Hamburger Persönlichkeiten - Kunst
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Friedrich Ahlers-Hestermann  
Abbildung
Geboren 17. Juli 1883
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 11. Dezember 1973
Todesort Berlin 
Kurzbiographie

Obwohl Friedrich Ahlers-Hestermann nicht zu jenen Künstlern zu zählen ist, welche innovativ neue Stilrichtungen kreierten, so hat er sich als Maler doch durch die Konfrontation mit dem Fauvismus, Kubismus, und Expressionismus, beeinflussen lassen und zu seinem eigenen Stil gefunden. Geprägt hat Ahlers-Hestermann sicherlich auch der naturalistische Stil der Siebeslistschen Malschule, in der er seine Schaffenskarriere begann, und doch bemerkte er durchaus, dass er seinen Horizont erweitern musste, da er sich in ebendieser vor allem von Alfred Lichtwark geprägten Schule auch als „Heimatskünstler-Versuchskaninchen“ fühlte. In seinen Pariser Jahren war es vor allem Paul Cézanne, der Ahlers-Hestermann begeisterte, und natürlich auch Henri Matisse, dessen Malschule er besuchte. Als er wieder nach Hamburg zurückkehrte, entstanden farblich dezente, formal sehr durchstrukturierte Ansichten und Landschaften, die auch eine Auseinandersetzung mit dem Kubismus verraten. Erst in seiner Zeit an der Kölner Werkkunstschule ab 1928 wurde auch der Einfluss von Matisse in einer flächigeren Gestaltung und dekorativen Elementen sichtbar. Während der NS-Zeit entstanden kaum Bilder, nach dem Krieg – als Direktor der Hamburger Landeskunstschule, später in Berlin lebend – jedoch setzte er sich wieder mit aktuellen Kunstströmungen auseinander, nähert sich etwa der abstrakten Kunst, entdeckte aber auch das Stilleben neu für sich, und erschuf gegenständliche Collagen. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte Dokument „Friedrich Ahlers-Hestermann“.

 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- Steintorweg 2 - hier ist seit 2013 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft aufgestellt.
 
Lebensbeschreibungen Friedrich Ahlers-Hestermann.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Professor Joachim Albrecht  
Abbildung
Geboren 05. September 1913
Geburtsort Kolberg/Pommern 
Gestorben 09. April 1977
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Im Laufe seines künstlerischen Schaffens fand Joachim Albrecht von einem expressionistischen Malstil über die Abstraktion zur geometrischen Form. Die anfangs von ihm hergestellten Werke zeugten noch von dem Einfluss der Künstler Fritz Winter und Auguste Herbin, jedoch wurden seine Kompositionen bald zunehmend eigenständiger, indem er verschränkte geometrische Formen einsetzte und diese auf einen Farbton abstimmte. Eine weitere Eigenheit war seine Wahl von Großformaten, welche den Kompositionen eine monumentale Wirkung verliehen. Ab 1957 klangen in Joachim Albrechts Kunstwerken immer mehr Dreidimensionalität an, weshalb diese oft mit der Wirkung der Op-Art assoziiert wurden. In dieser Phase begab er sich verstärkt auf die Suche nach der vollkommen ausgeführten Idee, welche sich sowohl kompositionell als auch materiell in seinen Kunstwerken wiederspiegelte; so wechselte er zwischen glänzenden Flachreliefs aus Kupfer oder Edelstahl und kinetisch anmutender Streifen- und Rasterkompositionen. Auf diese Weise wurde er von einem expressionistischen Maler zu einem Konstruktivisten mit puristischer Formensprache der „konkreten“ Kunst.  
Lokale Referenzen Werke von Joachim Albrecht befinden sich in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle. Zudem befinden sich folgende Kunstwerke im öffentlichen Raum: Kachel-Mosaik, 1958, Schule Meerweinstraße, Hamburg. Objekt, 1973, Schule Halstenbeker Straße, Hamburg. Glas-Stele, 1973, Ottensen Friesenweg 5, Hamburg.  
Lebensbeschreibungen
Joachim Albrecht.pdf
Literaturhinweise Joachim Albrecht.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Bildhauer/in: -
Grafiker/in: -
Lehrer/in: -
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Heinrich Jacob Aldenrath  
Abbildung
Geboren 17. Februar 1775
Geburtsort Lübeck 
Gestorben 25. Februar 1844
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Heinrich Jacob Aldenrath, geb. 17.02.1775 in Lübeck, gest. 25.02.1844 in Hamburg. Schüler von Johann Jacob Tischbein, dann von Friedrich Carl Gröger und mit diesem zusammen auf der Akademie in Berlin. Werkstattgemeinschaft mit Friedrich Carl Gröger und gemeinsame Reisetätigkeit. 1816 mit Gröger zusammen Übersiedlung nach Hamburg. Wichtigster Porträtminiaturist des nordelbischen Bereichs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 
Lokale Referenzen

Stiftung Historische Museen Hamburg / Museum für Hamburgische Geschichte:

Selbstbildnis, um 1820 (siehe 3. Abbildung), ausgeführt in Form einer Miniatur. Die Technik besteht aus Deckfarben auf Elfenbein. Das Porträt ist verglast und in einem Medaillion gefasst. Das Oval hat die Maße 4,7 x 3,8 cm.                                                                                                                                      

Weitere Porträtminiaturen von Aldenrath im Museum für Hamburgische Geschichte: Adolf Friedrich von Cambridge, um 1810 / Friederica Christina Flügge, um 1837 / Johann Matthias von Hosstrup, 1812 / Henriette Cäcilie Justus, um 1820 / Benedicta Krutisch, um 1820 / Anton Friedrich Meyer, um 1825 / Friedrich Ludwig Schröder, um 1800 / Marianne Margaretha Elisabeth und Helene Maria Mathilde Schwartze, 1837/ sowie zwei Miniaturen zweier  unbekannter Herren (Kniestück frontal sowie Brusstück im Profil).

Porträt des Heinrich Jacob Aldenrath vom Maler Johann Gottlob SOLBRIG, 1838 gemalt ( Abbildung 1.), Öl auf Leinwand, 22,4 x 17,6 cm, sowie eine Kopie eines unbekannten Malers nach Friedrich Karl Gröger von 1820 - siehe Abbildung 2. Öl auf Leinwand, 36,5 x 27,4 cm.

 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Christian Wilhelm Allers  
Abbildung
Geboren 06. August 1857
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 19. Oktober 1915
Todesort Karlsruhe 
Kurzbiographie

Nach Ausbildung als Lithograph in Hamburg tätig. !877 Umzug nach Karlsruhe. 1878 - 1883 Studium an der Kunstschule Karlsruhe. Längere Aufenthalte in Italien, wohnt auf Capri und in Karlsruhe. Er hat große Ambitionen die Welt zu bereisen und finanziert dieses mit Porträtaufträgen, die er vor Ort erhält.


 


 
Lokale Referenzen Stiftung Historische Museen Hamburg / Museum für Hamburgische Geschichte: Bleistiftzeichnung von Otto von Bismarck, 1892.
 
Kategorien Kunst
Funktionen Zeichner/in: -
Maler/in: -
Lithograph/in: -
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Valerie Alport  
Abbildung
Geboren 23. Mai 1874
Geburtsort Posen 
Gestorben 11. Dezember 1960
Todesort Marseille 
Kurzbiographie

Valerie Alport, geb. Mankiewicz war eine große Kunstsammlerin, ebenso wie ihr Schwager Oskar Troplowitz (1863 - 1918), der mit Valeries Schwester Gertrud (1869 - 1920) verheiratet war.

Valerie und ihre Schwester entstammten einer Apothekerfamilie. Valerie Alport besaß Anteile an der Firma Beiersdorf in Hamburg-Eimsbüttel, die von Oskar Troplowitz zu einem weltweiten Unternehmen der pharmazeutisch-kosmetischen Industrie entwickelt wurde, und war mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Firma Beiersdorf, Leo Alport (1868 – 1935) verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Anna Elisabeth und Erich. Die Familie lebte in einer Villa in der Agnesstraße 1, wo Valerie Alport, die 1931/32 Mitglied der GEDOK (Gemeinschaft deutscher und österreichischer Künstlerinnen und Kunstfreundinnen) geworden war, Konzerte und Vorträge mit und für kunst- und kulturinteressierte Menschen veranstaltete.
Vor dem Ersten Weltkrieg hatte Valerie Alport in Paris Kunstgeschichte studiert und mit der Sammlung von Kunstwerken begonnen. Ihre Kunstsammlung bestand aus neuer Kunst, so aus Bildern von Chagall, Matisse, Derain, Nolde.
Mit der jüdischen Malerin Anita Rée war Valerie Alport seit den 1920er Jahren freundschaftlich verbunden. Sie kaufte der Künstlerin zahlreiche Bilder ab und schützte sie somit vor Armut. Nach Anita Rées Freitod im Jahre 1933 erbte sie die bei ihr gelagerten Bilder der Künstlerin.
1935 starb Leo Alport, zwei Jahre zuvor, im April 1933, war er als jüdisches Aufsichtsratsmitglied von seinem Posten bei Beiersdorf zurückgetreten. Ein Jahr nach seinem Tod schenkte Valerie Alport einen Teil der Rée-Bilder dem Jüdischen Museum in Berlin.  Am 22. Juli 1937 emigrierte Valerie Alport zu ihrem Sohn Erich nach Oxfort. Da nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten Moderne Kunst verfehmt und verfolgt wurde und als „entartete Kunst“ galt, hatte Valerie Alport ihren Kunstbesitz ungehindert in die Emigration mitnehmen dürfen.

 
Kategorien Kunst
Funktionen Kunstsammler/in: -
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Edgar Augustin  
Abbildung
Geboren 22. November 1936
Geburtsort Recklinghausen 
Gestorben 23. Oktober 1996
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Den Hauptteil in Edgar Augustins sehr breit gefächertem Oeuvre nehmen seine plastischen Arbeiten ein. Diese Gewichtung ist damit in Verbindung zu bringen, dass die Bildhauerkunst schon früh im Fokus seiner Ausbildung und seines künstlerischen Schaffens standen. So studierte Edgar Augustin nach einer Goldschmiedeausbildung und einem Studium an der Werkschule in Münster, in der Klasse der gegenständlichen Bildhauerei an der Hamburger Hochschule für bildenden Künste. In den folgenden Jahren bildet die menschliche Figur einen weiteren roten Faden durch sein Oeuvre; zunächst fertigte er als Student kleine Portraitköpfe, Büsten, Statuetten Reliefs mit Atelierszenen an und begann erst als Meisterschüler größere plastische Arbeiten umzusetzen. Später wurden seine Arbeiten abstrakter und wurden von Edgar Augustin in Verbindung zu dem sie umgebenden Raum gesetzt. Der Aufbau sowie die Ausführung seiner Figuren folgte dabei dem Prinzip des Schiffbaus. So wird die Außenhaut seiner Ton- und Gipsarbeiten mit Dübeln, Fugen und Nähten über einem Gerüst aus inneren Streben befestigt. Diese komplexe Statik prägt auch die Haltung der Figuren.  
Lokale Referenzen Kunstwerke von Edgar Augustin befinden sich sowohl in der Hamburger Kunsthalle als auch im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe. Des Weiteren befinden sich mehrere seiner Skulpturen im öffentlichen Raum, wie folgende Liste ersichtlich macht: Hockende, 1967, Horn Speckenreihe. Liegende, 1968, Osdorfer Born. Läufergruppe, 1969, Schule Altenwerder. Rugby-Spieler, 1970, Dammtorpark. 2 Frauen, 1973, Heim Rabenhorst. Sport-Stele, 1976, Jugendheim Bornkampsweg 36. Liegende, 1977, Stepahansplatz. 3 Figuren, 1981, Kandinsky-Allee. Figuren im Raum, 1983, Jessenstraße 1. Stehende, 1985, Rothenbaumchaussee am Hotel Elysee.  
Lebensbeschreibungen Edgar Augustin.pdf
Literaturhinweise Edgar Augustin.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
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Karl Ballmer  
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Geboren 23. Februar 1891
Geburtsort Aarau/Schweiz 
Gestorben 07. September 1958
Todesort Lamone/Lugano 
Kurzbiographie Karl Ballmer war zeitlebens sowohl als Schriftsteller als auch als Künstler tätig. In beiden Bereichen stellten sich insbesondere die Jahre, die er in Hamburg verbrachte, als prägende Erfahrung heraus. Ein Teil davon war sein Beitritt in die Künstlergruppe Hamburger Sezession 1931. Mit diesem stieß er einen künstlerischen Austausch an, der nicht nur auf sein eigenes Werk, sondern auch auf das der anderen Mitglieder wie Rolf Nesch, Karl Kluth und Willem Grimm auswirkte. Des Weiteren waren Karl Ballmers Vorbilder die Künstler Pablo Picasso, Hans Arp, Paul Klee, Hans von Marées und Edvard Munch. Es war aber auch die langjährige Verbindung zu dem Anthroposophen Rudolf Steiner, die Karl Ballmers künstlerisches Schaffen geprägt hatte. Während sein Malstil stets überlegt behutsam war, zeigten seine Bilder zumeist Portraits, Selbstbildnisse und expressive Landschaften. In letzteren werden die meist schemenhaften Figuren vor flächigen Gründen, leerer Weite oder verlassenen Architekturen dargestellt. Gleichsam fügt er abstrakte und surreale Elemente in die Bilder ein, die mit blassen verwaschenen Farben wiedergegeben sind. 
Lokale Referenzen Kunstwerke von Karl Ballmer befinden sich in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle, des Museums für Kunst und Gewerbe sowie der Galerie der Hamburger Sparkasse.  
Lebensbeschreibungen Karl Ballmer.pdf
Literaturhinweise Karl Ballmer.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Autor/in: -
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Alma Aline Henriette del Banco  
Abbildung
Geboren 24. Dezember 1862
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 08. März 1943
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Alma del Banco war eine Malerin und Grafikerin, die – obgleich erst relativ spät zur Malerei gekommen – zu einer der wichtigsten Mitgliedern der Hamburgischen Sezession zählte und vor allem in den 1920er Jahren großen Erfolg hatte. 

Motivisch konzentrierte sich Alma del Banco besonders auf Porträts und Ansichten, entweder von norddeutschen Häfen oder von Städten in Südeuropa, die sie bereiste. Während ihre Werke der 1920er Jahre noch kubistische Anklänge haben und die Farbigkeit sehr zart, durchscheinend und aquarellartig war, wählt sie später vor allem leuchtende, pastose Farbflächen, oft begrenzt von ebenso bunten Linien. Hier wurde ihre Auseinandersetzung mit dem Hamburgischen Sezessionsstil spürbar. Ab der Machtergreifung hatte sie unter zahlreichen Repressalien zu leiden, und wählte schließlich den Freitod. Ausführliche Informationen enthält das pdf-Dokument „Alma del Banco“.

 
Lokale Referenzen Del-Banco-Kehre, Bergedorf, seit 1985
 
Lebensbeschreibungen Alma del Banco.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Eduard Bargheer  
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Geboren 25. Dezember 1901
Geburtsort Hamburg, Finkenwerder 
Gestorben 01. Juli 1979
Todesort Hamburg, Blankenese 
Kurzbiographie

Schon früh präferierte Eduard Bargheer die Technik des Aquarells, und obwohl er auch in Öl malte, sollte das Aquarell seine „ureigenste“ Technik bleiben, die ihn zu nationalen und internationalen Erfolgen führte. Landschaften spielten sicher eine besondere Rolle in Bargheers Werk, er malte jedoch auch Porträts und einige Stilleben. Vor allem durch seine Reisen in den Süden, speziell nach Italien, eröffnete sich ihm das Thema „Licht“ als zentraler Impuls seines Lebenswerkes. Sein frühes Schaffen orientierte sich noch sehr an einem tonigen Impressionismus, bei dem ein Einfluss seiner Lehrer Friedrich Ahlers-Hestermann und Paul Kayser spürbar ist.  Etwa um 1930 prägte Bargheer in Hamburg den so genannten „Sezessions-Stil“ entscheidend mit: vor allem  durch flächige, oft matte Farbigkeit wird das Motiv erfasst, erst dann werden starke Konturen gesetzt. Dieser auch vom Expressionismus beeinflusste Stil weicht in den 1940er Jahren einer anderen Bildstruktur, auf der er sich in kubistischen Formen vor allem mit mediterranen Stadtansichten auseinandersetzte. Er selbst verwendete das Wort „Gewebe“ für die die Stadtformen umschließenden Linien, die oft in hellen und lichten Farben gesetzt sind.  Diesen unverwechselbaren Stil sollte Bargheer bis in die 1970er Jahre hinein beibehalten. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Eduard Bargheer.“

 
Lebensbeschreibungen Eduard Bargheer.pdf
Kategorien Kunst
Wohlfahrt
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
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Ernst Heinrich Barlach  
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Geboren 02. Januar 1870
Geburtsort Wedel 
Gestorben 24. Oktober 1938
Todesort Rostock 
Kurzbiographie

Die künstlerischen Anfänge Ernst Barlachs sind geprägt von Experimentierfreudigkeit, auch was das Medium seiner Kunst angeht: Neben dem Bildhauen malte, schrieb und zeichnete er. Stilistisch orientierte er sich vorerst an Jugendstil und Symbolismus. Vor allem seine Russland-Reise 1906 veränderte seinen Stil entscheidend, neue Motive (Bettler, Bauern) wurden aufgenommen. Später sollte Ernst Barlach einmal sagen, dass er sein gesamtes Schaffen vor diesem Zeitpunkt leichten Gewissens verabschieden könne. Er begann, seinen unverkennbaren, expressiven Stil zu entwickeln, wobei sein Motiv fast ausschließlich der Mensch in unterschiedlichsten Seelenzuständen war. Die Formen abstrahierte und vereinfachte er, die Wirkung ist oft monumental. Ein wichtiger Einfluss ist in der mittelalterlichen Holzbildhauerei zu nennen: Holz wird auch zu Barlachs bevorzugtem Medium. Vor allem seine eindrucksvollen Ehrenmale (Güstrow, Kiel, Magdeburg, Hamburg) boten den Nationalsozialisten bald Angriffsfläche, und er hatte unter verschiedenen Repressalien zu leiden. Etwa 500 plastische Werke, 2000 Zeichnungen und 100 Druckgrafiken hinterließ Ernst Barlach. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument "Ernst Barlach".

 
Lokale Referenzen Barlachstraße, Harburg, seit 1947
 
Lebensbeschreibungen Ernst Barlach.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
Zeichner/in: -
Grafiker/in: -
Autor/in: -
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Siegfried Detlev Bendixen  
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Geboren 25. November 1786
Geburtsort Kiel 
Gestorben 1864
Todesort London 
Kurzbiographie

Maler und Grafiker - Portrait-Maler auf Reisen.

Bendixen war vor allem als Landschaftsmaler in der Umgebung von Hamburg tätig. Ihm wird besondere kunsthistorische Bedeutung zugesprochen, weil er sich intensiv mit der Darstellung vorgeschichtlicher Denkmäler beschäftigte. So entstanden von Ihm viele Radierungen von Hünengräbern bei Volksdorf. Er pflegte engen Kontakt mit Johann Wolfgang von Goethe, mit dem er 1824-26 zu Studienzwecken Bildwerke austauschte.

 
Lokale Referenzen
Siegfried Detlev Bendixen wurde am 4. März 1809 von der Loge "Absalom zu den drei Nesseln" zum Freimaurer aufgenommen.
 
Spuren in Hamburg:
- in Barmbek ist seit 1929 der nach ihm benannte Bendixenweg
- Hauptkirche St. Petri: Gemälde "Die Ausgetriebenen" von 1818
- Kirche St. Trinitatis, Altona: Gemälde "St. Ansgar" von 1823

 
Kategorien Kunst
Funktionen
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Meister Bertram  
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Geboren 1340
Geburtsort Minden 
Gestorben 1414
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Meister Bertram gilt als führende Persönlichkeit der norddeutschen Malerei und Holzschnitzerei um 1400. Sein Hauptwerk ist der Hochaltar von St. Petri, der in einzigartiger, ausführlicher Weise Schöpfungszyklus, Sündenfall, Geburt und Opfertod Christi erzählt.  Das sehr umfassende Programm der Darstellung ist für einen Altarretabel ungewöhnlich und erinnert etwa an Kirchenportale, der von Bertram dargestellte Schöpfungszyklus ist für die Tafelmalerei der Zeit ebenso ungewöhnlich und einzigartig. 

Die Ausbildung Meister Bertrams lässt sich nur aufgrund von stilistischen Merkmalen vermuten: So wird angenommen, dass er dem starken böhmischen Einfluss auf seine Malerei wegen möglicherweise in Prag gelernt hat. Auch die zeitgenössische westfälische Malerei übte Einfluss auf sein Schaffen, ebenso wie die französische Buchmalerei. Sicher ist, dass Meister Bertram ab 1367 mehrfach urkundlich in Hamburg erwähnt wird. In diesem Jahr erhielt er gleich mehrere Aufträge vom Rat der Stadt Hamburg. Er sollte eine Marienfigur herstellen, ein Engelsbild im Rathaus restaurieren und ein Wappen für die Tasche eines Ratsboten malen. Ein Hauskauf ist für das Jahr 1371 belegt, ein Jahr später ein Auftrag für einen Leuchter im Rathaus. 1376 wird er als Meister des Maleramtes in Hamburg benannt, 1383 stellt er den monumentalen Hochaltar (früher „Grabower Altar“ genannt) für St. Petri fertig. 1410 ist er zum Ältermann des Maler- und Glaseramts gewählt worden. Ab 1387 werden auch Gehilfen erwähnt, sodass davon auszugehen ist, dass Meister Bertram Leiter einer (größeren) Werkstatt war, welche nicht nur Maler, sondern auch Bildschnitzer beschäftigte.  Inwiefern Bertram selbst auch an den Schnitzereien des Petrialtares beteiligt war, ist umstritten; seine Teilhabe am Schnitzwerk gilt heute aber als wahrscheinlich. 

Der Altarretabel von St. Petri ist das einzige Werk, welches urkundlich erwähnt und erhalten geblieben ist, auf diesem Werk begründen sich auch alle anderen Zuschreibungen. Alfred Lichtwark ist es zu verdanken, dass es sich seit 1903 in der Hamburger Kunsthalle befindet. 

 
Literaturhinweise Meister Bertram_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Emilie Bieber  
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Geboren 26. Oktober 1810
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 05. Mai 1884
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Am 16. September 1852 eröffnete Emilie Bieber in der Großen Bäckerstraße 26 ein daguerreotypisches (photographisches) Atelier, welches sich hoch oben unter dem Dach des Hauses befand. In dieser Frühzeit des Mediums Photographie arbeiteten fast ausschließlich Männer in diesem Metier. Der Beruf der Photographin entwickelte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Emilie Bieber d avancierte zu einer erfolgreichen Portraitphotographin, deren Spezialität handkolorierte Portraits waren. Am 31. Oktober 1872 ernannte Friedrich Karl, Prinz von Preußen sie zu seiner Hofphotographin. Im selben Jahr verlegte die Unverheiratete ihr Atelier in ein repräsentatives fünfstöckiges Haus am Neuen Jungfernstieg 20 und bestimmte ihren Neffen Professor Leonard Bieber (1841–1931) zu ihrem Nachfolger. Er führte das Atelier ab 1885 zu Weltruhm und eröffnete um 1892 eine Filiale in Berlin.

