Hamburger Persönlichkeiten - Wirtschaft
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Ernst Freiherr von Merck  
Abbildung
Geboren 20. November 1811
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 06. Juli 1863
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Ernst Merck, seit 1860 Ernst Freiherr von Merck, war Unternehmer und Politiker.

Er wurde am 20.11.1811 in Hamburg geboren und wuchs in einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Sein Vater war Senator Heinrich Johann Merck, sein Stiefbruder war Carl Hermann Merck. Nach dem Besuch der Handelsschule in Bremen absolvierte er eine Ausbildung als Kaufmann und war in Antwerpen, Liverpool und Rio de Janeiro tätig. Um 1840 wurde er Teilhaber des väterlichen Betriebs H. J. Merck & Co. und trug erheblich dazu bei, dass das Unternehmen innerhalb von zwei Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten Merchant Banking-Häuser Hamburgs aufstieg. Merck wurde, ebenso wie sein Vater, Freimaurer. Im Mai 1847 leitete er die Gründungsversammlung der HAPAG. In den folgenden Jahren fungierte er als Vertreter Hamburgs in der Frankfurter Nationalversammlung, war Mitglied der Kaiserdeputation sowie Reichsfinanzminister der Provisorischen Zentralgewalt. 1853 wurde Merck zum österreichischen Generalkonsul in Hamburg ernannt. Gleichzeitig engagierte er sich für Eisenbahnlinien in Österreich, wurde 1856 in den Verwaltungsrat der Kaiserin-Elisabeth-Bahn gewählt und vier Jahre später von Kaiser Franz Joseph I. in den österreichischen Adels- und Freiherrenstand erhoben.

Merck war zudem Chef der Kavallerie des Hamburger Bürgermilitärs und Mitgründer der Norddeutschen Bank (1856), der heutigen Deutschen Bank. Ab 1860 war er maßgeblich an der Gründung des Zoologischen Gartens beteiligt. Außerdem war er neben Johan Cesar IV. Godeffroy, Johann Christian Jauch junior, Johann Heinrich Schröder und Robert Miles Sloman Mitbegründer der Internationalen Landwirtschaftsausstellung 1863, die auf dem Heiligengeistfeld stattfand.

Merck verstarb am 6.7.1863 - einen Tag bevor zu seinen Ehren eine Straße in der Vorstadt St. Georg nach ihm benannt werden sollte.

 
Lokale Referenzen

Ernst Merck wurde am 6. Mai 1841 von der Hamburger Loge "Ferdinande Caroline zu den drei Sternen" zum Freimaurer aufgenommen. Diese Loge beförderte ihn am 14. Oktober 1843 zum Gesellen, am 26. April 1848 wurde er hier zum Meister erhoben.

Ernst wechselte in die Freimaurer-Loge "Absalom zu den drei Nesseln", in der auch sein Vater, der Hamburger Kaufmann und Senator, Heinrich Johann Merck, Mitglied war.

 

Spuren in Hamburg:

- in St. Georg sind seit 1863 die Ernst-Merck-Straße und die Ernst-Merck-Brücke

- unweit der Tiergartenstraße - sie erinnert an den durch ihn gegründeten Zoologischen Garten - stand die ehemalige Ernst-Merck-Halle

- auf dem heutigen Jacobi-Park in Hamburg-Eilbek, dem ehemaligen Friedhof der Hauptkirche St. Jacobi, befindet sich die Gruft der Familie Merck. Hier sind auch die Grabstätten von Heinrich Johann und Ernst Freiherr von Merck.

 
Literaturhinweise Ernst Freiherr von Merck_Literatur.pdf
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Kaufmann/-frau: -
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Heinrich Johann Merck  
Abbildung
Geboren 27. Februar 1770
Geburtsort Schweinfurt 
Gestorben 23. Oktober 1853
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Heinrich Johann Merck war erfolgreicher Kaufmann und über viele Jahre Senator in Hamburg. Er war des siebte Kind des Schweinfurter Stadtsyndikus Johann Christian Merck (1728-1811) und seiner Frau Magdalene, geb. Schöpf. Nach erfolgreichem Lehrabschluss in Straßburg ging der junge Merck nach Hamburg, wo ihm 1799 das Bürgerrecht erteilt wurde. Hierauf konnte er sich selbständig machen, um mit englischem Baumwollgarn zu handeln. Nach der durch die französische Besatzung im Jahre 1806 verhängten Kontinentalsperre engagierte sich Merck als "Schmuggler" über Helgoland. Diese Geschäfte entwickelten sich so erfolgreich, dass er bald zu den wohlhabendsten Männern in Hamburg zählte. Nach Abzug der Franzosen baute er seinen Handel mit englischen Baumwollgarnen über Filialen in Manchester und Leipzig aus. Jetzt erweiterte er seine Geschäftsfelder um den Handel mit Getreide und Zink. Darüber hinaus betätigte er sich als Reeder, Bankier und in der Versicherungswirtschaft. Mit seinem Sohn Ernst Merck war er 1847 Gründungsmitglied der Hamburg-Amerikanischen Paket-Aktien-Gesellschaft (HAPAG).
 
1820 wurde Heinrich Johann Merck in den Hamburger Senat gewählt. Mit seinem politischen und wohltätigen Engagement hat er sich über mehrere Jahrzehnte in dieser Stadt besonders hervorgetan.
Als Pflanzenliebhaber unterstützte er den Botanischen Garten, was dazu führte, dass der ehemalige Direktor Johann Georg Christian Lehmann ihn mit dem Dahlien-Namen "Dhalia merckii" ehrte.
 
Lokale Referenzen
Heinrich Johann Merck wurde am 5. Mai 1800 in die Hamburger Loge "Absalom zu den drei Nesseln" zum Freimaurer-Lehrling aufgenommen, am 21. August 1800 zum Gesellen befördert und am 15. November 1801 zum Meister erhoben. Er betätigte sich als ein äußerst aktiver Freimaurer: von 1806 bis 1807 war er Schatzmeister seiner Loge und von 1809 bis 1819 erster Aufseher in der Loge "Emanuel zur Maienblume".
Im Auftrage der "Großen Loge von Hamburg" war er von 1838 bis 1850 Repräsentant bei der "Großen Loge von England". Anlässlich seines 50-jährigen Maurerjubiläums ernannte ihn am 6. Juni 1850 die "Große Loge von Hamburg" zu ihrem Ehrengroßmeister. in dieser Festloge sagte er den Satz: "Das Glück wohnt nie im Besitz. Das Glück ist allein in der Seele zu Hause".
 
Spuren in Hamburg:
- in der Rathausdiele befindet sich an einer Säule sein Portrait-Relief
- im Waisenzimmer des Rathauses ist von ihm eine Marmor-Büste
 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Funktionen Senator/in: 1820 -
Kaufmann/-frau: -
Bankier: -
Reeder: -
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