich nur einen Bruchteil ihrer intellektuellen Bedeutung und Tätigkeiten wieder und sind darüber hinaus nicht direkt unter ihrem Namen zu finden. Denn unglaublich bescheiden schrieb sie ohne Namensnennung sehr viele  Kinderbücher, die alle in der „Kleinen Kinderbibliothek“ des  Campe-Verlags erschienen und alle ins Französische, Polnische und Russische übersetzt wurden.
Erziehungsschriften und Trauerspiele übersetzte sie aus dem Französischen, zum Teil direkt für die Hamburger Bühne. Ihre ethischen und moralischen Überlegungen zur frühkindlichen Erziehung  hielt sie ebenso schriftlich fest wie ihre Anleitungen für Pädagoginnen, eigene Theaterstücke, philosophische Betrachtungen und staatstheoretische Überlegungen.
Da eine ihrer größten Stärken war, Überzeugung zu besitzen, aber nicht überzeugen zu wollen, galt sie als besonders glückliches Medium in den Diskursen der Aufklärung. So hinterlässt sie eine umfangreiche Korrespondenz mit zahlreichen liberalen, aufgeklärten Köpfen ihrer Zeit.
Das sicherlich wichtigste Dokument für die Stadt stellt die Korrespondenz mit ihrem Freund Lessing dar, der sie als Kommunikatorin für sich und seine Hamburger Freunde wünschte. Dabei stand im Zentrum die Anfertigung „Nathans“.
Durch ihren Zuspruch und ihre initiierten Lesungen in den Hamburger Salons gelang es Lessing tatsächlich seine große Toleranzschrift von  der „Kanzel des Theaters“ in die Welt zu tragen.

 
Lokale Referenzen

Reimarusstraße

In der Neustadt benannt seit 1902 nach dem Vater Hermann Samuel und seinem Sohn Johann Albert Reimarus.                                                                      

2001/2002 ergänzt um Elise Reimarus.

Der Text auf dem Straßenschild lautet:

„Hermann Samuel R. (1694-1768); Professor am Hamburger Akademischen Gymnasium, dessen Sohn D. Johann Albert Heinrich R. (1729-1814), Professor ebenda und Arzt und deren Tochter bzw. Schwester Margaretha Elisabeth, genannt Elise R. (1735-1805), Erzieherin, Schriftstellerin und zentrale weibliche Persönlichkeit der Aufklärung in Hamburg.“

 
Sonstige Henriette und die Mutter.pdf
Lebensbeschreibungen Elise Reimarus.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Dichter/in: -
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Peter Rühmkorf  
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Geboren 25. Oktober 1929
Geburtsort Dortmund 
Gestorben 08. Juni 2008
Todesort Roseburg 
Kurzbiographie

Peter Rühmkorf gilt als Hamburger Dichter mit einem ausgeprägten Lokalbezug, zumal er der Stadt bis zu seinem Lebensende treu geblieben ist. Er hat sich als in Gesellschaft und Zeit engagierter Intellektueller und mit seiner riskanten Artistik auf dem „Hochseil“ der Lyrik in die deutsche Literaturgeschichte eingeschrieben. Dabei verstand sich Rühmkorf als „Berufshamburger“. Den Blick aus seiner Wohnung in Övelgönne auf Elbe und Wanderweg beschrieb er in „Tabu I“. Elbe, Hafen und Huren gehören zu den Motiven seiner Lyrik. Ferner knüpfte Rühmkorf in seiner Lyrik an Hamburger Autoren wie Barthold Hinrich Brockes, Matthias Claudius und Friedrich Gottlieb Klopstock an. Er gab 1962 Wolfgang Borcherts Kurzgeschichten aus dem Nachlass heraus und schrieb 1961 über diesen jungen Nachkriegsschriftsteller die erste Monographie.

 
Lebensbeschreibungen Ruehmkorf.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
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Dr. phil. Hermann David Bär Schiff  
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Geboren 23. April 1801
Geburtsort Altona 
Gestorben 01. April 1867
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Von dem heute vergessenen Literaten Hermann Schiff (1801-1867) sollte im Gedächtnis bleiben, dass er das jüdische Leben des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts sozial engagiert in seinen Novellen und Romanen als bevorzugtes Thema gestaltet hat und damit neben seinen Stiefvetter Heinrich Heine (1797-1856) gestellt werden muss. Außerdem hat er mit seinen „Lebensbildern“ 1830 Honoré de Balzac (1799-1850) in Deutschland bekannt gemacht und damit den sozialrealistischen Blick der deutschen Schriftsteller und Poeten auf die eigene Welt beeinflusst. David Bär Schiff wurde im damals noch dänischen Altona am 23.April 1801 als Sohn wohlhabender Eltern geboren. Nach dem Abitur 1822 am Johanneum studierte er in Berlin und schloss sein Studium 1825 in Jena als Doktor der Philosophie mit einer Dissertation „De natura pulchri et sublimis“ ab. Als jüdischer Bürger war es ihm verwehrt die Beamtenlaufbahn einzuschlagen, und so war er gezwungen, sich als freier Schriftsteller in verschiedenen Berufen als Journalist, Übersetzer, Dichter, Dramaturg und Notenabschreiber, aber auch als Tänzer, Fechtmeister, Schauspieler und Musiker seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 1825/26 brachte er seine ersten Prosawerke auf den Markt, die seine romantische Neigung und Begabung verdeutlichten: Die Fortsetzung des E.Th. Hoffmannschen „Kater Murr“ und die auch von seinem Stiefvetter Heinrich Heine hochgelobte Novelle „Pump auf Pumprich“. Es folgten die Novellen „Höllenbreughel“ und „Die Genialen“; die letztere ist eine bitterböse Satire auf die zeitgenössische Literatur, in der er auch sich selbst als „Schiffchen“ auftreten lässt. Doch die Erstlingsbücher waren ohne Erfolg, sodass er nach einem Hin und Her 1836 wieder in Hamburg seinen Wohnsitz nahm. Denn hier hatte er nun durch die Vermittlungen seines Stiefvetters Heine ein Angebot des Campe Verlags wie auch für die Zeitschriften „Die Freimütigen“ und „Der Gesellschafter“. Für beide Zeitschriften schrieb Schiff viele Artikel, Kritiken und Prosa. Und für den Campe-Verlag schrieb er u.a. „Die Luftschlösser“, „Die Waise von Tamaris - Tanznovellen“ und den 1919 vom Hoffmann & Campe Verlag wiederholt herausgegebenen Roman „Schief-Levinche mit seiner Kalle oder Polnische Wirtschaft.“ Doch wirklich bekannt wurde Schiff durch die Herausgabe der „Lebensbilder von Honoré de Balzac, dem Verfasser des letzten Chouan oder die Bretagne im Jahre 1800. Aus dem Französischen übersetzt vom Dr. Schiff.“ Die Rezeption dieses von Schiff nicht nur völlig frei übersetzten Werkes Balzacs, sondern auch neu geordneten und gestalteten, war so erfolgreich, dass über diese von Balzac so nicht geschriebenen „Lebensbilder“ der in Frankreich schon lange berühmte Autor nun auch in Deutschland Einzug hielt. Denn jetzt begann sich eine Flut von Übersetzungen über Deutschland zu ergießen. Von diesen konnte auch Schiff profitieren: Er übersetzte 1832 weitere drei Novellen von Balzac. Und, wohl zusammen mit dem mittlerweile zum Freund gewordenen Willibald Alexis (1798 - 1871), enttarnte sich Schiff als Neugestalter Balzacs. Dieses wurde ihm öffentlich auch übel genommen, aber fortan war er eine bekannte und anerkannte Figur des Literaturbetriebs. Balzac wird davon gewusst haben, doch von einer Beschwerde ist nichts bekannt. Trotz dieser Erfolge, trotz zahlreicher eigener Veröffentlichungen und guter Kritiken, auch von seinem Siefvetter Heinrich Heine, reich wurde der begabte, leidenschaftliche Literat nie, stets blieb er in „schwierigen Verhältnissen.“ Am 1.April 1867 starb Hermann Schiff in einem Armenhaus in Hamburg.  
Sonstige Heinrich Heine über Schief-Levinche.pdf
Literaturhinweise Literaturhinweise.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen
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Arno Schmidt  
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Geboren 18. Januar 1914
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 03. Juni 1979
Todesort Celle 
Kurzbiographie