Text: Rita Bake

 
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Fotograf/in: -
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Georg Hermann Friedrich Blohm  
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Geboren 21. Mai 1866
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 27. Juni 1926
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Georg Blohm, Neffe des Werftgründers Hermann Blohm, war der Sohn von Georg Heinrich Blohm, dem Mitbegründer der Firmen G. H. und L. F. Blohm zu Hamburg und Blohm & Co. in Venezuela. Er arbeitete in der Hansestadt seit 1895 mit Eduard Hallier als Rechtsanwalt in eigener Kanzlei und war mit dem Notar Dr. David Friedrich Weber befreundet. Wie dieser war er ein passionierter Graphiksammler. Außerdem besaß er eine umfangreiche Sammlung von Handzeichnungen (u.a. Caspar David Friedrich, Käthe Kollwitz, Paula Modersohn-Becker und Emil Nolde), wobei hier der Schwerpunkt bei hamburgischen Zeichnungen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lag (u.a. Leopold Graf von Kalckreuth, Franz Nölken und Anita Rée). Blohm trat nur selten öffentlich auf und war nach außen hin kaum als Sammler bekannt. 
Literaturhinweise Literatur zu Georg Hermann Blohm.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Kunstsammler/in: -
Rechtsanwalt/in: -
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Hans Bornemann  
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Geboren 1420
Geburtsort  
Gestorben 1473
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hans Bornemann ist als spätmittelalterlicher Tafelmaler bekannt. Ihm werden etwa der Heiligentaler Altar und der Lambertialtar in St. Nicolai, beide in Lüneburg befindlich, zugeschrieben. Hans Bornemann war zunächst in Lüneburg tätig. Es gilt als wahrscheinlich, dass er in den Niederlanden lernte (möglicherweise in Tournai oder Gent), und zudem von der oberrheinischen Malerei seiner Zeit beeinflusst war. Möglicherweise war ein „Kalvarienberg“ sein erstes heute erhaltenes Werk, wobei die Datierung auf um 1440 nicht unumstritten ist. Zwischen 1442 und 1448 illuminierte er den Lüneburger Sachsenspiegel des Brand von Tzerstede. 1444/ 1447 fertigte er den Passionsaltar für das Kloster Heiligental in Lüneburg, der sich stilistisch vor allem an niederländischen Vorbildern orientierte, und auf dem sich mit der Darstellung Lüneburgs im Hintergrund eine der frühesten getreu wiedergegebenen Stadtansichten findet. Kurz danach schuf er den Lambertialtar. Spätestens 1448 lebte er in Hamburg, da er urkundlich als Hausbesitzer erwähnt wurde: Er übernahm das Haus Conrads von Vechta, der ihn möglicherweise auch ausgebildet hatte. Damit wurde er „erbgesessener“ Bürger, was ihn zum Meister des Maleramtes qualifizierte. Am 19. März 1463 mahnte der Hamburger Rat in einem Schreiben an den Lüneburger Rat, Bornemann eine Rente auszuzahlen, welche ihm aufgrund von Arbeiten an der Lüneburger St. Lambertikirche lebenslang zustanden. Er war 1469 an der Gründung der Hamburger Bruderschaft zum heiligen Lukas beteiligt, und stiftete mit anderen Ältermännern den erste Lukasaltar für den Dom, ist also spätestens in diesem Jahre selbst Ältermann des Maleramtes. Sein Sohn ist der bekannte Maler Hinrik Bornemann, weiter hatte Hans Bornemann noch drei Töchter. Kurz vor seinem Tode schuf er 17 Paneele mit Königsbildern (nicht erhalten) für das neue Hamburger Rathaus. Nach seinem Tod 1473 heiratete seine Witwe 1486 den Maler Absolon Stumme, und nach dessen Tod Hinrik Funhof, ebenfalls als Maler tätig.  
Literaturhinweise Hans Bornemann_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Franz Breest  
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Geboren 16. Dezember 1871
Geburtsort Triepkendorf/Mecklenburg 
Gestorben 12. Oktober 1931
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Franz Breests künstlerisches Schaffen ist nur schemenhaft in Worte zu fassen, da ein Großteil seiner Werke nicht erhalten ist. Zum einen wurden viele von ihnen durch die 1943 auf Hamburg niederfallenden Bomben zerstört. Zum anderen vernichtete er mehrfach in seinem Leben seine bisher geschaffenen Kunstwerke selbst. Aus dem erhaltenen Bestand zeichnet sich das Bild eines Künstlers ab, dessen Entwicklung langsam voranschritt und dessen Stil von mehreren Umbrüchen durchsetzt war. Nach seinem Tod hinterließ der begabte Zeichner und Karikaturist neben den Gemälden ein qualitätvolles grafisches Werk im Holzschnitt.  
Lokale Referenzen Werke von Franz Breest befinden sich in der Hamburger Kunsthalle.  
Lebensbeschreibungen Franz Breest.pdf
Literaturhinweise Franz Breest.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
Lehrer/in: -
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Professor Klaus Peter Brehmer  
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Geboren 12. September 1938
Geburtsort Berlin 
Gestorben 16. Dezember 1997
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Klaus Peter Brehmers Oeuvre zeichnet sich durch eine unverkennbare Heterogenität aus, in welchem aber die Visualisierung gesellschaftlicher Entwicklungen und politischer Tendenzen die Konstante bildete. Bereits in den 60er Jahren setzte er sich mit den Inhalten und der Ästhetik der Werbe- und Medienbilder auseinander und entwickelte parallel zur amerikanischen Pop-Art eine Formsprache, welche die Phänomene der kapitalistisch orientierten Gesellschaft abbildete. Diesen Rahmen erweiterte er schnell um abstraktere Motive und reale Objekte wie architektonische, technische und organische Elemente. Für diese vorwiegend graphischen Arbeiten verwendete er fotomechanische Reproduktionstechniken, wie den Klischeedruck, Siebdruck und Offsetdruck. Zu den in den 60er Jahren entstandenen Werken gehörten auch eine Briefmarkenserie, in der er die Motive veränderte und um eigene Entwürfe ergänzte, sowie Aufsteller und Schachteln, die er als „gefaltete Objekte“ bezeichnete.

In den 1970er Jahren stellte Klaus Peter Brehmer neue Werkgruppen her, die auf einer kritischen Auseinandersetzung mit Demografien und Soziografien zur basierten. Um seine Idee, abstrakte Entitäten in diagrammatische Arbeiten umzusetzen, bediente er sich einerseits der Deutung und Bedeutung von Farbe als Symbol und verwendete andererseits Farbmuster, Landkarten und Statistiken. Jedoch fokussierte er sich nicht ausschließlich auf gesellschaftliche Analysen, sondern veranschaulichte auch Abstrakta des menschlichen Körpers.

Seine Arbeiten wurden später der Richtung „Kapitalistischer Realismus“ zugerechnet, zu dessen weiteren Vertretern Konrad Lueg, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Wolf Vostell zählen. Der Name dieser Richtung bezog sich auf eine Gemeinschaftsausstellung, die 1963 in Düsseldorf stattgefunden hatte und in der Kunstwerke all dieser Künstler gezeigt worden waren. Klaus Peter Brehmer beschränkte sich nicht nur auf druckgraphische Arbeiten; des Weiteren malte er ab den 80er Jahren Bilder und produzierte bereits ab Ende der 60er Jahre Filme, wie zum Beispiel den Film „Walkings“. Zudem beschäftigte er sich mit der Verbindung zwischen Bildern und Musik indem er Musik in Bilder und vice versa Bilder in Musik umsetzte.

 
Lokale Referenzen Werke von Klaus Peter Brehmer befinden sich in der Hamburger Kunsthalle.  
Lebensbeschreibungen Klaus Peter Brehmer.pdf
Literaturhinweise Klaus Peter Brehmer.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Grafiker/in: -
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Helene Cramer  
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Geboren 13. Dezember 1844
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 14. April 1916
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Erst nach dem Tod ihres Vaters, des vermögenden Kaufmanns Cesar Cramer, konnten sich die beiden Schwestern Helene und Molly Cramer ihren Lebenstraum erfüllen und als Malerinnen arbeiten, denn der Vater war stets gegen diesen Beruf gewesen. So begannen die Schwestern 1883, ein Jahr nach dem Tod des Vaters, mit ihrer Ausbildung. Damals war Helene bereits 39 Jahre alt.
Helene lernte in Hamburg bei Carl Oesterley - ein in Hamburgs gutbürgerlichen Kreisen geschätzter Landschaftsmaler - und bei Carl Rodeck, der bekannt war für seine Darstellungen von Hafen und Stadt. Ab 1886 begann Helene Cramer ihre Bilder in ganz Deutschland und im Ausland auszustellen und setzte ihre Studien 1887 in Den Haag bei Marguerite Roosenboom fort, die damals die bedeutendste holländische Blumenmalerin war. Um 1890 ging Helene mit ihrer Schwester Molly nach Antwerpen und lernte bei Eugène Joors Blumenstillleben unter Einfluss der alten holländischen Schule.
Helene Cramer zeigte in ihren späteren Werken auch impressionistische Tendenzen.
Der Hamburger Kunstverein verloste 1900 Helene Cramers Bild „Rosen“, und ihr Werk „Primeln“ kam 1911 in die Weihnachtsverlosung des Hamburger Kunstvereins.


 
Lokale Referenzen Ihr Grabstein steht im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof
 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Molly Cramer  
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Geboren 25. Juni 1852
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 18. Januar 1936
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Molly Cramer war eine national und auch international  – durch Ausstellungen in Chicago, Moskau, Budapest, London – zu Ansehen gekommene Malerin. Zusammen mit ihrer Schwester Helene war sie vor allem als Stillebenmalerin bekannt geworden (Blumen, Früchte, Interieurs), sie malte aber auch zahlreiche Landschaften und Bildnisse. Zunächst war sie dabei geprägt von der altholländischen Tradition, später wurde sie aber auch stark vom Impressionismus beeinflusst.

Molly Cramer stammte aus einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, und entschloss sich erst relativ spät, sich mit der Malerei zu befassen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Helene (1844-1916) nahm sie zunächst Zeichenunterricht bei Theobald Riefesell, später Unterricht in der Malerei bei Carl Rodeck. Molly Cramer lernte zudem bei Hinrich Wrage, Helene bei Carl Oesterley. Während Helene nach Den Haag ging, um ihre Ausbildung zu vervollständigen, tat Molly dies beim Antwerpener Stillebenmaler Eugène Joors, den sie auch in den folgenden Jahren immer wieder besuchte. Beide Schwestern hatten mittlerweile mit ihrer Malerei Erfolg: Alfred Lichtwark kaufte mehrere ihrer Werke für die Hamburger Kunsthalle, und führte sie 1894 auch in den Kreis junger Hamburger Künstler ein (Ernst Eitner, Arthur Illies, Paul Kayser), der sich 1897 zum Hamburgischen Künstlerclub zusammenfinden sollte. Regelmäßig traf man sich im Haus der beiden Schwestern, welche die Künstler auch durch Bilderankäufe und teilweise auch durch die Finanzierung von Studienreisen förderten. Offizielle Mitglieder der Künstlerclubs wurden aber weder Molly noch Helene, obwohl sie oft an den Ausstellungen des Vereins teilnahmen. Bis ins hohe Alter war Molly Cramer künstlerisch tätig, und lebte noch zwanzig Jahre, nachdem Helene 1916 gestorben war. Allerdings hatte sie in der letzten Lebensphase unter Geldnot zu leiden, sodass sie viele von ihren eigenen und gesammelte Werke von befreundeten Künstlern veräußern musste.

 
Lokale Referenzen Ihr Grabstein steht im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof 
Literaturhinweise Molly Cramer_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Professor Carl Otto Czeschka  
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Geboren 22. Oktober 1878
Geburtsort Wien 
Gestorben 30. Juli 1960
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Das sehr umfangreiche und vielfältige Werk, das Otto Czeschka hinterließ, umfasst sowohl graphische als auch plastische Arbeiten sowie Entwürfe für Dekorationen und Schriften. Bereits im Alter von elf Jahren hielt sich der aus Österreich stammende Künstler häufig in der Bibliothek des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien auf. Später entwickelte er eine dem Wiener Jugendstil zugeordnete Bild- und Formsprache, die zum Teil abstraktere, flächigere Züge trägt als diejenige von Gustav Klimt. In Hamburg vermittelte er an der Kunstgewerbeschule die Impulse des strengen Jugendstils Wiener Prägung und besonders seine freikünstlerischen Arbeiten der Jahre 1897 bis 1914 und 1940 bis 1955 waren dem Wiener Jugendstil in großer Präzision und Schärfe der Beobachtungen verbunden. Zu seinen bekannteren Entwurfsarbeiten zählen die Schrift „Olympia-Antiqua“ für die Hamburger Schriftgießerei Genzsch und Heyse, die 1914 als „Czeschka-Antiqua“ erschien, sowie der Titel der Wochenzeitung DIE ZEIT.

 

 
Lokale Referenzen Die Vorlagen (Kartons), die Carl Otto Czeschka für die großen Glasfenster anfertigte, sind weitgehend erhalten und befinden sich im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Des Weiteren befinden sich dort die Vorlage für den Gobelin „Tausendundeine Nacht“ mit über 110 Farbschattierungen sowie der von Carl Otto Czeschka für Sigmund Gildemeister entworfene silberne Deckenleuter. Auch die Glasfenster im Treppenhaus der heutigen Hochschule für bildende Künste konnten durch den rechtzeitigen Ausbau vor der Bombardierung Hamburgs gerettet werden und wurden später wieder eingebaut.  
Lebensbeschreibungen CzeschkaCarlOtto.Biografie.pdf
Literaturhinweise CzeschkaCarlOtto.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Kunst
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Lehrer/in: -
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Hanne Darboven  
Abbildung
Geboren 29. April 1941
Geburtsort München 
Gestorben 09. März 2009
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hanne Darboven war eine bedeutende Konzeptkünstlerin. Ihr ging es um das Verarbeiten, Sammeln und „Nutzbarmachen“ von Informationen, wobei ihr besonderes Augenmerk vor allem im späten Werk auf der Kulturgeschichte lag. Dabei folgte sie strengen Konzepten, etwa der Bildung von Quersummen von Daten, die sie als Verlauf darstellte. Neben handgeschriebenen Zetteln nutzte auch das Buch als Medium für ihr Werk. Hanne Darboven wurde als Tochter einer Hamburger Kaufmannsfamilie in München geboren, verbrachte ihre Kindheit und Schulzeit jedoch in Hamburg. Sie begann 1962 ein Kunststudium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Willem Grimm, Kai Sudeck, Theo Garve, später auch bei Almir Mavignier. In dieser Zeit wurde sie stark von den Ideen und Ansätzen der Gruppe Zero geprägt. 1966 beschloss sie, nach New York zu gehen, wo sie anfangs sehr isoliert lebte, dann aber Freundschaften zu den Sol LeWitt und Carl Andre, Vertreter der Minimal Art, schloss, die sie ebenso nachhaltig beeinflussen sollten. LeWitt vermittelte ihr auch erste Kontakte zu Galeristen in New York. Hier begann sie, auf Millimeterpapier serielle „Zahlenzeichnungen“ zu erschaffen, wobei sie etwa die Kalenderdaten mit einbezog und andere Daten verrechnete. 1967 erfolgte eine Ausstellung im Lannis Museum of Normal Art in New York. Ein Jahr später kehrte sie nach Hamburg zurück – ihr Vater war gerade verstorben – und richtete sich ein Atelier in ihrem Elternhaus ein. Neben Zahlen bezog sie nun auch Text mit in den Werkprozess ein. Ab 1975 begann sie mit einem ihrer Hauptwerke, der „Schreibzeit“: 3300 DIN A4 -Seiten füllte sie bis 1980 mit Zahlen, Zitaten, Zeitungsberichten, auch mit Collagen. Um 1979 entstanden auch Partituren, welche darauf beruhten, die Zahlen in Noten umzuwandeln. Ab den 1980er Jahren erhielt sie zahlreiche Ehrungen für ihr Werk: 1986 wurde sie mit dem Edwin-Scharff-Preis ausgezeichnet, 1994 erhielt sie den Lichtwark-Preis, 1995 den Internationalen Preis des Landes Baden-Württemberg für bildende Kunst. Im Jahr 2000 erhielt Hanne Darboven eine Ehrenprofessur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.  
Literaturhinweise Hanne Darboven_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
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Willy Davidson  
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Geboren 13. Februar 1890
Geburtsort Bromberg 
Gestorben 04. Februar 1933
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Von Willy Davidson sind weder viele Werke noch eine umfangreiche Dokumentation seines Lebens erhalten geblieben. Dies ist die Folge davon, dass er selbst kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten starb und seine Familienmitglieder innerhalb der NS-Diktatur umgebracht worden sind. Aus den erhalten gebliebenen Kunstwerken geht hervor, dass sich Willy Davidson dem Festhalten von Szenen des großstädtischen Lebens als auch den vom Menschen veränderten Landschaften widmete. Oft datierte er seine Arbeiten jedoch nicht, sodass es unmöglich ist, sie in einzelne Werkphasen zu unterteilen. Eine mögliche zeitliche Rekonstruktion seines künstlerischen Schaffens könnte allerdings wie folgt aussehen: Anfang der 1910er Jahren malte er vor allem Landschaften der Länder, in denen er im 1. Weltkrieg eingesetzt worden war. Nach dem Vorbild Vincent van Goghs, Francisco de Goyas und Ludwig Meidners stellte er diese Landschaften als verödete Orte und schmutzige Fabrikzentren dar. Die in diesen Bildern gezeigten Menschen sind maskenhafte Statisten, die vereinzelt vor Vorstadt-Kasernen und qualmenden Schloten posieren. Neben diesen Landschaften malte er auch Hamburg-Ansichten, die Hafenkais, Kaschemmen und die das Nachtleben der Gesellschaft zeigten. Ende der 1910er Jahre wendete er sich italienischen Landschaften zu, die er in einem altmeisterlichen Kolorit wiedergab. In vielen seiner Bilder herrschte eine melancholische Stimmung, die durch die Farbigkeit zum Ausdruck gelangte. Anfang der 1920er Jahre fertigte er expressionistische Holzschnitte sowie Lithographie-Folgen an, außerdem war er als Bühnenbildner für die szenische Gestaltung zuständig.  
Lokale Referenzen Kunstwerke von Willy Davidson befinden sich in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, des Museums für Kunst und Gewerbe sowie der Hamburger Sparkasse und des NRD.  
Lebensbeschreibungen Willy Davidson.pdf
Literaturhinweise Willy Davidson.pdf
Kategorien Kunst
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Hermann de Boor  
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Geboren 12. Dezember 1848
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 30. November 1889
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hermann de Boor, geb. 12.12.1848 in Hamburg, gest. 30.11.1889 ebd., Sohn des Hamburger Juristen Claus de Boor und der Kaufmannstochter Amalie Siemers. Künstlerische Ausbildung bei Wilhelm Camphausen in Düsseldorf, in dessen Nachfolge ausschließlich als Schlachtenmaler tätig, zunächst in Düsseldorf, seit 1880 in Hamburg, mit ausgedehnten Reisen zu den Schlachtfeldern der Napoleonischen Kriege von 1813-1815 und des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Heirat 1888 mit der Malerin Julie Unna, verw. Ploos van Amstel. 
Kategorien Kunst
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Balthasar Denner  
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Geboren 15. November 1685
Geburtsort Altona 
Gestorben 14. April 1749
Todesort Rostock 
Kurzbiographie

Balthasar Denner ist vor allem als Porträt- und Bildnismaler des Barock bekannt. Er führte dabei nur die Köpfe aus, andere Bildelemente wie Landschaft, Kleidung, Hintergrund wurden von anderen Künstlern (teilweise auch von seinen Kindern, die ebenfalls malten) ergänzt. Seine exakte Malweise trugen zu seinem Spitznamen „Porendenner“ bei, womit er sich vor allem der holländischen Tradition der so genannten „Feinmalerei“ anschloss.

Im Jahre 1658 wurde Balthasar Denner in Altona geboren. Sein Vater Jakob Denner arbeitete als Blaufärber, war aber auch als mennonitischer Prediger im damals dänischen und religionsfreien Altona tätig. Als Balthasar Denner in seiner Kindheit einen Unfall hatte, beschäftigte er sich fortan mit dem Zeichnen und wurde später in Hamburg von Franz von Amama, einem holländischen Maler, unterrichtet, sowie für kurze Zeit auch in der Ölmalerei in Danzig, als sein Vater dort als Prediger tätig war. 1701 bis 1707 jedoch lernte er auf Wunsch seiner Eltern den Beruf des Kaufmanns im Unternehmen seines Onkels in Hamburg. Ab 1707 wurde Denner, nun 22 Jahre alt, an der Preußischen Akademie der Künste aufgenommen. Im Jahr 1712 heiratete er Esther Winter. Durch die guten Beziehungen seines Vaters zum holsteinischen Adel erhielt er, ebenfalls 1712, den wichtigen Auftrag, die Familie von Herzog Christian August von Schleswig-Holstein-Gottorf zu porträtieren; fortan galt Denner als begehrter Porträtmaler und reiste zu den zahlreichen Aufträgen zu verschiedenen Fürstenhöfen, zunächst 1717 nach Kopenhagen und Husum, um den dänischen König zu malen, 1720 nach Wolfenbüttel, wo er die Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel porträtierte. In Hannover malte er englische Hofdamen und Herren des Hofes, worauf er ab 1720 für sieben Jahre gemeinsam mit seiner Familie in London lebte und arbeitete. Ab 1728 blieb er zunächst in Deutschland und war den Höfen von Braunschweig, Dresden, Berlin und Wolfenbüttel beschäftigt. Für drei Jahre lebte er in Amsterdam. 1740 war Denner wieder in Hamburg, wo zwei Bildnisse des Herzogs von Holstein-Gottorf entstanden. Zuletzt beschäftigte ihn der Hof von Mecklenburg-Schwerin, wodurch er die letzten Lebensjahre in Schwerin und in Rostock verbrachte, wo er 1749 verstarb. Trotz seiner ausgedehnten Reistätigkeit blieb er Hamburg stets verbunden und porträtierte zahlreiche Hamburger Bürger, wie etwa den befreundeten Ratsherren und Dichter Barthold Hinrich Brockes mit seinen drei Kindern. 

 
Lokale Referenzen Dennerstraße, Barmbek-Nord, seit 1929
 
Literaturhinweise Balthasar Denner_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
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Reinhard Drenkhahn  
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Geboren 09. Februar 1926
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 26. März 1959
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Reinhard Drenkhahn gilt als einer der Wegbereiter der informellen Malerei in Hamburg. Thematisch entstanden in seinen frühen, noch expressionistisch geprägten Werken vor allem Landschaften, oft Strände, Porträts und Figurenbilder, später näherte er sich der abstrakten Kunst. Konzentrierte er sich anfangs noch auf Kompositionen, beschäftigten ihn später oft einzelne Gegenstände, die er in verschiedensten Variationen in meist toniger Farbigkeit zu erfassen suchte, wie die bekannten „Ofensteine“. 

Reinhard Drenkhahn absolvierte zunächst eine Lehre als Polsterer und Dekorateur. Nach Abschluss der Ausbildung studierte er ein Jahr Innenarchitektur, wurde aber 1944 eingezogen und nach Ende des Krieges in der Schweiz interniert. Zurück in Hamburg, setzte er sein Studium fort und schloss es 1947 erfolgreich ab. Noch im selben Jahr besuchte er die Landeskunstschule Hamburg und wurde Schüler von Willem Grimm und Karl Kaschak, kurze Zeit lernte er auch bei Arnold Fiedler am „Baukreis“. Gemeinsam mit Kai Sudeck baute er sich ein Atelier aus. In den 1950er Jahren folgten zahlreiche Reisen: 1951 nach Paris, wo ihn vor allem die Kunst des Informel stark beeindruckte, 1953 nach Ischia, 1954 nach Ibiza, 1956 nach Amsterdam, 1957 nach Spanien. 1953 vernichtete er alle seine bis dato entstandenen Arbeiten. Eine erste Einzelausstellung erfolgte 1956 in der Hamburger Kunsthalle, ein Stipendium ermöglichte ihm 1958, ein weiteres Atelier auf St. Pauli einzurichten. Wohl auch durch die befreundeten Künstler Horst Janssen und Paul Wunderlich setzte er sich mit den Techniken der Radierung und Lithografie auseinander. 1959 besuchte er noch Amsterdam und Paris, um eine geplante Ausstellung vorzubereiten. Er hatte sich als Künstler fest etabliert, öffentliche Aufträge und zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland belegten seinen Erfolg, dennoch setzte er seiner vielversprechenden Karriere durch seinen Freitod 1959 ein Ende. Trotz der Vernichtung vieler seiner Werke hinterließ er ein recht umfangreiches Œuvre von rund 500 Gemälden, Grafiken und Zeichnungen.

