Hamburger Persönlichkeiten - Wissenschaft
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Dr. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt  
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Geboren 05. Oktober 1948
Geburtsort Elmshorn 
Gestorben 30. August 2015
Todesort Rostock 
Kurzbiographie

Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt (genannt „Lori“)  war einer der bedeutendsten norddeutschen Landeshistoriker.

Nach Abitur und Wehrdienst studierte er von 1969 bis 1974 Geschichte, Soziologie, Ethnologie sowie Ur- und Frühgeschichte an der Universität Hamburg. Dort legte er 1974 die Magisterprüfung ab. 1979 wurde er mit einer Studie zur Sozial- und Wirtschaftsstruktur schleswig-holsteinischer Landstände zwischen 1500 und 1550 zum Dr. phil. promoviert. Er falsifizierte darin das von der DDR-Geschichtswissenschaft aufgestellte Konzept der frühbürgerlichen Revolution, mit dem er sich intensiv auseinandergesetzt hatte.

Beruflich besaß Lorenzen-Schmidt von 1979 bis 1987 befristete Arbeitsverträge an der Universitätsbibliothek Kiel, am Archiv der Hansestadt Lübeck, am Lehrstuhl für Geschichte der Universität Oldenburg, bei der Hamburger Kulturbehörde und am Staatsarchiv Hamburg. Er erstellte u.a. das Gesamtinventar der Akten des Oberappellationsgerichtes der vier Freien Städte Deutschlands.

In Hamburg  absolvierte er von 1987 bis 1989 das Archivreferendariat und war seitdem als Archivrat, seit 1991 als Oberarchivrat bis zu seiner Pensionierung Ende 2013 tätig. Archivisch sind neben den zahlreichen Beratungen und Auskünften die enormen Erschließungsleistungen, gerade von umfangreichen Beständen, zu nennen, die er gemeinsam mit Ulf Bollmann bewältigte.  

Historisch engagierte er sich kontinuierlich für seinen jeweiligen Lebensmittelpunkt: In seiner Geburtsstadt Elmshorn war er an der Neueinrichtung des Heimatmuseums beteiligt und wurde 1983 durch die Wanderausstellung „Bei uns 1933-1945“ weit bekannt. Von 1974 bis 2007 lebte er im Kreis Steinburg, verfasste zahlreiche Ortsgeschichten, Editionen und eine große Zahl von Artikeln. Darüber hinaus trug er regelmäßig in genealogischen und heimatkundlichen Vereinen vor, auch in plattdeutscher Sprache.

Schon seit Anfang der siebziger Jahre engagierte sich Lorenzen-Schmidt auch politisch auf verschiedenen Ebenen, u.a. gegen das Atomkraftwerk in Brokdorf, wobei er für Flugblätter verantwortlich zeichnete. Ab Mitte der neunziger Jahre verlagerte er seinen Schwerpunkt auf Mecklenburg und vor allem Rostock, wo er sich für die Geschichtswerkstatt und die Zeitschrift „Zeitgeschichte regional“ einsetzte, zahlreiche Beiträge für Lexika verfasste und an Arbeitseinsätzen des Verschönerungsvereins teilnahm.

Die Vermittlung historischen Wissens, vor allem von Quellen und ihrer Auswertung prägte seine Vorträge wie auch seine Lehrtätigkeit von 1985/86 und kontinuierlich von 1992 bis 2013/14 an der Universität Hamburg.

Lorenzen-Schmidt veröffentlichte eine immense Zahl von Texten zur Stadt-, Agrar-, Sozial und Wirtschaftsgeschichte Norddeutschlands vom Mittelalter bis zur Gegenwart: Seit 1979 verfasste er durchschnittlich pro Monat einen Aufsatz und jedes zweite Jahr ein Buch. Von 1979 bis 1989 redigierte er die Zeitschrift Archiv für Agrargeschichte der holsteinischen Elbmarschen, Zusammen mit Ortwin Pelć gab er 2000 und in erweiterter Auflage 2006 das Schleswig-Holstein-Lexikon heraus, für das er selbst 535 Artikel verfasste. Für Lehre und Forschung bedeutsam sind seine Lexika alter schleswig-holsteinischer Gewichte, Maße und Währungseinheiten sowie der historischen Berufe. Seit 2000 baute er eine Datenbank zur Prosopographie des gesamten vorreformatorischen Klerus in Schleswig-Holstein auf. 2012 entwarf er noch eine arbeitsteilige Gesamtdarstellung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte dieses Landes.