Arno Schmidt, am 18. Januar 1914 in Hamburg-Barmbek geboren, war einer der bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Von seinem 1949 erschienenen ersten Band mit expressionistischen Erzählungen „Leviathan“  über das Hauptwerk „Zettels Traum“ (1970) bis  zu seinem letzten 1975 veröffentlichten Roman „Abend mit Goldrand“ hatten die schöpferische Kraft seiner Sprache und sein nie versiegender kühner Einfallsreichtum sein Schreiben geprägt. Nach zahlreichen Umzügen und wirtschaftlicher Not zog der Sprachgewaltige 1958 zusammen mit seiner Frau Alice in das kleine Dorf Bargfeld bei Celle in der Lüneburger Heide, das ihm fortan Sehnsuchtsort und Schreibparadies war. Er starb am 3. Juni 1979 mitten im Schreiben an einem Roman „Julia und die Gemälde“.

Es wird auf das ausführliche Nachwort von Bernd Rauschenbach hingewisen.

 
Lokale Referenzen Arno-Schmidt-Platz, Hammerbrook, seit 2004
 
Sonstige AS Kaktus+.jpg
Lucie und Arno Schmidt in Hamburg+.dib
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Arno Schmidt in Kastel.jpg
Lebensbeschreibungen LB Arno Schmidt.pdf
Podcasts Joachim Kersten liest Arno Schmidt - Nachbarin, Tod und Solidus.wma
Joachim Kersten liest Arno Schmidt - Seltsame Tage.wma
Bernd Rauschenbach liest Arno Schmidt - Der Tag der Kaktusblüte.wma
Jan Philipp Reemtsma liest Arno Schmidt - Die Vorsichtigen.wma
Literaturhinweise Neuerscheinungen Arno Schmidt.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Amalie Emerentia Catharina Sophia Schoppe, geb. Weise  
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Geboren 09. Oktober 1792
Geburtsort Burg Fehmarn 
Gestorben 29. September 1858
Todesort Schenectady, New York State (USA) 
Kurzbiographie

Kam als junges Mädchen nach Hamburg und wurde Erzieherin nach dem Vorbild Rosa Maria Assings
geb. Varnhagen. Erste Gedichte 1813 in Anthologien und Zeitschriften, gefragte Korrespondentin und Gründerin eines Modejournals. Seit 1814 unglücklich verheiratet mit einem Juristen, drei Söhne; 1821 Trennung von ihrem Mann. Unter dem Nachnamen Schoppe mit über 100 Romanen und Novellen, Jugendbüchern, Ratgebern, Taschenbüchern, Übersetzungen und einer Jugendzeitschrift eine der produktivsten Schriftstellerinnen des 19. Jhds. Ermöglichte dem jungen Hebbel das Studium durch eine Spendensammlung. Hörte 1842 in Jena Vorlesungen, wurde 1845 Mitgründerin der "Hochschule für Frauen" in Hamburg. 1851 Auswanderung in die USA zu ihrem Sohn, dort Sprachlehrerin und Korrespondentin für Cottas "Morgenblatt". Den Epitaph auf ihrem Grabstein dichtete Friedrich Hebbel.

Nikolaus Gatter (1. Vorsitzender der Varnhagen Gesellschaft e.V.).