 
Literaturhinweise Reinhard Drenkhahn_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
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Maler/in: -
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Professor Harald Duwe  
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Geboren 28. Januar 1926
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 15. Juli 1984
Todesort Tremsbüttel/Schleswig-Holstein 
Kurzbiographie Harald Duwes Oeuvre ist von sehr polaren Positionen geprägt. Zum einen malte er während seines Studiums bei Willem Grimm Landschafts- und figürliche Studien, die sich durch eine frisch und starke Farbwahl auszeichneten und stilistisch an Pierre Bonnard erinnerten. Zum anderen entwickelte er später einen kritisch harten Realismus, der sich mit Nationalsozialismus, Krieg und Gewalt, aber auch mit Themen der Gegenwart auseinandersetzte. Zu letzteren zählte sowohl das deutsche Freizeitverhalten, als auch Gegenwartsprobleme wie Umweltzerstörung und Industrie. Er scheute dafür auch nicht vor hässlichen, aggressiven Motiven zurück. Parallel zu dieser Tendenz fertigte er im Auftrag Portraits von Kindern, Professoren und Bürgermeistern an.  
Lokale Referenzen Kunstwerke von Harald Duwe befinden sich in der Hamburger Kunsthalle, dem Altonaer Museum und dem Museum für hamburgische Geschichte. Des Weiteren befinden sich folgende Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum: "Alt Wandsbek" (1954) Hamburg Rathaus, 1. Stock, "Turner" (1956) Schule Griesstraße 101,  "Keramik-Relief" (1957) Schule Zeughausmarkt 32, "Wandgestaltungen" (1960) Schule Minenstraße und "Land-Stadt" (1963) Schule Karlshöhe.  
Lebensbeschreibungen Harald Duwe.pdf
Literaturhinweise Harald Duwe.pdf
Kategorien Kunst
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Julius von Ehren  
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Geboren 23. August 1864
Geburtsort Altona 
Gestorben 08. November 1944
Todesort Hamburg-Bahrenfeld 
Kurzbiographie Auf Ausflügen in den Niederelberaum sammelte Julius von Ehren die Inspiration für seine Bilder der Landschaft und des bäuerlichen Lebens. Anders als viele seiner Malerkollegen skizzierte er nicht nur das Motiv vor Ort, um es später in einem Atelier auf die Leinwand zu übertragen, sondern stellte bereits dort die fertigen Bilder her. Des Weiteren malte er Stillleben und Bildnisse, sein Lieblingsmotiv stellten allerdings Enten dar. Die Farben, die er für seine Bilder verwendete, waren sehr kräftig und sein Malstil impressionistisch. Diese Kombination führte dazu, dass er zunächst von der etablierten Hamburger Kunstszene abgelehnt wurde. Trotz seiner Mitgliedschaft in mehreren Künstlerverbänden und der gewonnenen Goldmedaille der Deutschen Kunstausstellung in Dresden 1899, gelang es ihm nicht, seine Bilder zu verkaufen. Ab 1910 stellte er nur noch sporadisch aus und Alfred Lichtwark bemühte sich, ihn zu unterstützten. 
Lokale Referenzen Werke von Julius von Ehren befinden sich in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, des Altonaer Museum, des Museums für Hamburgische Geschichte, des Museums für Kunst und Gewerbe und der Hamburger Sparkasse.  
Lebensbeschreibungen Julius von Ehren.pdf
Literaturhinweise Julius von Ehren.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Grafiker/in: -
Maler/in: -
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Friedrich Einhoff  
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Geboren 20. Juli 1936
Geburtsort Magdeburg 
Gestorben 15. August 1988
Todesort Soltau 
Kurzbiographie In Friedrich Einhoffs Kunstwerken war das Abbild des Menschen zentral, welches er in Einzelfiguren oder auch Figurengruppen auf der Leinwand festhielt. Jedoch versuchte er nicht, die Menschen als Individuen darzustellen, sondern bemühte sich vielmehr um eine allgemeine Erfassung des Menschen. Denn an Stelle von persönlicher Merkmalen sind Friedrich Einhoffs Figuren mit konventionellen Kleidern versehen und führen statische Bewegungen aus. Auch besteht für den Betrachter keine Möglichkeit zur Kommunikation, sodass die Figuren zu stummen Erinnerungen der menschlichen Existenz werden. Diese typisierten Figuren überträgt Friedrich Einhoff mittels Kohle, Blei- und Bundstiften sowie Gouache Farben auf grundiertes Papier oder eine präparierte Leinwand. Zur Vollendung seiner Werke verwischt er die Farben, damit eine malerische Wirkung entsteht. In den 80er Jahren treten die Figuren in Gruppierungen in Friedrich Einhoffs Kunstwerken auf und verbildlichen die Einbindung des Einzelnen in die Strukturen und Zwänge einer Gemeinschaft. Im Laufe der Zeit werden die Bilder farbintensiver und die Hintergründe heller. Was jedoch als Beschreibung zunächst freundlich klingt, wirkt in seinen Bildern aufgrund seiner Maltechnik und dem Einsatz von Schatten bedrohlich.  
Lokale Referenzen Kunstwerke von Friedrich Einhoff befinden sich in der Sammlung der Hamburg Kunsthalle.  
Lebensbeschreibungen Friedrich Einhoff.pdf
Literaturhinweise Friedrich Einhoff.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Ernst Eitner  
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Geboren 30. August 1867
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 28. August 1955
Todesort Hummelsbüttel 
Kurzbiographie Ernst Eitner, geb. 30.08.1867 in Hamburg, gest. 28.08.1955 in Hummelsbüttel. Nach Besuch der Kunstgewerbeschule in Hamburg 1887-1890 Studium an der Akademie in Karlsruhe, 1891 in Düsseldorf und 1892 in Antwerpen. Seitdem in Hamburg als Maler ansässig. 1894-1909 Lehrer an der Malschule Valeska Röver; Gründungsmitglied des hamburgischen Künstlerclubs von 1897. Zahlreiche Studienreisen nach Frankreich, Norwegen, Italien und England. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
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Arnold Fiedler  
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Geboren 01. März 1900
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 06. März 1985
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Bekannt wurde Arnold Fiedler besonders durch seine Holz– und Linolschnitte, die vor allem  Eindrücke der Großstadt Hamburg zeigen: Bilder vom Hafen, dem Hamburger Dom, und St. Pauli. Diese Motive bevorzugte er auch in der Malerei, bevor er sich ab den späten 1940er Jahren auch der abstrakten Kunst zuwendete. Fiedler bereitete, vor allem auch durch seinen engen Bezug zur Stadt Paris, in Hamburg den Weg zur gegenstandslosen Kunst, etwa zum Informel. 

Er begann sein Studium an der Kunstgewerbeschule Hamburg bei Arthur Illies und Julius Wohlers. Besonders beschäftigte er sich hier mit dem Lithografieren und Zeichnen. Nach seiner Einberufung 1918 fertigte er Instruktionsplakate. Um sich – vor allem in der Malerei – weiterzuentwickeln, setzte er nach Kriegsende seine Ausbildung in München bei dem Expressionisten Hans Hofmann fort. 1929 kehrte er zurück nach Hamburg, konzentrierte sich fortan aber auf das Gebiet der Grafik. 1930 konnte er Paris besuchen. Die Hamburger Kunsthalle erwarb einige seiner Blätter, 1932 wurde er Mitglied der Hamburgischen Sezession, mit der er auch zuvor schon ausgestellt hatte. Obwohl er auch Aufträge erhielt (etwa durch Fritz Schumacher), war er vor allem in den 1930er Jahren auf finanzielle Unterstützung, etwa der Künstlernothilfe und der Amsinck-Stiftung, angewiesen.   Dennoch konnte er auch zu Studienzwecken reisen, etwa 1932 und 1934 nach Italien, und 1933 (mit Fritz Kronenberg und Kurt Löwengard) an die Nordsee, 1937 nach Jugoslawien. Bei der Aktion „Entartete Kunst“ wurden in der Hamburger Kunsthalle im Jahr 1937 sechzehn seiner Arbeiten beschlagnahmt. Fiedler entschloss sich so zur Emigration, und ging nach Paris, wo er jedoch eingezogen wurde und 1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet. Zwei Jahre später konnte er nach Hamburg zurückkehren, wo er mit Zeichenunterricht sein Geld verdiente; ab 1947 leitete er schließlich die „Werkstättengemeinschaft und Lehranstalt für alle Künste“, auch bekannt als „Baukreis“, bis zum Ende des Projektes 1951. Reinhard Drenkhahn gehörte hier zu seinen Schülern.  1956 wurde Arnold Fiedler mit dem Edwin-Scharff-Preis geehrt, zwei mal (1958 und 1967) war er als Ehrengast der Villa Massimo in Rom. 1959 – 1969 verbrachte Arnold Fiedler nur die Winter in Hamburg, die restliche Zeit lebte er in Paris. Durch diesen ständigen kulturellen Austausch konnte er der Hamburger Kunstszene wichtige Impulse liefern. 


 
Literaturhinweise Arnold Fiedler_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
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Professor Otto Fischer-Trachau  
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Geboren 15. August 1878
Geburtsort Trachau bei Dresden  
Gestorben 13. Juli 1958
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Otto Fischer-Trachau war zwischen 1909 und 1926 nicht nur als Maler und Zeichner, sondern vorwiegend als Raumgestalter in Hamburg tätig. In diesem Zeitraum hatte er dekorative Malereien, Glasfenster und Mosaike für die Innenräume zahlreicher staatlicher und kirchlicher Bauwerke entworfen. Er war jedoch überregional bekannt und malte private wie auch städtische Gebäude in Berlin, Rendsburg, Bochum und vielen weiteren Städten aus. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges stellte Otto Fischer-Trachau Kriegerehrungen her, die durch einen monumental dynamischen Realismus geprägt waren. Ab diesem Zeitpunkt war sein Malstil gewissen Wandlungen unterzogen; waren seine Bilder um 1920 noch expressionistisch-kubistisch, wirken sie in der Mitte der 1920er Jahre eher tektonisch und kühl-neusachlich. Mit seinem Eintritt in die Hamburger Sezession wurde er zu einem Vertreter des innerhalb der Künstlergruppe und von Eduard Bargeehr geprägten Stils. Zwischen 1933 und 1945 widmete er sich NS-Thematiken und entwarf militärische Wandbilder für Kasernen. Seine expressionistischen Arbeiten in öffentlichen Gebäuden waren derweil entfernt worden. 
Lokale Referenzen Kunstwerke von Otto Fischer-Trachau befinden sich in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle, der Hamburger Sparkasse und des Stade Museums.  
Lebensbeschreibungen Otto Fischer-Trachau.pdf
Literaturhinweise Otto Fischer-Trachau.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Architekt/in: -
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Fritz Fleer  
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Geboren 21. November 1921
Geburtsort Berlin 
Gestorben 06. Juni 1997
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Der Bildhauer Fritz Fleer arbeitete hauptsächlich in Bronze und Stein. Seine Aktfiguren wirken einfach und doch grazil. Die Physiognomie (vor allem der männlichen Akte) ist geprägt von der langen, schmalen Nasenform und den vorgewölbten Augenlidern. Meist sind seine Figuren frontal ausgerichtet.  Als Motive wählte er gerne religiöse und mythologische Themen, wobei – gerade zu Beginn seines Schaffens – die Aktfiguren überwiegen. Später beschäftigen ihn auch Porträts und Reliefs, letztere wählt Fleer vor allem gern für biblische Themen. 

Seine Auftragsarbeiten prägen bis heute das Hamburger Stadtbild: in der Zeit von 1951 bis 1993 erhielt er von der Stadt über 100 Aufträge für Skulpturen, alleine 17 Aufträge erhält er von der SAGA.

Schon früh interessierte sich Fritz Fleer für die Kunst und speziell für die Bildhauerei. Sein Zeichenlehrer begeistert ihn für Ernst Barlach, und seine frühen Werke spiegeln diese Begeisterung deutlich. 1940 legte Fritz Fleer sein Abitur ab, in der folgenden Zeit wurde er zum Arbeits- und Wehrdienst eingezogen. Bei Kriegsende ist er als Soldat in Norwegen. Schon 1946 begann er ein Studium an der Landeskunstschule Hamburg: er lernte hauptsächlich bei Edwin Scharff, der bald Hans Martin Ruwoldt ablöste. Scharff sollte Fritz Fleer nachhaltig prägen und ihn zu einem Stil führen, der ebenso unverkennbar wie gradlinig und durch die Jahrzehnte konstant war. Angeregt durch Gerhard Marcks richtete Fleer zusammen mit seinen Kommilitonen an der Landeskunstschule eine Bronzegießerei ein, die auch Scharff, Ruwoldt und andere Lehrer und Kollegen nutzten. Das hier erworbene technische Wissen kam Fleer für sein späteres Werk zugute. Schon früh stellt er seine Werke auch aus, bald kauft auch die Hamburger Kunsthalle eine erste Plastik von Fleer, und Aufträge für die Stadt folgten (etwa 1953 die Gestaltung des Altarraumes der Christopherus-Kirche Hummelsbüttel, 1954 ein Terrakottarelief für die Schule Bahrenfelder Straße, 1957 der „Große Speerträger“ für die Grindelhichhäuser), bald auch nicht mehr nur aus Hamburg, sondern aus ganz Deutschland. 1966 erhielt er den Edwin-Scharff Preis.

 
Lokale Referenzen

Hamburg, Kennedybrücke, Junge mit Möwe

Hamburg, Grindelhochhäuser, Großer Speerträger

Hamburg, Eimsbüttel, Bethlehem-Kirche, vier Bronzetüren

Hamburg, Universität Hamburg, Pädagogisches Institut, Christopherus

Hamburg, Hauptkirche St. Katharinen, Bronzetüren

Hamburg, U-Bahnhof Rauhes Haus, Großer Stehender

Hamburg, St. Petri, Statue Dietrich Bonhoeffer


 
Literaturhinweise Fritz Fleer_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
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Ernst (August) Flege  
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Geboren 17. Oktober 1898
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 25. Mai 1965
Todesort Holm 
Kurzbiographie Zufolge der Beschreibung seiner Kinder war Ernst Flege ein intensiver Kunstschaffender, der ständig am Malen war. In seinem Oeuvre reihen sich Porträtarbeiten an Stillleben und Interieurs, aber auch Ansichten der Hamburger Umgebung sowie Darstellungen der Hamburger Innenstadt sind darin vertreten. Seine Bilder fertigte er vorwiegend in der freien Natur an und benutzte als Träger für diese meist ungrundierte Pappe oder Sperrholz. Gezeigt werden triviale und alltägliche Motive, die meist düster wirken und die vergangene Welt voll Armut wiederspiegeln. Gleichzeitig sind Ernst Fleges Kunstwerke sind durch eine starke Lebendigkeit geprägt, die durch wuchtige, kreuz und quer gesetzte Pinselstriche zum Ausdruck gelangt. Die Farben seiner Bilder waren meist in subtilen Tonwerten gehalten, mittels derer er eine kultivierte Farbgebung erzeugte. Sein Stil entwickelte sich in der Auseinandersetzung mit der impressionistischen Tradition der Hamburger Schule und einem expressionistischen Realismus. Die großformatigen, nach dem 1. Weltkrieg angefertigten Bilder vernichtete er um 1920. Die Kunstwerke seiner späteren Schaffensphase sind zunehmend stark abstrahiert und formal aufgelöst. 1939 erkrankte Ernst Flege an Multipler Sklerose, was zunächst sein intensives Arbeiten zwar unterbrach, jedoch nicht vollkommen unmöglich machte. Nach dem 2. Weltkrieg setzte eine Verschlimmerung seines Gesundheitszustandes ein, wodurch er wenige Jahre später nicht mehr malen konnte.  
Lokale Referenzen Kunstwerke von Ernst Flege befinden sich in der Sammlung Hamburger Kunsthalle, Hamburger Kulturbehörde und der HSH Nordbank.  
Lebensbeschreibungen Ernst Flege.pdf
Literaturhinweise Ernst Flege.pdf
Kategorien Kunst
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Fritz Flinte  
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Geboren 20. Mai 1876
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 29. August 1963
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Fritz Flinte konzentrierte sich künstlerisch auf wenige Sujets, größtenteils sind Stilleben erhalten, sowie Selbstporträts und (in weit geringerer Zahl) Landschaftsbilder. Ab den 1930er Jahren entstanden dabei vor allem Variationen des sog. „Flinte-Tisches“: ein Tisch wird in verschiedensten Ausschnitten, meist mit Krügen, Obst und Handtuch, gezeigt. Etwa ab 1950 entstehen zudem Stilleben mit Totenköpfen. Kennzeichnend sind vor allem der pastose Farbauftrag, breite Pinselstriche und ein oft starker hell-dunkel-Kontrast. Als Einfluss auf seine Arbeit sind vor allem Paul Cézanne und Edvard Munch zu nennen.

Fritz Flinte absolvierte nach der mittleren Reife 1893 eine Ausbildung als Drechsler bei seinem Vater, einem Kunstschnitzer. Schon während seiner Ausbildung erhielt er aber auch Zeichenunterricht und besuchte schließlich von 1896-1898 die Kunstgewerbeschule Hamburg. Er brach das Studium aber mit dem Entschluss, als freier Künstler arbeiten zu wollen, ab. Durch die Vermittlung Alfred Lichtwarks erhielt Flinte ab 1901 ein Stipendium an der Stuttgarter Kunstakademie, 1905 kehrt er nach dem Abschuss nach Hamburg zurück. 1911 findet eine erste, von den Kritikern größtenteils gelobte Ausstellung in der Galerie Commeter statt. Da er Auftragsarbeiten ablehnte, und er von dem Verkauf seiner Werke kaum alleine gelebt haben kann, wird angenommen, dass er entweder finanzielle Unterstützung seitens seiner Familie erhielt, oder aber noch anderweitig beruflich tätig war. Trotzdem litt er Zeit seines Lebens unter Geldmangel, obwohl er einen geradezu asketischen Lebensstil pflegte. Ab 1912 bezog er sein Atelier in Uhlenhorst, in welchem er bis 1960 tätig sein sollte. 1916 erhielt er einen Einberufungsbefehl; wegen gesundheitlicher Probleme (Asthma) wurde er aber vorzeitig freigestellt. 1919 gehörte Fritz Flinte zu den Gründungsmitgliedern der Hamburgischen Sezession, welche er 1920 aber (gemeinsam mit anderen Künstlern) schon wieder verließ. Vermutet wurde eine Diskussion um Qualitätskriterien, die zur Entzweiung führte. Ab 1927 sind seine Werke aber wieder auf den Ausstellungen der Sezession zu sehen, und 1932 trat er (wohl auf Anregung der Malerkollegen und Sezessionisten Karl Kluth und Fritz Kronenberg) erneut bei. Obwohl zwei seiner Werke bei der Aktion „Entartete Kunst“ beschlagnahmt wurden, konnte Flinte nach 1933 weiter arbeiten und erhielt sogar Fördergelder und Stipendien für Reisen nach Frankreich (1936) und Italien (1937). 1948 und 1949 fanden zwei große Ausstellungen mit Flintes Werken statt (Hamburger Kunstverein, Hamburger Kunsthalle); er verkaufte fortan seine Werke zu guten Preisen. Etwa Mitte der 1950er Jahre gab er das Malen auf. Während den Vorbereitungen zu einer Retrospektive starb Fritz Flinte am 29. August 1963 an Herzversagen.

 
Lokale Referenzen Hamburg, Fritz-Flinte-Ring 
Literaturhinweise Fritz Flinte_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Meister Francke  
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Geboren 1380/85
Geburtsort Niederrhein 
Gestorben 1436
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Unterschiedliche Stileinflüsse prägen das Werk Meister Franckes, wodurch er als zur  „Avantgarde“ der damaligen Künstler gehörend bezeichnet wurde. Sicher ist, dass er Einflüsse aus Paris aufnahm, möglicherweise auch aus dem Burgund und der franko-flämischen Region; auch der bekannte Konrad von Soest prägte Francke sicher. Dabei benutzte er gern klare, fließende Linien, um vor allem Dramatik zu schildern und zu polarisieren. 

Meister Francke wurde um 1380/85 am Niederrhein geboren. In Geldern trat er dem Dominikanerkloster Zutphen bei. Als erstes Werk gilt ein Barbara-Altar im Nationalmuseum Helsinki, der 1412 geweiht wurde. Wann genau – und auch, warum – Francke nach Hamburg ging, ist unbekannt. Um diese Zeit ist die Hansestadt in kultureller Hinsicht kaum ein Anziehungspunkt gewesen. Spätestens seit 1424 lebte Francke als Mönch im Dominikanerkloster St. Johannis in Hamburg, da er in diesem Jahr einen Auftrag der Bruderschaft der Englandfahrer erhielt, einen Altar für die Thomas-Kapelle von St. Johannis zu erschaffen: ihr Schutzheiliger war Thomas von Canterbury. In diesem Dokument taucht auch die Bezeichnung mester auf, was darauf schließen liesse, dass Francke in Paris die Theologie studiert hatte, und es sich um eine Verdeutschung von Magister handelt, da er – als Mönch – kaum ein Handwerksmeister gewesen sein kann. Es kann davon ausgegangen werden, dass er in Paris außerdem in den Werkstätten der Buchmaler gelernt hatte. 1436 wurde der Altar aufgestellt. Ein weiterer Auftrag erfolgte 1429: die Bruderschaft der Schwarzhäupter in Reval ließ eine Altartafel für die Dominikanerkirche anfertigen, welche jedoch schon 1534/35 zerstört wurde. Als ein spätes Werk wird ein Schmerzensmann angesehen. Die Tafel befindet sich heute in der Hamburger Kunsthalle und entstand wohl um 1431, möglicherweise hing sie ursprünglich einmal in der Klosterkirche von St. Johannis in Hamburg. Lange Zeit war Meister Francke vergessen, man begann erst, Person und Werk zu erforschen, als Alfred Lichtwark den Thomas-Altar 1898 für die Hamburger Kunsthalle erwarb. Lichtwark war es auch, der 1899 eine erste Monographie zu Francke veröffentlichte.

 
Lokale Referenzen Meister-Francke-Straße, Barmbek-Nord, seit 1929
 
Literaturhinweise Meister Francke_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Fritz Friedrichs  
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Geboren 17. Mai 1882
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 28. Juli 1928
Todesort Hoopte/Vierlande bei Hamburg 
Kurzbiographie Fritz Friedrichs wird im Allgemeinen Lexikon der Bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts als „feiner Farbsymphoniker von französisch anmutender Kultur“ beschrieben. Diese Charakterisierung begründet sich einerseits aus seinem impressionistischen Malstil, der an Renoir und Cézanne erinnert. Andererseits aus der Bedeutung der Farbe, die Fritz Friedrichs ihr in seinen Bildern beimisst. Gegenüber der Komposition und der Perspektive macht sie die Wirkkraft seiner Bilder aus und dient dazu, die Sinne zu reizen. Seine Bilder zeigen meist Landschaften in Hamburg und den Vierlanden, Porträts seiner Ehefrau und Blumenstilleben. Laut Thomas Herbst, einem Gründungsmitglied des Hamburger Künstlerklubs, war Fritz Friedrichs einer der begabtesten Koloristen. Trotz dieses Ansehens wurden Fritz Friedrichs’ Bilder selten ausgestellt; 1915 wurden Kunstwerke von ihm in der Hamburger Malschule Koppel gezeigt, 1904 bis 1907 in der Galerie Commeter, 1909 bei einer Ausstellung der Brücke und 1918 bei einer Ausstellung der Freien Sezession in Berlin. Sein Förderer Ernst Rump versuchte die ständige finanzielle Not mit Ankäufen zu lindern. 1928 starb Fritz Friedrichs nach langer Krankheit verarmt in Hoopte an der Elbe. Erst nach seinem Tod wurden mehrere Hamburger Institutionen auf seine Bilder aufmerksam und begannen diese in Ausstellungen zu präsentieren.  
Lokale Referenzen Fritz Friedrichs „Das Kinderzimmer“ befindet sich in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle, weitere seiner Bilder befinden sich in den Sammlungen des Museums für Kunst und Gewerbe sowie der Hamburger Sparkasse.  
Lebensbeschreibungen Fritz Friedrichs.pdf
Literaturhinweise Fritz Friedrichs.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Elias Galli  
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Geboren 1650
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 1712
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Das bekannteste Werk von Elias Galli ist wohl eine großformatige Ansicht von Börse und Rathaus. Es entstand wahrscheinlich 1682 und schildert außergewöhnlich detailreich nicht nur die Architektur, sondern vor allem auch das Straßenleben der Stadt im Stil von niederländischen Genreszenen. Jedoch malte Galli auch Porträts von Hamburger Bürgern, angeblich auch Familienstücke, die sich jedoch nicht erhalten haben. Stilistisch wurde der in den Niederlanden tätige Porträt- und Genremaler Caspar Netscher als Vorbild genannt. Da er nicht als Malermeister in Hamburg verzeichnet war, arbeitete er entweder als „freier Künstler“ oder war im Umland Hamburgs ansässig. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. 1687 war er für die künstlerische Ausstattung eines Altares in Groden verantwortlich. Gesichert sind nur sechs Werke Gallis überliefert, von denen sich fünf in Hamburg befinden: Drei Brustbilder eines unbekannten Paares und eines Ratsherren, zwei Stadtansichten sowie ein Ganzfigurenbild. Die Zuordnung der einzelnen Werke sowie der biografischen Daten wurde dadurch erschwert, dass der Vater des hier thematisierten Künstlers, er selbst und sein Sohn alle den Namen „Elias Galli“ trugen. Der ältere Elias Galli war ab 1648 in St. Georg als Küster und Schulmeister tätig, der Sohn des Künstlers, 1676 geboren, war ebenfalls als Maler tätig.

