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Dr. Hans-Joachim Siegfried Seeler  
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Geboren 09. August 1930
Geburtsort Lauenburg 
Gestorben 22. September 2015
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Hans-Joachim Seeler war ein Hamburger Jurist und Politiker. Nach diversen kriegsbedingten Schulwechseln legte der Pastorensohn 1949 am Matthias-Claudius-Gymnasium in Wandsbek die Reifeprüfung ab. Er begann das Jurastudium in Kiel und wechselte 1951 nach Hamburg. Im Juli 1953 legte er dort das erste Staatsexamen, 1958 das zweite ab. In Kiel wurde er 1956 promoviert. Seit 1954 war er wissenschaftliche Hilfskraft bzw. Assistent an der Forschungsstelle Völkerrecht der Universität Hamburg. In diesem Zusammenhang verfasste er Abhandlungen zum Staatsangehörigkeitsrecht. Von 1958 bis 1960 war er Richter am Landgericht und in der Gnadenabteilung der Landesjustizverwaltung. Von 1960 bis 1967 wirkte er als Kirchenrat und Oberkirchenrat für Bauangelegenheiten und Finanzen im Hamburger Landeskirchenamt.

1957 trat Seeler in die SPD ein, was für einen Pastorensohn ungewöhnlich war und auch in der Kirche kritisch gesehen wurde. Im SPD-Distrikt Hamburg-Bramfeld-Süd war er Vorsitzender. Von 1968 bis 1980 war er Kreisvorsitzender der SPD-Wandsbek und von 1968 bis 1989 Mitglied des Landesvorstandes der SPD. 1966 zog Seeler als Abgeordneter in die Hamburger Bürgerschaft ein, der er bis 1979 angehörte. Von 1967 bis 1972 war er Senator der Gesundheitsbehörde, von 1973 bis 1974 der Justizbehörde und von 1974 bis 1978 der Finanzbehörde. Von 1979 bis 1989 gehörte er dem Europa-Parlament an, wo er in diversen Ausschüssen mitarbeitete.

Seeler war Mitbegründer, Kuratoriumsmitglied und von 1987 bis 2006 Präsident des Europakollegs. 2010 wurde der Hörsaal des Internationalen Studienprogramms des Europa-Kollegs nach ihm benannt. Seeler war im Präsidium der Europa-Union und veröffentlichte zahlreiche Schriften und Forschungsbeiträge zur Geschichte und Politik Europas.

Seine Ehrenämter waren zahlreich, z.B. war er von 1974 bis 1978 Mitglied des Wissenschaftsrates. Von 1978 bis 1994 war er Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Hamburg. Er gehörte seit 1990 dem Vorstand der F.v.S.-Stiftung (Alfred C. Toepfer) an und war Vizepräsident der Stiftung Kreis Herzogtum Lauenburg und Präsident des Kuratoriums der deutsch-französischen Gesellschaft Cluny.

In der Hauptkirche St. Katharinen war er von 1997 bis 2008 im Kirchenvorstand. Er gehörte von 2004 bis 2009 als stellvertretendes Mitglied der Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Alt-Hamburg an. Von 1997 bis 2006 war er Mitglied des Kollegiums der Oberalten, wurde 1998 Mitglied des Verwaltungsrates und 2003 Vizepräses.

 
Literaturhinweise Seeler Hans-Joachim Literatur.pdf
Kategorien Politik
Wohlfahrt
Justiz
Religion
Funktionen Richter/in: 1958 - 1960
Senator/in: 1967 - 1978
Bürgerschaftsmitglied: 1966 - 1979
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Dr. Kurt Sieveking  
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Geboren 21. Februar 1897
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 16. März 1986
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Kurt Sieveking wurde am 21.2.1897 in Hamburg geboren. Nach seiner Kriegsteilnahme absolvierte er ein Jurastudium. Anschließend machte er ein Referendariat im Bankwesen und in der Amerikastelle des Berliner Auswärtigen Amtes, das er mit Promotion abschloss (1924). 1925 trat er einer Anwaltssozietät bei, die vor allem im Bereich Seeversicherungen tätig war. Außerdem war er politisch in der DVP aktiv, in der 1929 die Dezember-Gemeinschaft unter Führung von Sieveking und Eric Warburg entstand. Zusammen mit Warburg, de Chapeaurouge, Landahl und Ruscheweyh ersann Sieveking 1931 zur Bürgerschaftswahl mit Bezug auf das Tor im Hamburger Wappen die Parole „Haltet das Tor offen (...). Nationalismus heißt: das Tor schließen. Kommunismus heißt: das Tor schließen“. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten schied er aus der Anwaltssozietät aus und wurde 1935 Syndikus in dem jüdischen Hamburger Bankhaus Warburg. Im Sommer 1945 wurde er zum Senatssyndikus berufen und war für die Verbindungen zur britischen Militärregierung verantwortlich. 1951 ging er als Generalkonsul nach Stockholm und wurde kurze Zeit später deutscher Gesandter. Zurück in Hamburg wurde er im Dezember 1953 zum Ersten Bürgermeister gewählt. 1956 wurde Sieveking außerdem zum Präsidenten des Bundesrats gewählt. Er war zudem Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. 1960 ernannte man ihn zum Ehrensenator der Universität Hamburg. Außerdem wurde er 1967 mit der Bürgermeister-Stolten-Medaille ausgezeichnet. Sieveking verstarb am 16.3.1986 in Hamburg. 
Literaturhinweise Kurt Sieveking_Literaur.pdf
Kategorien Politik
Justiz
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: -
Bürgermeister/in: 2. Dezember 1953 - 27. Dezember 1957
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Dr. Gustav Friedrich Carl Johann Sthamer  
Abbildung
Geboren 24. November 1856
Geburtsort Groß Weeden 
Gestorben 29. Juni 1931
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Gustav Sthamer wurde am 24.11.1856 in Groß Weeden bei Ratzeburg geboren. Seine Familie zählt zu den alten Hamburger Familien. Sthamer studierte Jura und promovierte 1878 in Göttingen. 1879 ließ er sich in Hamburg als Anwalt nieder. 1892 wählte man ihn den Vorstand der Hamburger Anwaltskammer und 1900 in das Präsidium der Oberschulbehörde. Er war ab 1901 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, bis er 1904 in den Senat gewählt wurde. Während des Ersten Weltkrieges wurde er beurlaubt und übernahm das Amt des Präsidenten der Zivilverwaltung des von deutschen Truppen besetzten Antwerpen. 1917 kehrte er nach Hamburg zurück und wurde 1919 in den neuen Senat gewählt. Am 22.12.1919 wurde Sthamer zum Ersten Bürgermeister gewählt, legte sein Amt aber bereits am 13.2.1920 wieder nieder. Im August 1920 wurde er zum deutschen Botschafter in London ernannt. 1925 war er maßgeblich an der Verhandlung der Verträge von Locarno beteiligt, welche er auch unterzeichnete. Er verstarb am 29.6.1931 in Hamburg. 
Lokale Referenzen Sthamerkai, Steinwerder, seit 1930
 
Literaturhinweise Gustav Friedrich Carl Johann Sthamer_Literaur.pdf
Kategorien Politik
Justiz
Funktionen Bürgerschaftsmitglied: -
Senator/in: -
Bürgermeister/in: 21. Dezember 1919 - 13. Februar 1920
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