Kurzbiographie |
Albrecht Jobst war ab 1931 Pastor an der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis, daneben forschte er im Bereich der religiösen Volkskunde. Nach dem Abitur 1921 studierte er in Greifswald und Berlin Evangelische Theologie und Philosophie. 1925 und 1927 absolvierte er die beiden theologischen Prüfungen und wurde Hilfsprediger in der Niederlausitz. 1931 wurde er Pastor an der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg, im folgenden Jahr in Berlin zum Lic. theol. promoviert. 1935 übernahm er seelsorgerliche Aufgaben am Untersuchungsgefängnis und wurde in Hamburg bei dem Volkskundler Otto Lauffer und dem Soziologen Andreas Walther zum Dr. phil. promoviert. An der Philosophischen Fakultät hatte er von 1935 bis 1943 einen Lehrauftrag für Religiöse Volkskunde im Germanischen Seminar inne. Seit 1936 gab er die Reihe „Studien zur religiösen Volkskunde“ heraus, in der er selbst mehrere Arbeiten veröffentlichte. Auch unterrichtete er Religion in der Unter- und Oberprima der Wichernschule. Von 1935 bis 1937 lehrte Jobst Neues Testament im Rahmen der Religionslehrerausbildung an der Universität und bemühte sich 1937, eine rein kirchliche Zusatzausbildung von Pastoren zu Religionslehrern aufzubauen. Kirchenpolitisch zählte er zu den Deutschen Christen und wandte sich 1936 der radikalen Thüringer Richtung zu. Von 1943 bis 1945 leistete er Kriegsdienst. Angeblich habe er sich im Juni 1944 während eines Urlaubes vom Wehrdienst in Kiel an der Theologischen Fakultät habilitiert und sei dort zum Professor ausersehen worden, was allerdings später von der Kieler Fakultät dementiert wurde. Albrecht Jobst und andere christliche Volkskundler standen im Nationalsozialismus unter dem Schutz des SS-Ahnenerbes und des Reichserziehungsministeriums, die sie als Lehrer an den Universitäten protegierte. Dagegen gab es Beschwerden und Proteste, vor allem vom Amt Rosenberg, das im Rahmen seiner antikirchlichen Propaganda Einfluss auf die Volkskunde zu gewinnen versuchte. |