Um die Erforschung der Lokal- und Regionalgeschichte zu fördern, engagierte Lorenzen-Schmidt sich in entsprechende Organisationen: 1978 begründete er nach zwei Jahren der Vorbereitung im Kieler Gesprächskreis den Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins mit, den er bis 1986 leitete und für den er von 1989 bis 2013 als Sprecher fungierte. Er gab von 1978 bis 1986 dessen Rundbriefe sowie etliche Sammelbände heraus. Von 1978 bis 1994 gehörte er dem Beirat der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte an. 1983 regte er die Gründung des Arbeitskreises zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein an. Er engagierte sich im 1984 gegründeten Beirat für Geschichte und gab von 1986 bis 1997 die ersten zehn Ausgaben des Jahrbuchs Demokratische Geschichte mit heraus, an dessen Konzeptionierung er beteiligt war. 2014 wurde er Ehrenvorsitzender der Glückstädter Detlefsen-Gesellschaft, die er von 1996 bis 2013 geleitet und deren Vorträge er von 1998 bis 2012 herausgegeben hatte. Sein Ziel war die Öffnung der Schleswig-Holsteinischen Landesgeschichte für eine moderne Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Dabei hatte er auch eine übergreifende Perspektive im Blick, wie sich in der Herausgabe der Mitteilungsblätter des deutschen Arbeitskreises für Agrargeschichte (1997-2000) und der internationalen Vereinigung zur Erforschung bäuerlicher Schreibebücher (1989-1992 und 1996-2005) zeigte.

 
Literaturhinweise Lorenzen Schmidt Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1985 - 1986
Hochschullehrer/in: 1992 - 2014
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Arno Schmidt  
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Geboren 18. Januar 1914
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 03. Juni 1979
Todesort Celle 
Kurzbiographie

Arno Schmidt, am 18. Januar 1914 in Hamburg-Barmbek geboren, war einer der bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Von seinem 1949 erschienenen ersten Band mit expressionistischen Erzählungen „Leviathan“  über das Hauptwerk „Zettels Traum“ (1970) bis  zu seinem letzten 1975 veröffentlichten Roman „Abend mit Goldrand“ hatten die schöpferische Kraft seiner Sprache und sein nie versiegender kühner Einfallsreichtum sein Schreiben geprägt. Nach zahlreichen Umzügen und wirtschaftlicher Not zog der Sprachgewaltige 1958 zusammen mit seiner Frau Alice in das kleine Dorf Bargfeld bei Celle in der Lüneburger Heide, das ihm fortan Sehnsuchtsort und Schreibparadies war. Er starb am 3. Juni 1979 mitten im Schreiben an einem Roman „Julia und die Gemälde“.

Es wird auf das ausführliche Nachwort von Bernd Rauschenbach hingewisen.