 
Literaturhinweise Elias Galli_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Johann Günther Gensler  
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Geboren 28. Februar 1803
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 28. Mai 1884
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Geb. 28.2.1803 in Hamburg, gest. 28.5.1884 ebd. Erste künstlerische Ausbildung in Hamburg bei Gerdt Hardorff d. Ä. Studienreisen 1829 nach Dresden, 1837 in die Niederlande, 1844 nach Rom und 1854 nach Paris. Sonst in Hamburg tätig, vor allem als Porträt- und Genremaler; Zeichenlehrer am Johanneum. 
Lokale Referenzen Genslerstraße, Barmbek-Nord, seit 1914
 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
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Johann Martin Gensler  
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Geboren 09. Mai 1811
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 14. Dezember 1881
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Martin Gensler, geb. 09.05.1811 in Hamburg, gest. 14.12.1881 ebd. Nach künstlerischer Ausbildung in Hamburg bei seinem Bruder Johann Günther Gensler und bei Friedrich August Rachau 1835-1836 Studium in München und Düsseldorf. Seitdem in Hamburg ansässig; Lehrer an der Zeichenschule der Patriotischen Gesellschaft, auch in besonderem Maße denkmalpflegerisch tätig, vor allem nach dem Brand von 1842. 
Lokale Referenzen Genslerstraße, Barmbek-Nord, seit 1914
 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
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Johann Georg Friedrich Goering  
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Geboren 08. Juli 1789
Geburtsort Waltershausen/Thüringen 
Gestorben 26. Oktober 1867
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Georg Friedrich Goering, geb. 8.7.1789 in Waltershausen/Thüringen, gest. 26.10.1867 in Hamburg, Sohn des Kaufmanns Johann Heinrich Georg Goering. Kaufmann in Hamburg, Besitzer einer bedeutenden Kunstsammlung. Seit 1855 Oberalter. Vermählt 27.6.1819 mit Sara Janssen. 
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Religion
Funktionen Oberalter: 1855 -
Kaufmann/-frau: -
Kunstsammler/in: -
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Friedrich Wilhelm Graupenstein  
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Geboren 02. September 1828
Geburtsort Minden 
Gestorben 25. Mai 1897
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Portraitmaler und letzter Vertreter der künstlerischen Portraitlithographie in Hamburg.
Sein Vater war Schuhmachermeister und dienender Bruder Freimaurer in der Loge "Wittekind" in Minden. Bruder Dr. Meyer von der Loge unterstützte den jungen Friedrich Wilhelm mit einem Stipendium auf drei Jahre, mit dem er nach Berlin wanderte um bei dem Künstler und Freimaurer Johann Gottfried Schadow Historienmaler zu werden.
1853 siedelte Graupenstein nach Hamburg über, wo er vorrangig Bildnisse von Freimaurer-Brüdern malte - so auch 1873 das Portrait von Wichard Lange. Diese Bilder gelangen ihm so gut, dass man ihn bewegte, den Steindruck zu erlernen. Mit dieser Kunsttechnik war er jahrelang sehr erfolgreich. Sein Werk wird auf mehr als 1.000 Kreidezeichnungen, 450 Ölbildnisse und 300 Steinzeichnungen geschätzt.
 
Lokale Referenzen
Friedrich Wilhelm Graupenstein wurde am 5. März 1855 von der Loge "Zur goldenen Kugel" zum Freimaurer aufgenommen. Von 1863 bis 1872 und von 1874 bis 1875 war er in dieser Loge ihr Logenmeister. Zur Gründung der Loge "Globus" am 1. Dezember 1876 wechselte er in diese Loge, in der er von 1879 bis 1884 Meister vom Stuhl war.
 
Kategorien Kunst
Funktionen
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Willem Grimm  
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Geboren 02. Mai 1904
Geburtsort Eberstadt bei Darmstadt 
Gestorben 19. September 1986
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Bekannt ist Willem Grimm vor allem für seine Grafiken. Ab 1931 beschäftigte ihn vor allem das Motiv der sog. „Rummelpottszenen“: Der Hamburger Brauch des „Rummelpottlaufens“, bei dem Kinder verkleidet am Silvesterabend von Haus zu Haus ziehen, um Süßigkeiten zu erhalten, erhält bei Grimms Holzschnitten einen düster-makabren Ton. Weiter gehören Porträts, Stilleben und Landschaftsbilder zu seinem Oeuvre.

In Eberstadt geboren, studierte Willem Grimm zunächst an der Kunstgewerbeschule in Offenbach. Schon Großvater und Vater waren als Lithografen tätig. Bevor er sich ab 1924 in Hamburg niederließ, besuchte er Worpswede und sah dort die Werke von Paula Modersohn-Becker. In Hamburg widmete er sich zunächst vor allem der Grafik: an der Hamburger Kunstgewerbeschule lernte er bei Willi Titze. Dabei experimentierte er mit verschiedenen Formen der Grafik und war schon während seines Studiums sehr erfolgreich. Ab 1927 nahm er an den Ausstellungen der Hamburgischen Sezession teil, ab 1929/30 war er Mitglied der Gruppe und prägte entscheidend den Hamburger Sezessionsstil mit. Gefördert wurde er ab 1929 vor allem durch die Kunsthistorikerin Rosa Schapire (welche zu diesem Zwecke eine „Grimm-Gesellschaft“ gründete), sowie durch die Kunstsammlerin Emmy Ruben und den Kunsthändler Hildebrand Gurlitt. Mit Karl Kluth zusammen besuchte er 1934 Norwegen. Ab Mitte der 1930er Jahre zieht sich Grimm der Beschränkungen durch die NS-Herrschaft wegen (fünf seiner Werke werden im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ aus der Hamburger Kunsthalle entfernt) vollständig aus dem künstlerischen Leben zurück. Er arbeitet als Bauer in Worpswede, wurde aber bei Kriegsbeginn eingezogen. Viele seiner frühen Werke wurden 1943 in seinem Atelier bei einem Bombenangriff zerstört. Nach dem Krieg arbeitete er erfolgreich weiter, und wurde 1946 Professor an der Hamburger Landeskunstschule. 1959 wurde er mit dem Edwin-Scharff-Preis der Stadt Hamburg geehrt. 1986 verstarb er in Hamburg. 

 
Literaturhinweise Willem Grimm_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Grafiker/in: -
Maler/in: -
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Friedrich Carl Gröger  
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Geboren 14. Oktober 1766
Geburtsort Plön 
Gestorben 08. November 1838
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Friedrich Carl Gröger, geb. 14.10.1766 in Plön, gest. 8.11.1838 in Hamburg. Zunächst autodidaktisch als Miniaturmaler in Schleswig-Holstein und Lübeck tätig, seit 1787 künstlerische Weiterbildung in Hamburg und an der Berliner Akademie. 1782-1805 in Lübeck ansässig, Beginn der Ateliergemeinschaft mit Heinrich Jacob Aldenrath, Hinwendung zur großformatigen Porträtmalerei in Öl. Nach längeren Aufenthalten in Kiel und Kopenhagen 1816 Übersiedlung nach Hamburg, dort seit 1818 auch Mitarbeit an der Speckterschen Steindruckerei als Bildnislithograf. Beliebtester Porträtist des schleswig-holsteinischen Adels sowie des Lübecker und Hamburger Bürgertums im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
Lithograph/in: -
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Rudolf Hardorff  
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Geboren 08. März 1816
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. Oktober 1907
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Rudolf Hardorff, geb. 8.3.1816 in Hamburg, gest. 4.10.1907 ebd., Schüler seines Vaters Gerdt Hardorff d. Ä., als Marine- und Landschaftsmaler in Hamburg ansässig. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Rudolf Hardy  
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Geboren 18. Dezember 1851
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 01. August 1910
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Sowohl Rudolf Hardy als auch seine Frau Alice (geb. Sander) entstammten jüdischen Familien, ließen sich aber beide taufen. Hardys Eltern führten noch den Namen Nathan als Familiennamen, ihre Söhne entschlossen sich jedoch, den Vornamen des Vaters als Nachnamen zu verwenden. Rudolf Hardy studierte in jungen Jahren Chemie und schloss sein Studium, wie es an einigen Universitäten im 19. Jahrhundert üblich war, als Doktor der Philosophie ab. 1879 war er Mitbegründer der Bankhauses Hardy & Hinrichsen. In den folgenden Jahrzehnten gehörte dieses zu den wenigen Privatbanken, die gegen die immer stärker werdende Konkurrenz der Aktienbanken bestehen konnten. Die Bank fungierte vor allem als Zahlstelle für Coupons und Dividendenscheine und stand mit der Norddeutschen Bank in enger Verbindung. Für das Jahr 1906 ist Hardy als alleiniger Inhaber genannt, dem als Prokuristen Albert Müller und Robert Götz zur Seite standen. Hardy gehörte außerdem dem Aufsichtsrat der Deutschen Ostafrika-Linie an und war von 1884 bis 1905 türkischer Generalkonsul in Hamburg. Sein Wohlstand erlaubte es ihm, in seiner „Elbparkvilla“ (früher: Elbchaussee 5) im großen Rahmen Kunstwerke und Antiquitäten zu sammeln. 
Literaturhinweise Literatur zu Rudolf Hardy.pdf
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Kunstsammler/in: -
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Erich Hartmann  
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Geboren 07. Januar 1886
Geburtsort Elberfeld 
Gestorben 23. September 1974
Todesort Sylt 
Kurzbiographie

Erich Hartmann entwickelte schon früh ein großes Interesse an Kunstgeschichte und eine Vorliebe für die alten Meister. Zu Beginn seiner Schaffenszeit stand er dem Impressionismus am nächsten, ab etwa 1913 beeinflussten ihn zunehmend der Kubismus und Expressionismus, ab Mitte der 1920er Jahre wendete er sich (wie viele andere Mitglieder der Hamburgischen Sezession) wieder eher der Gegenständlichkeit und der Neuen Sachlichkeit zu. Auch der Kontakt zu seinem Freund Karl Kluth beeinflussten Hartmann, er experimentierte mit großen Farbflächen und starken, farbigen Konturen. Seine Werke blieben dabei stets gegenständlich, auch wenn ihn das Abstrakte zu reizen schien. Ein weiterer wichtiger Einfluss ist mit Edvard Munch zu nennen. Als Motive sind Landschaften, Stilleben, und Porträts vertreten, später auch religiös und mythologisch geprägte Motive. 

Erich Hartmann begann 1903, an der Düsseldorfer Akademie Kunst zu studieren. Drei Jahre später setzte er seine Studien in München fort, zunächst an einer privaten Malschule bei Hermann Gröber, dann auch an der Akademie. Ab 1909 entstanden während eines Sommerurlaubes in Hamburg erste Grafiken mit Hamburger Ansichten, die auch über die Buchhandlung seines Vaters verkauft werden, Hartmann lebte jedoch weiterhin in München, für kurze Zeit auch in Dortmund und Paris, er unternahm weiter Reisen nach Italien und Frankreich. Im ersten Weltkrieg arbeitet er zunächst als Dolmetscher, musste dann aber auch Dienst als Soldat leisten. 1918 wurde er verwundet und wohnte fortan in Altona, wo seine Frau Ida lebte; 1919 wurde er Mitglied der Hamburgischen Sezession. Ab 1921 war er – seinen Geldproblemen wegen – auch an der Malschule von Gerda Koppel tätig. 1924 war es ihm möglich, zu Studienzwecken drei Monate in Italien zu verbringen. Trotzdem 9 seiner Werke bei der Aktion „entartete Kunst“ in der Hamburger Kunsthalle beschlagnahmt wurden, passte er sich teilweise, vor allem ab etwa 1937, dem Geschmack der Nationalsozialisten an, bekam so etwa Aufträge für Wandbilder und konnte weiter ausstellen. Nach dem Ende des Krieges war Hartmann wieder Mitglied der neugegründeten Sezession und stellte weiter regelmäßig aus. Friedrich Ahlers-Hestermann berief ihn zudem an die Landekunstschule. Hier wendete er sich in seinem späten Werk gerne mythologischen und literarischen Themen zu. 1974 verstarb Erich Hartmann auf Sylt.

 
Literaturhinweise Erich Hartmann_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Ivo Hauptmann  
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Geboren 09. Februar 1886
Geburtsort Erkner bei Berlin 
Gestorben 28. September 1973
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Ivo Hauptmanns Werk stand stilistisch im Spannungsfeld des „Brücke“- Expressionismus und des Post-Impressionismus, besonders des Pointillismus. Zwischen diesen Einflüssen fand er zu seinem ganz eigenen Stil, starke und expressive Farben und betonte Konturen bestimmten sein Werk ab den 1920er Jahren, nachdem er sich vom Pointillismus abgewendet hatte.

Ivo Hauptmann wurde als Sohn des bekannten Dichters Gerhart Hauptmann geboren. Schon früh begann Ivo Hauptmann, sich mit der Malerei und dem Zeichnen zu beschäftigen. Gemeinsam mit der Mutter kam er nach der Trennung der Eltern nach Dresden. Mit seinem Freund Otto Mueller, der an der Dresdner Akademie lernte, besuchte er 1900 die Riviera, Lausanne und Luzern. Im selben Jahr zog Ivo zu seinem Vater, der ihm ein Atelier einrichtete, und in dessen Haus zahlreiche kunst- und kulturinteressierte Freunde ein- und ausgingen. 1902 beschloss man, den kunstbegeisterten 17-Jährigen für vier Monate nach Paris an die Académie Julien zu schicken, wo er zahlreiche Eindrücke sammeln konnte. Im Anschluss studierte er kurz in Berlin bei Lovis Corinth, dann an der Weimarer Akademie bei Ludwig von Hofmann, wo er auch Hans Arp kennenlernte. Er begegnete hier auch Edvard Munch, der zu Besuch nach Weimar geladen worden war. Bei einem weiteren Paris-Aufenthalt traf er auf Paul Signac, der besonderen Eindruck auf ihn machte. Er konzentrierte sich in der Folgezeit zunächst auf den Pointillismus und die Technik des Aquarells. Mit der Kunstgewerblerin Erica von Scheel bezog er ein gemeinsames Atelier in Paris. 1911 besuchten beide St. Tropez, wo zahlreiche Aquarelle entstanden. Ebenfalls 1911 stellte Hauptmann in Paris bei den „Indépendants“ aus. 1912 erfolgte die Heirat mit Erica von Scheel in Dresden. Das Paar entschloss sich, nach Hamburg zu gehen, wo Ivo Hauptmann schon des Öfteren auf Einladung von Otto Illies gemalt hatte. Nach Kriegsbeginn wurde Hauptmann in Teufelsbrück stationiert, kurz vor Kriegsende in Belgien. In Hamburg war er 1919 einer der Mitbegründer der Hamburgischen Sezession. Er war nun gezwungen, einem „Brotberuf“ als Kaufmann nachzugehen, malte nebenbei und schloss zahlreiche Freundschaften mit den anderen Sezessionisten. Zur Zeit der NS-Herrschaft war er zwar durch seinen berühmten Vater „geschützt“, litt aber trotzdem unter Diffamierungen und verkaufte kaum Werke. 1955 wurde er an die Hamburger Landeskunstschule berufen, wo er bis 1965 lehrte. 1962 wurde er mit dem Edwin-Scharff-Preis geehrt.

 
Lokale Referenzen Ivo-Hauptmann-Ring, Farmsen-Berne, seit 1987
 
Literaturhinweise Ivo Hauptmann_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Prof. Dr. Walter Hävernick  
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Geboren 23. Januar 1905
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 23. Januar 1983
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Walter Hävernick war der Sohn des Hamburger Kaufmanns Hans Hävernick und der Ella Kulow. Nach dem Studium der Geschichte, der Deutschen Altertums- und Volkskunde und der Kunstgeschichte wurde er 1929 in Hamburg mit der Arbeit "Der Kölner Pfennig im 12. und 13. Jahrhundert" zum Dr. phil. promoviert. Es folgte ein vierjähriges Volontariat am Museum für Hamburgische Geschichte. Seit 1935 war Hävernick Kustos des Herzoglichen Münzkabinetts in Gotha. 1937 wurde er bei Otto Lauffer, dem Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte, habilitiert. 1946 zunächst kommissarisch mit dessen Leitung beauftragt, war Hävernick von 1947 bis 1973 Direktor des Museums und zugleich Professor für Volkskunde an der Universität Hamburg.

 
Kategorien Wissenschaft
Kunst
Funktionen
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Johann Friedrich Andreas Heimerdinger  
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Geboren 10. Januar 1817
Geburtsort Altona 
Gestorben 02. Oktober 1882
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Friedrich Andreas Heimerdinger, geboren 10.1.1817 in Altona, gestorben 2.10.1882 in Hamburg. Nach Lehrtätigkeit in Hamburg 1839-1845 künstlerische Ausbildung in Düsseldorf und München. Seitdem in Hamburg für Maler und Bildhauer tätig. Verfasser mehrerer Schriften zur Kunstpädagogik. 
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
Maler/in: -
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Thomas Ludwig Herbst  
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Geboren 27. Juli 1848
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 19. Januar 1915
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Thomas Herbst gilt als einer der wichtigsten deutschen Impressionisten. Vorbilder sind vor allem in der Schule von Barbizon, etwa bei Camille Corot, aber auch bei Eugène Delacroix zu suchen. Als Motiv wählte er gerne die norddeutsche Landschaft, oft mit Tieren, wobei er dabei besonders Kühe bevorzugt malte: so entstand auch der Spitzname „Kuh-Herbst“.

Thomas Herbst besuchte zunächst das Johanneum in Hamburg, an dem sein Vater Louis Ferdinand Herbst, ein Altphilologe, als Lehrer arbeitete, und erhielt ersten Zeichenunterricht bei Günther Gensler. Ab 1865 studierte er zunächst in Frankfurt am Städelschen Kunstinstitut bei Jacob Becker, der bei Herbst sicher schon eine Vorliebe für ländliche Sujets weckte. Schon im folgenden Jahr ging er nach Berlin, um an der privaten Malschule Carl Steffecks zu lernen, dann gemeinsam mit seinem Freund Max Liebermann an die Weimarer Akademie, wo er unter anderem bei Charles Verlat, der auch bekannt für seine Tierdarstellungen war, lernte. Herbst lebt in der folgenden Zeit in Düsseldorf, ging 1876-77 aber gemeinsam mit Liebermann nach Paris, wo beide ein Atelier teilten. Ab 1878 folgt für beide ein Studienaufenthalt in München. 1884 kehrte Thomas Herbst nach Hamburg zurück, wo er zunächst an der Gewerbeschule für Mädchen als Zeichenlehrer arbeitete, und sich weiter ein Atelier mit seinem Freund Hans Speckter teilt. Aufgrund der Nichtannahme eines von der Kunsthalle in Auftrag gegebenen Bildes überwirft er sich mit Alfred Lichtwark, wohl auch, da Herbst sich schon in Richtung der kleinformatigen Freilichtmalerei und der Tiermotive entwickelt hatte, und sich im von Lichtwark gewünschten Genre der typischen Hamburg-Motive nicht wohl fühlte. 1897 war Thomas Herbst das älteste Gründungsmitglieder des Hamburgischen Künstlerclubs, mit dessen Mitgliedern er zahlreiche Freilichtstudien unternahm. 1903 verließ Herbst den Künstlerverein wieder, 1905 reiste er zusammen mit Friedrich Ahlers-Hestermann zum Malen durch Holstein. Zeit seines Lebens lehnte Herbst Ehrungen ab, beteiligte sich wenig an Ausstellungen und duldete kaum Besuch in seinem Atelier, sodass eine größere Würdigung seines Werkes erst nach seinem Tode stattfand. 1915 wurden nach seinem Tode zwei Gedächtnisausstellungen gezeigt, sowie eine weiter in der Hamburger Kunsthalle 1938.

 
Literaturhinweise Thomas Herbst_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Wilhelm Christian Ludwig Heuer  
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Geboren 06. November 1813
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 15. April 1890
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Vor allem die technische Qualität und die topografische Genauigkeit seiner Werke machten Wilhelm Heuer zu einem der erfolgreichsten Lithografen Hamburgs des 19. Jahrhunderts. Es entstanden Ansichten Hamburgs und Schleswig-Holsteins, aber auch Darstellungen von Trachten, Porträts und Landkarten.

Christian Ludwig Wilhelm Heuer wurde als Sohn eines Schneiders zur Zeit der französischen Besatzung Hamburgs geboren. Um 1828/29 begann er seine Ausbildung bei den Gebrüdern Suhr. Bei Christoffer Suhr lernte er dabei Zeichnen und Panoramamalerei, bei Peter Suhr die Technik des Lithografierens und bei Cornelius Suhr die Ansichtenaufnahme mittels der Camera obscura. Um vor allem auf dem Gebiet der Lithografie seine Ausbildung zu vervollständigen, ging er nach Wien, damals Hochburg dieser Kunst, wo er an verschiedenen lithografischen Werkstätten arbeitete. 1837 heiratete er hier Maria Grisenberger, eine Österreicherin. Das Paar ging 1842 gemeinsam nach Hamburg, das gerade den Großen Brand durchlebt hatte. Sein erstes Werk, das in der Hansestadt entstanden war, sollte ihm große Aufmerksamkeit bescheren: Vom Turm 

der Katharinenkirche aus gesehen fertigte er ein großformatiges Panorama der zerstörten Stadt. Sicher half ihm dieses Werk, um nun erfolgreich als Zeichner und Lithograf freiberuflich in Hamburg Fuß zu fassen; gerade nach dem großen Brand war der Bedarf an Ansichten und Lithografien erheblich. Schnell begann er, mit dem bekannten und renommierten lithografischen Institut Charles Fuchs zusammenzuarbeiten, sowie mit dem Buchhändler und Hamburgensien-Verleger Carl Gassmann, bei dem auch das bekannte „Hamburg und seine Umgebungen“ ab 1853 erschien. Ein erstes chromolithografisches Werk veröffentlichte Charles Fuchs ab 1844 in dreizehn Lieferungen bis 1847: „Malerische Ansichten von Schleswig, Holstein und Lauenburg“. 1845 hatte Heuer das Bürgerrecht erworben. Weiter war Wilhelm Heuer auch als Zeichenlehrer tätig: So unterrichtete er Johann Theobald Riefesell, eventuell auch Eugen Krüger. Schon ab den 1870er Jahren ging die Produktion von lithografischen Ansichtswerken zugunsten der Fotografie zurück. In seinem späten Schaffen fertigte er vor allem Autografien, welche technisch weniger aufwendig waren.

 
Literaturhinweise Wilhelm Heuer_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Grafiker/in: -
Lithograph/in: -
Zeichner/in: -
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Oskar Max Friedrich Wilhelm Himpe  
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Geboren 08. September 1920
Geburtsort Berlin-Friedenau 
Gestorben 02. Februar 1975
Todesort Hamburg-Wellingsbüttel 
Kurzbiographie Der deutsch-niederländische Porträtmaler Max Himpe erhält seine künstlerische Ausbildung während des Zweiten Weltkriegs an den Hochschulen von Hamburg, Berlin und München. Danach arbeitet er in Hamburg als Illustrator für Tageszeitungen und malt pastose Stillleben, Landschaften und figürlichen Kompositionen, bis er sich ab 1948 hauptsächlich der Porträtmalerei widmet.

„Fachleute sehen in dem 32-jährigen Himpe einen ungewöhnlich begabten Künstler, der besonders als Porträtist eine bedeutende Zukunft hat”, prophezeite der Journalist Gerd Klepzig in der „Zeit“ (1952).
„Das Wesen des Darzustellenden zu erfassen, darauf kommt es an“, erklärt Himpe selbst in der „Welt am Sonntag“ (1956). Der Kreis seiner Bildnisse umfasst bis dahin schon Porträts von über 100 Diplomaten, Universitätsprofessoren, Ärzten, Kaufleuten, Schauspielern, Musikern, Frauen und Kindern. „High-Society-Porträtist” nennt „Der Spiegel“ (1961) den 40-jährigen Himpe, als er das Porträt der Mutter des Ehemannes der niederländischen Königin malt.

„Maler beim Anzünden einer Gaslampe verletzt”, meldet eine niederländische Zeitung im Jahre 1965. Dieser Unfall bedeutet das Ende der beruflichen Laufbahn von Himpe, der zehn Jahre später im Alter von 55 Jahren an den Unfallfolgen stirbt.

„Das Wesen des Darzustellenden“ strahlt auch noch heute, hundert Jahre nach Himpes Geburt, in manchen Gebäuden von der Leinwand.
 
Lokale Referenzen  
Lebensbeschreibungen Lebensbeschreibung Max Himpe.pdf
Literaturhinweise Literaturhinweise.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
Grafiker/in: -
Maler/in: -
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Rudolf Höckner  
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Geboren 24. Juli 1864
Geburtsort Hilmersdorf/Erzbegirge 
Gestorben 22. April 1942
Todesort Bad Mergentheim 
Kurzbiographie

 Rudolf Höckner wird oft im Zusammenhang mit dem (älteren) Freilichtmaler Thomas Herbst genannt: beide hatten eine Vorliebe für tonige Malerei in kleineren Formaten und „unspektakuläre“ Motive. Höckner wird – nach einem bekannten Zeitungsartikel über ihn – auch als „der Maler der Stille“ bezeichnet. Er war vom späten Impressionismus beeinflusst, und seine Motive sind fast ausschließlich in der holsteinischen Landschaft rund um Wedel zu finden. Zudem malte er aber auch Stilleben, (wenige) Porträts und hamburgische Motive.

