Hamburger Persönlichkeiten - Kunst | B
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Karl Ballmer  
Abbildung
Geboren 23. Februar 1891
Geburtsort Aarau/Schweiz 
Gestorben 07. September 1958
Todesort Lamone/Lugano 
Kurzbiographie Karl Ballmer war zeitlebens sowohl als Schriftsteller als auch als Künstler tätig. In beiden Bereichen stellten sich insbesondere die Jahre, die er in Hamburg verbrachte, als prägende Erfahrung heraus. Ein Teil davon war sein Beitritt in die Künstlergruppe Hamburger Sezession 1931. Mit diesem stieß er einen künstlerischen Austausch an, der nicht nur auf sein eigenes Werk, sondern auch auf das der anderen Mitglieder wie Rolf Nesch, Karl Kluth und Willem Grimm auswirkte. Des Weiteren waren Karl Ballmers Vorbilder die Künstler Pablo Picasso, Hans Arp, Paul Klee, Hans von Marées und Edvard Munch. Es war aber auch die langjährige Verbindung zu dem Anthroposophen Rudolf Steiner, die Karl Ballmers künstlerisches Schaffen geprägt hatte. Während sein Malstil stets überlegt behutsam war, zeigten seine Bilder zumeist Portraits, Selbstbildnisse und expressive Landschaften. In letzteren werden die meist schemenhaften Figuren vor flächigen Gründen, leerer Weite oder verlassenen Architekturen dargestellt. Gleichsam fügt er abstrakte und surreale Elemente in die Bilder ein, die mit blassen verwaschenen Farben wiedergegeben sind. 
Lokale Referenzen Kunstwerke von Karl Ballmer befinden sich in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle, des Museums für Kunst und Gewerbe sowie der Galerie der Hamburger Sparkasse.  
Lebensbeschreibungen Karl Ballmer.pdf
Literaturhinweise Karl Ballmer.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Autor/in: -
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Alma Aline Henriette del Banco  
Abbildung
Geboren 24. Dezember 1862
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 08. März 1943
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Alma del Banco war eine Malerin und Grafikerin, die – obgleich erst relativ spät zur Malerei gekommen – zu einer der wichtigsten Mitgliedern der Hamburgischen Sezession zählte und vor allem in den 1920er Jahren großen Erfolg hatte. 

Motivisch konzentrierte sich Alma del Banco besonders auf Porträts und Ansichten, entweder von norddeutschen Häfen oder von Städten in Südeuropa, die sie bereiste. Während ihre Werke der 1920er Jahre noch kubistische Anklänge haben und die Farbigkeit sehr zart, durchscheinend und aquarellartig war, wählt sie später vor allem leuchtende, pastose Farbflächen, oft begrenzt von ebenso bunten Linien. Hier wurde ihre Auseinandersetzung mit dem Hamburgischen Sezessionsstil spürbar. Ab der Machtergreifung hatte sie unter zahlreichen Repressalien zu leiden, und wählte schließlich den Freitod. Ausführliche Informationen enthält das pdf-Dokument „Alma del Banco“.

 
Lokale Referenzen Del-Banco-Kehre, Bergedorf, seit 1985
 
Lebensbeschreibungen Alma del Banco.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Eduard Bargheer  
Abbildung
Geboren 25. Dezember 1901
Geburtsort Hamburg, Finkenwerder 
Gestorben 01. Juli 1979
Todesort Hamburg, Blankenese 
Kurzbiographie