 
Lokale Referenzen Arno-Schmidt-Platz, Hammerbrook, seit 2004
 
Sonstige AS Kaktus+.jpg
Lucie und Arno Schmidt in Hamburg+.dib
Tafelfichte+.jpg
Arno Schmidt in Kastel.jpg
Lebensbeschreibungen LB Arno Schmidt.pdf
Podcasts Joachim Kersten liest Arno Schmidt - Nachbarin, Tod und Solidus.wma
Joachim Kersten liest Arno Schmidt - Seltsame Tage.wma
Bernd Rauschenbach liest Arno Schmidt - Der Tag der Kaktusblüte.wma
Jan Philipp Reemtsma liest Arno Schmidt - Die Vorsichtigen.wma
Literaturhinweise Neuerscheinungen Arno Schmidt.pdf
Kategorien Literatur
Funktionen Autor/in: -
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Friedrich Ludwig Schmidt  
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Geboren 05. August 1772
Geburtsort Hannover 
Gestorben 13. April 1841
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Wundarzt, Schauspieler, Dramatiker und Theaterdirektor.
Als Sohn eines königlich hannoverschen Zolleinnehmers wuchs er behütet unter zwölf Geschwistern auf. Von 1788-91 betätigte sich Schmidt als chirurgischer Handlanger beim dortigen Kreisphysikus. Gegen den Willen seines Vaters ging er am 22. Januar 1792 nach Braunschweig ans Theater und wurde hier Mitglied einer Wandertruppe, mit der er auf Bühnen in ganz Norddeutschland gastierte. Am 5. Januar 1795 schrieb Schmidt sich am neugegründeten Stadttheater in Magdeburg ein, wo er in den folgenden zehn Jahren erfolgreich auf der Bühne stand. Zum 2. April 1806 zog es ihn mit seiner jungen Familie nach Hamburg an das von Friedrich Ludwig Schröder geleitete Nationaltheater am Gänsemarkt. Hier freundete er sich schnell mit dem Theaterdirektor an, um aus seiner Hand im Jahre 1815 die Leitung dieses Hauses zu übernehmen. Das Gebäude hielt den steigenden Anforderungen nicht mehr lange Stand und so weihte Schmidt am 3. Mai 1827 mit Beethovens Schauspielmusik zu Goethes Egmont das neue Stadt-Theater ein. Das Haus war vom Baumeister und späteren Oberbaudirektor, Carl Ludwig Wimmel, auf dem Grund der ehemaligen Kalkhöfe errichtet und ist Vorgänger der heutigen Staatsoper. Bis zu seinem Weg in den Ruhestand leitete Friedrich Ludwig Schmidt sehr engagiert das Stadt-Theater.
Friedrich Ludwig Schmidt war verheiratet mit Dorothea Henriette Auguste Eleonore, geb. Moers (* 1772 in Magdeburg: + 1846 in Hamburg), die ihm zahlreiche Kinder schenkte. So brachte sie am 20. Juli 1802 Helene Franziska Margarethe Henriette zur Welt. Diese Tochter wurde später die Ehefrau von Bürgermeister Nikolaus Binder.
 
Lokale Referenzen
Friedrich Ludwig Schmidt war überzeugter und sehr aktiver Freimaurer. Er wurde - vermutlich in Magdeburg - am 13. April 1798 in den Bund aufgenommen, am 12. April 1799 zum Gesellen befördert und am 25. Oktober 1799 zum Meister erhoben. Nach seinem Umzug nach Hamburg nahm ihn die hiesige Loge "St. Georg zur grünenden Fichte" am 3. Februar 1816 an - sein Bürge hierbei war Friedrich Ludwig Schröder. Im August 1834 wird er in der Bestandsliste der Loge "Emanuel zur Maienblume" geführt.
 
Kategorien Schauspiel und Tanz
Funktionen
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Helmut Heinrich Waldemar Schmidt  
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Geboren 23. Dezember 1918
Geburtsort  
Gestorben 10. November 2015
Todesort  
Kurzbiographie Bundeskanzler a.D. Dr. h.c. mult. Helmut Schmidt war der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Helmut Schmidt wurde am 23. Dezember 1918 in Hamburg geboren. Er legte 1937 an der Lichtwarkschule in Hamburg Abitur ab. Während des Zweiten Weltkrieges war Schmidt Soldat der Wehrmacht und stieg bis zum Oberleutnant auf. Im April 1945 geriet Schmidt in Kriegsgefangenschaft, aus der im Dezember 1945 entlassen wurde. Ab 1946 studierte er Volkswirtschaftslehre sowie Staatswissenschaft in Hamburg. Er schloss das Studium 1949 mit einem Diplom in Volkswirtschaft ab. Schmidt wurde 1945 in Mitglied in der SPD. Von 1949 bis 1953 arbeitete er zunächst als Referent, dann als Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung; ab 1952 war er Verkehrsdezernent in der „Behörde für Wirtschaft und Verkehr“ in Hamburg, die der spätere Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller leitete. Von 1953 bis 1962 war Schmidt SPD-Bundestagsabgeordneter. Seine rhetorische Schlagfertigkeit, die er in zahlreichen Rededuellen unter Beweis stellte, brachte ihm den Spitznamen „Schmidt-Schnauze“ ein. Im November 1961 wurde Schmidt Innensenator von Hamburg. Sein Umgang mit der Flutkatastrophe im Februar 1962, bei der Schmidt die Bundeswehr zur Hilfe holte, begründete seinen bundesweiten Ruf als Krisenmanager. Von 1965-1987 war Schmidt erneut Bundestagsabgeordneter. Von 1969-1972 hatte er das Amt des Bundesverteidigungsministers inne. Von 1972-1974 war er Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen; nach dem Rücktritt Willy Brandts wurde er am 16. Mai 1974 zum fünften Bundeskanzler gewählt. Schmidt blieb bis 1982 Bundeskanzler und wurde durch ein konstruktives Misstrauensvotum abgelöst. In seiner Amtszeit erreichte der RAF-Terrorismus, besonders im sog. „Deutschen Herbst“ 1977 seinen Höhepunkt. Schmidts Ansichten zur Rüstungspolitik, die auf ein „Gleichgewicht des Schreckens“ setzten, wurden auch innerhalb der SPD kontrovers diskutiert. Besonders der „Nato-Doppelbeschluss“ führte zur Formierung einer starken Friedensbewegung und bundesweiten Protesten. Nach seiner Zeit als Bundeskanzler war Schmidt bis 1989 zunächst Geschäftsführer und dann Mitherausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“. Er wurde mit zahlreichen Ehrendoktortiteln und Preisen ausgezeichnet und war Ehrenbürger der Städte Berlin, Bonn Bremen, Hamburg und Güstrow, sowie Ehrenbürger des Landes Schleswig-Holstein. Bis zu seinem Tod genoss er in weiten Teilen der Bevölkerung hohes Ansehen und galt als moralische Instanz.
Helmut Schmidt war 68 Jahre mit seiner einstigen Schulfreundin „Locki“ verheiratet. Die gemeinsame Tochter Susanne lebt als Wirtschaftsjournalistin in England.
Helmut Schmidt starb am 10. November 2015 in Hamburg.
 
