Hamburger Persönlichkeiten - Wohlfahrt | S
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Karl Heinrich Schmilinsky  
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Geboren 15. Juni 1818
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 20. April 1891
Todesort Montreux 
Kurzbiographie Karl Heinrich Schmilinsky, geboren 15.6.1818 in Hamburg, gestorben 20.4.1891 in Montreux, Sohn des Hamburger Kaufmanns Johann Nicolaus Schmilinsky und der Margaretha Oldenburg. Nach Kaufmannslehre als Kaufmann in Mexiko, später in Hamburg tätig. Vermählt 26.10.1853 mit Cäcilie Tanner. Gründer der Heinrich-Schmilinsky-Stiftung zur Unterstützung unversorgter junger Mädchen während der beruflichen Ausbildung und pensionierter Lehrerinnen und Gouvernanten. 
Lokale Referenzen
Spuren in Hamburg:
- in St. Georg ist seit 1899 die nach ihm benannte Schmilinskystraße.  Ergänzt 2017 um seine Ehefrau Amalie Cäcilie Schmilisky, geb. Tanner (1833-1916), die gemeinsam mit ihrem Gatten das Stift gründete
 
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Kaufmann/-frau: -
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Abraham Philipp Schuldt  
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Geboren 09. April 1807
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 29. Februar 1892
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Abraham Philipp Schuldt war ein Hamburger Kaufmann und Stifter. Sein Vater, Joachim Michael Schuldt, war der Alleininhaber der Firma J. C. Haack & Schuldt, einem Kommissions- und Speditionsgeschäft. Überwiegend hat sich die Firma mit dem Import russischen Getreides beschäftigt. Er hatte einen älteren Bruder, Martin Heinrich Schuldt. Die Kindheit verlebten die beiden Brüder in der sogenannten Hamburger Franzosenzeit. Kurz vor seinem Tod gründete er die „Abraham Philipp Schuldt-Stiftung“. Sie soll günstige Wohnungen für bedürftige Hamburger bauen. 

 
Lokale Referenzen Bei Schuldts Stift, Neustadt, seit 1896
 
Lebensbeschreibungen Abraham Philipp Schuldt.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
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Dr. Hans-Joachim Siegfried Seeler  
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Geboren 09. August 1930
Geburtsort Lauenburg 
Gestorben 22. September 2015
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Hans-Joachim Seeler war ein Hamburger Jurist und Politiker. Nach diversen kriegsbedingten Schulwechseln legte der Pastorensohn 1949 am Matthias-Claudius-Gymnasium in Wandsbek die Reifeprüfung ab. Er begann das Jurastudium in Kiel und wechselte 1951 nach Hamburg. Im Juli 1953 legte er dort das erste Staatsexamen, 1958 das zweite ab. In Kiel wurde er 1956 promoviert. Seit 1954 war er wissenschaftliche Hilfskraft bzw. Assistent an der Forschungsstelle Völkerrecht der Universität Hamburg. In diesem Zusammenhang verfasste er Abhandlungen zum Staatsangehörigkeitsrecht. Von 1958 bis 1960 war er Richter am Landgericht und in der Gnadenabteilung der Landesjustizverwaltung. Von 1960 bis 1967 wirkte er als Kirchenrat und Oberkirchenrat für Bauangelegenheiten und Finanzen im Hamburger Landeskirchenamt.

1957 trat Seeler in die SPD ein, was für einen Pastorensohn ungewöhnlich war und auch in der Kirche kritisch gesehen wurde. Im SPD-Distrikt Hamburg-Bramfeld-Süd war er Vorsitzender. Von 1968 bis 1980 war er Kreisvorsitzender der SPD-Wandsbek und von 1968 bis 1989 Mitglied des Landesvorstandes der SPD. 1966 zog Seeler als Abgeordneter in die Hamburger Bürgerschaft ein, der er bis 1979 angehörte. Von 1967 bis 1972 war er Senator der Gesundheitsbehörde, von 1973 bis 1974 der Justizbehörde und von 1974 bis 1978 der Finanzbehörde. Von 1979 bis 1989 gehörte er dem Europa-Parlament an, wo er in diversen Ausschüssen mitarbeitete.