 
Lokale Referenzen Amalie-Schoppe-Weg, Barmbek-Nord, seit 1930
 
Lebensbeschreibungen Amalie Schoppe.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Jacob Schuback  
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Geboren 08. Februar 1726
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 15. Mai 1784
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Jacob Schuback, geboren 8.2.1726 in Hamburg, gestorben 15.5.1784 ebd., Sohn des Hamburger Bürgermeisters Nikolaus Schuback und der Hamburger Ratsherrentochter Elisabeth John. Nach Jurastudium in Göttingen als Jurist in Hamburg tätig, seit 1760 Senatssyndicus. 10.2.1753 Heirat mit der Hamburger Richterstochter Margaretha Johanna Volckmann. Musikliebhaber, Kunstsammler, Autor von zahlreichen juristischen, religiös-erbaulichen und musiktheoretischen Schriften sowie Kompositionen. 
Lokale Referenzen Schubackstraße, Eppendorf, seit 1910
 
Kategorien Politik
Musik
Kunst
Literatur
Funktionen Senatssyndicus: 1760 -
Komponist/in: -
Musiker/in: -
Kunstsammler/in: -
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Professor Friedrich Wilhelm Schumacher  
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Geboren 04. November 1869
Geburtsort Bremen 
Gestorben 05. November 1947
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Friedrich Wilhelm Schumacher, auch Fritz genannt, besuchte von 1883-1889 das Alte Gymnasium in Bremen bis zum Abitur. An der Technischen Hochschule München studierte er von 1889-1896 Mathematik, Naturwissenschaften und Architektur. Er arbeitete von 1895-1901 am Bau des Neuen Leipziger Rathauses mit. Von 1901-1909 lehrte er als Professor an der Technischen Hochschule Dresden. 1906 organisierte er die 3. Deutsche Kunstgewerbeausstellung in Dresden. Er gründete 1907 den "Deutschen Werkbund". Von 1909-1920 wurde er zum Leiter des Hochbauwesens und Baudirektor in Hamburg berufen. Bis 1920 entwarf er Hamburger Bauten im Kultur-, Sozial-, und Verwaltungsbereich, den Hamburger Stadtpark und Bauwerke wie das Museum für Hamburgische Geschichte, die Davidwache auf der Reeperbahn, das Finanzgebäude am Gänsemarkt, die Hochschule für bildende Künste, die Geburtenklinik an der Finkenau, die Bücherhalle, Schulen, Polizei- und Feuerwachen. 1913 erhielt er den Großen Staatspreis der Bau-Ausstellung Leipzig. 1919 gewann er einen Wettbewerb der Stadt Köln zur Gestaltung der Flächen der alten Kölner Festungsanlagen. Konrad Adenauer holte ihn für drei Jahre nach Köln. 1921 wird er Mitglied der Akademie der bildenden Künste Wien und der Akademie der Künste Dresden. Als er 1924-1933 nach Hamburg zurückkehrte, wurde er Oberbaudirektor. 1927 ernannte ihn das Royal Institut of Britisch Architects und das Institut of American Architects zum "Honorary Member". Am 3. Mai 1933 wurde er zwangspensioniert. Er veröffentlichte zwölf Bücher mit architekturtheoretischen, kulturellen und literarischen Inhalten. 1937 wurde er Ehrenmitglied der Deutschen Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung. 1939 erhielt er die Goethe - Medaille für Kunst und Wissenschaft. 1944 erhielt er den Lessingpreis für seine architektonischen und literarischen Verdienste. __ Quelle: Fritz-Schumacher-Gesellschaft e. V._ Nico Klaffert, Hamburgisches Architekturarchiv 
Sonstige Hundert_Jahre_Stadtpark__.jpg
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Literaturhinweise schumacher_Fritz_Literatur.pdf
deutsche_bauzeitung_1910_.pdf
HAA_Hamburger_Anzeiger_1928_10_20.jpg
Kategorien Architektur
Literatur
Schauspiel und Tanz
Funktionen Architekt/in: -
Autor/in: -
Bühnenschauspieler/in: -
Stadtplaner/in: -
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Dr. Friedrich Wilhelm von Schütz  
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Geboren 25. April 1758
Geburtsort Erdmannsdorf bei Cemnitz 
Gestorben 09. März 1834
Todesort Zerbst 
Kurzbiographie

Advokat, Schriftsteller, Publizist, Theaterleiter und Übersetzer

Friedrich Wilhelm von Schütz entstammte einer alten sächsischen Adelsfamilie. Sein Vater Julius Ernst von Schütz war Kreishauptmann und verstarb sehr wohlhabend am 4. April 1793. In den Jahren 1777 bis 1779 studierte der junge Friedrich Wilhelm in Leipzig die Jurisprudenz, wo er auch promovierte. Den Beruf des Advokaten übte er hier nur für kurze Zeit aus. Von Schütz fühlte sich in Leipzig mehr der Literatur und dem Theaterleben hingezogen. Ab 1782 unternahm er verschiedene Reisen durch Norddeutschland und das europäische Ausland (Schweiz, Frankreich und England).

1787 ließ sich von Schütz in dem zu Dänemark gehörenden Altona als freier Schriftsteller nieder. Hier versuchte er sich nicht sehr erfolgreich in dem Schreiben von Lustspielen, Romanen und der Herausgabe von Zeitschriften für Jugendliche.

1792 fanden die Ideen der französischen Revolution bei ihm starken Zuspruch und von Schütz entwickelte sich zum aktivsten Propagandisten dieser Bewegung in Hamburg. So gründete er mit dem "revolutionsfreundlichen" Kaufmann und Bruder-Freimaurer, Georg Heinrich Sieveking, eine Lesegesellschaft, die sich am Mainzer Jacobinerklub orientierte. Im selben Jahr siedelte er um von Altona nach Hamburg. Hier gründete er die Zeitschrift "Hamburger Merkur" - Zweck sollte nach von Schütz sein: "dass es in den Köpfen unserer Mitbürger vollends hell werde, in welchen es bereits zu dämmern angefangen". Die Zeitung wurde vom Senat verboten, was von Schütz veranlasste, wieder zurück nach Altona zu gehen, und dort mit dem "Niedersächsischen Merkur" seine Tätigkeit fortzusetzen. Von 1798 bis 1800 gab er die "Hamburgisch- und Altonaische Theater- und Literatur-Zeitung" heraus.

1819 siedelte er nach Zerbst über, wo er sich bis zu seinem Tod am 9. März 1834 mit dem Schreiben von freimaurerischer Literatur beschäftigte.

 
Lokale Referenzen
Friedrich Wilhelm von Schütz wurde am 23. Mai 1779 in Magdeburg von der Loge "Ferdinand zur Glückseligkeit" zum Freimaurer aufgenommen. Nachdem er nach Altona und Hamburg übersiedelte, wechselte er zuerst in die Loge "Einigkeit und Toleranz", der zu jener Zeit auch Friedrich Ludwig Schröder angehörte. Danach schloss er sich der Loge "Ferdinand zum Felsen" an - hier war er im Jahre 1801 im III. Grad und Redner. 1813 wechselte er nach Altona in die Loge "Carl zum Felsen", die er bis 1815 als ihr Meister vom Stuhl leitete.
 