Schon früh präferierte Eduard Bargheer die Technik des Aquarells, und obwohl er auch in Öl malte, sollte das Aquarell seine „ureigenste“ Technik bleiben, die ihn zu nationalen und internationalen Erfolgen führte. Landschaften spielten sicher eine besondere Rolle in Bargheers Werk, er malte jedoch auch Porträts und einige Stilleben. Vor allem durch seine Reisen in den Süden, speziell nach Italien, eröffnete sich ihm das Thema „Licht“ als zentraler Impuls seines Lebenswerkes. Sein frühes Schaffen orientierte sich noch sehr an einem tonigen Impressionismus, bei dem ein Einfluss seiner Lehrer Friedrich Ahlers-Hestermann und Paul Kayser spürbar ist.  Etwa um 1930 prägte Bargheer in Hamburg den so genannten „Sezessions-Stil“ entscheidend mit: vor allem  durch flächige, oft matte Farbigkeit wird das Motiv erfasst, erst dann werden starke Konturen gesetzt. Dieser auch vom Expressionismus beeinflusste Stil weicht in den 1940er Jahren einer anderen Bildstruktur, auf der er sich in kubistischen Formen vor allem mit mediterranen Stadtansichten auseinandersetzte. Er selbst verwendete das Wort „Gewebe“ für die die Stadtformen umschließenden Linien, die oft in hellen und lichten Farben gesetzt sind.  Diesen unverwechselbaren Stil sollte Bargheer bis in die 1970er Jahre hinein beibehalten. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument „Eduard Bargheer.“

 
Lebensbeschreibungen Eduard Bargheer.pdf
Kategorien Kunst
Wohlfahrt
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
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Ernst Heinrich Barlach  
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Geboren 02. Januar 1870
Geburtsort Wedel 
Gestorben 24. Oktober 1938
Todesort Rostock 
Kurzbiographie

Die künstlerischen Anfänge Ernst Barlachs sind geprägt von Experimentierfreudigkeit, auch was das Medium seiner Kunst angeht: Neben dem Bildhauen malte, schrieb und zeichnete er. Stilistisch orientierte er sich vorerst an Jugendstil und Symbolismus. Vor allem seine Russland-Reise 1906 veränderte seinen Stil entscheidend, neue Motive (Bettler, Bauern) wurden aufgenommen. Später sollte Ernst Barlach einmal sagen, dass er sein gesamtes Schaffen vor diesem Zeitpunkt leichten Gewissens verabschieden könne. Er begann, seinen unverkennbaren, expressiven Stil zu entwickeln, wobei sein Motiv fast ausschließlich der Mensch in unterschiedlichsten Seelenzuständen war. Die Formen abstrahierte und vereinfachte er, die Wirkung ist oft monumental. Ein wichtiger Einfluss ist in der mittelalterlichen Holzbildhauerei zu nennen: Holz wird auch zu Barlachs bevorzugtem Medium. Vor allem seine eindrucksvollen Ehrenmale (Güstrow, Kiel, Magdeburg, Hamburg) boten den Nationalsozialisten bald Angriffsfläche, und er hatte unter verschiedenen Repressalien zu leiden. Etwa 500 plastische Werke, 2000 Zeichnungen und 100 Druckgrafiken hinterließ Ernst Barlach. Ausführliche Informationen enthält das beigefügte pdf-Dokument "Ernst Barlach".

 
Lokale Referenzen Barlachstraße, Harburg, seit 1947
 
Lebensbeschreibungen Ernst Barlach.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Bildhauer/in: -
Zeichner/in: -
Grafiker/in: -
Autor/in: -
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Siegfried Detlev Bendixen  
Abbildung
Geboren 25. November 1786
Geburtsort Kiel 
Gestorben 1864
Todesort London 
Kurzbiographie

Maler und Grafiker - Portrait-Maler auf Reisen.

Bendixen war vor allem als Landschaftsmaler in der Umgebung von Hamburg tätig. Ihm wird besondere kunsthistorische Bedeutung zugesprochen, weil er sich intensiv mit der Darstellung vorgeschichtlicher Denkmäler beschäftigte. So entstanden von Ihm viele Radierungen von Hünengräbern bei Volksdorf. Er pflegte engen Kontakt mit Johann Wolfgang von Goethe, mit dem er 1824-26 zu Studienzwecken Bildwerke austauschte.

 
Lokale Referenzen
Siegfried Detlev Bendixen wurde am 4. März 1809 von der Loge "Absalom zu den drei Nesseln" zum Freimaurer aufgenommen.
 