Seeler war Mitbegründer, Kuratoriumsmitglied und von 1987 bis 2006 Präsident des Europakollegs. 2010 wurde der Hörsaal des Internationalen Studienprogramms des Europa-Kollegs nach ihm benannt. Seeler war im Präsidium der Europa-Union und veröffentlichte zahlreiche Schriften und Forschungsbeiträge zur Geschichte und Politik Europas.

Seine Ehrenämter waren zahlreich, z.B. war er von 1974 bis 1978 Mitglied des Wissenschaftsrates. Von 1978 bis 1994 war er Vorsitzender der Universitätsgesellschaft Hamburg. Er gehörte seit 1990 dem Vorstand der F.v.S.-Stiftung (Alfred C. Toepfer) an und war Vizepräsident der Stiftung Kreis Herzogtum Lauenburg und Präsident des Kuratoriums der deutsch-französischen Gesellschaft Cluny.

In der Hauptkirche St. Katharinen war er von 1997 bis 2008 im Kirchenvorstand. Er gehörte von 2004 bis 2009 als stellvertretendes Mitglied der Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Alt-Hamburg an. Von 1997 bis 2006 war er Mitglied des Kollegiums der Oberalten, wurde 1998 Mitglied des Verwaltungsrates und 2003 Vizepräses.

 
Literaturhinweise Seeler Hans-Joachim Literatur.pdf
Kategorien Politik
Wohlfahrt
Justiz
Religion
Funktionen Richter/in: 1958 - 1960
Senator/in: 1967 - 1978
Bürgerschaftsmitglied: 1966 - 1979
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Heinrich Matthias Sengelmann  
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Geboren 25. Mai 1821
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 03. Februar 1899
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Heinrich Matthias Sengelmann kam in Hamburg zur Welt. Sein Vater war ein Gastwirt und Viehhändler. Nach der Schule fing er an Theologie an der Universität Leipzig zu studieren. Jahre später war er als Hauslehrer in Hamburg tätig. 1853 wurde er Pastor der St. Michaelis-Kirche. In Moorfleet errichtete er eine christliche Arbeitsschule, welche er im Laufe der Zeit immer weiter ausbaute bis es schließlich zu den Alsterdorfer Anstalten wurde. Zu Sengelmanns Lebzeiten wohnten dort mehr als 600 geistig, körperlich und seelisch behinderte Kinder und Erwachsene und 140 Mitarbeiter. Nach Sengelmanns Tod vermachte er sein Vermögen der Alsterdorfer Anstalten, der heutigen Evangelischen Stiftung Alterdorf.  
Lokale Referenzen

Sengelmannbrücke, Alsterdorf, seit 1922

Sengelmannstraße, Alsterdorf, seit 1899

 
Kategorien Wohlfahrt
Funktionen
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Kurt Siemers  
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Geboren 30. Juli 1873
Geburtsort Övelgönne 
Gestorben 14. Mai 1944
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Kurt Siemers war der Sohn des Kaufmanns und Reeders Edmund Siemers, der Inhaber der Fa. G.J.H. Siemers in Hamburg und seiner Frau Susanne. Er selbst war seit 1904 mit Olga, geb. Donner, verheiratet. Das Ehepaar hatte drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne. Kurt Siemers ging auf die Gelehrtenschule des Johanneums,  später besuchte er das Wilhelm-Gymnasium in Hamburg. Darauf folgte ein Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg, Straßburg und Berlin. Im Jahr 1897 wurde Kurt Siemers Referendar in seiner Heimatstadt Hamburg, im gleichen Jahr wurde er in Leipzig zum Dr. jur. promoviert. 1904 wurde er Mitinhaber der 1811 gegründete Firma G. J. H. Siemers & Co. (Reederei, Bank und Einfuhr) in Hamburg. Nachdem sein Vater verstorben war, wurde er Alleininhaber. Im Jahre 1919 gründete er die Edmund-Siemers-Stiftung. Die Stiftung engagiert sich für folgende gemeinnützige Zwecke: Europäische  Integration, Jugend- und Gemeinwesensarbeit, Natur- und Gewässerschutz sowie Kunst in der Natur.
 