Ab 1819 schrieb er in Zerbst verschiedene maurereische Schriften, unter anderem: "Versuch einer vollständigen Sammlung Freimaurer-Lieder zum Gebrauch deutscher Logen" und "Freie Bekenntnisse eines Veteranen der Maurerei und anderer geheimer Gesellschaften".
 
Kategorien Literatur
Funktionen
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Prof. Dr. Dr. h.c. Dorothee Marie Mathilde Hildegard Sölle (eig. Steffensky), geb. Nipperdey, gesch. Sölle  
Abbildung
Geboren 30. September 1929
Geburtsort Köln 
Gestorben 27. April 2003
Todesort Göppingen 
Kurzbiographie

Dorothee Sölle war eine in Hamburg aktive lutherische Theologin und Schriftstellerin. Von 1949 bis 1951 studierte sie Philosophie, Germanistik und Klassische Philologie in Köln und Freiburg, von 1951 bis 1954 Evangelische Theologie und Germanistik in Göttingen. 1954 wurde sie in Göttingen promoviert und legte das Staatsexamen ab. Von 1954 bis 1960 unterrichtete sie in Köln die Fächer Religion und Deutsch. Sie heiratete den Maler Dietrich Sölle, mit dem sie drei Kinder hatte. 1965 trennten sie sich. 1969 heiratete Sölle den Hamburger Universitätsdozenten Fulbert Steffensky, sie hatten eine Tochter. 1960 wurde sie freie Mitarbeiterin für Rundfunk und Zeitschriften, 1962 bis 1964 war sie Assistentin am Philosophischen Institut der Technischen Universität Aachen, von 1964 bis 1967 Studienrätin im Hochschuldienst am Germanischen Institut der Universität Köln, an der sie sich 1971 mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über das Verhältnis von Theologie und Dichtung nach der Aufklärung habilitierte. Von 1972 bis 1975 hatte sie einen Lehrauftrag an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Mainz, von 1975 bis 1987 war sie Professorin für Systematische Theologie am Union Theological Seminary in New York, 1987/88 Gastprofessorin an der Gesamthochschule Kassel und 1991/92 Gastprofessorin an der Universität Basel. An der Universität Hamburg wirkte sie ab 1979 als Lehrbeauftragte für Praktische Theologie, ab 1994 mit dem Professorentitel versehen.

Theologisch führte Dorothee Sölle das Programm der Entmythologisierung Rudolf Bultmanns provokant weiter. 1965 schrieb sie das Buch „Stellvertretung. Ein Kapitel Theologie nach dem Tode Gottes“ und publizierte 1968 Beiträge zur Theologie unter dem Titel „Atheistisch an Gott glauben“. Ihr Ziel war es, Menschen eine Brücke zu bauen, die nicht im kirchlichen Sinne religiös waren. Eine weltweite Friedens- und Gerechtigkeitsvorstellung prägte ihre Theologie. Zusammen mit dem katholischen Theologen Johann Baptist Metz zählt Dorothee Sölle zu den führenden Vertretern der Politischen Theologie – 1971 erschien ihre gleichnamige Schrift, in der sie in der Auseinandersetzung mit der Theologie Bultmanns die Grundlagen einer Theologie nach Auschwitz in einer demokratischen Gesellschaft entwickelte.

Die engagierte Feministin reiste mehrfach nach Lateinamerika, u.a. 1978 als Mitglied einer Menschenrechtsdelegation nach Chile, 1984 als internationale Beobachterin der Wahlen nach Nicaragua, und nach Asien, wo sie mit einer Abordnung der „Hilfsaktion Vietnam e.V.“ im Frühjahr 1974 Vietnam bereiste. Schon frühzeitig engagierte Sölle sich auch politisch: 1958 reiste sie mit einer der ersten deutschen Gruppen nach Auschwitz und setzte sich mit der damals von der Mehrheit der Deutschen verdrängten Schuld an der Judenvernichtung auseinander. Als Reaktion auf den Vietnam-Krieg initiierte sie mit anderen in Köln 1968 das Politische Nachtgebet, das bis 1972 bestand. Nachhaltig engagierte sie sich für die Friedensbewegung und sprach auf zahlreichen Kundgebungen. 1985 und 1988 wurde sie strafrechtlich verurteilt wegen versuchter Nötigung im Kontext der Proteste gegen Stationierung von Pershing-I-Raketen bzw. gegen US-Giftgasdepots in Deutschland.

Sölle besaß viele enge Kontakte in den Bereich der Literatur, u. a. war sie seit 1967 mit Heinrich Böll befreundet. Sie selbst publizierte zahlreiche Gedichtbände, u. a. „Die revolutionäre Geduld“ (1974). Ihre meditativen Texte und Gebete wurden stilbildend und fanden gerade in den feministisch-theologischen Liturgien der achtziger Jahre Eingang. Mit über 40 Büchern, von denen viele ins Englische, Spanische und Japanische übersetzt wurde, war sie eine der meist gelesenen Theologinnen und Theologen Deutschlands und wirkte nachhaltig in den anglo-amerikanischen Bereich. Am 27. April 2003 starb Dorothee Sölle auf einer Vortragsreise; in der Evangelischen Akademie Bad Boll hatte sie ihren letzten Vortrag mit dem Titel „Über das Glück“ gehalten.

Dorothee Sölle wurde vielfach ausgezeichnet: Seit 1970 war sie Mitglied des P.E.N. Zentrums Deutschland. 1974 erhielt sie die Theodor-Heuss-Medaille, 1977 die Ehrendoktorwürde der Faculté Protestante de Paris, 1981 das Stipendium des Lessing-Preises der Freien und Hansestadt Hamburg, 1982 den Droste-Hülshoff-Preis der Stadt Meersburg. 1994 verlieh ihr der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg den Ehrentitel „Professor“. 2005 wurde das Zentrum für Kirche und Diakonie in Altona in Dorothee-Sölle-Haus benannt.