Als Rudolf Höckner acht Jahre war, starb sein Vater, und seine Mutter zog mit ihren fünf Kindern erst nach Freiberg, dann nach Leipzig. Nach dem Abitur begann er ein Theologiestudium, ein Treffen mit dem Landschaftsmaler Charles Johann Palmié brachte ihn jedoch dazu, es abzubrechen und in Weimar bei Theodor Hagen (bei dem auch Thomas Herbst und Max Liebermann gelernt hatten) die Malerei, insbesondere die Landschaftsmalerei, zu studieren. Hier lernte er auch Christian Rohlfs kennen. Nach seinem Studienabschluss im Jahre 1890 unternahm er eine Italienreise, 1891 heiratete er Brigitte Ebsen, die er in Weimar kennengelernt hatte, und mit der er erst nach Flensburg, später nach Kiel zog. Von der Malerei konnte Höckner kaum nicht leben, sodass er bei verschiedenen Zeitungen, u.a. auch in Hamburg, als Journalist arbeitete; ab 1907 jedoch war er nur als freischaffender Künstler tätig und stellte nun regelmäßig, unter anderem in der Galerie Commeter, aus. Ab 1915 lebte Höckner in Wedel. 1937 zeigte die Hamburger Kunsthalle eine Einzelausstellung, 1940 das Altonaer Museum. Dennoch war seine finanzielle Situation stets schwierig, oft musste er kleine Ölstudien, die er auf grundierte Zeitungen und alte Briefe malte, gegen Lebensmittel eintauschen. Trotz seiner Ausstellungstätigkeit arbeitete er abseits des Kulturbetriebes und galt eher als Einzelgänger. 1942 verstarb er. Große Teile seines Nachlasses gelangten ab 1955 in den Besitz der Stadt Wedel, welche in Folge immer wieder Ausstellungen organisierte.

 
Literaturhinweise Rudolf Höckner_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Franz Johann Wilhelm Hünten  
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Geboren 02. Mai 1822
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 02. März 1887
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Neben Seestücken, Marine- und Hafenbildern schuf Franz Johann Wilhelm Hünten auch stimmungsvolle Küstenlandschaften. Seine überaus beliebten Werke statteten unter anderem die Salons der Hamburg-Amerika-Linie aus. 

Franz Hünten schloss zunächst eine Lehre als Dekorationsmaler ab, bevor er Schüler bei Friedrich Heimerdinger wurde. Dieser konnte ihm ein Stipendium beschaffen, sodass er ab 1847 die Düsseldorfer Akademie besuchen durfte. Er lernte bei Hermann Mevius und Johann Wilhelm Schirmer. Eine spezielle Ausbildung als Marinemaler gab es zwar erst ab 1896 an der Berliner Akademie, sodass Hünten wie viele andere zunächst bei klassischen Landschaftsmalern lernte; dennoch galt die Düsseldorfer Akademie schon als frühes Zentrum der Marinemalerei. Von hier aus tätigte er zahlreiche Studienreisen, vor allem nach Holland und Belgien. 1850 kehrte er schließlich nach Hamburg zurück, um sich hier als Marinemaler niederzulassen. Hünten fertigte vor allem Gemälde, die für ihre naturalistische Darstellung der See und romantisch wirkende Lichteffekte bekannt sind. Auch von Hamburg aus trat er viele Reisen, nun vor allem Seereisen an, die ihn nach Skandinavien, England und Schottland, aber auch über den Atlantik und in den Orient führten. Ab 1851 stellte er auch in Deutschland aus. Am 2. März 1887 verstarb er in Eimsbüttel. 

 
Literaturhinweise Franz Hünten_Literatur.pdf
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Professor an der Landeskunstschule Arthur C. W. Illies  
Abbildung
Geboren 09. Februar 1870
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 27. Mai 1952
Todesort Lüneburg 
Kurzbiographie

Arthur Illies prägte die Kunst um 1900 in Hamburg wie kaum ein anderer. Er gehörte zu den Mitbegründern des Hamburgischen Künstlerclubs von 1897, der sich als erste progressive Künstlervereinigung Hamburgs vor allem mit der Landschaftsmalerei auseinandersetzte. Sein Stil ist dabei zunächst von einem gemäßigten Impressionismus geprägt, den er vor allem auf die Landschaft des Alstertales überträgt; er gilt als „Maler des Alstertales“. Schnell war er auch auch auf dem Gebiet der Grafik vorherrschend, und da er sich stets auch für das Technische in der Kunst interessierte, entstanden innovative, mehrfarbige Aquatinta-Radierungen, oft mit Landschaften oder anderen Naturdarstellungen. Damit hatte Illies schnell Erfolg und wurde zum gefragten Grafiker. Seine Werke waren auch vom Jugendstil und Symbolismus geprägt, und neben Gemälden und Grafiken entstanden Entwürfe für Möbel und Wanddekorationen. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Arthur Illies“. 

 
Lokale Referenzen
Arthur Illies war Mitglied der Johannis-Loge "Zum Pelikan". Er wurde in dieser Loge am 17. Juni 1924 zum Freimaurer aufgenommen und am 25. April 1925 zum Gesellen befördert.
 
Spuren in Hamburg:
- in Steilshoop ist seit 1955 der nach ihm benannte Illiesweg
- im Alsterpark Ohlsdorf ist zwischen Alte Landstraße und Wellingsbüttler Landstraße die Illiesbrücke
 
Lebensbeschreibungen Arthur Illies.pdf
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Maximilian Jahns  
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Geboren 23. Oktober 1887
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 01. Oktober 1957
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Jahns Frühwerk war bestimmt von impressionistischen Einflüssen. In geschwungenem Pinselstrich malte er vor allem Landschaften in leuchtenden und pastelligen Farben, kombiniert mit dunklen Tönen. Weitere beliebte Motive waren Tiere, aber auch Hafenarbeiter und Bauern. Stark von Edvard Munch inspiriert, änderte sich sein Malsstil um 1920 hin zu einer dunklen Konturierung und einer flächigeren Malweise; nach dem Krieg ließ er sich auch von der Neuen Sachlichkeit beeinflussen. 

Maximilian Jahns stammte aus einer Handwerkerfamilie, sein Vater arbeitete unter anderem als Schmied und Sattler. Auch er absolvierte eine handwerkliche Ausbildung, studierte dann aber von 1907 bis 1913 an der der Kunstgewerbeschule Hamburg, wo er unter anderem bei Julius Wohlers lernte. Es folgten Reisen nach Frankreich, Dänemark, die Schweiz und Italien, auf denen vor allem Landschaftsbilder entstanden. 1919 trat Jahns der Hamburgischen Sezession bei, im folgenden Jahr aber trat er, wie einige andere seiner Künstlerkollegen, schon wieder aus. 1919 erhielt er den Auftrag, Wandbilder für die Bücherhalle Kohlhöfen zu erschaffen. Im Stil eines Bilderbogens zeigten sie acht Hamburger Volksleben-Darstellungen. 1937 wurden die Bilder aber auf Anweisung der Nationalsozialisten wieder übermalt. Ab 1930 war er Mitglied des Hamburger Künstlervereins. Bei der Aktion „Entartete Kunst“ wurden zwei seiner Werke beschlagnahmt und zerstört, darunter eine „Dünenlandschaft“ aus der Hamburger Kunsthalle. Für die Zeit des zweiten Weltkrieges sind kaum Werke überliefert, 1943 wird sein Atelier in der Hammer Landstraße ausgebombt. Nach dem Krieg malte Jahns weiter, geriet jedoch zunehmend in Vergessenheit. Er starb 1957 verarmt.

 
Literaturhinweise Maximilian Jahns_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
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Horst Janssen  
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Geboren 14. November 1929
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 31. August 1995
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Horst Janssen war ein bedeutender Grafiker und Zeichner, der durch verschiedene Einflüsse seinen eigenen, unverkennbaren Stil entwickelte. Dargestellte Körper wurden oft bizarr verdreht und deformiert, viele seiner Werke sind auch erotisch konnotiert. Es entstanden auch zahlreiche, schonungslose Selbstportraits, in denen oft Verzweiflung und Vergänglichkeit thematisiert wurden. Um 1970 wendete er sich auch der Landschaft als Motiv zu. 

Horst Janssen wuchs bei seiner Mutter in Oldenburg auf. 1942 kam er in ein „Nationalpolitisches Erziehungsheim“, nach dem Tode seiner Mutter zur Tante nach Hamburg. Ab 1946 besuchte er die Landeskunstschule in Hamburg und wurde schnell zum Meisterschüler bei Alfred Mahlau. Er begann mit der Technik des Holzschnitts zu experimentieren, und durch Mahlau kam er an einige Aufträge, meist für Buchillustrationen. 1952 erhielt er das Lichtwark-Stipendium, im selben Jahr sollte er den Papierfabrikanten Guido Dessauer porträtieren. Ein enger Kontakt zur Familie entwickelte sich, und in der Lithografiewerkstatt der Firma Dessauers kam Janssen dieser Technik näher. 1959 wurde die Kunstszene auf ihn aufmerksam, als er (in seiner Wohnung) großformatige Farbholzschnitte ausstellte und gut verkaufte. Sein enger Freund Paul Wunderlich machte ihn mit der Technik der Radierung bekannt: Janssen konzentrierte sich fortan auf das Gebiet der Grafik, aber auch auf das Zeichnen. Im selben Jahr erfolgte die Scheidung von seiner ersten Frau Marie, mit der er eine Tochter hatte. Es folgte eine kurze Ehe mit der Galeristin Birgit Sandner, 1960 heiratete er Verena von Bethmann-Hollweg, 1961 wurde ihr Sohn Philipp geboren. In den 1960er Jahren fanden mehrere Einzelausstellungen statt, 1966 erhielt er den Edwin-Scharff-Preis. Nach einem Umzug nach Blankenese, wo er eng mit dem Drucker Hartmut Frielinghaus zusammenarbeitete, entstanden vor allem Radierungen von Landschaften der Umgebung. 1968 ließ er sich erneut scheiden, und bekam 1973 einen Sohn von seiner Lebensgefährtin Gesche Tietjens. Durch den Sammler Gerhard Schack kam Janssen in Berührung mit ostasiatischer Kunst: Der Radierzyklus „Hokusais Spaziergang“ nimmt diese Einflüsse auf. Ebenso begann Janssen, sich mit bedeutenden Künstlern (Rembrandt, Callot, Goya, Füssli) auseinanderzusetzen und deren Werke und Motive zu zitieren. Ab 1976 war er auf dem Gebiet der Fotografie tätig. 1990 drohte er nach einem Unfalls zu erblinden, konnte jedoch weiterarbeiten. 1995 starb er an den Folgen eines Schlaganfalles. 

 
Literaturhinweise Horst Janssen_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
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Professor Karl Leopold Walter Graf von Kalckreuth  
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Geboren 15. Mai 1855
Geburtsort Düsseldorf 
Gestorben 01. Dezember 1928
Todesort Eddelsen bei Hittfeld (heute Gemeinde Seevetal) 
Kurzbiographie Im Alter von 39 Jahren baute Karl von Kalckreuth das erste Mal eine Beziehung zu Hamburg auf. Diese basierte auf dem Auftrag von Alfred Lichtwark, für die Sammlung von Bildern aus Hamburg der Hamburger Kunsthalle Hafenbilder zu malen. Davor hatte Karl Leopold Walter Graf von Kalckreuth 1875 bei seinem Vater, dem Begründer und ersten Leiter der Kunstschule Weimar, das Studium der Malerei begonnen. 1879 setzte er dieses an der Kunstakademie München bei Karl von Piloty und Wilhelm von Diez fort. Zu dem Zeitpunkt, an dem ihn Alfred Lichwark mit der Anfertigung der Hafenbilder beauftragte, war er an der Kunstakademie in Karlsruhe beschäftigt. Die daraufhin entstandenen Bilder des Hamburger Hafenmilieus waren – neben seinen Portraits und Bildern des ländlichen Lebens – von großer Bedeutung für sein Oeuvre. Die Bilder Druckalben im Hamburger Hafen und Heimkehrende Werftarbeiter auf der Elbe, die im Rahmen dieses Auftrages angefertigt worden waren, befinden sich noch heute in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle. Von 1901 bis 1905 war er Direktor der Kunstschule Stuttgart. In diesem Zeitraum war er zum einen an der Gründung des deutschen Künstlerbundes beteiligt und wurde zum ersten Präsidenten des Bundes gewählt. Zum anderen fertigte im Zeitraum von 1901 bis 1915 eine Vielzahl von Bildnissen für Hamburger Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an. Darunter waren Justus Brinckmann, der Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe, Lichtwarks Mutter und der Bürgermeister Max Predöhl. 1907 ließ sich Karl von Kalckreuth, der Empfehlung Alfred Lichtwarks folgend, auf dem Gut Eddelsen in der Heide nahe Hamburg nieder. Bei dieser Entscheidung wurde er zudem vielfach von Alfred Lichtwark unterstützt. Bis zu seinem Tod war Karl von Kalckreuth Präsident des Deutschen Künstlerbundes und Mitglied im Hamburger Künstler-Verein. 
Lokale Referenzen

Folgende Bilder von Karl Leopold Walter Graf von Kalckreuth befinden sich in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle: „Dückdalben im Hamburger Hafen“ (1894), „Sonntagsstimmung an der Landungsbrücke“ (1901), „Dämmerstunde“ (1909), „Alfred Lichtwark“ (1912) und „Der Schauspieler Karl Bozenhard“ (1926).

Kalckreuthweg, Groß Flottbek, seit 1950

 
Lebensbeschreibungen Karl Leopold Walter Graf von Kalckreuth.pdf
Literaturhinweise Karl Leopold Walter Graf von Kalckreuth.pdf
Kategorien Kunst
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Professor Friedrich Kallmorgen  
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Geboren 15. November 1856
Geburtsort Altona 
Gestorben 02. Juni 1924
Todesort Grötzingen 
Kurzbiographie

Friedrich Kallmorgen entwickelte seinen Malstil in besonderer Auseinandersetzung mit der französischen Malerei. Durch die Schule von Barbizon und der holländischen Malerei wurde er von einem Maler von Genreszenen zu einem hervorragenden Landschaftsmaler. Seinen Vorbildern folgend, wendete er sich realistischen Naturdarstellungen zu, die einen Gegensatz zu den klassisch-idealisierten Landschaftskompositionen darstellten. Auch bereitete er seine im Atelier entstehenden Gemälde mittels ausführlicher Skizzen vor Ort vor.  Karl Kallmorgens vorwiegendes Arbeitsgebiet stellte jedoch der Hamburger Hafen dar, dessen licht- und dunsterfüllte Lichtverhältnisse er in einer vom französischen Impressionismus geprägten Manier auf der Leinwand einfing. Er stellte außerdem wichtige dokumentarische Ansichten des Gängeviertels und des Hochbahnbaus her. Obwohl Alfred Lichtwark beim Aufbau seiner „Sammlung aus Hamburg“ in der Kunsthalle Kallmorgen ignorierte und nur Hafenbilder seines Freundes Karl Leopold von Kalckreuth erwarb, gilt Kallmorgen neben Leonhard Sandrock als der bedeutendste Schilderer des Arbeitslebens im Hamburger Hafen. Für seine Werke erhielt Karl Kallmorgen ab 1885 zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland und bis in die 1920er Jahre viele Privataufträge für Stimmungsbilder des Hamburger Hafens. Aber auch der Direktor des Altonaer Museums, Otto Lehmann, bestellte 1910 sieben Gemälde mit Landschaften Schleswig-Hollsteins für den Bauernhausmodellsaal. Neben seinen Gemälden hinterließ Karl Kallmorgen ein umfangreiches druckgraphisches Werk mit über 100 Lithographien. 

 
Lokale Referenzen Kunstwerke von Friedrich Kallmorgen befinden sich in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, des Museums für Hamburgische Geschichte, des Schiffahrtsmuseum Perter Tamm und der Hamburger Sparkasse.  
Lebensbeschreibungen Friedrich Kallmorgen.pdf
Literaturhinweise Friedrich Kallmorgen.pdf
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Hermann Kauffmann  
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Geboren 07. November 1808
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 24. Mai 1889
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hermann Kauffmann, geb. 07.11.1808 in Hamburg, gest. 24.05.1889 ebd. 1823-1826 künstlerische Ausbildung bei Gerdt Hardorff d. Ä. in Hamburg, 1827-1833 Studium an der Akademie in München. Seitdem in Hamburg als Landschafts- und Genremaler tätig und eines der führenden Mitglieder des Hamburger Künstlervereins. Gilt als Hauptvertreter der sog. Hamburger Schule des 19. Jahrhunderts. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Jean Paul Kayser  
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Geboren 22. September 1869
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 23. September 1942
Todesort Donaueschingen 
Kurzbiographie

Jean Paul Kayser (der seinen Vornamen Jean Zeit seines Lebens jedoch nie benutzte und seine Werke stets nur mit „Paul Kayser“ signierte) blieb sein Leben lang Hamburg stark verbunden, seine Motive sind vor allem im späteren Werk gerne der Hafen, Schiffe und Kräne. Stets ließ sich Kayser dabei auf aktuelle Kunstströmungen ein, wie zunächst den Impressionismus, später auch den Kubismus. Einen weiteren wichtigen Einfluss stellt Paul Cézanne dar. 

Ab 1886 erlernte Paul Kayser zunächst (gemeinsam mit Arthur Illies) den Beruf des Dekorationsmalers in Hamburg. 1889/90 besuchte er die Kunstgewerbeschulen in München und Dresden, kehrte aber nach Hamburg zurück, um weiter in seinem Beruf zu arbeiten und sich autodidaktisch in der Malerei zu bilden. 1897 ist er Mitbegründer des Hamburgischen Künstlerclubs, der sich – auf Anregung Alfred Lichtwarks hin – vor allem mit einer norddeutschen Ausprägung des französischen Impressionismus und der Freilichtmalerei beschäftigt. Schon 1896 hatte Lichtwark ein Werk Kaysers für die Kunsthalle erworben, viele weitere sollten folgen. 1900 entstand ein großes Wandgemälde („Alstertal-Landschaft“) für die Aula der Paulsenstift-Schule in St. Georg, das jedoch im Krieg zerstört wurde. Kayser arbeitet ab 1901 als Lehrer an einer privaten Malschule in Harvestehude, wo er auch seine Frau Melanie Hertz kennenlernte, die er ein Jahr später heiratete. 1909 malt Kayser gemeinsam mit Albert Marquet, den er 1933 auch in Paris (gemeinsam mit Fritz Flinte) besuchte und der ihn nachhaltig prägen sollte: seine Farbgebung wurde allgemein lichter. Kayser reiste weiter zu Studienzwecken nach Holland (1907, 1911) und nach Italien (1910). Während des Krieges wurde Kayser zum Kriegsdienst (den er in Sonderburg ableistete) eingezogen. 1919 gründete sich die Hamburgische Sezession, und wieder ist Kayser unter den Gründungsmitgliedern. Kayser genoss den Austausch mit anderen Künstlern, und war stets auch für die Ideen und Ansätze der jüngeren Generation von Malern zu begeistern. 1939 siedelte die Familie nach Süddeutschland über. Das Malen am Hamburger Hafen war verboten worden, zudem nahm der nächtliche Fliegeralarm zu, und Kaysers Tochter war gesundheitlich angeschlagen. 1942 stirbt Kayser nach viermonatiger Krankheit. Erst 1960 fand eine größerer Ausstellung im Altonaer Museum, in das später auch der größte Teil seines Nachlasses gelangte, statt.

 
Literaturhinweise Jean Paul Kayser_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Paul Kayser  
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Geboren 22. September 1869
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 23. September 1942
Todesort Donaueschingen 
Kurzbiographie Paul Kayser ist ein Beispiel für einen Hamburger Künstler, der Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark in der Stadt Hamburg und ihrem kulturellen Kreis vernetzt war. Nachdem er seine Ausbildung zum Dekorationsmaler abgeschlossen und mehrere Jahre lang als solcher in Hamburg gearbeitet hatte, wurde er 1897 zu einem der Gründungsmitglieder des Hamburger Künstlerclubs. Zudem war er an der Gründung der Hamburger Sezession beteiligt und trat dem Hamburger Künstlerverein von 1832 bei. Es folgten gemeinsame Ausstellungen im Hamburger Kunstverein von 1897 bis 1907 und 1928 mit der Hamburger Sezession. Häufig auftretende Motive Paul Kaysers Bilder waren die Norddeutsche Landschaft, der Hamburger Hafen sowie Altstadtansichten und Blankenese. Auch fing er die Landschaft auf seinen Reisen nach Italien und der Schweiz auf seinen Bildern ein. Außerdem malte er Stillleben, Bildnisse und Interieurs. Allerdings beschränkte er sich nicht nur auf die Malerei, sondern fertigte auch druckgrafische Werke, wie Radierungen und Lithographien, an. Ein stilistischer Wandel in seinem künstlerischen Schaffen ist nach seiner Begegnung mit dem französischen Maler Albert Marquet festzustellen. Dessen Malweise prägte Paul Kayser nachhaltig. Paul Kaysers Vater Jean Louis ließ in die Geburtsurkunde den weiteren Vornamen „Jean“ eintragen, doch benutzte der Künstle diesen nie in seinem Leben und es existiert kein einziges Bild mit der Signatur seines vollen Namens. 
Lokale Referenzen Kunstwerke von Paul Kayser befinden sich in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, des Museums für Hamburgische Geschichte, der Hamburger Sparkasse, der HSH Nordbank und des Schifffahrtsmuseum Peter Tamm.  
Lebensbeschreibungen Paul Kayser.pdf
Literaturhinweise Paul Kayser.pdf
Kategorien Kunst
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Adolph Diedrich Kindermann  
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Geboren 23. April 1823
Geburtsort Lübeck 
Gestorben 16. September 1892
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Adolph Dietrich Kindermann erhielt in Lübeck seine Ausbildung zum Kunstmaler von Christian Peter Wilhelm Stolle. 1843 wechselte er an die Kunstakademie Dresden. Hier beteiligte er sich 1849 am Maiaufstand und wurde daraufhin des Landes verwiesen. Bis 1853 betätigte er sich in Paris als Portraitmaler. Mit kurzer Unterbrechung in Lübeck ging er 1856 nach Hamburg, um hier als Kunstmaler und Photograph zu arbeiten. Kindermann war Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832.
 
Lokale Referenzen
Adolph Dietrich Kindermann war in Hamburg Mitglied in der Freimaurer-Loge "Ferdinande Caroline zu den drei Sternen" - seine Aufnahme war 1853. Im selben Jahr wurde er von dieser Loge in den Gesellengrad befördert und zum Meister erhoben. 1875 bekleidete er in seiner Loge das Amt des II. Aufsehers.
 
Kategorien Kunst
Funktionen Fotograf/in: -
Maler/in: -
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David Kindt  
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Geboren 1580
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 26. Februar 1652
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

David Kindt ist als Maler vor allem für seine Porträts bekannt, etwa von Senator Rudolph Amsinck und seiner Frau Elisabeth. Er gilt als einer der beliebtesten und bedeutendsten Porträtmaler seiner Zeit. Als ein wichtiger Einfluss zählt vor allen Dingen der holländische Porträtstil.

David Kindt wurde 1580 in Hamburg geboren. Schon sein Vater Johann, der aus Gründen der religiösen Verfolgung von Brabant in die Hansestadt gekommen war, arbeitete als Hamburger Amtsmaler. Eventuell wurde er auch in den Niederlanden ausgebildet; möglich wäre es sicher, dass er auch bei seinem Vater lernte. Ab 1605 war er Meister des Maleramtes in Hamburg, ab 1629 Ältermann. 1605 heiratete er Anna Lange, mit der er neun Kinder bekam. Häufige Auftraggeber Kindts waren neben der städtischen Oberschicht Hamburgs auch der Adel der umliegenden Regionen, wie etwa der Herzog von Gottorf. Schon relativ früh (etwa ab 1604) sind Aufträge aus diesen Kreisen nachweisbar, sodass Kindt sich wohl schon in jungen Jahren einen Namen gemacht hatte, bzw. vielleicht auch auf den guten Ruf und „Kundenstamm“ seines Vaters zurückgreifen konnte. Er besaß nachweislich mehrere Häuser und nahm schon 1605 einen Lehrling in seiner Werkstatt auf. Kindts Grab befindet sich in der Hamburger Nikolaikirche.

Nur wenige Werke können mit Sicherheit Kindt zugeschrieben werden: Alfred Lichtwark geht von sechs bis sieben Bildnissen aus, von denen sich vier bis fünf in Hamburg befinden. Sein Anteil an der 1622 in Auftrag gegebenen „Totentanz“- Tafel in der Hamburger Kirche St. Jacobi ist unsicher. Die Tafel ist stark übermalt, es wurde auch vermutet, dass Kindt lediglich eine Restaurierung daran vornahm. 

 
Literaturhinweise David Kindt_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Karl Kluth  
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Geboren 12. Januar 1898
Geburtsort Halle/Saale 
Gestorben 15. Dezember 1972
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Karl Kluth hat den Hamburgischen „Sezessionsstil“ entscheidend mit geprägt. Seine Motive waren häufig Landschaften, aber auch Akte und einige Selbstporträts. Dabei ist der Hintergrund häufig grafisch abstrahiert, kurvige Linien dominieren, und es herrscht eine tonige Farbigkeit, oft mit starker Kontrastwirkung, vor.

