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Prof. Dr. Hans Wolffheim  
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Geboren 04. Juni 1904
Geburtsort Lüneburg 
Gestorben 30. Oktober 1973
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hans Wolffheim wurde am 4. Juni 1904 in Lüneburg geboren. 1908 zog die Familie nach Hamburg um. Nach seinem Volksschulabschluss besuchte er ab 1919 das Hamburger Lehrerseminar. Ab 1926 war er im Schuldienst tätig und studierte parallel zu seiner Lehrertätigkeit Germanistik, Anglistik, Geschichte, Philosophie und Psychologie in Hamburg. Zugleich arbeitete er als Sportjournalist. 1933 schloss eine Promotion über die Sonette Eichendorffs ab; eine darauf aufbauende angestrebte Hochschulkarriere konnte Wolffheim, der einen jüdischen Hintergrund hatte, durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht mehr realisieren: Am 29. Juli 1933 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen und fand daraufhin nur kleine Nebenbeschäftigungen, zum Beispiel als Transportarbeiter. 1936 ließ sich seine erste Frau aufgrund seines Jüdisch-Seins von ihm scheiden. 1944 musste er als Zwangsarbeiter Trümmer beseitigen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Wolffheim an der Universität Hamburg zunächst als Lehrbeauftragter tätig. Nachdem er 1948 habilitierte, wurde er 1951 Privatdozent im Beamtenverhältnis. 1955 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt, 1969 zum ordentlichen Professor. Neben seinen Lehrveranstaltungen betätigte Wolffheim sich als Literaturkritiker und Lyriker. Es ist der Initiative Wolffheims zu verdanken, dass die Germanistik sich den durch die Nationalsozialisten ins Exil vertriebenen deutschen Autorinnen und Autoren zuwendete; durch seinen Kontakt zu dem ins Exil vertriebenen Hamburger Literaturwissenschaftler und Exilforscher Walter A. Berendsohn entwickelte Wolffheim die Idee, ein eigenes Zentrum für Erforschung der Exilliteratur zu schaffen. 1970/71 wurde die „Hamburger Arbeitsstelle für deutsche Exilliteratur“ eröffnet; bis heute besteht diese Forschungseinrichtung an der Universität Hamburg, die seit seit 2001 den Namen „Walter-A.-Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur“ trägt. Die Oberseminare von Wolffheim entwickelten sich bald zu einer eigenen kulturellen Institution der Hamburger Universität. Zu ihren prominentesten Teilnehmenden zählen etwa Siegfried Lenz und Peter Rühmkorf. Hans Wolffheim starb am 30. Oktober 1973 in Hamburg. 
Lokale Referenzen www.chemie.uni-hamburg.de/gnd/118770063 
Kategorien Wissenschaft
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