 
Literaturhinweise Sölle Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Literatur
Wohlfahrt
Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1964 -
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Dietrich Wilhelm Soltau  
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Geboren 15. März 1745
Geburtsort Bergedorf bei Hamburg 
Gestorben 13. Februar 1827
Todesort Lüneburg 
Kurzbiographie

Schriftsteller und Übersetzer

Dietrich Wilhelm Soltau betätigte sich zuerst als Kaufmann unterschiedlicher Geschäfte in St. Petersburg. Er beherrschte viele Sprachen, und befasste sich ausgiebig mit der Literatur seiner Zeit. Die Geschäfte gestaltete er so erfolgreich, dass es ihm möglich wurde, ab 1798 als wohlhabender Privatmann in Lüneburg leben zu können. Hier machte er sehr schnell mit Übersetzungen und schriftstellerischen Werken auf sich aufmerksam. 1801 wurde ihm von der Universität Wittenberg für seine Leistungen als Übersetzer die Doktorwürde übertragen. Seine eigenen Schriften - Gedichte und Reiseberichte über Russland - sind kaum bekannt, ebenso wenig seine Mitarbeit an verschiedenen Wörterbüchern. Bis zu seinem Lebensende gehörte Dietrich Wilhelm Soltau in Lüneburg dem Rat der Stadt an.

Sein Halbbruder war Carsten Wilhelm Soltau, der ebenfalls dem Bund der Freimaurer angehörte, und sein Neffe war der Maler Hermann Wilhelm Soltau.

 
Lokale Referenzen
Dietrich Wilhelm Soltau wurde im Jahre 1769 in St. Petersburg zum Freimaurer aufgenommen. In Lüneburg schloss er sich der dortigen Freimaurer-Loge "Selene zu den drey Türmen" an. Von 1810 bis 1814 stand er dieser Loge als ihr Meister vom Stuhl vor.
 
Spuren in Hamburg:
- in Bergedorf ist seit 1949 die nach ihm benannte Soltaustraße
 
Kategorien Literatur
Funktionen
Anfang

 
Dr. phil. Otto Friedrich Wilhelm Stapel  
Abbildung
Geboren 27. Oktober 1882
Geburtsort Calbe 
Gestorben 01. Juni 1954
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Wilhelm Stapel war einer der einflussreichsten völkischen Publizisten der Weimarer Republik, der insbesondere auf die evangelische Kirche Einfluss hatte.

Nach dem Abitur 1905 studierte er Kunstgeschichte, Germanistik, Theologie, Philosophie und Volkswirtschaft in Göttingen, München und Berlin, u.a. bei Edmund Husserl (1859-1938) und Gustav Schmoller (1838-1917). 1911 wurde er in Göttingen zum Dr. phil. promoviert. Als Redakteur arbeitete er 1911 für die liberal-demokratische Zeitung „Der Beobachter“ in Stuttgart, wechselte aber zum Jahresende zum gemäßigt konservativen, national eingestellten „Kunstwart“ nach Dresden und wurde zugleich Geschäftsführer des „Dürerbundes“. Im Ersten Weltkrieg wandte er sich völkisch-antisemitischen Ideen zu und trennte sich vom Kunstwart. 1917 leitete er das Hamburger Volksheim und wurde 1918 für zwanzig Jahre Schriftleiter der Zeitschrift „Deutsches Volkstum“ des antisemitischen Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes. Von 1926 bis 1931 war er zusätzlich Leiter der kulturpolitischen Abteilung der Hanseatischen Verlagsanstalt, bei der er später als Lektor tätig war. 1946 wurde er auf Anordnung der britischen Militärregierung aus dem Verlag entlassen; später schrieb er für das „Deutsche Pfarrerblatt“.

Der überzeugte Antisemit versuchte, ein „deutsches Christentum“ zu entwerfen. Er zielte auf eine Verbindung von lutherischem Christentum und dem Volksbegriff. Er sah den eigentlichen Inhalt des deutschen Volksnomos in der Berufung des deutschen Volkes zur Führung der Menschheit. Er legitimierte die anzustrebende Einheit von Staats- und Kirchenform und machte den Nationalsozialisten weitgehende Zugeständnisse. Damit schuf er eine theologische Grundlage für die Deutschen Christen im Nationalsozialismus, dessen Machtübernahme er begrüßte und dessen Terrormaßnahmen er von Anfang an publizistisch unterstützte, obwohl er selbst kein Parteimitglied wurde. Er wirkte aktiv an der publizistischen Verfolgung von Künstlern und Schriftstellern mit. 1936 arbeitete er am Reichsinstitut für die Geschichte des Neuen Deutschlands und publizierte über die „literarische Vorherrschaft der Juden“ während der Weimarer Republik. Auch als er selbst in interne Konflikte geriet und von dem SS-Organ „Das Schwarze Korps“ angegriffen wurde und 1938 aus der Herausgabe des Deutschen Volkstums ausschied, löste er sich nicht vom Nationalsozialismus.

 
Literaturhinweise Stapel Literatur.pdf
Kategorien Politik
Literatur
Medien
Religion
Funktionen Journalist/in: 1911 -
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Fritz Stavenhagen  
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Geboren 18. September 1876
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 09. Mai 1906
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Fritz Stavenhagen, geboren 18.9.1876 in Hamburg, gestorben 9.5.1906 ebd., Sohn eines Kutschers. Nach einer Drogistenlehre als Journalist tätig, zuletzt als Dramaturg in Hamburg. Als Schriftsteller Begründer des neuniederdeutschen Dramas. 
Lokale Referenzen Stavenhagenstraße, Groß Borstel, seit 1925
 