Spuren in Hamburg:
- in Barmbek ist seit 1929 der nach ihm benannte Bendixenweg
- Hauptkirche St. Petri: Gemälde "Die Ausgetriebenen" von 1818
- Kirche St. Trinitatis, Altona: Gemälde "St. Ansgar" von 1823

 
Kategorien Kunst
Funktionen
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Meister Bertram  
Abbildung
Geboren 1340
Geburtsort Minden 
Gestorben 1414
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Meister Bertram gilt als führende Persönlichkeit der norddeutschen Malerei und Holzschnitzerei um 1400. Sein Hauptwerk ist der Hochaltar von St. Petri, der in einzigartiger, ausführlicher Weise Schöpfungszyklus, Sündenfall, Geburt und Opfertod Christi erzählt.  Das sehr umfassende Programm der Darstellung ist für einen Altarretabel ungewöhnlich und erinnert etwa an Kirchenportale, der von Bertram dargestellte Schöpfungszyklus ist für die Tafelmalerei der Zeit ebenso ungewöhnlich und einzigartig. 

Die Ausbildung Meister Bertrams lässt sich nur aufgrund von stilistischen Merkmalen vermuten: So wird angenommen, dass er dem starken böhmischen Einfluss auf seine Malerei wegen möglicherweise in Prag gelernt hat. Auch die zeitgenössische westfälische Malerei übte Einfluss auf sein Schaffen, ebenso wie die französische Buchmalerei. Sicher ist, dass Meister Bertram ab 1367 mehrfach urkundlich in Hamburg erwähnt wird. In diesem Jahr erhielt er gleich mehrere Aufträge vom Rat der Stadt Hamburg. Er sollte eine Marienfigur herstellen, ein Engelsbild im Rathaus restaurieren und ein Wappen für die Tasche eines Ratsboten malen. Ein Hauskauf ist für das Jahr 1371 belegt, ein Jahr später ein Auftrag für einen Leuchter im Rathaus. 1376 wird er als Meister des Maleramtes in Hamburg benannt, 1383 stellt er den monumentalen Hochaltar (früher „Grabower Altar“ genannt) für St. Petri fertig. 1410 ist er zum Ältermann des Maler- und Glaseramts gewählt worden. Ab 1387 werden auch Gehilfen erwähnt, sodass davon auszugehen ist, dass Meister Bertram Leiter einer (größeren) Werkstatt war, welche nicht nur Maler, sondern auch Bildschnitzer beschäftigte.  Inwiefern Bertram selbst auch an den Schnitzereien des Petrialtares beteiligt war, ist umstritten; seine Teilhabe am Schnitzwerk gilt heute aber als wahrscheinlich. 

Der Altarretabel von St. Petri ist das einzige Werk, welches urkundlich erwähnt und erhalten geblieben ist, auf diesem Werk begründen sich auch alle anderen Zuschreibungen. Alfred Lichtwark ist es zu verdanken, dass es sich seit 1903 in der Hamburger Kunsthalle befindet. 

 
Literaturhinweise Meister Bertram_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Emilie Bieber  
Abbildung
Geboren 26. Oktober 1810
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 05. Mai 1884
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Am 16. September 1852 eröffnete Emilie Bieber in der Großen Bäckerstraße 26 ein daguerreotypisches (photographisches) Atelier, welches sich hoch oben unter dem Dach des Hauses befand. In dieser Frühzeit des Mediums Photographie arbeiteten fast ausschließlich Männer in diesem Metier. Der Beruf der Photographin entwickelte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Emilie Bieber d avancierte zu einer erfolgreichen Portraitphotographin, deren Spezialität handkolorierte Portraits waren. Am 31. Oktober 1872 ernannte Friedrich Karl, Prinz von Preußen sie zu seiner Hofphotographin. Im selben Jahr verlegte die Unverheiratete ihr Atelier in ein repräsentatives fünfstöckiges Haus am Neuen Jungfernstieg 20 und bestimmte ihren Neffen Professor Leonard Bieber (1841–1931) zu ihrem Nachfolger. Er führte das Atelier ab 1885 zu Weltruhm und eröffnete um 1892 eine Filiale in Berlin.