Eine zunächst begonnene Lehre als Lithograf (schon sein Vater übte diesen Beruf aus) brach Kluth 1917 ab, als er sich freiwillig zum Kriegsdienst meldete. Von 1919 bis 1922 studierte er die Malerei an der Staatlichen Akademie Karlsruhe. Bei einem Besuch lernte er Hamburg kennen und ließ sich hier nieder. Ab 1923 stellte er bei den Hamburger Sezessionisten aus, öffentliche Anerkennung wird ihm aber erst 1928 zuteil, als er bei einer Ausstellung über Hamburger Künstler in der Berliner Galerie Nierendorf teilnahm. 1929 besuchte Kluth den von ihm sehr verehrten Edvard Munch in Norwegen. Ab 1931 war er Mitglied der Hamburgischen Sezession, und wirkte auch an den bekannten „Zinnober“-Festen mit; im selben Jahr bereist er mit seinen Freunden Willem Grimm und Hans Ruwoldt Italien. 1933 verhinderten die Nationalsozialisten, dass Kluth (von Max Sauerlandt berufen) an der Landeskunstschule Hamburg lehrte. Ebenfalls 1933 wurde die zwölfte Ausstellung der Sezession geschlossen, da eines von Kluths Werken („Akt auf rotem Sofa“) als „pornographisch“ diffamiert wurde, mehrere Gemälde wurden zudem bei der Aktion „Entartete Kunst“ zerstört. Kluth zog sich in Folge dieser Entwicklung aus der Kunstszene zurück und arbeitete als Zeichenlehrer und Bühnenbildner. Er wurde 1940 zum Kriegsdienst eingezogen, und geriet in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1949 zurückkehrte. Kluth hatte erneut Erfolg, wurde (diesmal durch Friedrich Ahlers-Hestermann berufen) Professor an der Landeskunstschule und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil. Er entwickelte seine Auslegung des Hamburgischen Sezessionsstiles weiter. 1950 wurde er zum Vorsitzenden des Deutschen Künstlerbundes gewählt. Von 1952 bis 1965 lehrte er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, dabei gehörten zu seinen Schülern einige der späteren Mitglieder der „Gruppe Zebra“. Bis zu seinem Tode am 15. Dezember 1972 war Karl Kluth künstlerisch tätig geblieben. 

 
Literaturhinweise Karl Kluth_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
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Lithograph/in: -
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Florian Köhler  
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Geboren 28. Januar 1935
Geburtsort Frankfurt am Main 
Gestorben 07. August 2013
Todesort  
Kurzbiographie

Ende der 1950er und Mitte der 1960er Jahre war Florian Köhler Mitbegründer der Münchener Künstlergruppen „Wir“, „Spur“ und „Geflecht“. Innerhalb der Künstlergruppen wurde sich mit der gesellschaftlichen Stellung des Künstlers auseinandergesetzt und eine kollektive künstlerische Arbeitsform erarbeitet. Dabei wurde besonders in den Kunstwerken der „Geflecht“-Gruppe die Verbindung von Kunst, Gesellschaft, Politik und Technik thematisiert. Gleich der Dada-Gruppe fertigten sie sogenannte Antiobjekte an, die die Grenze der Kunst überschreiten sollten. Das gemeinsame Arbeiten und Ausstellen war ein Prinzip der Künstlergruppen, sodass Florian Köhler ausschließlich mit Teilnahmen im Gruppenkontext wahrgenommen worden war. Erst nachdem er nach Hamburg gekommen war, stellte er seine Werke das erste Mal 1972 allein aus. Sein daraufhin entstandenes Oeuvre fächert sich in den Medien Malerei, Zeichnung, Collage und Druckgraphik auf, seltener fertigt er figürliche Objekte an. Die Idee der Verbindung verschiedener Bereiche war, wie auch schon in den Künstlergruppen, maßgebendes Thematik in Florian Köhlers eigenständigen Kunstwerken.  In den 1970er und 1980er Jahren fokussiert er sich auf spezifische Arbeitswelten wie Kabelleger, Bauarbeiter, Bauern und Taucher. Dabei reflektierte er einschneidende politische Ereignisse und das Zeitgeschehen in seinen Kunstwerken und verband dies mit Rückgriffen auf Kunstgeschichte, Religion und Mythologie. Innerhalb dieser Beschäftigung wechselte er seinen Malstil mehrfach und schnell aufeinanderfolgend. Später fertigte er großformatige Ölbilder von Figurativen und Abstraktem in der der Expressivität der „Neuen Wilden“ mit heftigen Pinselstrichen und kräftigen Farben bei wildbewegten Formen. 

 
Lebensbeschreibungen
Florian Köhler.pdf
Literaturhinweise Florian Köhler.pdf
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Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
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Diether Kressel  
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Geboren 12. Dezember 1925
Geburtsort Düsseldorf 
Gestorben 07. Januar 2015
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Siegfried Lenz schreibt in seiner Monografie „Diether Kressel – Rückblick 1995–1946“: „Kressels Bildersprache ist eine eigene Erzählsprache.“ Diese Bildsprache entwickelte Diether Kressel mittels Motiven wie Spiegellungen und Assoziationen in raffiniert eingefügten Selbstporträts sowie Gegenständen, die an Vergänglichkeit gemahnen. In seinen Werken thematisierte er Erinnerungen, Wünsche sowie besondere Situationen und setzt diese mit ironischen Bezügen zum Intimen, Humanen und Beschaulichen zusammen. Bevor er jedoch diese Bildsprache entwickelte war Diether Kressel zunächst Zeichner und fertigte Landschaftsgemälde in Italien und Dänemark an. Für diese verwendete er starke, leuchtende Farben die er bewusst in der Komposition anwandte. Auch malte er Aquarelle mit Portraitstudien italienischer Fischer und Mädchen. Ab Mitte der 60er Jahre stellte er erste druckgraphische Werke her, durch die er bekannt wurde. 1977 wendete er sich erneut der Ölmalerei zu, wobei er realistische mit surrealistischen Elementen verband. Von 1981 bis 1990 befasst er sich vorwiegend mit Gouachen und Zeichnungen in Mischtechnik. In all diesen Wechseln der Medien blieb er seiner entwickelten Bildsprache treu.

 
Lokale Referenzen Kunstwerke von Diether Kressel befinden sich in den Sammlungen der Hamburger Kulturbehörde, der SAGA, des NDR und der Hamburger Sparkasse. Zudem fertigte Diether Kressel folgende Wandbilder an: „Mosaik der Anatomie“ im Universitätsklinikum Eppendorf (1957), „Keramisches Wandbild“ im Geologischen Institut der Universität Hamburg (1957) und „Fischer“ in der Schule Owiesenstraße (1958).  
Lebensbeschreibungen Diether Kressel.pdf
Literaturhinweise Diether Kressel.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
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Fritz Kronenberg  
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Geboren 13. Februar 1901
Geburtsort Köln 
Gestorben 04. April 1960
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Seiner starken Nähe zu George Braque wegen nannte man Fritz Kronenberg scherzhaft auch „Kronenbraque“. Besonders beschäftigte ihn das Formale des Kubismus, also die Gliederung des Raumes im Bild, womit das Motiv selbst für ihn eher nachrangige Bedeutung hatte. Auch wenn er dabei stark abstrahierte, blieb er doch stets gegenständlich. Neben Stilleben und Landschaften entstanden auch Figurenbilder. 

1919 begann Fritz Kronenberg seine künstlerische Ausbildung. An der Kunstgewerbeschule in Köln konzentrierte er sich besonders auf die Technik des Holzschnitts. Ein Jahr später war er an der Akademie in Düsseldorf, darauf lernte er (zusammen mit Karl Kluth) an der Karlsruher Kunstakademie. Nach dem Beenden des Studiums besuchte Kronenberg Amerika, dann auch Paris, wo er die Werke von Pablo Picasso, Juan Gris und George Braque sieht. Ab 1927 ließ er sich gemeinsam mit seiner Frau in Hamburg nieder. Finanziell waren sie durch die Familie seiner Frau abgesichert, sodass sich Kronenberg ganz auf die Malerei konzentrieren konnte. Im selben Jahr reiste er nach Südostasien, was die Farbigkeit seiner Werke entscheidend erhöhte. 1931 wurde er zum Mitglied der Hamburgischen Sezession und schnell zum allseits beliebten Kollegen der anderen Sezessionisten. In der Zeit des NS-Regimes wurde Kronenberg Opfer der Aktion „Entartete Kunst“, sechs seiner Werke wurden aus der Hamburger Kunsthalle bzw. dem Museum für Kunst und Gewerbe entfernt. Kronenberg zog sich zurück, blieb seinem Stil aber treu und malte – oft gemeinsam mit Emil Maetzel – weiter. „Unverfängliches“ wie Landschaftsbilder durfte er auch bis 1943 weiter ausstellen. 1938 reiste er nach Brasilien, und nach der Trennung von seiner Frau heiratete er 1940 erneut. 1943 brannten Wohnung und Atelier aus, sodass sich das Ehepaar gemeinsam mit dem 1941 geborenen Sohn entschloss, Hamburg zu verlassen und in schleswig-holsteinischen Keelbek zu leben. 1949 kehrten sie jedoch nach Hamburg zurück. 1950 wurde er Mitglied des deutschen Künstlerbundes, und er nahm seine Reisetätigkeit – etwa in die Karibik, nach Südamerika, und Dänemark – wieder auf. Mitte der 1950er Jahre strahlte der NDR eine Serie aus, in der Kronenberg verschiedene Maltechniken erklärt: „Malen mit Fritz Kronenberg“. 1958 erhielt er den Edwin-Scharff-Preis. An den Folgen einer Kopfoperation verstarb Fritz Kronenberg 1960. 

 
Lokale Referenzen Hamburg, U-Bahn-Station Meßberg, Keramikwand 
Literaturhinweise Fritz Kronenberg_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Richard Kuöhl  
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Geboren 31. Mai 1880
Geburtsort Meißen 
Gestorben 19. Mai 1961
Todesort Bad Oldesloe 
Kurzbiographie

Richard Kuöhl orientierte sich zunächst am Jugendstil, wurde aber ab den 1920er Jahren aber vom Expressionismus geprägt. Bekannt ist Kuöhl für seine zahlreichen Bauplastiken in Hamburg, aber auch für seine wuchtigen und monumentalen Kriegsdenkmäler.

Richard Kuöhl stammte aus ärmlichen Verhältnissen, sehr früh verlor er zudem seinen Vater. Er erlernte den Beruf des Kunsttöpfers in der Keramischen Modellfabrik in Meißen. Nachdem er für kurze Zeit diesen Beruf ausübte, ging er von 1902 - 1905 auf die Kunstgewerbeschule Dresden, wo ihn auch Karl Grosz unterrichtete. 1910 lebte Kuöhl zunächst in Berlin, hier war er mit dem Entwerfen von Skulpturen, aber auch von Schmuck erfolgreich. 1912 entschloss er sich, nach Hamburg zu ziehen. Schon in Dresden hatte er Fritz Schumacher kennengelernt, der ihm – als Oberbaudirektor Hamburgs – mehrere Aufträge für Bauschmuck anvertraute. So schuf er 1923/24 etwa die Bauplastiken des Chilehauses. Von 1919 bis 1933 war er Mitglied der Hamburgischen Sezession. Ab 1933 passte sich Kuöhl dem nationalsozialistischen Regime an und erschuf monumentale Kriegerdenkmäler, wie etwa das später stark kritisierte sog. „76er-Denkmal“ (1936 eingeweiht) am Dammtorbahnhof in Hamburg, welches auch als Gegendenkmal zu der von nationalen Kreisen abgelehnten Stele Ernst Barlachs („Hamburger Ehrenmal“) auf dem Rathausmarkt fungieren sollte. Das Denkmal trägt unter anderem die Inschrift „Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen.“ Kuöhl wurde in der NS-Zeit der meist beauftragte Bildhauer Hamburgs und Umgebung. 1943 wurde sein Atelier im Alstertal ausgebombt, und Kuöhl zog sich in sein Sommerhaus in Rohlfshagen (im Kreis Stormarn) zurück. Dort und in Bad Oldesloe arbeitete er auch nach dem Krieg weiter als Bildhauer, es entstanden in dieser Zeit vor allem Kriegsdenkmäler mit christlichen Inhalten.

 
Lokale Referenzen

Hamburg, Dammtor-Bahnhof, Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des Hamburgischen Infanterie-Regiments Nr. 76

Hamburg, Chilehaus, Keramiken

Hamburg, Finanzbehörde Gänsemarkt, Keramiken

 
Literaturhinweise Richard Kuöhl_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
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Prof. Dr. Otto Lauffer  
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Geboren 20. Februar 1874
Geburtsort Weende bei Göttingen 
Gestorben 08. August 1949
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Otto Laufer studierte Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Göttingen, Berlin und München und wurde 1896 promoviert. Von 1897 bis 1902 war er Museumsassistent am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Danach wechselte er an das Historische Museum in Frankfurt am Main, wo er zunächst als Assistent, seit 1907 dann als Direktor tätig war. Von 1908 an baute er als Gründungsdirektor das 1922 eröffnete Museum für Hamburgische Geschichte auf, welches er bis 1946 leitete. Seit 1919 war Laufer zudem Professor für deutsche Altertums- und Volkskunde an der neu gegründeten Hamburgischen Universität und verfasste zahlreiche Werke zu musealen und volkskundlichen Themen.

 
Kategorien Wissenschaft
Kunst
Funktionen
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Alfred Lichtwark  
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Geboren 14. November 1852
Geburtsort Hamburg-Reitbrook 
Gestorben 13. Januar 1914
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Der Sohn des Müllers Friedrich Carl Lichtwark und seiner zweiten Frau Helene Johanne Henriette, geb. Bach, kam im Alter von zwölf Jahren mit seiner Familie nach Hamburg, nachdem der Vater Hof, Mühle und Vermögen verloren hatte. Nach Schulabschluss war Alfred Lichtwark seit 1867 als Hilfslehrer tätig. Erst im Alter von 27 Jahren konnte er nach intensiven Privatstudien ohne Abitur die Universität Leipzig besuchen. 1885 wurde er dort mit der Arbeit "Die Kleinmeister als Ornamentisten" promoviert. Ein Jahr später wurde er zum ersten Direktor der Hamburger Kunsthalle berufen, die seit 1869 von einer Kommission verwaltet worden war. Er entwickelte diese in wenigen Jahren zu einem der führenden Museen Deutschlands. Dazu baute er u.a. die Gemäldegalerie mit deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts und das Kupferstichkabinett aus. 1897 kaufte er als erster deutscher Museumsleiter ein Gemälde von Claude Monet. Alfred Lichtwark gilt als einer der Wegbereiter der Reform- und Museumspädagogik. Sein Blick beschränkte sich dabei nicht nur auf die hohe Kunst und die Kunsthalle, sondern galt auch Dingen wie der Amateurphotographie oder der Gartenkunst.
 
Kategorien Wissenschaft
Kunst
Wohlfahrt
Funktionen Kunstgeschichtswissenschaftler/in: -
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Elfriede Lohse-Wächtler  
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Geboren 04. Dezember 1899
Geburtsort Dresden 
Gestorben 31. Juli 1940
Todesort Pirna-Sonnenstein  
Kurzbiographie

Elfriede Lohse-Wächtler schuf zahlreiche Grafiken, Aquarelle und Bleistiftzeichnungen. Als Motive haben sich Porträts und Selbstbildnisse erhalten, weiter viele Szenen aus dem Hafen- und Arbeitermilieu und einige Landschaften. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, war sie auch kunstgewerblich tätig und schuf Gebrauchsgrafik. Künstlerisch prägte sie zunächst ihr Dresdner Freundeskreis, später wandte sie sich der neuen Sachlichkeit und dem Realismus zu. Bekannt sind neben den zahlreichen Szenen des Hamburger Nachtlebens vor allem ihre Porträtstudien psychisch Kranker. 

Elfriede Wächtler, die sich „Nikolaus Wächtler“ nannte, besuchte ab 1915 die Kunstgewerbeschule in Dresden, zunächst die Abteilung für „Mode und weibliche Handarbeiten“. Nach einem Jahr wechselte sie jedoch in die Klasse für angewandte Grafik, zusätzlich lernte sie an der Akademie Zeichnen und Malen. Sie fand Anschluss an den Kreis der Dresdner Sezession um Otto Dix, Conrad Felixmüller (dessen Atelier sie ab 1918 bezog) und Oskar Kokoschka. 1921 heiratete sie Kurt Lohse, einen Maler und Opernsänger. 1925 siedelten beide nach Hamburg über, wo sie kaum Anschluss an die lokalen Künstlerkreise fand; ihr Mann verließ sie, und ihre wirtschaftliche Situation verschlechterte sich. Wegen eines Nervenzusammenbruchs musste sie 1929 sieben Wochen in der Nervenheilanstalt Friedrichsberg verbringen. Dort entstandenen die so genannten „Friedrichsberger Köpfe“, Porträts der anderen Patienten, die sie in Hamburg ausstellte. Diese Serie machte sie schlagartig bekannt, die Hamburger Kunsthalle und das Altonaer Museum kauften ihre Werke. 1931 kehrte sie nach Dresden in ihr Elternhaus zurück. Im folgenden Jahr wurde sie in die Heilanstalt Arnsdorf in der Nähe Dresdens eingewiesen; ihr wurde Schizophrenie diagnostiziert. Bis 1935 war sie dort weiterhin kreativ tätig, es entstanden zahlreiche Bleistiftzeichnungen. 1935 wurde sie zwangssterilisiert. Ihre Familie hatte bis zuletzt versucht, dies zu verhindern. Ab diesem Eingriff kam ihre kreative Tätigkeit zum Erliegen. Die Bedingungen in psychiatrischen Anstalten hatten sich nach der Machtübernahme drastisch verschlechtert, der Kontakt zu ihrer Familie brach fast völlig ab. Am 31. Juli 1940 wurde sie im Rahmen der „T4-Aktion“ der Nationalsozialisten zur „Vernichtung unwerten Lebens“ nach Pirna-Sonnenstein gebracht und dort durch Kohlenmonoxyd ermordet.

 
Lokale Referenzen

Ein Erinnerungsstein für sie steht im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Elfriede-Lohse-Wächtler-Weg, Barmbek-Süd, seit 2008

 
Literaturhinweise Elfriede Lohse-Wächtler_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Zeichner/in: -
Grafiker/in: -
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Albrecht Lorenz Lorenz-Meyer  
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Geboren 16. Juni 1891
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 22. Juli 1960
Todesort Bad Gastein 
Kurzbiographie Albrecht Lorenz Lorenz-Meyer, geb. 16.06.1891 in Hamburg, gest. 22.07.1960 in Bad Gastein, Sohn des Hamburger Kaufmanns Eduard Lorenz Lorenz-Meyer und der Alice Sieveking. Kaufmann in Hamburg. Heirat 26.05.1922 mit der niederländischen Admiralstochter Constantia Margareta Wilhelmina Umbgrove. Setzte die Kunstpflege seiner Familie fort; Initiator der Stiftung Lorenz-Meyer im Museum für Hamburgische Geschichte. 
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kaufmann/-frau: -
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Eduard Lorenz Lorenz-Meyer  
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Geboren 12. Juli 1856
Geburtsort Singapur 
Gestorben 25. April 1926
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Nachdem Eduard Lorenz-Meyer seine kaufmännische Lehrzeit bei Schlüter & Maack absol­viert hatte, wurde er Anfang 1879 Angestellter bei Behn, Meyer & Co. in Singapur. 1885 avan­cierte er zum Partner. Drei Jahre später ging er zurück nach Hamburg und wurde Teil­haber der Firma Arnold Otto Meyer. Diese betrieb vor allem Export- und Import-Produkten­geschäfte (u.a. Kopra und Pfeffer). Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit engagierte sich Lorenz-Meyer im kulturellen Leben Hamburgs. Er betrieb genealogische Forschungen, ver­fasste heraldische Arbeiten, publizierte Aufsätze und Bücher und fertigte zahlreiche Zeich­nun­gen und Aquarelle an. Seit 1893 war er  Vor­sitzender der Gesellschaft Hamburgischer Kunstfreunde, außerdem unterstütze das Museum für Völkerkunde und die Hamburger Kunsthalle. Daneben war er in zahlreichen anderen Vereini­gungen Mitglied und hatte viele Ehrenämter inne. Im politischen Spektrum ist Eduard Lorenz-Meyer als völkisch gesinnter Sozialkonservativer einzuordnen. Er war ein erklärter Gegner der Sozialdemokratie, gehörte Vereinigungen wie dem Reichsverband gegen die Sozial­demokratie oder dem Alldeutschen Verband an – der „Kernorganisation des Radikal­nationalismus“ (Thomas Nipperdey) – und war seit 1921 Ehrenmitglied in der Organisation „Deutscher Roland, Verein für deutsch-völkische Stammkunde“, später „Verein für Sippenkunde“ zu Berlin. Er stand mit dem Wiener „Dichter-Seher“ Guido von List, einem populären Vertreter der völkischen Bewegung, in regem Briefkontakt und war Ehrenmitglied der Guido-von-List-Gesellschaft. Ausführliche Biographie 
Literaturhinweise Literatur zu Eduard Lorenz-Meyer.pdf
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Kunstsammler/in: -
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Joachim Luhn  
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Geboren 1640
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. Juli 1717
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Joachim Luhn war einer der bekanntesten und beliebtesten Bildnismaler seiner Zeit in Hamburg, berühmt für seinen neuartigen, „einfühlsamen“ Porträtstil. Weiter malte er neben religiösen und mythologischen Themen auch Landschaften und Ansichten, darunter eine bekannte, großformatige und topographisch genaue Stadtansicht Hamburgs, die für das Rathaus bestimmt war, und seit 1819 in St. Jacobi zu sehen ist. 

Seine künstlerische Ausbildung erhielt Luhn wohl in den Niederlanden, vielleicht bei Ferdinand Bol, möglicherweise auch in Rom bei dem Niederländer Adriaen Backer. 1673 wurde er Hamburger Bürger, kurze Zeit später war er als Malermeister in Hamburg verzeichnet. Ebenfalls 1673 heiratete er Hanna Margarete Weyers, die Tochter des Hamburger Malers Jacob Weyer. Das bekannte „Porträt einer Familie“, auf dem sich der Maler auch selbst darstellte, zeigt noch den Schwiegervater, der zum Zeitpunkt des Werkes (um 1670) wohl schon verstorbenen war: In seiner Rechten hält er einen Totenschädel, während Joachim Luhn mit seinen Malutensilien dargestellt ist. 1689 bis 1692 war er mit der Ausstattung des Schlosses Salzdahlum des Herzoges von Braunschweig beschäftigt. In Hamburg erhielt er einige offizielle Aufträge, etwa für zehn Gemälde für die Hamburger Ratsstube, für das Malen von Wappen für das Kämmerer-Wappenbuch, oder für die schon erwähnte Ansicht Hamburgs. 1692 wurde er zum Ältermann des Maleramtes. 1717 verstarb er in Hamburg.

 
Literaturhinweise Joachim Luhn_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Professor Richard Luksch  
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Geboren 23. Januar 1872
Geburtsort Wien 
Gestorben 21. April 1936
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Als Hochschullehrer an der Hamburger Kunstgewerbeschule nahm der in Österreich geborene Künstler Richard Luksch einen prägnanten Einfluss auf Bildhauerei und Kunstgewerbe der Hansestadt. In der Zeit vor seiner Berufung nach Hamburg war er in Wien als freier Bildhauer, Maler und Kunsthandwerker tätig und genoss dabei ein überregionales Ansehen. So wurde er in Augsburg mit der Ausführung einer Bauplastik beauftragt. Zunächst galt er als Vertreter der ornamentalen Jugendstil-Plastik und eines Formalismus der preziösen Gebärde.  Mit der Zeit wurde sein Stil strenger und vereinte naturalistische sowie technische Elemente. Die in dieser Zeit entstandenen Mädchen- und Frauenbildnisse zeichneten sich mit ihrer vegetativen Schönheit durch die Kombination von herber Anmut und Strenge der Form aus. Besonders seit seiner Lehrtätigkeit an der Hamburger Kunstgewerbeschule zeichneten sich seine Arbeiten durch einen überbordenden Ideenreichtum aus. Mit einem Trend zur Monumentalität entwarf er Bauplastiken, Brunnen und Freiplastiken für Bauten Schumachers, die sich durch eine Verbindung von Natur, Architektur, Abstraktion innerhalb einer Figur auszeichneten. Daneben stellte er graziöse Aktfiguren, wie „Elbn“ von 1920, und subtil gearbeitete Kleinplastiken her, die oft aus edlen Materialien bestanden. Sein Spätstil nahm geometrisch geschärfte Formen an. In den 1920er Jahren entwarf er die Tanz-Masken für Ursula Falke.  
Lokale Referenzen Kunstwerke von Richard Luksch befinden sich in den Sammlungen der Hamburg Kunsthalle, des Museums für Kunst und Gewerbe und in der Hochschule für bildende Künste.  
Lebensbeschreibungen Richard Luksch.pdf
Literaturhinweise Richard Luksch.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
Lehrer/in: -
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Elena Luksch-Makowsky  
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Geboren 14. November 1878
Geburtsort St. Petersburg 
Gestorben 15. September 1967
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Der wichtigste Impuls im Schaffen der Malerin, Bildhauerin und Kunstgewerblerin Elena Luksch-Makowsky war sicherlich der Wiener Jugendstil, den sie oft um folkloristische Elemente ihrer russischen Heimat ergänzte. Thematisch setzte sie sich in vielen Werken mit den damals herrschenden Rollenbildern der Frau auseinander. 