Kategorien Literatur
Medien
Funktionen Dichter/in: -
Autor/in: -
Journalist/in: -
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Dr. Christian Reichsgraf zu Stolberg-Stolberg  
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Geboren 15. Oktober 1748
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 18. Januar 1812
Todesort Schloß Windeby 
Kurzbiographie
Übersetzer, Dichter und Lyriker
Christian wurde als Sohn des dänischen Geheimrats und Kammerherrn, Graf Christian Günther zu Stolberg-Stolberg in Hamburg geboren. Seine Schwester war die spätere Stiftsdame Gräfin Augusta Louise und sein Bruder Graf Friedrich Leopold. Nach dem frühen Tod des Vaters kümmerte sich der spätere Freund und Bruder-Freimaurer Friedrich Gottlieb Kloppstock um die Erziehung der drei Kinder.
Von 1770 bis 1772 studierte Christian zusammen mit seinem Bruder Friedrich Leopold zuerst in Halle und später in Göttingen Jura und Literatur. 1775 unternahmen beide Brüder zusammen mit den Freimaurern Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Christian Kurt Graf von Haugwitz eine längere Reise durch die Schweiz. In Zürich findet ein Treffen mit Voltaire statt (er wird später,  am 7. April 1778 in den Bund der Freimaurer aufgenommen).
1777 heiratet Christian die 30-jährige Witwe Friederike Luise von Gramm. In Tremsbüttel nimmt er die Stelle als Amtmann an, wo er sich ein neues Schloss erbauen läßt. Dieses Haus macht seine Frau zu einem Ort des kulturellen Mittelpunkts und geistigen Austauschs. Viele Gäste der Stolbergs sind bekannte Persönlichkeiten, die zum großen Teil dem Bund der Freimaurer angehören (Baggensen, Claudius, Herder, Klopstock, Voß und viele mehr).
In den Jahren 1787 bis 1815 erscheinen von ihm viele Übersetzungen, Dramen und lyrische Dichtungen. Christian verlegt seinen Wohnsitz nach Gut Windeby bei Eckernförde. Von der Universität Kiel wird ihm 1815 die Ehrendoktorwürde verliehen. Am 18. Januar 1821 stirbt er auf Gut Windeby - er liegt beerdigt in der Kirche von Horslunde auf Lolland.  
Lokale Referenzen
Reichsgraf Christian zu Stolberg-Stolberg wird auf Anregung von Friedrich Gottlieb Klopstock am 1. Oktober 1774 in der Hamburger Johannis-Loge "Zu den drei Rosen" von dem seinerzeitigen Logenmeister und Schriftsteller Jacob Mumsen zum Freimaurer aufgenommen. Am 22. April 1775 erhebt ihn Mumsen zusammen mit dem Schriftsteller Johann Heinrich Voß in den Meistergrad.
 
Spuren in Hamburg:
- in Uhlenhorst ist seit 1948 die nach ihm benannte Stolbergstraße
 
Kategorien Literatur
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Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg  
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Geboren 07. November 1750
Geburtsort Barmstedt bei Hamburg 
Gestorben 05. Dezember 1819
Todesort Gut Sondermühlen bei Osnabrück 
Kurzbiographie

Dichter, Übersetzer und Jurist

Friedrich Leopold wurde am 7. November 1750 als zweiter Sohn des Oberkammerherren, Graf Christian Günther zu Stolberg-Stolberg und dessen Ehefrau Christiane, geb. Gräfin zu Castell-Remlingen, geboren. 

Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm Friedrich Gottlieb Kloppstock die Verantwortung für seine Erziehung. Gemeinsam mit seinem Bruder Christian studierte er von 1770 bis 1772 zuerst in Halle an der Saale und später in Göttingen Jura und Literatur. Von 1777 bis 1780 vertrat er in Kopenhagen als Gesandter den Fürstbischof von Lübeck und von 1791 bis 1799 das fürstbischöfliche Kollegium von Eutin. Zu Beginn des Jahres 1800 legte er im Streit seine öffentlichen Ämter nieder, siedelte um nach Münster und trat aus Protest am 1. Februar zur katholischen Kirche über.

Friedrich Leopold schrieb Oden, Balladen, Dramen, Satiren und Reisebeschreibungen. In den Jahren 1806 bis 1818 erschien von ihm eine 15-bändige Geschichte der Religion Jesu Christi. Bekannt wurden seine Homer-Übersetzungen. Seine engen schriftstellerischen Freunde, die ebenfalls dem Bund der Freimaurer angehörten, waren Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Gottlieb Klopstock, Matthias Claudius, Friedrich Heinrich Jacobi und Johann Gottfried von Herder. 
Lokale Referenzen
Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg gehörte - wie sein Bruder Christian - der Bund der Freimaurer an. Er wurde auf Empfehlung von Friedrich Gottlieb Kloppstock in der Hamburger Johannis-Loge "Zu den drei Rosen" am 11. Mai 1774 vom seinerzeitigen Logenmeister und Schriftsteller Jacob Mumsen aufgenommen. Mumsen war es auch, der Friedrich Leopold am 21. April 1775 zum Meister erhob.
 
Spuren in Hamburg:
Vor der Christianskirche in Ottensen ist das Grab von Friedrich Gottlieb Kloppstock. Auf dem Grabstein, der heute die Funktion eines Klopstock-Denkmals angenommen hat, ist der Satz des Grafen Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg zu lesen - er lautet:
   Deutsche, nahet mit Ehrfurcht und Liebe
   Der Hülle eures größten Dichters ...
 
Kategorien Literatur
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Otto Tetjus Tügel  
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Geboren 18. November 1892
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 24. Oktober 1973
Todesort Oese bei Bremervörde 
Kurzbiographie Tetjus (eigentlich Otto) Tügel, geboren am 18.11.1892 in Hamburg, gestorben am 24.10.1973 in Oese bei Bremervörde, Sohn des Hamburger Kaufmanns Ludwig Tügel. Seit 1909 in Worpswede als Maler ansässig, zugleich Betätigung als Schriftsteller, Schauspieler, Kabarettist und Komponist. 1918 Heirat mit der Dichtertochter Vera Dehmel. 1945 Übersiedlung nach Oese. 
Kategorien Kunst
Literatur
Funktionen Dichter/in: -
Komponist/in: -
Maler/in: -
Bühnenschauspieler/in: -
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Karl August Ludwig Philipp Varnhagen von Ense  
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Geboren 21. Februar 1785
Geburtsort Düsseldorf 
Gestorben 10. Oktober 1858
Todesort Berlin 
Kurzbiographie