Kategorien Politik
Funktionen Senator/in: 1961 - 1965
Bundeskanzler/in: -
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Dr. Uwe Schmidt  
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Geboren 14. Dezember 1931
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 23. März 2008
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Uwe Schmidt war Lehrer und Historiker sowie langjähriger Schulleiter des Gymnasiums Farmsen. Nach dem Abitur 1951 studierte er in Hamburg und Tübingen Geschichte, Latein, Philosophie und Erziehungswissenschaft. 1956 legte er in Hamburg das erste, 1959 das zweite Staatsexamen ab. Von 1959 bis 1969 unterrichtete er die Fächer Geschichte und Latein am Gymnasium Alstertal. Von 1961 bis 1963 nahm er an einem zweijährigen Grundkurs des Katechetischen Amtes der Hamburgischen Landeskirche für Religionslehrer ohne Fakultas teil. Ein weiterer Kurs mit der Theologin Marianne Timm führte ihn 1965 nach Israel, wodurch lebenslange Kontakte entstanden, die er durch 30 Reisen vertiefte. Von 1968 bis 1969 war er Fachseminarleiter für Geschichte am Studienseminar, von 1969 bis zu seiner Pensionierung 1994 leitete Schmidt das Gymnasium Farmsen. Von 1996 bis zu seinem Tode unterrichtete er unentgeltlich die Fächer Philosophie und Latein am Walddörfer-Gymnasium.

Ein zentrales Wirkungsfeld Schmidts war die Hamburger Schulpolitik, insbesondere die berufliche Interessenvertretung der Lehrenden. Von 1967 bis 1970 war er Schriftleiter der Zeitschrift „Beiträge zur Schul- und Bildungspolitik“ (zunächst „Mitteilungs­blatt“) des Philologenverbandes Hamburg, dessen Vorsitzender er 1972 wurde. 1973 gründete er den Deutschen Lehrerverband Hamburg (DLH) für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen, dessen Vorsitzender er bis 1991 war. Schmidt engagierte sich in der Auseinandersetzung über die Gesamtschule als Regelschule nachhaltig für den Erhalt der Gymnasien in Hamburg. Bundesweit wirkte er mit zahlreichen Vorträgen, Artikeln und Leserbriefen insbesondere zu schulpolitischen Themen und gab vielfältige Anstöße in bildungspolitischen Debatten.

Auch in seiner Freizeit engagierte Schmidt sich für junge Menschen: 1953 und 1966 leitete er ein Kinderferiendorf der Deutschen Gesellschaft für internationale Kinderbegegnungen. 1994/95 arbeitete er als Praktikant im jüdischen Kinderheim Neve Hanna in Kyriat Gat und musizierte dort mit Kindern. Von Kindheit an sang Schmidt in verschiedenen Chören, von 1984 bis zu seinem Tode als Tenor im Symphonischen Chor Hamburg. Von 1996 bis 2002 war er Mitglied des Kirchenvorstands der Kirchengemeinde Großhansdorf-Schmalenbeck.