Elena Makowsky wurde als Tochter des bekannten und vom Zaren Alexander II. geförderten Künstlers Konstantin Makowsky geboren und wuchs somit in einer von Kultur und Kunst geprägten Familie auf. Früh reiste sie mit ihren Eltern durch Italien, die Schweiz und Deutschland. 1894/95 schon lernte sie an der Petersburger Akademie bei Ilja Repin Malerei, zuvor hatte sie bereits umfassenden Privatunterricht bekommen. 1898 ging sie im Rahmen eines Auslandsstipendiums nach München, um bei Anton Ažbe zu studieren. In Deutenhofen, wo sie in der Werkstatt des Bildhauer Mathias Gasteiger arbeitete, lernte sie ihren späteren Mann, den österreichischen Bildhauer Richard Luksch, kennen, mit dem sie später drei gemeinsame Söhne bekam. 1900 heirateten sie in München, und schon im selben Jahr stellte sie als erste Frau innerhalb der Wiener Sezession aus. 1901 wurde das Ehepaar Mitglied der Gruppe, beide zogen nach Wien und begannen, insbesondere nach der Gründung der Wiener Werkstätten, sich auf das Gebiet des Kunsthandwerkes zu konzentrieren. 1906 entstand ein Majolka-Relief für das Wiener Burgtheater, zudem arbeitete Elena Luksch-Makowsky an der bekannten Zeitschrift „Ver Sacrum“ mit. 1907 wurde Richard Luksch an die Hamburger Kunstgewerbeschule berufen, und Elena Luksch-Makowsky folgte ihm. In dieser Zeit intensivierte sie ihre Beschäftigung mit dem russischen Volksleben und erneuerte so die Form der traditionellen russischen Volksbilderbögen, der „Lubki“, auf denen meist volkstümliche Themen dargestellt und mit Kommentartexten versehen wurden. Sie erhielt in Hamburg zahlreiche öffentliche Aufträge. Als sie sich 1921 von Richard Luksch trennte, blieb sie in Hamburg. Durch die Hilfe von Gustav Pauli wurde ihr eine Studienreise nach Paris ermöglicht. 1926 wurde eines ihrer Hauptwerke, die Fayencegruppe „Frauenschicksal“, im Hamburger Stadtpark aufgestellt, an der sie schon seit 1910 gearbeitet hatte. 1930 wurde sie mit der Gestaltung für zwei Brunnen für die Schule Meerweinstraße beauftragt; dennoch verschlechtert sich ihre finanzielle Situation.  1953 wurde ihr Lebenswerk zu ihrem 75. Geburtstag mit einer großen Ausstellung im Hamburger Völkerkundemuseum geehrt.

 
Lokale Referenzen Ihr Grabstein steht im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof
 
Literaturhinweise Elena Luksch-Makowsky_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
Maler/in: -
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Prof. Ascan Lutteroth  
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Geboren 05. Oktober 1842
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 02. Februar 1923
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Ascan Lutteroth, geboren 5.10.1842 in Hamburg, gestorben 2.2.1923 ebd., Sohn des Bankiers Christian Alexander Ascan Lutteroth und der Sophie Friederike Lutteroth. Nach künstlerischer Ausbildung 1862-1864 bei Calame in Genf und 1864-1867 bei Oswald Achenbach in Düsseldorf 1867-1870 Aufenthalt in Rom, 1870-1876 in Berlin. Als Zeichenlehrer der Kronprinzessin Victoria tätig; Ernennung zum Professor. Seit 1876 in Hamburg ansässig und überwiegend als Landschaftsmaler tätig; bis 1909 auch Vorsitzender des Hamburger Künstlervereins. Heirat 10.3.1872 mit der Kaufmannstochter Elisabeth Warnecke. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Emil Hermann Maetzel  
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Geboren 05. Mai 1877
Geburtsort Cuxhaven 
Gestorben 23. Juni 1955
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie 1877 in Cuxhaven geboren; 1886 Besuch der Höheren Bürgerschule in Cuxhaven; 1896 Abitur am Hamburger Johanneum; 1896-1900 Architekturstudium in Hannoverund Dresden; 1900 Erste Studienreise nach Paris; 1905-1907 Bauführer bei der Reichsbahndirektion Altona für den Hamburger Hauptbahnhof; 1907 Übernahme in den Hamburgischen Staatsdienst; 1910 Heirat mit Dorothea Johannsen ; 1914 - 18 Militärdienst im Eisenbahn-Ersatzbataillon in Berlin; 1919 Gründung der Hamburgischen Secession Katalog und Plakat der ersten Ausstellung mit Titelholzschnitt von Emil Maetzel; 1920 Vorstand der Hamburger Ausstellungshallen-Gesellschaft; 1922 Maetzel wird Freimaurer in der Johannisloge »Zur Hanseatentreue«; 1924 Leiter der Städtebauabteilung im Hamburger Hochbauwesen; 1928 als Nachfolger von Friedrich Ahlers-Hestermann wird Maetzel Vorsitzender der Hamburgischen Sezession gleichzeitig Vorstandsmitglied im Verein »Künstlerfest Hamburg«, Mitglied im Deutschen Künstlerbund; 1930 Tod von Dorothea Maetzel-Johannsen; 1933 Zwangspensionierung. Aufgabe des Ateliers am Hofweg, Polizeiliche Schließung der Sezessionsausstellung. Selbstauflösung der Sezession am 5.5.1933. Seitdem Maler in Volksdorf. 1937 in der Kunsthalle werden 5 Bilder als »entartet« beschlagnahmt; 1939-1943 Lehrer an der Kunstschule Schmilinsky; 1948 Maetzel wird 2. Vorsitzender der wieder gegründeten Sezession; 1953 Zweite Selbstauflösung der Sezession; 1955 Tod in Hamburg-Volksdorf.
 
Lokale Referenzen

Emil H. Maetzel wurde am 7. Juni 1922 von der Loge "Zur Hanseatentreue" zum Freimaurer aufgenommen, am 26. März 1923 zum Gesellen befördert und am 5. Mai 1924 zum Meister erhoben.

Spuren in Hamburg:

- in Volksdorf ist seit 1960 der nach ihm benannte Maetzelweg

- Künstlerhaus Maetzel, Hamburg Volksdorf

 
Lebensbeschreibungen Lebensbeschreibung.pdf
Literaturhinweise Emil Maetzel_Literatur.pdf
Werkeliste.pdf
Kategorien Architektur
Kunst
Funktionen Grafiker/in: -
Maler/in: -
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Dorothea Maetzel-Johannsen  
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Geboren 06. Februar 1886
Geburtsort Lehnsan/ Holstein 
Gestorben 08. Februar 1930
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Trotz der „Rolle“, welche Dorothea Maetzel-Johannsen in der damaligen Gesellschaft als Mutter von vier Kindern und Ehefrau erfüllen musste, arbeitete sie ehrgeizig an ihrer künstlerischen Laufbahn und vor allem an ihrer Weiterentwicklung als Künstlerin. 

Ihr malerisches Werk entstand vor allem ab den 1920er Jahren, vorher dominierten grafische Werke, vor allem Radierungen, Holz- und Linolschnitte. Sicher spielte auch ihr Mann Emil Maetzel, der neben seinem Beruf als Architekt auch Maler und Grafiker war, eine Rolle, wenn sie sich zunächst auf den Expressionismus konzentrierte. Ab den 1920er Jahren wurde ihr Stil von einer starken Flächigkeit geprägt, und kubische Formen dominieren ihr Schaffen. Später beeinflusst sie auch die Neue Sachlichkeit und sie wendet sich eher einem Naturalismus zu. Was ihren Werken gemein ist, ist eine sehr sichere und harmonisch wirkende Farbgebung, sowohl generell ein „ruhiger“ und ausgewogen wirkendender Expressionismus. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument "Dorothea Metzle-Johannsen". 

 
Lokale Referenzen
Maetzelweg, Volksdorf, seit 1960

 
Lebensbeschreibungen Dorothea Maetzel-Johannsen.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
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Max Hermann Mahlmann  
Abbildung
Geboren 05. April 1912
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 01. April 2000
Todesort Wedel 
Kurzbiographie Wie seine Ehefrau Gudrun Piper fand Max Mahlmann von einem realistisch, expressiven Stil über geometrische Arbeiten zu einer linearen Formsprache. Zunächst fertigte er Stillleben und Landschaftsbilder als Ölgemälde und Aquarelle her. Ab 1949 wurden seine Kompositionen zunehmend geometrischer und wiesen eine konstruktivistische Tendenz auf. Ab Ende der 50er und Beginn der 60er Jahre entwickelte er eine geometrisch-methodische Malerei, die Beziehungen zur konkreten Kunst um Piet Mondrian aufwies. 1965 fertigte er rechtwinklige Grundnetzte in seinen Bildern und Reliefs an, die auf Untersuchungen innerhalb der programmierten Gestaltung basierten. Dabei nutze er eine nummerische Einheitsgliederung mit vorrangig flächiger Ausführung. 1970 folgte eine lineare Reduktion im künstlerischen Schaffen Max Hermann Mahlmanns; so entschied er sich dazu, ausschließlich Netzstrukturen zu verwenden, wobei Permutationen unvorhergesehene Resultate bilden. Trotz der Ähnlichkeit ihrer Herangehensweise fanden Max Mahlmann und Gudrun Piper ihre eigene Bildsprache. Während Piper mit den linearen Strukturen ihrer Bilder immer wieder zur Fläche und Farbe fand, setzt Max Mahlmann Farbe kaum ein. Seine Kompositionen bestehen lediglich aus den Verhältnissen und Beziehungen der eingesetzten Elemente. Er selbst sagte über seine Werke 1982: „Es sind innere Beziehungen zu der universalen Kraft unserer Technologie.“ 
Lokale Referenzen Kunstwerke von Max Hermann Mahlmann befinden sich in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle, der Hamburger Kulturbehörde und des NDR. Zudem befinden sich folgende Kunstwerke des Künstlers im öffentlichen Raum Hamburgs: „Strahleninstallation: Wandbild“ (1953) in der Asklepius Klinik in St. Georg, „Granitblock“ (1967) in der Schule Othmarschen, „Betonelemente“ (1968) in der Schule Sethweg, „Holzreliefwand“ (1969) in Marienthal Schlossstraße 2 und „Metallwand und Eporenbrüstung“ (1972) im Congress Centrum Hamburg.  
Lebensbeschreibungen Max Mahlmann.pdf
Literaturhinweise Max Mahlmann.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Bildhauer/in: -
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Professor Joachim Matthaei  
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Geboren 07. Mai 1911
Geburtsort Lüneburg (Niedersachsen) 
Gestorben 30. Januar 1999
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie 1930-1932 Studium an der TH Dresden 1932-1935 Studium an der TH Berlin bei Hans Poelzig. Meisterschüler im Atelier Poelzig 1935 Diplom Dipl. Ing. 1935-1936 Angestellter im preußischen Staatshochbauamt Berlin und Lüneburg 1937 selbständiger Architekt 1939-1945 Militärdienst 1943 Promotion 1945 selbständiger Architekt in Hamburg 1945-1953 gemeinsames Büro mit Arnold Pinnekamp in Lüneburg 1950-1980 Tätigkeit im Vorstand des BDA Hamburg 1953 Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung 1964-1973 Vorsitzender des BDA Hamburg 1966 Mitglied der Freien Akademie der Künste 1976 Auszeichnung "Vorbildlicher Bau" für die Fußgängerzone Mittelachse Ost in Hamburg-Steilshoop, Architekten: Joachim Matthaei, Friedrich Osmers, Albrecht Elschner und Karl Georg Lindenlaub __Quelle: http://www.architekturarchiv-web.de/matthaei.htm _Nico Klaffert, Hamburgisches Architekturarchiv 
Lebensbeschreibungen JoachimMatthaeiWerkeliste.pdf
Kategorien Architektur
Kunst
Literatur
Funktionen Industrieproduzent/in: -
Architekt/in: -
Autor/in: -
Maler/in: -
Zeichner/in: -
Stadtplaner/in: -
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Volker Meier  
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Geboren 08. August 1932
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 15. Januar 1993
Todesort Auf See vor Schottland 
Kurzbiographie

Die Motive seiner Bilder fand Volker Meier auf ausgedehnten Studienreisen, die er ab 1976 auch mit seinem selbstrestaurierten Kutter „Aurora von Altona“ unternahm. Sein besonderes Augenmerk galt dabei den wechselnden Wetterstimmungen sowie der Darstellung von Himmel und Horizont. Aber auch an Land fand er Motive für seine Stillleben von verschrotteten Gebrauchsgegenständen und die dunkeltonigen Stadtbilder. Ab 1966 setzte er sich mit der Pop-Art auseinander, was sich durch schärfere Konturen, surreale Elementen und einem bunteren, oft grell wirkenden Kolorit in seinen Bildern zeigte. Anfang der 1970er Jahre kritisierte er mittels der Bilder von Bunkern aus Hamburg und an den Küsten im Ostseeraum die Hinterlassenschaften des 2. Weltkriegs in der Landschaft. Neben dem gezeichneten und gemalten Oeuvre entstand ein beträchtliches graphisches Werk mit Radierungen, Holzschnitten, Siebdrucken und Lithographien.  Trotz seines teilweise stark abstrahierten Formenkanons blieben seine Bildmotive gegenständlich. 

 
Lokale Referenzen Folgende Kunstwerke von Volker Meier befinden sich im öffentlichen Raum Hamburgs: „Knabe mit Fischen“ (1963) in der Schule Brockdorffstraße 64, „Wandbild“ (1976) Fachhochschule Minenstraße, „Bemalung von drei großen Fassadengiebeln“ (1981) im Hanseviertel, „Wandbemalung“ (1982) in der Brahmfelder Straße 70 und „2 Wandbilder“ (1990) im Moosrosenweg 18/HEW. „3Wandbilder“ (1985) am S-Bahnhof Landungsbrücken wurden mit der Fliesenentfernung abgenommen (über den Verbleib ist nichts bekannt, es gibt nur noch das Hinweisschild, das nicht entfernt wurde. 
Lebensbeschreibungen Volker Meier.pdf
Literaturhinweise Volker Meier.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
Anfang

 
Arnold Otto Meyer  
Abbildung
Geboren 01. September 1825
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. März 1913
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Arnold Otto Meyer, geb. 01.09.1825 in Hamburg, gest. 12.03.1913 ebd., Sohn des Hamburger Kaufmanns Georg Christian Lorenz Meyer und der Caroline Antoinette Gerste; Kaufmann und Mitglied der Bürgerschaft in Hamburg, setzte die Kunstsammlertradition seiner Familie fort; 25.09.1855 Heirat mit der Hamburger Kaufmannstochter Luise Caroline Ferber. 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Kunst
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Bürgerschaftsmitglied: -
Kunstsammler/in: -
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Johann Valentin Meyer  
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Geboren 05. Januar 1745
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 16. Oktober 1811
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Valentin Meyer, geb. 5.1.1745 in Hamburg, gest. 16.10.1811 ebd., Sohn des Hamburger Kaufmanns und Weinhändlers Johann Lorenz Meyer und dessen zweiter Ehefrau, der Hamburger Weinhändlerstochter Catharina Maria Kern. Weinhändler in Hamburg, tätig in zahlreichen bürgerlichen Ehrenämtern, seit 1800 Ratsherr in Hamburg. 14.5.1771 Heirat mit der Hamburger Kaufmannstochter Margarethe Amalia Bausch. Einer der bedeutendsten Kunstsammler und Kunstmäzene der Stadt. 
Kategorien Politik
Wirtschaft
Kunst
Funktionen Senator/in: 1800 -
Kaufmann/-frau: -
Kunstsammler/in: -
Handelskammerpräses: März 1794 - Juli 1795
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Rolf Nesch  
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Geboren 07. Januar 1893
Geburtsort (Ober)Esslingen 
Gestorben 27. Oktober 1975
Todesort Oslo 
Kurzbiographie

1919 reiste Rolf Nesch das erste Mal nach Hamburg, um seinen Freund, den Hamburger Kaufmann Carl Vincent Krogmann, zu besuchen. Durch diese Freundschaft fand er in der Hansestadt schnell Anschluss an deren kulturelle Kreise, sodass er sich in der folgenden Zeit jährlich in Hamburg aufhielt, bis er 1929 nach Hamburg zog. Bevor er nach Hamburg umgezogen war, hatte er ein Studium der bildenden Künste absolviert. 1924 hatte er mehrere Wochen mit Ernst Ludwig Kirchner zusammengearbeitet, der ihm das Herstellen von Druckgraphiken beibrachte. In seiner Zeit in Berlin setzte sich Rolf Nesch kritisch mit dem Expressionismus auseinander, wobei er nach Innovationen mittels Experimenten mit Malgründen und Stilmitteln suchte. In Hamburg angekommen, malte er vorwiegend Stadt- und Hafenansichten, St.-Pauli Szenen als auch verschiedene Figurenkompositionen. Die angefertigten Kunstwerke waren von einem schnellen Stilwandel geprägt, der von offener dynamischeren Fleckigkeit zu festkontuierter Großflächigkeit verlief/wandelte.  Im April 1930 unternahm er erste Versuche, seine Werke abstrakter zu gestalten, wobei ihn Max Sauerlandt unterstützte. Im Anschluss daran blieb er bei abstrahierten Naturformen und Formzeichensetzungen an Stelle von Abbildern. Auch begann er die Druck-Platten durchzuätzen und nichtdruckende Partien als Stilmittel einzusetzen. Gleichzeitig entwickelte er Materialbilder, die eine Mischform aus Bild, Mosaik und Relief darstellten und für die er eine Vielzahl unterschiedlicher Materialien wie Draht, Marmor und Kork, verwendete. Ab 1937 fertigt er zunehmend Bildhauerarbeiten an, die einen Bezug auf das Zeitgeschehen nehmen, wie „Frierende“, „Fliegeralarm“, „Der totale Krieg“. Auch sein Triptychon „Sebastian“ 1941 und die Vierblatt-Radier-Serie „Gott Vater“ von 1941/42 sind als Kommentare zum Weltkrieg zu verstehen. 

 
Lebensbeschreibungen Rolf Nesch.pdf
Literaturhinweise Rolf Nesch.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Bildhauer/in: -
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Franz Nölken  
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Geboren 05. Mai 1884
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 04. November 1918
Todesort La Capelle, Frankreich 
Kurzbiographie

Während sich der Unterricht seines Lehrers Arthur Siebelist zunächst noch in einem naturalistischen Stil niederschlug, prägte Franz Nölken später der französische Neoimpressionismus, und ab seinem zweiten Paris-Aufenthalt vor allem der Stil von Henri Matisse: Akte in flächiger Malweise entstehen in der Zeit ab etwa 1909.

Franz Nölken brach seine Schulausbildung am Johanneum (wo sein Vater als Musiklehrer arbeitete) schon im Alter von 16 Jahren ab, um gemeinsam mit seinem Freund Friedrich Ahlers-Hestermann die bekannte Malschule von Arthur Siebelist zu besuchen, welche ihm von Alfred Lichtwark empfohlen wurde. Die Schule Siebelists, 1899 gegründet, stellte insofern ein Novum dar, als dass man sich vor allem – entgegen der akademischen Tradition – auf Freilichtmalerei konzentrierte, und die Schüler vom direkten Vorbild der Natur malten. Damit stand die Schule ganz im Credo von Alfred Lichtwark und seiner Aufforderung an die Hamburger Künstler: „Meine Herren, malen Sie die hamburgische Landschaft!“. So nahm Nölken in der folgenden Zeit an Studienreisen teil, und wurde 1903 zusammen mit einigen der begabtesten Siebelist-Schülern (darunter auch Ahlers-Hestermann) in den Hamburgischen Künstlerclub von 1897 aufgenommen. Im folgenden Jahr stellte Nölken zusammen mit den anderen Mitgliedern erstmalig (in der Galerie Commeter) aus. 1905 lernte er den Sammler und Mäzen Ernst Rump kennen, der ihn förderte und den er im Malen unterrichtete. Eine Ausstellung zum französischen Neoimpressionismus, die Nölken in Paul Cassirers Kunstsalon sah, beeindruckte ihn sehr; in der selben Galerie sah er auch Werke von van Gogh. 1907 besuchte er Paris und schloss sich dem Künstlerkreis des Café du Dôme an. Diese Reise kann auch als Ausbruch aus dem Siebelist/Lichtwark-Umfeld gedeutet werden, in welchem sich die Künstler als „Heimatmaler-Versuchskaninchen“ (so später Ahlers-Hestermann) fühlten. 1908 war Nölken kurz Mitglied der Dresdner Künstlergemeinschaft „Die Brücke“ und stellte auch in Dresden aus. 1909 ging er wieder nach Paris, gemeinsam mit Ahlers-Hestermann und Alfred W. Rosam, einem weiteren Mitglied des Künstlerclubs und Siebelist-Schüler. Sie nahmen Unterricht an der Malschule von Henri Matisse. Ab 1910 lebt er wieder in Hamburg, wo er sich mit Anita Rée anfreundete; seinen Lebensunterhalt verdiente er als Lehrer an der Malschule von Gerda Koppel. 1917 wurde Franz Nölken eingezogen. 1918 fiel er nur 34-jährig in Frankreich. 

 
Lokale Referenzen Nölkensweg, Barmbek-Nord, seit 1927
 
Literaturhinweise Franz Nölken_Literatur.pdf
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Funktionen Maler/in: -
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Richard Ohnsorg  
Abbildung
Geboren 03. Mai 1876
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 11. Mai 1947
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Richard Ohnsorg, geb. 03.05.1876 in Hamburg, gest. 11.05.1947 ebd., Sohn des Architekten Hermann Ohnsorg. Nach Studium und Promotion zum Dr. phil. als Bibliothekar in Hamburg tätig. 1902 Gründung der "Gesellschaft für dramatische Kunst" in Hamburg, aus der 1919 die Niederdeutsche Bühne hervorging; deren Direktor bis 1945. Auf dem Gemälde dargestellt in dem Bühnenstück "Twee Kisten Rum" von Alma Rogge. 
Lokale Referenzen Ohnsorgweg, Groß Flottbek, seit 1950
 
Kategorien Kunst
Funktionen Intendant/in: -
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Karl August Ohrt  
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Geboren 20. Februar 1902
Geburtsort Schönwalde/Eutin 
Gestorben 05. Oktober 1993
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Karl August Ohrts plastisches Oeuvre war durch seinen Willen zum Einfachen und klar Gegliedertem geprägt, wies aber zugleich sein Streben nach Monumentalität auf. Seine bevorzugten Themen waren das Tanzen und Schweben, aber auch Tiergruppen dienten ihm als Motiv für seine Kunstwerke. Besonders bei der Darstellung von Vögeln sah er den Kontrast materieller Schwere und spiritueller Leichtigkeit vereint. Ab den 1950er Jahren stellte er abstrahiert figürliche Werke her, denen eine rhythmische Gliederung innewohnte. Im Laufe der Zeit differenzierte sich sein Oeuvre in einerseits in bronzene und steinerne Plastiken, die sich durch ihre blockhaften Volumina auszeichneten, andererseits in nahezu realistisch anmutende Figuren und Torsi. Die Gemeinsamkeit dieser beiden Tendenzen ist, dass Karl August Ohrt Spuren des Entstehungsprozesses sowie unebene Stellen an der Oberfläche der Gebilde stehen ließ. Ab den 1960er Jahren beschäftigte er sich mit Spannungen zwischen männlichen und weiblichen Formen. Den Schwerpunkt seiner Arbeiten, die im Rahmen von „Kunst am Bau“ entstanden, bildet die Kontrastierung von Skulptur und architektonischem Umfeld bei gleichem Ausgangsmaterial. Seine plastischen Arbeiten bereitete Karl August Ohrt mittels Entwurfs- und Werkzeichnungen vor, fertigte aber parallel dazu auch eigenständige Zeichnungen an. Letztere bestanden aus Naturstudien und Tierzeichnungen, aber auch aus Bildnissen sowie Akten, die an der griechischen Kunst orientiert waren. In seinen gezeichneten Tagebuchnotizen „Einfälle der Natu“r sind sowohl selbstständige künstlerische Formulierungen als auch Erinnerungsstützen für seine Plastiken vereint.