Lokale Referenzen  
Kategorien Wohlfahrt
Funktionen Kaufmann/-frau: -
Reeder: -
Bankier: -
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Helene Sillem  
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Geboren 02. August 1871
Geburtsort  
Gestorben -
Todesort  
Kurzbiographie
 

  
1919 wurde die in der  Hagedornstraße 20 im vornehmen Stadtteil Harvestehude wohnende Helene Sillem zur Kirchenvorsteherin von St. Jakobi gewählt. Sie kam aus einem gläubigen Elternhaus. Ihr Vater, Dr. Carl Hieronymus Wilhelm Sillem, hatte Theologie studiert und später die Bülowsche Erziehungsanstalt für Knaben in Bergedorf übernommen. 1875 war er Oberlehrer an der Höheren Hamburger Bürgerschule geworden und hatte die Geschichte der hamburgischen Reformation geschrieben.
„Fräulein“ Helene Sillem war sechzehn Jahre lang Vorsitzende der im Jahre 1900 gegründeten sozial engagierten  Ortsgruppe Hamburg des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes (DEF). Die Konfessionszugehörigkeit spielte für den DEF eine wichtige Rolle. Denn die Mitglieder wollten nicht nur helfen, sondern auch sittlich und religiös wirken.
Helene Sillem kümmerte sich besonders um die Deutsch-Evangelischen Arbeiterinnenvereine. Der DEF gründete in der Marschnerstraße 17 im Stadtteil Barmbek einen Arbeiterinnenverein für Hamburg und Umgebung und in der Freiligrathstraße im Stadtteil Hohenfelde einen Verein für Hausgehilfinnen. Außerdem wurden für Arbeiterinnen Teeabende veranstaltet und ein Abendheim für gewerblich beschäftigte Mädchen eingerichtet. 1902 gründete der DEF an der Jakobi Kirche eine Näh- und Flickschule mit dem Ziel, arbeitslosen Frauen durch Handarbeit Verdienst zu verschaffen und sich in der Näharbeit weiter fortzubilden, um später einen besseren Lohn zu erlangen. 
1923 legte Helene Sillem die Leitung der Ortsgruppe des DEF nieder, blieb aber Vorsitzende des Nordverbandes der neunzehn benachbarten Ortsgruppen, außerdem wurde sie 1931 in den Vorstand des Volkswachtbundes gewählt.
Helene Sillem setzte sich auch für eine bessere Stellung von Theologinnen in der Kirche ein. Nachdem Sophie Kunert (1896–1960) am 5. Februar 1928 von der evangelischen Kirche als erste Theologin eingesetzt worden war, durfte sie weder das Wort verkünden, noch die Sakramente verwalten. Theologinnen erhielten lediglich den Status einer Pfarramtshelferin. Helene Sillem äußerte sich dazu in ihrem Aufsatz „Das Pfarramt der Frau in Hamburg“, der im Mai 1928 in der Evangelischen Frauenzeitung erschien: „So ist der Raum, der dem Pfarramt der Frau in der Hamburgischen Landeskirche zur Entfaltung eingeräumt ist, eng. Dieser jungen Pflanze wird im Garten der Kirche nur ein bescheidenes Plätzchen zugewiesen, und es ist für die Pionierinnen, die dieser Pflanze gern zu raschem Wachstum verhelfen möchten, schwer, sich mit dem engen Raum zu befreunden. Aber ist es nicht so, daß kräftige Pflanzen sich doch in ihrem Wachstum durchsetzen, wenn sie zuerst ihre Wurzeln recht tief und fest in die Erde gesenkt haben?“
Text: Rita Bake
  
 
Kategorien Wohlfahrt
Religion
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Prof. Dr. Dr. h.c. Dorothee Marie Mathilde Hildegard Sölle (eig. Steffensky), geb. Nipperdey, gesch. Sölle  
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Geboren 30. September 1929
Geburtsort Köln 
Gestorben 27. April 2003
Todesort Göppingen 
Kurzbiographie