Kam 1794 mit seinem als Sympathisant der Revolution aus Düsseldorf ausgewiesenen Vater nach Hamburg, der 1799 starb. Mit Hilfe verschiedener Gönner Studium in Berlin, Halle, Tübingen sowie am Johanneum, Gründung der Dichtergruppe "Nordsternbund" mit A. v. Chamisso (1803). Als Freiwilliger in der Schlacht bei Wagram gegen Napoleon verwundet (1809); 1813 als Adjutant Tettenborns bei der Eroberung Hamburgs beteiligt. Seit 1814 Ehe mit Rahel Levin, deren Briefe er 1811 Goethe vorlegte und 1833 als „Buch des Andenkens“ herausgab. Im Stab des preußischen Kanzlers Hardenberg beim Wiener Kongress; 1815-1819 Botschafter in Baden, Rückkehr nach Berlin, diplomatische Sondermissionen bis 1834. Schrieb Biographien, Flugschriften, Journalartikel, Literaturkritiken, Denkwürdigkeiten und Tagebücher, in denen er die Revolution und Reaktion 1848/49 dokumentierte. Förderer Heinrich Heines, Gottfried Kellers und vieler jungdeutscher Autoren; u.a. befreundet mit Uhland, Fürst Pückler und A. Humboldt. 1858 starb Varnhagen und vermachte seiner Nichte Ludmilla Assing eine Autographensammlung mit Briefen von und an 9000 Personen.  

Nikolaus Gatter (1. Vorsitzender der Varnhagen Gesellschanft e.V.)

 
Lokale Referenzen
Karl August Varnhagen von Ense wurde in Hamburg 1813 von der Johannis-Loge "Zur goldenen Kugel" zum Freimaurer aufgenommen. Ab 1814 wird er in der Matrikel der Loge "Zu den drei Rosen" als Mitglied geführt.
 
Lebensbeschreibungen Varnhagen.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
Journalist/in: -
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Johann Heinrich Voß  
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Geboren 20. Februar 1751
Geburtsort Sommerstorf bei Waren/Müritz 
Gestorben 29. März 1826
Todesort Heidelberg 
Kurzbiographie
Dichter und Übersetzer berühmter Klassiker
 
Johann Heinrich Voß wurde am 20. Februar 1751 als Sohn des Zolleinnehmers, Gastwirts und Schulhalters, Johann Heinrich Voß, von seiner Mutter, der Organistentochter Katharina Dorothea Karsten, als erstes von fünf Kindern geboren. Obwohl sein Vater durch die Wirren des Siebenjährigen Krieges verarmte, wurde es ihm dank finanzieller Unterstützung möglich gemacht, von 1766 bis 1769 die Gelehrtenschule in Neubrandenburg zu besuchen. Durch Zurede des dortigen Ortspastors sandte er 1771 ein eigenes Gedicht an den Herausgeber des Göttinger Musenalmanach, Heinrich Christian Boie, ein.
Der Freimaurer Boie lud Voß daraufhin nach Göttingen ein, wo er ab 1772 an der Universität Theologie, Philologie und vor allem Gräzistik - die Altgriechische Philologie - studierte. Auch wurde er hier Mitbegründer des ersten deutschen Dichterbundes, dem Göttinger Hainbund. 1774 übernahm Voß von Boie die alleinige Redaktion des Musenalmanachs, den er bis 1800 herausgab - daher brach er sein Studium ohne Abschluss ab.
1777 heiratete er Ernestine Boie, die jüngste Schwester von Heinrich Christian Boie. Mit seiner jungen Frau zog Voß nun nach Wandsbek bei Hamburg in die unmittelbare Nachbarschaft von Matthias Claudius. Auf Vermittlung durch den Freimaurer Johann Georg Büsch nahm Voß 1778 in Otterndorf an der Elbe die Stelle als Rektor der Lateinschule an. Wegen der dortigen schlechten Wasserqualität erkrankte seine ganze Familie an Marschenfieber. Hier half ihm sein Freimaurer-Freund Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg, indem er ihm 1782 in Eutin die Stellung als Rektor am Gymnasium vermittelte (heutige Johann-Hinrich-Voß-Schule). Die Jahre in Eutin wurden aus literarischer Sicht eine sehr produktive Zeit. 1786 nahm er die Stelle als Hofrat an und 1802 bat er um Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand.
Als Privatier ging er nun nach Heidelberg um hier eine hochdotierte Professur an der Universität anzunehmen. Das ermöglichte ihm, sich bis zu seinem Tode den Übersetzungen und literarischen Arbeiten zuzuwenden. Am berühmtesten und bekanntesten wurden seine homerschen Übersetzungen der Epen Ilias und Odyssee. Er übersetzte auch Hesiod, Theokrit, Bion, Moschos, Vergil, Ovid, Horaz, Tibull, Poperz und andere klassische Dichter. Johann Heinrich Voß starb am 29. März 1826 und wurde in Heidelberg begraben.
 
Lokale Referenzen
Johann Heinrich Voß wurde am 6. Juni 1774 in der Hamburger Johannis-Loge "Zu den drei Rosen" von dem seinerzeitigen Logenmeister und Schriftsteller Jacob Mumsen zum Freimaurer aufgenommen - und in dieser Arbeit auch gleich zum Gesellen befördert. Zusammen mit Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg erhob ihn Jacob Mumsen am 22. April 1775 zum Freimaurer-Meister.
In Göttingen Trat Voß der Loge "Zum goldenen Zirkel" bei.
 