 
Lokale Referenzen Folgende Kunstwerke von Karl August Ohrt befinden sich im öffentlichen Raum Hamburgs: „Tanzende Mädchen“ (1935) im Stadtpark, „Schwanenpaar“ (1937) in der Kieler Straße, „Sich Schmückende“ (1940) in der Ottensener Hauptstraße, „Taufbecken“ (1941) in der Frohbotschaftskirche in Barmbek, „Schauermann“ (1950) in der Kastanienallee, „Relief“ (1950) in Palmaille. Folgende Arbeiten entstanden in Rahmen der Aufträge von „Kunst am Bau“: „Musizierender“ (1953) am Altersheim in Holstenkamp, „Schwanenpaar“, „Fischreihergruppen“, „Möwen“ (alle 1958) auf dem Gelände der Grindelhochhäuser, „Fliegender Mann“ (1959) am Flughafen in Fuhlsbüttel, „Erinnerungsmahl für die Hamburger Flut“ (1962), „Platzgestaltung mit 3 Bronzen“ (1974) in Mümmelmannsberg, „6 Backsteinstelen“ (1977) am Norbert-Schmidt-Platz und „Blaues Tor“ (1974) am Chirurgie-Gebäude in Eppendorf.  
Lebensbeschreibungen Karl August Ohrt.pdf
Literaturhinweise Karl August Ohrt.pdf
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Funktionen Bildhauer/in: -
Maler/in: -
Zeichner/in: -
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Karl (Johann) Opfermann  
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Geboren 28. September 1891
Geburtsort Rödding (Nordschleswig) 
Gestorben 07. März 1960
Todesort Ahrensburg 
Kurzbiographie

Karl Opfermann war sowohl als Bildhauer als auch als Graphiker tätig. Bereits in seiner Ausbildung an der Flensburger Werkschule zeigt sich seine Neigung zum Material Holz. Besonders durch seine Verbindung zu Richard Luksch fand er zur formschönen Eleganz der Wiener Schule, die in Frühwerken und Tierplastiken um 1930 sichtbar ist. Nach dem ersten Weltkrieg fertigte er vorwiegend expressive Holz- und Linolschnitte an, welche von seiner Kriegserfahrung sowie der Hoffnung auf einen Neubeginn geprägt sind. Ab 1920 entwarf er zahlreiche Graphiken, die zum einen in Zeitschriften wie „Sturmreiter“ und „Der Leib“ als auch in Büchern von Wilhelm Niemeyer und Karl Lorenz Büchern veröffentlicht worden waren. Zum anderen im Rahmen von Künstlerfestalmanache, dem Hamburger Künstlerbund und der „Tafelrunde“ von Hans Waldemar Fischer Verbreitung fanden. Zu dieser Zeit fand in seinem Stil eine expressive Vereinfachung der Einzelformen statt. Auch ließ er die Schnitte des Hohleisens bei seinen Skulpturen sichtbar, wodurch diese denen von Karl Schmidt-Rottluff und Ernst Barlach ähnelten. Karl Opfermann versah diese Plastiken mit charakterisierenden Titeln, wie „Not der Zeit“ und „Elend“1923 zeigte sich in seinem künstlerischen Werk ein Übergang zu einem formalen Klassizismus. Im Anschluss daran stellt er kleinere Arbeiten in dekorativer oft humoristischer Art sowie weibliche Tanzfiguren mit glatter Oberfläche und grazilen Bewegungen her.  In den 1930er Jahren fertigte er zunehmend Athletenfiguren an. 

 
Lokale Referenzen Kunstwerker von Karl Opfermann befinden sich in den Sammlungend er Hamburger Kunsthalle, des Museums für Kunst und Gewerbe sowie der Hamburger Sparkasse. Zudem befinden sich folgende Arbeiten des Künstlers im öffentlichen Raum Hamburgs: „Ehrenmal“ (1921) am Moorwerder Norddeich, „Ehrenmal“ (1922) in der Georgkirch, „Brunnenfigur“ (1928) in der Schule Langenfort, „Plakette Burgenhagen“ (1929) im Johanneum, „Büste G. E. Lessing“ (1929) an der Universität Hamburg, „Sechs männliche Monumentalfiguren“ (1930) am Haus des DHV (heute DAG-Gebäude), „Zwei Mandolinenspielerinnen“ (1931) im Ohlsdorf Krematorium, „Mähnenrobbe“ (1933) in Stadtpark, „Adler“ (1933) in der Wentorf-Kaserne, „Gestühl mit Ritzzeichnung“ (1946) im St.Katharinen-Chor, „Pinguin-Brunnen“ (1952) in der Billstedt Schule Steinadlerweg 26 und „Ziegenpaar“ (1956) im Wandsbeker Rathaus.  
Lebensbeschreibungen Karl Opfermann.pdf
Literaturhinweise Karl Opfermann.pdf
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Funktionen Bildhauer/in: -
Grafiker/in: -
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Lorenz Petersen  
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Geboren 12. September 1803
Geburtsort Flensburg 
Gestorben 02. Mai 1870
Todesort Altona 
Kurzbiographie

Vor allem in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren seine Schiffsporträts überaus beliebt, auch heute noch sind sie unter Sammlern begehrt und in den großen Schifffahrtsmuseen vertreten. Lorenz Petersen konzentrierte sich nicht nur auf einzelne Schiffe, sondern stellte auch ganze Flotten (etwa die „Reedereiflotte von G.H. Wappäus“, 1854) dar. Charakteristisch ist, dass Petersen die Schiffe stets in der Seitenansicht darstellte, oft sind im Hintergrund Klippen sichtbar. Großformatige Werke entstanden dabei eher selten. 

Lorenz Petersen wurde als Sohn eines Seemannes in Flensburg geboren. Ab 1830 war er als Malermeister in Altona tätig, er besaß zudem ein Malereigeschäft, in welchem vermutlich Flaggen und Schilder gemalt und zudem auch neue Anstriche für Schiffe besorgt wurden. Lorenz Petersen arbeitete wohl auch gemeinsam mit seinem Halbbruder Peter Christian Holm, sodass viele der Werke aus der Zeit von 1858 bis 1869 mit der Signatur „L. Petersen u. P. Holm“ versehen sind. Bis 1858 signierte Lorenz Petersen die Werke lediglich mit seinem Namen. Unklar ist jedoch, ob Peter Christian Holm in gleicher Weise an den Werken künstlerisch beteiligt war, oder ob die Signatur nur Hinweis auf das wohl gemeinsam geführte Malereigeschäft geben sollte. Sein Sohn Heinrich Andreas Sophus Petersen (1834-1916) wurde ebenfalls als Marinemaler bekannt. Petersen arbeitete (im Gegensatz zu seinem Sohn) kaum für internationale Kundschaft, sondern eher für ansässige Reedereien und Kapitäne. 

 
Literaturhinweise Lorenz Petersen_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Jörn Pfab  
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Geboren 06. März 1925
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 14. September 1986
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Nach seinem Studium bei Edwin Scharff war Jörn Pfab zunächst auf figürliche Darstellungen fokussiert, wie seine Kunstwerke „Mädchen und Knaben“ und „Lesende“ zeigen. Im Laufe der Zeit erarbeitete er sich jedoch eine eigene Form- und Materialsprache und stellte zunehmend Metall-Objekte her. Für diese verwendete er besonders häufig das mühselig und langwierig zu bearbeitende Material Edelstahl. Ab 1960 brach er in seinen Werken mit den bekannten Volumina und abstrahiert sukzessive seine Motive. So fertigte er zunächst stereometrische Körper aus kubistisch kristallinen Formen, Kugeln und Würfel an und später sich kreuzende, ineinander reichende Räume, bei denen er mit positiven und negativen Formen arbeitet.  Er war jedoch nicht auf eine Formsprache beschränkt, sondern gestaltet parallel dazu florale Gebilde. Diese Tendenz setzt er fort, wenn er ab 1962 neben monumentalen Stahlskulpturen kleinen Statuetten, winzige Tiere und Portraitköpfe entwarf. Mittels differenzierter subtilen Zeichnungen fixierte er seine Ideen und bereitete seine Skulpturen vor. Sein plastisches Oeuvre wird dadurch von Entwürfen, Prägedrucken und Radierungen begleitet.

 
Lokale Referenzen Folgende Kunstwerke von Jörg Pfab befinden sich im öffentlichen Raum Hamburgs: „Mädchen mit Taube“ (1955) in der Elbchaussee 483/BP, „Lesende“ (1956) in der Schule Anna-Sussanna-Stieg, „Große Stehende“ (1958) am Harvesterhuder Weg/Alster, „Trinkbrunnen“ (1963) am Sportsplatz der Universität Hamburg, „Raumstele“ (1963) am Schöpfwerk in Moorburg, „Turnier“ (1968) in der Asterhalle, „Kugelraum, Metall-Objekt“ (1974) an der Heegebarg Post, „Flor Urbana“ (1976) am Kunsthaus, „Atlas“ (1972/1977) in den Collonaden, „Mauerreiter“ (1982) am Fischmarkt St. Pauli und „Monumentale Skulptur“ (1985-87) in der City Nord.  
Lebensbeschreibungen Jörn Pfab.pdf
Literaturhinweise Jörn Pfab.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
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Gudrun Piper  
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Geboren 01. Juli 1917
Geburtsort Kobe/Japan 
Gestorben 12. Oktober 2016
Todesort Wedel 
Kurzbiographie Gudrun Pipers Kunstwerke entstanden in der Auseinandersetzung mit der Kunst ihres Ehemannes Max Mahlmann und wie er fand auch sie über geometrische Arbeiten zu einer linearen Formsprache. Zunächst malte sie Landschaften in einem an Cézanne orientierten Realismus, die mit expressiven Tendenzen versehen waren. Ab 1948 wurden ihre Arbeiten abstrakter und ab 1950 stellte sie erste geometrisch-konstruktive Kompositionen her, die noch aus einer Fülle verspielt anmutender Formen bestanden. In den 1960er Jahren kam sie bei zunehmender Reduktion über Rasterbilder zur methodischen Malerei. Sie begann mit einer systematischen Gestaltung zu arbeiten, die sich auf rechtwinklige serielle Programme und Rhythmen bezog. Ab den 1980er Jahren zeigten ihre Bilder Quadratreihungen und Überlagerungen in Netzfeldern. Das Raster wurde in ihren Werken zu einem Symbol der Ordnung, der Offenheit und der Klarheit. Sie selbst sagte: „Der zur Stille strebende Mensch findet in der konkreten Kunst die Einsicht, um sich von einer spektakulären Welt abzuwenden.“ Gudrun Piper und ihr Ehemann waren der konstruktiven Kunst und geometrischen Gestaltungen verpflichtet, konnten aber jeder für sich eigenständig arbeiten. So fand Gudrun Piper mittels linearer Strukturen immer zur Fläche und dann auch zur Farbe. Ruhe ist in ihren Bildern inhärent, in denen sich schwingende Räume öffnen und eine sanfte Formsprache sichtbar wird. Der asiatische Geist der klaren Form, der ausgewogenen Proportionen, der Klänge und Schwingungen, die aus der geometrischen Präzision erwachsen, waren ihr Thema.  
Lokale Referenzen Folgende Kunstwerke von Gudrun Piper befinden sich im öffentlichen Raum Hamburgs: „Wandgestaltung“ (1961) im Uhlenhorst Obertalstift, „Mosaik-Fußboden“ (1965) im Gymnasium Krausestraße und „Kanzelwand“ (1972) im Neuen Friedhof in Bergedorf, Kap. II. Zudem befinden sich Arbeiten der Künstlerin in den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle und der Hamburger Kulturbehörde.  
Lebensbeschreibungen Gudrun Piper.pdf
Literaturhinweise Gudrun Piper.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Grafiker/in: -
Maler/in: -
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Hans Heinrich Porth  
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Geboren 13. Juni 1796
Geburtsort Hamburg-Wilhelmsburg 
Gestorben 02. August 1882
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hans Heinrich Porth, geb. 13.06.1796 in Hamburg-Wilhelmsburg, gest. 02.08.1882 in Hamburg, Sohn eines Gutspächters. Nach kaufmännischer Lehre zunächst künstlerischer Autodidakt, 1821-1823 in Dresden, dort Bekanntschaft mit Ludwig Richter und Carl Gottlieb Peschel, und Italienreise mit Anschluss an die Nazarener. Seit 1828 in Hamburg als Porträtist und Lithograf tätig. Initiierte nach dem Brand von 1842 die "Schillingsammlung" zum Aufbau des Nikolaiturms. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Lithograph/in: -
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Ursula Querner  
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Geboren 10. Mai 1921
Geburtsort Dresden 
Gestorben 23. Juni 1969
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Ihr Werk gehört in formaler und motivischer Hinsicht zu den eigenständigsten Beiträgen der Kunst der 1960er Jahre. Dieses beinhaltet neben Federzeichnungen und Lithographien eine Vielzahl von bildnerischen Arbeiten. Letztere stellen zumeist Gestalten aus dem Alltag dar, die sie abstrahiert und mit einer rissigen Oberfläche versieht. Durch ihre Reisen nach Südeuropa inspiriert, widmet sie sich auch der Darstellung von Schwimmern und Tauchern. Diesbezüglich schreibt Hans Theodor Flemming: „In all diesen Schnorchlern und Ozeanautinnen, zerklüfteten Torsen und zeitgenössischen Nereiden lebt eine abgründig verspielte und zugleich surreal verfremdete Antike bis in die Gegenwart fort.“ Mit dieser Bezugnahme auf die Antike geht auch die Auseinandersetzung mit mythologischen Themen einher, denen sie sich in ihren Kunstwerken widmet. Hinzu kommen auch religiös konnotierte Arbeiten wie "Kruzifix" und "David mit Harfe" und die Darstellung von Schwimmern und Tauchern. Diese veranschaulichen einerseits das Thema bewegte Figur im Raum, andererseits sind sie auch Zeugen ihrer Begeisterung für das Tauchen. 
Lokale Referenzen

Folgende Plastiken von Ursula Querner befinden sich in Hamburg im öffentlichen Raum: „Aurora“ (1954) in Planten un Blomen, „Kruzifix“ (1954) in der Iserbrook Martin-Luther-Kirche, „Auferstehungsgruppe“ (1956) in der Philippuskirche, „Eselreiter“ (1956) auf dem Gelände der Grindelhäuser, „Orpheus und Euridice“ (1958) im Alstervorland, „3 Knabenbrunnen“ (1959) in Bernerau, „Kanzelreliefs“ (1959) in der Petrikirche, „Thalia“ (1960) im Foyer des Thalia-Theaters, „Großer Taucher“ (1965) im Niendorfer Bad Bondenwald, „Großes liegendes Paar“ (1966) an der Tangstedter Landstraße und „Großer Schwertfisch“ (1970) am Zoll Brooktor.

Ursula-Querner-Straße, Bergedorf, seit 1985

 
Lebensbeschreibungen Ursula Querner.pdf
Literaturhinweise Ursula Querner.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
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Anita Rée  
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Geboren 09. Februar 1885
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 12. Dezember 1933
Todesort Kampen, Sylt 
Kurzbiographie

Bekannt wurde Anita Rée vor allem durch ihre Porträts und Bildnisse, mit denen sie auch schon Zeit ihres Lebens für Aufsehen sorgte. Sie malte zahlreiche Selbstportraits, aber auch Freunde und Modelle, darunter auch bekannte Persönlichkeiten der damaligen Kulturlandschaft, wie etwa Gustav Pauli und seine Frau Magdalena, Eleonora Duse, Gräfin Kalckreuth, Marietta Warburg und Agnes Holthusen, gerne auch die Kinder ihrer Freunde oder Dienstmädchen. 

War sie zunächst noch dem Naturalismus verpflichtet, begann sie (wohl ab ihrem Aufenthalt in Paris bei Fernand Léger), sich dem Motiv des Bildnisses kubistisch zu nähern: andere Elemente wie Farbigkeit und Stofflichkeit wurden zurückgestellt. Dabei wurde das Motiv jedoch nicht vollständig „zerlegt“, und die geschlossene Körperform wurde bewahrt. In den 1920er Jahren prägte sie die neue Sachlichkeit, was sich zunächst in ihren Ansichten des italienischen Städtchens Positano zeigt, später vor allem in ihren Porträtarbeiten. An ihren späten Werken sind neben zahlreichen Bildnissen vor allem drei Auftragsarbeiten (zwei Wandbilder für Schulen, ein Altartriptychon) zu nennen. Als Vorbild ist vor allem Cézanne zu erwähnen, doch auch Max Liebermann und Renoir verehrte Rée sehr, zudem ist Picasso (besonders die „blaue Periode“) zeitweise von Einfluss für ihr Schaffen. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Anita Rée“. 


 
Lokale Referenzen Hamburg, Neuallermöhe, Anita-Rée-Straße 
Lebensbeschreibungen Anita Rée.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Johann Theobald Riefesell  
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Geboren 01. Juli 1836
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 19. Januar 1895
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Johann Riefesells großes Thema war die Stadt Hamburg. Mit Akribie und Passion zeichnete er vor allen Dingen Ansichten, Straßenszenen, Gebäude der Hansestadt. Die über 1000 erhaltenen Zeichnungen stellen auch eine unersetzbare Quelle für das „alte Hamburg“ dar, dokumentierten die zahlreichen städtebaulichen Veränderungen, aber auch das soziale und kulturelle Leben im späten 19. Jahrhundert. 

Johann Theobald Riefesell, Sohn eines hamburgischen Steinzeughändlers, absolvierte zunächst eine Ausbildung als Gärtner, während der er aber schon begann, sich für das Malen und Zeichnen zu interessieren: so besuchte er auch die Zeichenschule der Patriotischen Gesellschaft von 1765, an der auch Martin Gensler lehrte. Nach Abschluss seiner Gärtnerlehre konnte er eine Ausbildung an dem bekannten Lithographischen Institut von Charles Fuchs beginnen, wo er auch durch den bekannten Lithographen Wilhelm Heuer unterrichtet wurde. Eine akademische Ausbildung in Düsseldorf und Wien wurde ihm durch ein Stipendium ermöglicht, welches er zusammen mit der Silbermedaille von der Patriotischen Gesellschaft erhält. Als er 1860 wieder in die Hansestadt zurückkehrte, arbeitete er fortan als freischaffender Künstler, verdiente sein Geld jedoch auch als Zeichenlehrer. Schnell wurde sein Unterricht vor allem bei den Damen der Hamburger Gesellschaft beliebt. Als seine bekanntesten Schülerinnen sind Ebba Tesdorpf und Molly Cramer zu erwähnen. 1880 starb seine Mutter, und er gab das Unterrichten auf. Riefesell blieb bis zu seinem Tode 1895 Junggeselle. 

 
Lokale Referenzen Hamburg, Riefesellstraße 
Literaturhinweise Johann Riefesell_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Zeichner/in: -
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Philipp Otto Runge  
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Geboren 23. Juli 1777
Geburtsort Wolgast 
Gestorben 02. Dezember 1810
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Philipp Otto Runge präsentiert wie kaum eine anderer Künstler die vielschichtigen Umbrüche und Probleme der Zeit um 1800. Einige Kennzeichen lassen ihn als Wegbereiter der Moderne erscheinen. Früh begann er, am Klassizismus mit seinen oft durch mythologische Quellen vorgegebenen Sujets, Kritik zu üben, ebenso an dem akademischen Vorgehen, sich vor allem mit einzelnen Studien zu befassen, anstatt das Ganze künstlerisch begreifen zu wollen. Ihn prägte dabei die Idee, nicht Vorhandenes zu variieren, sondern als Künstlerpersönlichkeit Eigenes aus sich selbst heraus nicht nur verstandes– sondern auch gefühlsmäßig zu begreifen und zu erschaffen. Grundlage für sein Ziel einer neuen, reformierten Kunstauffassung sah er auch in einer Verbindung von Wissenschaft und Kunst, die sich etwa in seiner Farbentheorie spiegelt. Das Subjektive bedürfe einer grundlegenden Gesetzgebung, um sich entwickeln und emanzipieren zu können. 

Wichtig für sein Werk ist auch, dass er keine Auftragsbilder im herkömmlichen Sinne schuf. Dadurch, dass sein finanzielles Auskommen durch seinen Bruder Daniel gesichert war, schuf er seine Bildnisse aus freien Stücken, und konnte die Motive selbst wählen. Neben Selbstbildnissen und Bildnissen von Freunden und seiner Familie entstand dabei  eines seiner Hauptwerke, die „Zeiten“, welche einen völlig neuen Bildtypus darstellten. Vor der Vollendung verstarb Runge jedoch mit nur 33 Jahren. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument "Philipp Otto Runge". 

 
Lokale Referenzen
Es ist anzunehmen, dass Philipp Otto Runge dem Bund der Freimaurer angehörte - eine verbindliche Logenzugehörigkeit ist nicht nachzuweisen. Symbolhafte Darstellungen in vielen seiner Bilder deuten darauf hin, dass er über tiefes Freimaurer-Wissen verfügte. Er hatte engen Kontakt zu Personen, die der Bruderschaft der Freimaurer verbindlich angehörten, wie: Matthias Claudius, Friedrich Gottlieb Klopstock, Jens Juel, Johann Wolfgang von Goethe und vielen mehr.
 
Spuren in Hamburg:
- in Barmbek-Nord ist seit 1929 die Rungestraße
- in Barmbek-Nord ist seit 1930 der Rungestieg
- in der Rathausdiele befindet sich an einer Säule sein Portrait-Relief
- Trostbrücke 2 ist seit 2012 eine Gedenktafel von der Patriotischen Gesellschaft
 
Lebensbeschreibungen Philipp Otto Runge.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Hans Martin Ruwoldt  
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Geboren 15. Februar 1891
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 06. Oktober 1969
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Wahrgenommen wurde Ruwoldt seiner zahlreichen im öffentlichen Raum aufgestellten Skulpturen wegen vor allem als Tierbildhauer. Er schuf jedoch auch zahlreiche Grafiken, Zeichnungen und Aquarelle, und vor allem in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg konzentrierte er sich auf das Motiv des weiblichen Aktes, besonders des Doppelaktes. Später fand er dann zum Tiermotiv: im Hagenbeck-Tierpark studierte er exotische Tiere, wie Panther und Affen, die beide zu seinen besonders geschätzten Motiven gehörten. 

Geboren in Hamburg, wuchs Hans Martin Ruwoldt bei seiner Tante in Wismar auf, deren Mann als Baumeister tätig war. 1906 bis 1909 absolvierte er eine Bildhauerlehre in Rostock, 1911 bis 1914 studierte er an der Kunstgewerbeschule Hamburg. In der Bildhauerklasse von Richard Luksch traf er 1913 den russischen Bildhauer Moissy Kogan, durch den er mit der Technik des Negativschnitt erlernte: das Motiv wird direkt vom Modell negativ in eine Gipsplatte geschnitten, bevor es positiv in Ton geformt wird. 1928 tritt Hans Martin Ruwoldt der Hamburgischen Sezession bei. Schon vorher hatte er mit der Gruppe ausgestellt, und Freundschaften zu deren Mitgliedern gepflegt. So reiste er 1932 mit den Sezessionskollegen Karl Kluth und Willem Grimm nach Italien. Weiter ist besonders Rolf Nesch zu erwähnen, der in Ruwoldts Nachbarschaft sein Atelier hatte, und mit dem er gemeinsam mit druckgraphischen Techniken experimentiert. Als Nesch aber 1933 emigriert, hörte auch Ruwoldts Arbeit auf dem Gebiet der Grafik auf. Von 1926 bis 1933 war es vor allem der hamburgische Oberbaudirektor Fritz Schumacher, der Ruwoldt mit Aufträgen förderte: die meisten dieser Werke wurden in den 1950er bis 60er Jahren aufgestellt. Zur Zeit des Nationalsozialismus zog sich Ruwoldt zunächst zurück, einige seiner Werke wurden beschlagnahmt, doch erhält er in Folge auch einige Aufträge: sein „Urmotiv“, der Panther, ließ sich natürlich auf eine auf Kampfgeist und Aggression ausgelegte, repräsentative Kunstauffassung anpassen. Weiter spielte sicher seine schwierige finanzielle Situation eine Rolle, wenn Ruwoldt Aufträge der neuen Machthaber annahm. So schuf er (unfreiwillig) einen aufsteigenden Adler als Austausch für Ernst Barlachs Gefallenendenkmal, welches den Machthabern missfiel. Seinem Drang nach einer stärkeren Abstraktion seines Werkes konnte er erst nach der Zeit der NS-Diktatur nachgehen. Ab 1955 lehrte er an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Im Jahr seines Todes spendete er einen großen Teil seines Oeuvres an das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe.

 
Lokale Referenzen
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
 
Hamburg, Grindelhochhäuser, Schreitende
Hamburg, Stadtpark, Eisbär
Hamburg, Planten un Blomen, Gepard
Hamburg, Planten un Blomen, Panther
Hamburg, Binnenalster, Windsbraut 
 
Ruwoldtweg, Steilshoop, seit 1972

 

 

 
Literaturhinweise Hans Martin Ruwoldt_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
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Friedrich Schaper  
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Geboren 13. November 1869
Geburtsort Braunschweig 
Gestorben 21. Februar 1956
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Friedrich Schaper, geb. 13.11.1869 in Braunschweig, gest. 21.02.1956 in Hamburg. Nach Dekorationsmalerlehre in Hamburg 1889-1890 Studium an der Kunstgewerbeschule in Hamburg, 1890-1894 an der Kunstgewerbeschule und an der Akademie in Berlin. 1894 Rückkehr nach Hamburg, 1897 Gründungsmitglied des Hamburger Künstlerclubs. Seit 1902 Lehrtätigkeit an verschiedenen Hamburger Ausbildungsstätten, zuletzt an der Landeskunstschule. Ab 1923 freischaffend tätig. 
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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