Dorothee Sölle war eine in Hamburg aktive lutherische Theologin und Schriftstellerin. Von 1949 bis 1951 studierte sie Philosophie, Germanistik und Klassische Philologie in Köln und Freiburg, von 1951 bis 1954 Evangelische Theologie und Germanistik in Göttingen. 1954 wurde sie in Göttingen promoviert und legte das Staatsexamen ab. Von 1954 bis 1960 unterrichtete sie in Köln die Fächer Religion und Deutsch. Sie heiratete den Maler Dietrich Sölle, mit dem sie drei Kinder hatte. 1965 trennten sie sich. 1969 heiratete Sölle den Hamburger Universitätsdozenten Fulbert Steffensky, sie hatten eine Tochter. 1960 wurde sie freie Mitarbeiterin für Rundfunk und Zeitschriften, 1962 bis 1964 war sie Assistentin am Philosophischen Institut der Technischen Universität Aachen, von 1964 bis 1967 Studienrätin im Hochschuldienst am Germanischen Institut der Universität Köln, an der sie sich 1971 mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit über das Verhältnis von Theologie und Dichtung nach der Aufklärung habilitierte. Von 1972 bis 1975 hatte sie einen Lehrauftrag an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Mainz, von 1975 bis 1987 war sie Professorin für Systematische Theologie am Union Theological Seminary in New York, 1987/88 Gastprofessorin an der Gesamthochschule Kassel und 1991/92 Gastprofessorin an der Universität Basel. An der Universität Hamburg wirkte sie ab 1979 als Lehrbeauftragte für Praktische Theologie, ab 1994 mit dem Professorentitel versehen.

Theologisch führte Dorothee Sölle das Programm der Entmythologisierung Rudolf Bultmanns provokant weiter. 1965 schrieb sie das Buch „Stellvertretung. Ein Kapitel Theologie nach dem Tode Gottes“ und publizierte 1968 Beiträge zur Theologie unter dem Titel „Atheistisch an Gott glauben“. Ihr Ziel war es, Menschen eine Brücke zu bauen, die nicht im kirchlichen Sinne religiös waren. Eine weltweite Friedens- und Gerechtigkeitsvorstellung prägte ihre Theologie. Zusammen mit dem katholischen Theologen Johann Baptist Metz zählt Dorothee Sölle zu den führenden Vertretern der Politischen Theologie – 1971 erschien ihre gleichnamige Schrift, in der sie in der Auseinandersetzung mit der Theologie Bultmanns die Grundlagen einer Theologie nach Auschwitz in einer demokratischen Gesellschaft entwickelte.

Die engagierte Feministin reiste mehrfach nach Lateinamerika, u.a. 1978 als Mitglied einer Menschenrechtsdelegation nach Chile, 1984 als internationale Beobachterin der Wahlen nach Nicaragua, und nach Asien, wo sie mit einer Abordnung der „Hilfsaktion Vietnam e.V.“ im Frühjahr 1974 Vietnam bereiste. Schon frühzeitig engagierte Sölle sich auch politisch: 1958 reiste sie mit einer der ersten deutschen Gruppen nach Auschwitz und setzte sich mit der damals von der Mehrheit der Deutschen verdrängten Schuld an der Judenvernichtung auseinander. Als Reaktion auf den Vietnam-Krieg initiierte sie mit anderen in Köln 1968 das Politische Nachtgebet, das bis 1972 bestand. Nachhaltig engagierte sie sich für die Friedensbewegung und sprach auf zahlreichen Kundgebungen. 1985 und 1988 wurde sie strafrechtlich verurteilt wegen versuchter Nötigung im Kontext der Proteste gegen Stationierung von Pershing-I-Raketen bzw. gegen US-Giftgasdepots in Deutschland.

Sölle besaß viele enge Kontakte in den Bereich der Literatur, u. a. war sie seit 1967 mit Heinrich Böll befreundet. Sie selbst publizierte zahlreiche Gedichtbände, u. a. „Die revolutionäre Geduld“ (1974). Ihre meditativen Texte und Gebete wurden stilbildend und fanden gerade in den feministisch-theologischen Liturgien der achtziger Jahre Eingang. Mit über 40 Büchern, von denen viele ins Englische, Spanische und Japanische übersetzt wurde, war sie eine der meist gelesenen Theologinnen und Theologen Deutschlands und wirkte nachhaltig in den anglo-amerikanischen Bereich. Am 27. April 2003 starb Dorothee Sölle auf einer Vortragsreise; in der Evangelischen Akademie Bad Boll hatte sie ihren letzten Vortrag mit dem Titel „Über das Glück“ gehalten.

