Hamburger Persönlichkeiten - Wohlfahrt | T
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Ludwig Tillmann  
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Geboren 21. März 1851
Geburtsort Bad Dürkheim 
Gestorben 01. Dezember 1924
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Der aus einer jüdischen Familie stammende Ludwig Tillmann wurde 1881 Direktor der Anglo-Deutschen Bank und 1892 Filialdirektor bei der Dresdner Bank. 1894 machte er sich als Fondsmakler selbstständig und gründete das Bankhaus Ludwig Tillmann. Dieses pflegte hauptsächlich Auslandsbeziehungen zu kaufmännischen Kreditgebern, besonders zum Londoner Bankhaus William Brand’s Sons & Co. Zusammen mit seiner Gattin Rosalie, geborene Baer, und seinen drei Kindern wohnte Tillmann seit 1891 in der Hochallee 70. Er besaß eine der großen Porzellansammlungen in Hamburg und war seit 1917 Mitglied im Kunstverein. Außerdem engagierte er sich in der Patrio- tischen Gesellschaft. Sein Sohn Georg, seit 1910 Mitinhaber des väterlichen Bankhauses, wanderte 1941 in die USA aus und verstarb im selben Jahr in New York. 
Literaturhinweise LudwigTillmann.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Bankier: -
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Henriette Marianne Timm  
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Geboren 08. Februar 1913
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 01. November 1993
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Marianne Timm war eine evangelische Theologin, die besonders durch ihren Einsatz für junge Menschen sowie ihr Engagement für Israel und die christlich-jüdische Zusammenarbeit bekannt wurde. Sie zählt zu den Vorkämpferinnen für die Gleichberechtigung der Theologin­nen, spielte bis zum Beginn der fünfziger Jahre eine zentrale Rolle in der evangelischen Studen­tinnenbewegung sowie der Studierendenseelsorge und wirkte anschlie­ßend vor allem im Bereich der Religionspädagogik. Nach dem Theologiestudium absolvierte sie 1937 die erste theolo­gische Prüfung in Hamburg und 1939 die zweite in Hannover. Sie konnte als Vikarin in ihrer Hamburger Gemeinde weiterarbeiten und gleichzeitig bis 1949 in der Studenten­seelsorge tätig sein. 1941 begann sie ihre Tätigkeit als Reisese­kretärin für die Evange­lischen Studenten­ge­meinden und organi­sierte mindestens zweimal im Jahr illegale Tagungen für 30 bis 50 Vertrauensstudentinnen. Die dabei gesam­melten Kollekten wurden zum Erwerb von Lebensmittel­gutscheinen für versteckt lebende Juden verwendet. 1946 untersagte ihr die Hamburger Kirchenleitung ihre überregionale Reisetätigkeit und das Abhalten von Andachten und Bibel­stunden, die ihr während des Zweiten Weltkriegs noch zugestanden worden waren. 1949 wechsel­te Timm an die Evange­lische Akademie Hamburg, wo sie für Religions­pädagogik zustän­dig war; später übte sie diese Funktion am neugeschaffenen Katechetischen Amt aus. 1970 wurde sie als erste Theologin in den Kirchenrat gewählt, zugleich gehörte sie der Synode an. Sie gab zahlreiche Bücher und Sammlungen für den Unter­richt in diesem Fach heraus und wirkte in der religionspädagogi­schen Lehreraus- und -fortbildung. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland berief Marianne Timm als einzige Frau zum Mitglied.

Seit den fünfziger Jahren begleitete sie Lehrergruppen auf Studien­reisen ins Heilige Land und engagierte sich seit 1960 zudem im christlich-jüdischen Dialog. Der Kontakt zu Israel, insbesondere der zu ihren dort lebenden ehemaligen Mitschülerinnen, war ihr ein wichtiges Anliegen und prägte ihr Leben bis in den Ruhestand, der 1979 begann.