Spuren in Hamburg:
- in Uhlenhorst ist seit 1914 der nach ihm benannte Voßweg
 
Kategorien Literatur
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Leonhard Georg Philipp Ludwig Wächter  
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Geboren 25. November 1762
Geburtsort Uelzen 
Gestorben 11. Februar 1837
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Lehrer und Schriftsteller, der unter dem Pseudonym Veit Weber veröffentlichte
 
Leonhard Wächter erblickte in Uelzen das Licht der Welt und kam 1774 nach Hamburg, weil sein Vater an der Hauptkirche St. Michaelis zum Diakon berufen wurde. Nach dem Besuch des Johanneums wurde es ihm ermöglicht, von 1783 bis 1786 an der Universität Göttingen Theologie, Geschichte und Literatur zu studieren. Hier machte er die Bekanntschaft mit dem Freimaurer und Dichter des Sturm und Drang, Gottfried August Bürger, der ihn in seinen literarisch-historischen Neigungen bestärkte. Nach Beendigung des Studiums ging er zurück nach Hamburg und veröffentlichte unter dem Pseudonym Veit Weber die 7-bändige Ausgabe "Sagen der Vorzeit".
Nach einem kurzen Engagement im Zuge der französischen Revolution (1792/93) betätigte er sich zurück in Hamburg als Lehrer an einer Privatschule. Er verfügte über besondere Talente, die Schüler zum Verständnis von Gegenwartsfragen anzuleiten.
1813 meldete sich Wächter als aktives Mitglied bei der Bürgerwehr, um gegen die Wiederbesetzung der Stadt durch die Franzosen zu kämpfen. Nach Befreiung der Stadt im Mai 1814 betätigte er sich weiter als Lehrer. 1827 schied er aus dem Beruf aus, um eine Stelle in der Stadtbibliothek anzunehmen. Hier wurde die Commerzdeputation auf ihn aufmerksam und bat ihn, in der Börsenhalle öffentliche Vorträge über die Hamburgische Geschichte zu halten. Diese Aufgabe übernahm er von 1830 bis 1832 mit großem Engagement, wobei er viele Ergebnisse eigener Forschungen mit einbrachte.
 
Lokale Referenzen
Auf Empfehlung von Gottfried August Bürger wurde Wächter in Göttingen von der Loge "Zur goldenen Sonne" zum Freimaurer aufgenommen. in Hamburg nahm ihn die Loge "Emanuel zur Maienblume" am 7. September 1809 an. Diese Loge leitete er von 1815 bis 1824 als ihr hammerführender Meister vom Stuhl. Für ihn war es ein besonderes Erlebnis, 1831 an der Festarbeit zum 50-jährigen Maurerjubiläum seines Freundes aus Göttinger Studientagen, dem Bürgermeister Johann Heinrich Bartels, teilzunehmen.
 
Spuren in Hamburg:
- anlässlich seines 100-sten Geburtstages setzten Freunde und Schüler auf dem St. Petri-Friedhof vor dem Dammtor ihm zu Ehren einen Gedenkstein. Dieser Stein steht heute im Heckengarten-Museum auf dem Ohlsdorfer Friedhof.
 
Kategorien Literatur
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Ben Witter  
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Geboren 24. Januar 1920
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. Dezember 1993
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Der Dichter, Schriftsteller und Journalist Ben Witter (1920 – 1993) lebte und arbeitete stets mit nur kleinen Unterbrechungen in Hamburg, wirkte aber mit seinem unverwechselbaren Stil und seiner stets wachbleibenden kritischen Haltung weit über Hamburg hinaus.

Nach dem Besuch der höheren Schule und einem kurzen Studienaufenthalt in Heidelberg ließ er sich zunächst einmal zum Antiquar und Verlagsbuchhändler ausbilden. Darauf folgte dann  eine journalistische Ausbildung beim „Hamburger Fremdenblatt“, die er mit einer ausgezeichneten Abschlussprüfung beendete, sodass er sofort – ohne Mitgliedschaft einer NS-Organisation! -  als Redakteur in die Lokalredaktion des Blattes übernommen wurde. Doch 1943 wurde er als „untragbarer Intellektueller“ von der Redaktion ausgeschlossen und stattdessen zur Identifizierung von Bombenopfern dienstverpflichtet. Nach dem Krieg trat er 1946 in den Redaktionsstab der von den Engländern gegründeten Tageszeitung „Die Welt“ ein und blieb dort bis 1973 Chefreporter. Von 1953 an schrieb er als Kolumnist die regelmäßig in der Wochenzeitung „Die Zeit“ erscheinende Kolumne „Spaziergang mit Prominenten“.                                                                                                                            Doch immer mehr mutierte  sein journalistisches Arbeiten zur literarischen Prosa: satirische Kurzprosa, Essays, Lyrik, Novellen und Romane wurden bis 1992 veröffentlicht. Autobiographisch sind sein Erstling „Tagebuch eines Müßiggängers“ (1962) und eines seiner letzten Bücher  „Müßiggang ist allen Glückes Anfang“ 1985, in denen er sich selbst beobachtend in den Mittelpunkt stellt Mit dem „Kurzgeschichtenpreis“ der  „New York Herald Tribune“ 1950 und dem  an ihn 1967 verliehenen „Theodor-Wolff-Preis“ – der deutsche Journalistenpreis der deutschen Zeitungen für Journalisten,  „die in der deutschen Öffentlichkeit das Bewusstsein für Qualität, Bedeutung und Verantwortlichkeit journalistischer Arbeit  lebendig halten“ -   hat er zwei  Preise erhalten, die noch einmal sein breites, innovatives  Schreiben bestätigen. 1992  folgte  das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.                  Seit 1995 nun vergibt die von ihm selbst initiierte „Ben-Witter-Stiftung“ den mit 15.000 Euro dotierten „Literaturpreis“ für literarisches und journalistisches Schreiben, das sich besonders durch geistige Unabhängigkeit und gesellschaftskritischen Humor auszeichnet..                                                                                                               

 

 

 

 
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
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Wilfried Wroost  
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Geboren 13. September 1889
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 14. August 1959
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Wilfried (eigentlich Wilhelm Friedrich) Wroost, geboren 13.9.1889 in Hamburg, gestorben 14.8.1959 ebd., Sohn eines Schiffbauers. Nach Ausbildung zum Schiffbauer seit dem Ende des Ersten Weltkrieges als freier Schriftsteller tätig. Verfasser von niederdeutschen Dramen und Erzählungen überwiegend mit Großstadt-, Hafen- und Seefahrerthematik, mit seinen Komödien das traditionelle Hamburger Volksstück fortsetzend. 1921 Heirat mit Elly Kagelmann. 1930 Übersiedlung nach Buchholz/Nordheide, 1950 Rückkehr nach Hamburg. 
Lokale Referenzen Wroostweg, Wilstorf, seit 1950
 
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Philipp von Zesen  
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Geboren 1619
Geburtsort  
Gestorben 1689
Todesort  
Kurzbiographie  
Kategorien Literatur
Funktionen Dichter/in: -
Anfang

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