Text: Rita Bake

 
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Funktionen Fotograf/in: -
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Georg Hermann Friedrich Blohm  
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Geboren 21. Mai 1866
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 27. Juni 1926
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Georg Blohm, Neffe des Werftgründers Hermann Blohm, war der Sohn von Georg Heinrich Blohm, dem Mitbegründer der Firmen G. H. und L. F. Blohm zu Hamburg und Blohm & Co. in Venezuela. Er arbeitete in der Hansestadt seit 1895 mit Eduard Hallier als Rechtsanwalt in eigener Kanzlei und war mit dem Notar Dr. David Friedrich Weber befreundet. Wie dieser war er ein passionierter Graphiksammler. Außerdem besaß er eine umfangreiche Sammlung von Handzeichnungen (u.a. Caspar David Friedrich, Käthe Kollwitz, Paula Modersohn-Becker und Emil Nolde), wobei hier der Schwerpunkt bei hamburgischen Zeichnungen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lag (u.a. Leopold Graf von Kalckreuth, Franz Nölken und Anita Rée). Blohm trat nur selten öffentlich auf und war nach außen hin kaum als Sammler bekannt. 
Literaturhinweise Literatur zu Georg Hermann Blohm.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Kunstsammler/in: -
Rechtsanwalt/in: -
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Hans Bornemann  
Abbildung
Geboren 1420
Geburtsort  
Gestorben 1473
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Hans Bornemann ist als spätmittelalterlicher Tafelmaler bekannt. Ihm werden etwa der Heiligentaler Altar und der Lambertialtar in St. Nicolai, beide in Lüneburg befindlich, zugeschrieben. Hans Bornemann war zunächst in Lüneburg tätig. Es gilt als wahrscheinlich, dass er in den Niederlanden lernte (möglicherweise in Tournai oder Gent), und zudem von der oberrheinischen Malerei seiner Zeit beeinflusst war. Möglicherweise war ein „Kalvarienberg“ sein erstes heute erhaltenes Werk, wobei die Datierung auf um 1440 nicht unumstritten ist. Zwischen 1442 und 1448 illuminierte er den Lüneburger Sachsenspiegel des Brand von Tzerstede. 1444/ 1447 fertigte er den Passionsaltar für das Kloster Heiligental in Lüneburg, der sich stilistisch vor allem an niederländischen Vorbildern orientierte, und auf dem sich mit der Darstellung Lüneburgs im Hintergrund eine der frühesten getreu wiedergegebenen Stadtansichten findet. Kurz danach schuf er den Lambertialtar. Spätestens 1448 lebte er in Hamburg, da er urkundlich als Hausbesitzer erwähnt wurde: Er übernahm das Haus Conrads von Vechta, der ihn möglicherweise auch ausgebildet hatte. Damit wurde er „erbgesessener“ Bürger, was ihn zum Meister des Maleramtes qualifizierte. Am 19. März 1463 mahnte der Hamburger Rat in einem Schreiben an den Lüneburger Rat, Bornemann eine Rente auszuzahlen, welche ihm aufgrund von Arbeiten an der Lüneburger St. Lambertikirche lebenslang zustanden. Er war 1469 an der Gründung der Hamburger Bruderschaft zum heiligen Lukas beteiligt, und stiftete mit anderen Ältermännern den erste Lukasaltar für den Dom, ist also spätestens in diesem Jahre selbst Ältermann des Maleramtes. Sein Sohn ist der bekannte Maler Hinrik Bornemann, weiter hatte Hans Bornemann noch drei Töchter. Kurz vor seinem Tode schuf er 17 Paneele mit Königsbildern (nicht erhalten) für das neue Hamburger Rathaus. Nach seinem Tod 1473 heiratete seine Witwe 1486 den Maler Absolon Stumme, und nach dessen Tod Hinrik Funhof, ebenfalls als Maler tätig.  
Literaturhinweise Hans Bornemann_Literatur.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
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Franz Breest  
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Geboren 16. Dezember 1871
Geburtsort Triepkendorf/Mecklenburg 
Gestorben 12. Oktober 1931
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Franz Breests künstlerisches Schaffen ist nur schemenhaft in Worte zu fassen, da ein Großteil seiner Werke nicht erhalten ist. Zum einen wurden viele von ihnen durch die 1943 auf Hamburg niederfallenden Bomben zerstört. Zum anderen vernichtete er mehrfach in seinem Leben seine bisher geschaffenen Kunstwerke selbst. Aus dem erhaltenen Bestand zeichnet sich das Bild eines Künstlers ab, dessen Entwicklung langsam voranschritt und dessen Stil von mehreren Umbrüchen durchsetzt war. Nach seinem Tod hinterließ der begabte Zeichner und Karikaturist neben den Gemälden ein qualitätvolles grafisches Werk im Holzschnitt.  
Lokale Referenzen Werke von Franz Breest befinden sich in der Hamburger Kunsthalle.  
Lebensbeschreibungen Franz Breest.pdf
Literaturhinweise Franz Breest.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Maler/in: -
Grafiker/in: -
Lehrer/in: -
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Professor Klaus Peter Brehmer  
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Geboren 12. September 1938
Geburtsort Berlin 
Gestorben 16. Dezember 1997
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Klaus Peter Brehmers Oeuvre zeichnet sich durch eine unverkennbare Heterogenität aus, in welchem aber die Visualisierung gesellschaftlicher Entwicklungen und politischer Tendenzen die Konstante bildete. Bereits in den 60er Jahren setzte er sich mit den Inhalten und der Ästhetik der Werbe- und Medienbilder auseinander und entwickelte parallel zur amerikanischen Pop-Art eine Formsprache, welche die Phänomene der kapitalistisch orientierten Gesellschaft abbildete. Diesen Rahmen erweiterte er schnell um abstraktere Motive und reale Objekte wie architektonische, technische und organische Elemente. Für diese vorwiegend graphischen Arbeiten verwendete er fotomechanische Reproduktionstechniken, wie den Klischeedruck, Siebdruck und Offsetdruck. Zu den in den 60er Jahren entstandenen Werken gehörten auch eine Briefmarkenserie, in der er die Motive veränderte und um eigene Entwürfe ergänzte, sowie Aufsteller und Schachteln, die er als „gefaltete Objekte“ bezeichnete.