Nach seiner Pensionierung wurde die Geschichtswissenschaft zentral für Schmidt: 1995 wurde er an der Universität zum Dr. phil. promoviert. Ehrenamtlich war er seit 1998 für die Forschungsstelle für Zeitgeschichte und für das Staatsarchiv tätig. Er publizierte zahlreiche Rezensionen sowie biographische Artikel. Sein zentrales Thema wurde nach der Gewerkschafts- die Hamburger Schulgeschichte im 20. Jahrhundert, über die er mehrere Bücher verfasste. Kurz vor seinem Tode konnte er noch das Manuskript einer umfassenden Darstellung der Hamburger Schulgeschichte im Nationalsozialismus abschließen.

Zum 70. Geburtstag erhielt Schmidt die Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Bronze verliehen.

 
Literaturhinweise Schmidt Uwe Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Bildungswesen
Funktionen Lehrer/in: 1959 - 2009
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Robert Schmidt-Hamburg  
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Geboren 05. April 1885
Geburtsort Berlin 
Gestorben 15. April 1963
Todesort Laboe 
Kurzbiographie

Robert Schmidt-Hamburg malte größtenteils Schiffe auf hoher See, auch wenn er unter dem Titel „Maler des Hamburger Hafens“ bekannt wurde, gehören Hafenszenen zum geringeren Teil seines Werkes. Kennzeichnend sind oft besonders leuchtende Farben und ein kräftiger Pinselduktus, teilweise mit impressionistischen Anklängen.  

Robert Schmidt wurde 1885 als Sohn eines Korbmachermeisters geboren, der sich selbstständig gemacht hatte und eine kleine Fabrik in Berlin besaß. Schon früh interessierte ihn die Seefahrt, und so arbeitete er zwischen 1901 und 1914 auf zwölf verschiedenen Schiffen als Schiffsjunge, Matrose und Steurer, besonders häufig auf Schiffen der Deutsch-Afrika-Linien. Er begann zunächst, Postkarten von diesen Schiffen zu malen, und konnte eine Serie an einen Berliner Verlag verkaufen. Wenn er nicht gerade zur See fuhr, lebte er ab 1901 in Berlin. Ab 1910 signierte er – aus Verbundenheit zu der Hansestadt – mit dem Namen „Schmidt-Hamburg“. 1914 lernte er auf einer Seereise den Reeder Albert Ballin kennen, der ihm sofort zwei Bilder abkaufte und ihn weiter fördern wollte. Als daraufhin der Krieg begann, meldete sich Schmidt freiwillig, wurde zunächst nach Kiel versetzt, und nahm dann an der Skagerrakschlacht teil. Im Rahmen seines Dienstes bei der Marine arbeitete er fortan auch als Illustrator der aktuellen Geschehnisse. Diese Werke wurden oftmals von der Presse genutzt. 1915 malte er erstmals ein Schiff im Rahmen eines Auftrages: das Linienschiff Bayern. 

Immer noch im Dienst der Marine, wurde er vom Dienst auf See freigestellt, um sich auf die Malerei konzentrierten zu können. In Kiel mietete er sein erstes Atelier, es folgten zahlreiche Aufträge für Schiffsbilder und Zeitungsillustrationen. Oft gab es vom aktuellen Kriegs- und Marinegeschehen keine Fotografien, sondern nur mündliche oder schriftlichen Berichte, die dann schnell umgesetzt und veröffentlicht werden sollten. 1918 war es Schmidt-Hamburg der zahlreichen gut bezahlten Aufträge wegen möglich, ein eigenes Haus in Laboe bei Kiel zu kaufen. 1943 wurde Schmidt-Hamburg zum Einsatz in Husum eingezogen. In der Zeit der englischen Besatzung nach dem Krieg verlor er einen Teil seines Werkes. Als sich die wirtschaftliche Lage von Reedereien und Werften besserte, erhielt auch Schmidt-Hamburg (etwa ab 1951) wieder vermehrt Aufträge. Wegen schwerer Krankheit gab Schmidt-Hamburg das Malen 1962 auf. 

 
Literaturhinweise Robert Schmidt-Hamburg_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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