Dorothee Sölle wurde vielfach ausgezeichnet: Seit 1970 war sie Mitglied des P.E.N. Zentrums Deutschland. 1974 erhielt sie die Theodor-Heuss-Medaille, 1977 die Ehrendoktorwürde der Faculté Protestante de Paris, 1981 das Stipendium des Lessing-Preises der Freien und Hansestadt Hamburg, 1982 den Droste-Hülshoff-Preis der Stadt Meersburg. 1994 verlieh ihr der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg den Ehrentitel „Professor“. 2005 wurde das Zentrum für Kirche und Diakonie in Altona in Dorothee-Sölle-Haus benannt.

 
Literaturhinweise Sölle Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Literatur
Wohlfahrt
Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1964 -
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Ernst Georg Sonnin  
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Geboren 10. Juni 1713
Geburtsort Quitzow b. Perleburg 
Gestorben 08. Juli 1794
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Ernst Georg Sonnin, geb. 10.6.1713 in Quitzow b. Perleburg, gest. 8.7.1794 in Hamburg, Sohn des Pastors Johann Sonnin und der Rahel Elisabeth Struensee. Nach Studium in Halle und Jena 1737 Rückkehr nach Hamburg, zunächst als Hauslehrer tätig, dann Einrichtung einer mechanischen Werkstatt, Tätigkeit als Geodät und Geometer, ab 1750 als Baumeister und Architekt. Sein Hauptwerk in Hamburg der Neubau der Großen Michaeliskirche. 
Lokale Referenzen
Ernst Georg Sonnin soll Mitglied in der Freimaurer-Loge "Absalom zu den drei Nesseln" gewesen sein. Ein verbindlicher Eintrag in einem Matrikel-Verzeichnis liegt nicht vor. Er hat sich mit vielen Personen umgeben, die zu seiner Zeit dem Bund der Freimaurer angehörten. Zum Beispiel mit Johann Georg Büsch, mit dem er am 11. April 1765 die Patriotische Gesellschaft gegründet hatte.
 
Spuren in Hamburg:
- in Hammerbrook ist seit 1843 die nach ihm benannte Sonninstraße
- in der Sonninstraße trägt ein Kontorhaus den Namen Sonninhof
- an die Sonninstraße grenzt der Sonninkanal
- in der Rathausdiele befindet sich an einer Säule sein Portrait-Relief
- an der Hauptkirche St. Michaelis befindet sich sein Portrait-Relief
- in der Carl-Toepfer-Stiftung ist das Haus Peterstraße 32 Ernst Georg Sonnin gewidmet
- an der Fassade des Museums für Kunst und Gewerbe ist sein Portrait-Relief
 
Kategorien Architektur
Wohlfahrt
Funktionen Architekt/in: -
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William Stern  
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Geboren 29. April 1871
Geburtsort Berlin 
Gestorben 27. März 1938
Todesort Durham, North Carolina 
Kurzbiographie

 

William Stern war der Sohn des jüdischen Ehepaares Rosa und Sigismund Stern. Er studierte in Berlin Philologie, Philosophie und Psychologie. Verheiratet war er mit Clara Joseephy, mit der er zusammen drei Kinder hatte. William Stern hat 1912 den Intelligenzquotienten erfunden und erschuf somit ein Instrument zur Messbarkeit der Intelligenz. Des Weiteren war er auch in der Lage, die Entwicklung der Sprache aufzuzeichnen. Zudem bildete er Lehrer aus, testete Piloten, unterstützte Gerichtsgutachter und vermittelte Schüler an die passenden Schulen. Stern war ein internationaler hoch anerkannter Wissenschaftler und wurde daher 1916 auf den Lehrstuhl für Philosophie und Psychologie am Hamburgischen Koloniaintstitut berufen. Dies war eine Vorgängereinrichtung der Universität Hamburg, an deren Gründung William Stern 1919 entscheidend beteiligt war.  
Lokale Referenzen