In den 1970er Jahren stellte Klaus Peter Brehmer neue Werkgruppen her, die auf einer kritischen Auseinandersetzung mit Demografien und Soziografien zur basierten. Um seine Idee, abstrakte Entitäten in diagrammatische Arbeiten umzusetzen, bediente er sich einerseits der Deutung und Bedeutung von Farbe als Symbol und verwendete andererseits Farbmuster, Landkarten und Statistiken. Jedoch fokussierte er sich nicht ausschließlich auf gesellschaftliche Analysen, sondern veranschaulichte auch Abstrakta des menschlichen Körpers.

Seine Arbeiten wurden später der Richtung „Kapitalistischer Realismus“ zugerechnet, zu dessen weiteren Vertretern Konrad Lueg, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Wolf Vostell zählen. Der Name dieser Richtung bezog sich auf eine Gemeinschaftsausstellung, die 1963 in Düsseldorf stattgefunden hatte und in der Kunstwerke all dieser Künstler gezeigt worden waren. Klaus Peter Brehmer beschränkte sich nicht nur auf druckgraphische Arbeiten; des Weiteren malte er ab den 80er Jahren Bilder und produzierte bereits ab Ende der 60er Jahre Filme, wie zum Beispiel den Film „Walkings“. Zudem beschäftigte er sich mit der Verbindung zwischen Bildern und Musik indem er Musik in Bilder und vice versa Bilder in Musik umsetzte.

 
Lokale Referenzen Werke von Klaus Peter Brehmer befinden sich in der Hamburger Kunsthalle.  
Lebensbeschreibungen Klaus Peter Brehmer.pdf
Literaturhinweise Klaus Peter Brehmer.pdf
Kategorien Kunst
Funktionen Grafiker/in: -
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