 
Literaturhinweise Timm Literatur.pdf
Kategorien Wohlfahrt
Religion
Bildungswesen
Funktionen Theologe/in: 1939 -
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Alfred Toepfer  
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Geboren 13. Juli 1894
Geburtsort Altona 
Gestorben 08. Oktober 1993
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Geboren 1894, baute Alfred Toepfer in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in Hamburg ein erfolgreiches Handelsunternehmen für landwirtschaftliche Produkte auf. Dieses ermöglichte es ihm, sein soziales und kulturelles Engagement zu verfolgen. Ab den 1930er Jahren engagiert er sich über zwei Stiftungen vor allem für Jugendarbeit, Naturschutz, Kultur- und Heimatpflege. Wie viele Menschen seiner Generation war er geprägt von politischen Vorstellungen, die ihn während des Dritten Reichs bewogen, einzelne Ziele, Personen und Organisationen zu unterstützen, die dem Nationalsozialismus nahestanden. Wurden Nachfragen nach seinem Verhalten in dieser Zeit zu Lebzeiten Toepfers noch abwehrend behandelt, begann die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. nach Toepfers Tod mit einer systematischen Aufarbeitung.

 
Lebensbeschreibungen Alfred Toepfer.pdf
Literaturhinweise Literatur zu Alfred Toepfer.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Kaufmann/-frau: -
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Antonie Wilhelmine Traun  
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Geboren 06. Dezember 1850
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 28. Oktober 1924
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Antonie Westphal war die älteste Tochter von Carl Wilhelm Ludwig Westphal, Kaufmann und Mitinhaber der Teefirma G.W.A. Westphal Sohn & Co. Einer ihrer fünf Geschwister war der Senator Otto Westphal (Wirtschaft und Verkehr).

1871 heiratete sie den acht Jahre älteren Kaufmann und Harburger Fabrikanten Otto Traun. Durch ihren Onkel Adolf Meyer kam Antonie Traun mit der Politik in Berührung. Er nahm sie zu den ersten Reichstagssitzungen mit. Antonie Traun wurde glühende Bismarck-Verehrerin. Sie war konservativer Gesinnung und gleichzeitig aufgeschlossen für das Neue.
So politisiert, schloss sie sich zuerst der von ihrem Schwager, dem Inhaber der Hamburger Gummiwerke und Senator Dr. Heinrich Traun (1838-1909) geschaffenen Hamburger Volksheime an. 
Antonie Traun wurde auch eine Anhängerin und Aktivistin der bürgerlichen Frauenbewegung. Als sie mit 48 Jahren Mitglied der Ortsgruppe Hamburg des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins wurde, hatte sie in 26 Jahren sechs Kinder geboren, von denen eins im Alter von einem Jahr gestorben war.  Schon bald übte sie im Vereinsvorstand entscheidenden Einfluss aus. 1900 schuf Antonie Traun aus einer Arbeitsabteilung des Vereins den selbstständigen Zweigverein „Die sozialen Hilfsgruppen“. Das Ziel der „Sozialen Hilfsgruppen“ war: Frauen und Mädchen der Oberschicht zur Mitarbeit in sozialen Einrichtungen zu gewinnen, damit sie gesellschaftliches und staatsbürgerliches Verantwortungsbewusstsein erlernten.  
1907, ein Jahr nach dem Tod ihres Ehemannes, wurde Antonie Traun Mitglied des Hauptvorstandes des „Allgemeinen Deutschen Frauenvereins“.
Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, begeisterte sie die Frauen der bürgerlichen Frauenbewegung zum Dienst in der Kriegshilfe. Ein Jahr später schuf sie gemeinsam mit Nanny Goldschmidt den „Bund Hamburgischer Hausfrauen. Ziel des Hausfrauenbundes war: die Vertretung der volkswirtschaftlichen Interessen der Hausfrauen als Konsumenten und Produzenten. Der Bund wollte die Arbeit der Hausfrau mit der Tätigkeit in anderen Berufen gleichsetzen. Dieser Passus wurde jedoch 1918 gestrichen, denn gegen Ende des Ersten Weltkriegs entwickelten sich die Hausfrauenvereine immer mehr zu nationalistischen, konservativen Frauenvereinigungen.

 

 
Kategorien Politik
Wohlfahrt
Bildungswesen
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