Sterntwiete, Bergedorf/Lohbrügge, seit 1964

 
Kategorien Wohlfahrt
Funktionen
Anfang

 
Dr. Helga Stödter, geb. Kloninger  
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Geboren 09. März 1922
Geburtsort Berlin 
Gestorben 29. Mai 2011
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Helga Stödter entstammte einer Berliner Familie des Bildungsbürgertums. Die Eltern förderten und erzogen sie zu einer kritischen Haltung gegenüber dem NS-Regime.
Helga Stödter studierte Auslandswissenschaften, wechselte dann zur Volkswirtschaft und später ins Fach Jura.
Helga Stödter war zweimal verheiratet: 1949 heiratete sie in erster Ehe einen Arzt und bekam mit ihm eine Tochter. In zweiter Ehe war sie mit dem Hamburger Reeder und Juristen Rolf Stödter (1909-1993) verheiratet. 
Helga Stödter führte ein Leben als Mutter von drei Töchtern, Ehefrau und Anwältin. Hinzu kamen zahlreiche Ehrenämter, die sie wahrnahm. So widmete sie sich der Situation alleinstehender Mütter und wurde 1972, als sich der „Verband für alleinstehende Mütter Landesverband Hamburg e.V.“ gründete, dessen Vorsitzende. Der Verband erreichte z. B., dass die Wohnungsbaugenossenschaft „Neue Heimat“ im Hamburger Stadtteil Lohbrügge-Nord ein Service-Haus baute, in dem 96 Wohnungen für alleinerziehende Mütter mit Kindern vorgesehen wurden. Es gelang Helga Stödter darüber hinaus gemeinsam mit dem Landesverband Hamburg und einem Hamburger Amtsvormund die Unterhaltsvorschusskasse als Modellversuch in Hamburg einzuführen, die sich dann später bundesweit durchsetzte. Durch diese Kasse können alleinerziehende Mütter Gelder für ihre Kinder bekommen, wenn die Väter keinen Unterhalt zahlen.
1984 rief Helga Stödter gemeinsam mit anderen Frauen und Männern in London das EWMD (European Women’s Management Development Network) ins Leben und wurde zur ersten Präsidentin gewählt. 1987 initiierte sie die Gründung von FIM, der Vereinigung von Frauen im Management. Ein Jahr später, 1988, gründete sie mit einem Stiftungskapital von 50.000 DM die Helga Stödter Stiftung, dessen Ziel ist, Frauen in Führungspositionen zu fördern, Informationen, Beratung, Ermutigung und Unterstützung zu geben. Seit März 2012 zeichnet die Helga Stödter-Stiftung mit dem bundesweit einmaligen Helga-Stödter-Preis der Handelskammer Hamburg für Mixed Leadership Mitgliedsunternehmen aus, die sich vorbildlich für ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen einsetzen und das Prinzip des „Mixed Leadership“ in ihrer Personalstruktur realisiert haben.

Für ihr Engagement erhielt sie mehrere Auszeichnungen, so z. B. das Bundesverdienstkreuz am Bande.


 

Text: Rita Bake

 
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Rechtsanwalt/in: -
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Georg Hermann Stoltz  
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Geboren 11. November 1845
Geburtsort Melle 
Gestorben 12. Dezember 1939
Todesort Wentorf 
Kurzbiographie Hermann Stoltz verließ 1863 das Gymnasium Johanneum in Lüneburg mit Primareife. Er begann eine Lehre bei der Bremer Importfirma F. W. Helmers & Sohn, die er nicht beendete, und ging 1866 nach Rio de Janeiro. Dort trat er in die deutsch-brasilianische Handelsfirma Brandes Kramer & Ferreira ein und wurde schon bald deren Teilhaber. 1884 erfolgte die Umbenennung in Herm. Stoltz & Cie., gleichzeitig wurde eine Filiale in Hamburg gegründet und Stoltz zog mit seiner Familie in die Hansestadt. Die Firma eröffnete weitere Niederlassungen, u. a. in Sao Paulo und Recife, und wurde zum bedeutendsten Hamburger Exporteur für Brasilien. Später importierte sie auch brasilianische Waren nach Deutschland. Außerdem beteiligte sie sich an brasilianischen Industrieunternehmen, fungierte als Agent für diverse internationale Versicherungsgesellschaften und war im Schifffahrtsgeschäft tätig. 1915 gründete Stoltz eine Stiftung, deren Erträge Schülern des Johanneums in Lüneburg zugutekamen. Außerdem engagierte er sich für Kirchen und Krankenhäuser. Politisch vertrat er als Mitglied des Hamburger Nationalklubs von 1919 konservativ-autoritäre Gedanken. Ausführliche Biographie
 
Literaturhinweise Literatur zu Hermann Stoltz.pdf
Kategorien Wirtschaft
Wohlfahrt
Funktionen Kaufmann/-frau: -
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